Sagt mir bitte, dass ich zu dösig bin - oder AVID entlüften die 978te

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Hallo,
ich habe mich heute - 3 Wochen nach einem ordentlichen Salto - mal in den Keller gewagt um meine Bremsen (AVID Elixir 5) wieder in Ordnung zu bringen.
Nach dem Sturz war die hintere Leitung direkt am Hebel geknickt und undicht, die Vorderbremse hatte ebenfalls keinen Druckpunkt mehr.

Entlüftungsset sowie Erfahrung von div. Autos, Motorrädern und Fahrrädern sind vorhanden. Das Video von AVID hab ich mehrfach gesehen.

Nach dem Entlüften der Vorderbremse hatte diese wieder einen ordentlichen Druckpunkt etwa auf halbem Hebelweg. Halte ich jedoch die Kraft am Hebel, so wandert dieser in Richtung Lenker, bis er anliegt.

Nach dem Kürzen der hinteren Leitung und Entlüften dort das selbe Spiel.

Es tritt nirgends Flüssigkeit aus, nach loslassen des Hebels und erneutem Ziehen ist der Druckpunkt auch immer wieder am selben Hebelweg, der Hebel wandert dann aber bis zum Lenker.

Solch ein Verhalten kenne ich bisher nur, wenn der Geberzylinder defekt ist. Aber beide auf einmal???
Da ich das auch nicht so recht glauben will, hab ich das ganze Spiel nochmal gemacht, mit dem selben schlechten Ergebnis.

Habt Ihr noch einen heißen Tip für mich?

Bremsleistungsmäßig war ich ja sehr zufrieden, aber im Moment kostet mich das Teil ganz schön Nerven.

Gruß
Oliver
 
Bestimmt werden jetzt hunderte Shimano-Fanboys hier eintrudeln und erzählen, welch schlechte Bremse Du hast ;)

Elixir ist ne super Bremse, aber etwas tricky beim Entlüften. Wenn man denkt, die Luft müsste raus sein, ist meistens doch noch etwas drin. Am besten etwas spielen, den Hebel mal ziehen, mal loslassen und bewegen, an der Spritze mal ziehen und mal schieben. Irgendwann ist die Luft dann wirklich raus.
 
Daran würde ich ja gerne glauben, aber bedeutet "Luft" nicht, dass am Hebel kein Druckpunkt oder nur ein schwammiger entsteht?

Bei mir ist der Druck ja da, verschwindet dann aber allmählich.
So als müsste man auf einer langen Abfahrt mit schleifenden Bremsen alle 3 Sekunden nachpumpen...
 
@Helmut:
Danke dafür, hatte das Kompendium gestern auch gelesen und zumindest das Hoch- und Runterpumpen auch so exerziert, hab's mir eben aber nochmal ausgedruckt und werde nachher nochmal mein Glück versuchen.

@sunday:
Ist ja nicht so, dass ich mit dem Gedanken nicht auch schon gespielt hätte. Hatte mit meinen alten Magura Louise FR (2005) auch nie solch ein Theater.

Dass nach meinem Unfall die hintere Bremse mit der defekten Leitung nicht mehr funktionierte, leuchtet mir ja ein.
Aber dass die vordere ebenfalls keinen Druck mehr aufbaute, weil vielleicht irgendwo doch noch Luft im System war / ist, lässt mein Vertrauen in die Bremse doch stark schwinden.
Was, wenn bei der nächsten Eis- und Waffel-Pause das Rad mal auf die Seite fällt? Oder ich mal nur einen Umfaller habe, wo nicht gleich der Rettungswagen kommt? Ein Entlüftungskit habe ich sicherlich nicht immer dabei...

Aber da ich noch gute 2 Monate Zwangspause habe, kann ich mir das ja noch reiflich überlegen :(
 
Ich hab mich am Anfang auch etwas schwer getan mit der Elixir 7.
Schlussendlich hab ich mir ordentliche Spritzen 50ml gekauft.
Montiere die Bremse immer komplett ab, also zumindest vorne, hinten brauchts en haltenden Helfer.
-> wichtig ist jetzt, dass der Sattel tatsächlich der tiefste Punkt ist, und der Hebel der höchste, wobei der Hebel ansich senkrecht in die Luft ragen sollte, Schlauch nach unten.

