Sattelempfehlungen bei empfindlichem Dammbereich

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Hallo Zusammen,

Ich bin auf der Suche nach einer Sattelalternative zu meinem jetzigen SQLap 611.
Ich habe leider gefühlt schon immer mit Beschwerden im Dammbereich (bzw. mit einschlafenden Weichteilen im Genitalbereich (um es diplomatisch auszudrücken)) zu kämpfen.
Ich hatte bereits einen Ergon SM Pro, als auch den momentanen SQLap 611 unterm hintern, welche beide eine Entlastung des Dammbereichs versprechen.
Bei ebener Strecke (oder auf der Rolle) traten beim Ergon erste Taubheitsgefühle bereits nach 20-30min auf. Beim SQLap ist es etwas besser, aber auch da muss ich nach allerspätestens einer Stunde aus dem Sattel gehen, weil das Sitzen unangenehm wird.
Meine Sitzpositzion ist auf meinem Canyon Lux eher sportlich für ein MTB, bin daher bereits am überlegen den im Rennradsport vielgefahrenen Selle Italia SLR auszutesten.
Ich weiß dass man Sättel nicht pauschalisieren kann und sie eine individuelle Geschichte sind, dennoch würde mich interessieren welche positiven Erfahrungen ihr mit welchem Sattel bereits gemacht habt :)

Freue mich auf zahlreiche Erfahrungswerte

Grüße Julian
 

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Re: Sattelempfehlungen bei empfindlichem Dammbereich
Ich fahre auch einen SQ 611 und habe damit auf längeren Strecken auch leichte Probleme und nutze auf anderen Rädern deshalb den Specialized Power.
Den empfinde ich in allen Belangen überlegen, besonders bequem ist dabei ein Nachbau (EC90), der über eine besonders Weiche Schale verfügt und damit besonders viel Flex bietet.
 
Ich hatte auch immer eingeschlafene Finger was auf zu viel Druck auf den Damm hinweist. Nach Prologo, Fizik und Selle Italia bin ich beim Tune Speedneedle 20twenty Alcantara gelandet.
Seit dem ist alles gut. Selbst auf Ultra-Langstrecken.
 
Probleme kann es auch geben wenn der Sattel horizontal eingestellt ist, der Biker dann aber die Hüfte nach vorne kippt(machen viele), was dann Druck ausübt, nicht nur im Genitialbereich sondern dann auch auf Hände, Arme, Schulter und Nacken, weil dann mehr Abstützung erforderlich ist.

Eine gute Rumpfmuskulatur ist sehr wichtig(nicht nur beim biken) die reduziert die Haltekräfte und man bekommt mehr Druck aufs Pedal.

Sattel und Hose müssen zusammenpassen, dies harmoniert nicht immer(eigene Erfahrung) auch wenn beides "teure Markenprodukte" sind.

@rockrider_95 - schonmal ein Bikefitting gemacht?
 
Wichtig: alle Tipps, die du hier bekommen wirst, sind persönliche Erfahrungen und passen zu den einzelnen Fahrern, was aber nicht bedeutet, dass sie für dich passen.
Wenn du das Ausprobieren satt hast, dann mach ein Bikefitting und besprich vorher dein Anliegen mit dem Anbieter. Oftmals kommen dann Drucksensoren zum Einsatz und dein Problem kann genau analysiert und angegangen werden.
 
Danke bis hierher für die Empfehlungen und Erfahrungsberichte.
Leider hab ich schon ein Bikefitting und mehrere Bibs hinter mir…
Die Rumpfmuskulatur zu stärken ist ein guter Tipp. Da werde ich wieder dran arbeiten müssen.
Aus mehreren Foren habe ich jetzt raus gelesen, dass der Specialized Power und die Fizik Modelle ganz gut funktionieren. Ich denke die seh ich momentan auch in der engeren Auswahl
 
Danke bis hierher für die Empfehlungen und Erfahrungsberichte.
Leider hab ich schon ein Bikefitting und mehrere Bibs hinter mir…
Die Rumpfmuskulatur zu stärken ist ein guter Tipp. Da werde ich wieder dran arbeiten müssen.
Aus mehreren Foren habe ich jetzt raus gelesen, dass der Specialized Power und die Fizik Modelle ganz gut funktionieren. Ich denke die seh ich momentan auch in der engeren Auswahl
falls du zufällig interesse an einem Fizik Tundra hast, ich hätte einen günstig abzugeben. Hab ihn nur 6mal gefahren da er mir nicht taugt.
Siehe Bikemarkt bei mir :)
 