Jetzt einmal frische Bremsflüssigkeit durchdrücken.
Und dann so lange hin und her drücken (von oben nach unten, von unten nach oben),
-> bis keine Luftblasen mehr aus der Bremse kommen.

Den ganzen Kram mit Unterdruck saugen lass ich vollkommen weg.

Natürlich sollte die Bremsflüssigkeit vorher entgast werden.
 
Mal von vorne, beide Bremsen haben neue Leitungen spendiert bekommen, richtig? Das Pin und die Olive hast Du jeweils verwendet und ganz eingeschlagen, sowie die Bremsleitung weitgenug in den Hebel gesteckt? Überwurfmutter evtl. nicht richtig angezogen?
 
Nur die hintere Leitung wurde ca. 3cm gekürzt.
Pin und Olive sind montiert. Oben am Anschluß ist auch alles dicht.
An der vorderen Bremse wurde nichts geändert, nur entlüftet.
Wenn es irgendwo undicht wäre, müsste ja auch irgendwann gar kein Druck mehr aufgebaut werden. So groß ist der Vorratsbehälter ja nicht (wenn es überhaupt einen gibt).
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nach 3 Tagen "familiengerechtem" Entlüften - also insgesamt ca. 6h Arbeit - möchte ich mal eine Rückmeldung geben.

Ich hab die Bremsen nun wieder einigermaßen in Ordnung.
Allerdings möchte ich mich nicht auf "einigermaßen in Ordnung" verlassen... ich habe noch keine Konstruktion erlebt, die dermaßen bescheiden zu entlüften ist wie diese.

So toll wie das Design der Hebel auch sein mag (superschlank, wahlweise links oder rechts zu montieren, ohne die Leitung zu demontieren), so unpraktisch ist es leider auch. Für mich sollte das Entlüften (Wartung) im Idealfall ohne komplette Demontage des Hebels oder gar der Bremsanlage funktionieren. Dies ist nicht möglich, da die Entlüftungsöffnung am Hebel niemals den höchsten Punkt der Bremsanlage bildet. Und dieses Geklopfe an Hebeln zwar hier und da nochmal eine versteckte Luftblase nach draußen befördert, aber man immer noch nicht alles erwischt hat.
Hier bieten wohl die "definierteren" Designs mit Kolben, Ausgleichsbehälter, Membran deutliche Vorteile.

Zu hoffen, dass ich alle versteckten Blasen erwischt habe oder diese zumindest bis zum Ende der nächsten Ausfahrt in ihrem Versteck bleiben, ist nicht meins.

Außerdem geht mir das Rumgepansche mit der Bremsflüssigkeit gegen den Strich. Ordentliche Entlüftungsschrauben wie im KFZ-Bereich würden wohl Abhilfe schaffen, aber das Gewicht um 2g erhöhen. Aber DOT oder Mineralöl ist der nächste Glaubenskrieg, den ich hier nicht anzetteln möchte.

Mein Fazit ist jedenfalls, dass ich mich nach etwas anderem umsehen werde. Ob's nun Shimano oder Magura wird, steht noch in den Sternen, aber in jedem Fall etwas mit Mineralöl als Hydraulikflüssigkeit.
Von meinem Altrad (Magura Louise FR 2005) bin ich jedenfalls begeistert. In 8 Jahren hatte ich nicht ein Problem damit. Zwar kommt die Bremsleistung nicht an die der AVID heran, aber ich denke, auch Magura wird in den letzten 8 Jahren nicht geschlafen haben.

Mal sehen was es wird - hab ja noch Zeit bis ich das erste Mal wieder aufs Rad darf.

Grüße
Oliver
 
Das ist die Bremse, die am 2013er Enduro Comp ab Werk montiert ist.
Also was aktuelles, aber mit extras für Specialized. Heißt Elixir 5 RSL, hat eine werkzeuglose Griffweitenverstellung.
 
Das ist die Bremse, die am 2013er Enduro Comp ab Werk montiert ist.
Also was aktuelles, aber mit extras für Specialized. Heißt Elixir 5 RSL, hat eine werkzeuglose Griffweitenverstellung.

Jau, dann kann ich Dir aber zumindest beruhigend mitteilen, dass der relativ weiche Druckpunkt bei der Bremse völlig normal ist - die Bremszange biegt sich auseinander, da die Kräfte zu hoch sind. :rolleyes:
 
... die Bremszange biegt sich auseinander, da die Kräfte zu hoch sind. :rolleyes:

das Problem kenn ich auch, aber nur mit organischen Belägen.
Bei gesinnterten ist die Reibung früher groß genug um zu bremsen, bevor sich der Sattel auseinander biegt.

Ich dachte erst, es wär die Alurückplatte die zu weich wär', aber nachdem ich en 10er (oder wars en 8er) Inbus als "Bleetblock" benutzt hab, konnte man es deutlich sehen.
 
Brake-Booster sind in dem Fall keine erforderlich, da man bevor man den Hebel am Lenker hat schon 3x übern Lenker geflogen ist.
Bremsleistung hat die Bremse ja, wenn nur die Entlüfterei besser von der Hand gehen würde.
Jedenfalls ziehe ich den Hut vor allen, die sich das regelmäßig geben...
 
Ey Oli, lang nimmer gesehen, und von deiner Zwangspause hab ich gehört :-/ ... bei dem 2ten Sprung von den dreien hab ich mich letzten auch gesemmelt, aber leider nicht so unglücklich....

Wo gehst du denn zur Physio, ich arbeite ja in einer und weiß, dass wir gute Therapeuten haben und du dann vielleicht schneller wieder aufs Bike kannst ;-)

ZU der BRemse ... ja ich hab an den avids auch gefühlte 3 Std. an den spritzen gesaugt gedrückt und gezogen bis dann auch mit richtung unterdruck irgendwann keine bläschen mehr raus gekommen sind .... optimal ist was anderes ;-)
 
Meinst du die Klickpedale haben dazu beigetragen ?

Ich würde dir ne shimpanso XT empfehlen, da sind eigentlich alle die ich kenne super zufrieden mit, und der preis geht auch klar. Oder direkt Xtr wenns etwas mehr sein darf. Werde die auch demnächst mal mit meiner Formula tauschen, das scheiben geklingel trotz ect is einfach zu billig bei ner 500 € Bremse
 
Hi Jan,
ob die Klickpedale dazu beigetragen haben, ist schwer zu sagen... Bin vor dem Absprung eine leichte rechtskurve gefahren um nicht schräg über die Kante zu kommen. Bin dann schon mit dem VR weggerutscht und schräg angesprungen. Zwischen Abheben und Einschlag lag gefühlt eine Sekunde, also real weniger. Irgendwie hab ich auch bis zum Schluss gehofft, nach der Landung das Rad wieder aufrichten zu können... Na ja, sehr müßig, darüber zu spekulieren.
Wegen der Physio können wir ja vielleicht mal telefonieren, ich schick dir mal eine pn mit meiner tel.nr.
Lt. Arzt darf ich jedenfalls 3 Monate nicht voll belasten. Über die Zeit muss ich mich irgendwie retten.
 
Ich hatte tatsächlich auch erst Erfolg bei der Elixier 5, nachdem ich die Bremsen zum entlüften abmontiert und aufgehängt habe.
Sicher, ist nicht grade wartungsfreundlich und woanders besser gelöst.
Dennoch war es bei allen meinen AVID erst nach einiger Zeit (1-2 Jahre nötig) und daher zu verkraften.
 
Hm,

Wenn ich das hier so lese fühle ich mich mit meiner avid nicht mehr ganz so dumm.

Ich werde es trotzdem nochmal probieren.

By the way, ich kann bestätigen dass die louise fr einfach geil ist. Fahre sie immer noch seit jahren am poison. Sind noch die ersten Beläge. :D die bremst noch wie am ersten tag.

Gejodelt von meinem Fatality 2.5
 
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