Bin von SQlab schon viele Modelle gefahren auch wegen Probleme im Dammbereich. Auf dem einen Rennrad komme ich gut mit dem 612 active zurecht. Sitze nicht allzu sportlich, da Endurancegeometrie. Auf dem Gravelbike fahre ich das ältere Modell des 610active (also nicht den Ergowave).
Auf dem zweiten Rennrad fahre ich den Specialized Power und der funktioniert auch prima. Auf dem Trail MTB mit etwas aufrechterer Sitzposition habe ich den Natural Fit VenecLite, der von der Form dem Speci Power sehr ähnlich ist, haben beide einen Entlastungskanal, aber etwas mehr Polster hat und auch da null Probleme mit dem Dammbereich.
 
Ich fahre auf dem Renn- und Gravelrad mit ziemlich sportlicher/überhöhter Sitzposition den SQlab 612R, nachdem ich mit vielen anderen Sätteln Probleme im Dammbereich hatte. Die Breitenempfehlung hat bei mir exakt gestimmt und ich fühle mich pudelwohl auf dem Sattel - auch nach 150 km. Dabei ist es wurscht ob mit der billigsten oder teuersten Bibshort. Das Becken kann ich wunderbar nach vorn rotieren, ohne das irgendeine Art Druck im Dammbereich entsteht. Die Eingewöhnungsphase bzgl. des erhöhten Drucks auf die Sitzknochen war bei mir recht kurz (ca. 2 - 3 Ausfahrten).

Dinge du noch beachten kannst:
1. Würde ich dir dringend ein gutes Bikefitting ans Herz legen, falls noch nicht geschehen. Falls die Sattelhöhe nicht optimal eingestellt ist (meist zu hoch) kann sich das sehr stark auf den Druck im Dammbereich auswirken. Es gibt auch Bikefitter welche die Druckverteilung auf dem Sattel digital analysieren können. Kostet schon ein paar Euro aber ist nachhaltiger als ständig neue Sättel testen zu müssen.

2. Sitzpolster evtl. zu dick/weich. Dadurch kann sich im Dammbereich und dem umliegenden Gewebe Druck aufbauen wo einem der beste Sattel nix bringt.

3. Mit der Sattelneigung experimentieren und testen ob sich das Druckempfinden verbessert, wenn die Nase etwas nach unten geneigt ist.
 
Den allgemeinsten (und damit eventuell nützlichsten) Tipp den ich zu diesem Problem geben kann (welches mich auch betrifft) ist, dass meiner Erfahrung nach Sättel die allgemein eher wie eine "Banane" geformt sind besser funktioniert haben.
Dazu zählt z.B. der Speedneedle oder früher Becker Carbon Sättel (die bin ich dann beide viel gefahren).

Durch das ansteigende Heck konnte ich den Damm gut entlasten ohne "nach vorn vom Sattel zu rutschen" oder zu viel Last auf den Armen zu haben.
Außerdem waren bei mir "gut gepolsterte" Sättel häufig kontraproduktiv, weil durch das "Einsinken" ins Polster wiederum die Blutversorgung behindert wurde.

Edit: Nach Jahren im Sattel fahre ich am liebsten ohne Polster (daran müssen sich die Sitzknochen halt mit der Zeit gewöhnen), wenn der Sattel passt zirkuliert so das Blut am besten. Nur für die 315km der Vätternrundan habe ich mir wieder eine Bib angezogen.
 
Oh je, das ist ein sowas von leidiges Thema, welches ich auch schon hatte und gerne immer mal wieder auftritt.
Nutze mittlerweile den Ergon SR Pro men und bin recht happy damit. Enormer Einfluss auf das Sitzgefühl oder eben genannte Probleme hat bei mir das Sitzpolster in der Hose. Hatte bisher meist eher dicke, weiche Polster und genau bei denen bekomme ich die von Dir genannten Probleme. Mit dünneren Polstern wird das um ein vielfaches besser.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten, habt ihr Tipps für eine gute Bib/Polster? Momentan bin ich mit der Endura FS260 Pro unterwegs, die ein doch recht dickes Polster hat
 
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