Scheibenbremse vorne - ein generelles Mechanik/Statik- Problem bei hoher Verzögerung?

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Habe folgende seltsame Eigenschaft an nunmehr drei verschiedenen Bikes (ein 28er und zwei 29er) festgestellt - und zwar an der vorderen Disc (an drei verschiedene Hydraulikbremsen: Shimano, Elixir, Tektro):

Bremse ich mit relativer Maximalverzögerung, also sehr stark - dann zieht es an der gegenüberliegenden Seite der Disc die Achse aus der Gabelachse. Das Ergebnis ist, dass das Rad dann nicht mehr mittig läuft, sondern nach links versetzt in der Achse steht. Es kommt dann sogar vor, dass der Reifen mit der linken Flanke an der Federgabel streift.

Ist das normal???

Irgendwie macht mir das Sorgen.

Bis jetzt mache ich es so, dass ich dann stehen bleibe, und den Schnellspannverschluss noch fester zu schließen versuche. Lediglich kann ich den Schnellspanner gar nicht so fest zuknallen, als dass bei der nächsten starken Bremsung dasselbe wieder passiert. So macht Bremsen mit Disc eben nicht viel Spaß.

Irgendwie habe ich den Verdacht, dass es ein mechanisches Festigkeitsproblem der Schnellspannverschlüsse ist. Die Kräfte die bei einer starken Bremsung erzeugt werden, können von dem Achsverschluss einfach nicht aufgenommen werden. Vor allem weil die Disc ja nur auf einer Radseite montiert ist, und somit die Kraft absolut einseitig auf den Schnellspannverschluss wirkt.

Kennt das Problem jemand? :confused:
 
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Ich habe an meinem Fully Trickstuff Bremsbeläge drin. Diese ziehen sogar fester an wie meine DH Bremse die Avid Code. Bei mir verzieht sich gar nicht. Kein Stück. Habe auch Schnellspanner.
Mach deinen Schnellspanner mal ganz auf und gucke, ob er überhaupt richtig drin sitzt. Dein Problem kann ich sonst auf nix anderes zurückführen. Mach den Schnellspanner auf, wackel ein bisschen an dem Laufrad, während du es in die Führung drückst und versuche ein wenig deine Federgabel auseinander zu ziehen dabei. Dann kannst du dir sicher sein, dass das Laufrad auch richtig drin sitzt.
 
Kann bei ungünstigen Bauteil Kombinationen passieren.

Also Leichte nicht sehr Steife Gabel Plus Leichte nicht sehr Steife Schnellspanner.

Allerdings kenne ich es nur so das zwar bei Bremsen das Laufrad nach Links zieht es aber nach dem Bremsen immernoch Fest und Gerade in der Aufnahme Steckt.
 
Es sind immer noch sehr viele ungeeignete Schnellspanner auf dem Markt, die nicht genügend Klemmkraft bringen.

z. B. auf Shimano XT wechseln. Die haben alle Teile am Spanner aus Metall. Die können bombenfest zu gemacht werden. Wenn da noch was rutscht, dann versteh ich es auch nicht mehr.
Ein Schnellspanner sollte auch richtig fest zu gemacht werden, damit die mögliche Stabilität des Gabel -Laufrad Systems erreicht wird.
Das ist bei Schnellspanner Ausfallenden eh schon recht mau.
Kein Wunder, dass sich endlich auch an Race Gabeln der Steckachs- Standard durchsetzt.
 
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Bremse ich mit relativer Maximalverzögerung, also sehr stark - dann zieht es an der gegenüberliegenden Seite der Disc die Achse aus der Gabelachse. Das Ergebnis ist, dass das Rad dann nicht mehr mittig läuft, sondern nach links versetzt in der Achse steht. Es kommt dann sogar vor, dass der Reifen mit der linken Flanke an der Federgabel streift.
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Wenn ich deine Aussage richtig verstehe, dann rutscht die rechte Schnellspannerseite (teilweise) aus dem Ausfallende der Gabel. Das DARF nicht passieren!

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Irgendwie habe ich den Verdacht, dass es ein mechanisches Festigkeitsproblem der Schnellspannverschlüsse ist. Die Kräfte die bei einer starken Bremsung erzeugt werden, können von dem Achsverschluss einfach nicht aufgenommen werden. Vor allem weil die Disc ja nur auf einer Radseite montiert ist, und somit die Kraft absolut einseitig auf den Schnellspannverschluss wirkt....

SSP stehen 15mm Steckachsen in Sachen Steifigkeit kaum nach - immer vorausgesetzt, dass man nicht am falschen Ende versucht Gewicht zu sparen. Diese Leichtbau SSP schaffen i. A. nicht die hohen Klemmkräfte und Steifigkeiten eines hochwertigen SSP (Salsa Flip off, DT Swiss RWS, Shimano XT) zu erziehlen.

Bitte liste mal die SSP, Gabel und Scheibengrößen auf. Wenn das Problem bei drei verschiedenen Rädern auftritt, machst evtl. du etwas falsch beim Schließen des SSP.
 
Wenn ich deine Aussage richtig verstehe, dann rutscht die rechte Schnellspannerseite (teilweise) aus dem Ausfallende der Gabel. Das DARF nicht passieren!.
Damit hast du völlig recht. ausserdem wäre es interessant zu wissen, wie der Schnellspanner verrutschen soll, da die Verschraubungen ja noch in einer Aussparung der Ausfallenden sitzen. Die sind bei MTB Gabeln ja nicht komplett flach wie bei RR Ausfallenden.

SSP stehen 15mm Steckachsen in Sachen Steifigkeit kaum nach - immer vorausgesetzt, dass man nicht am falschen Ende versucht Gewicht zu sparen.
Die Aussage ist aber schon recht gewagt. Durch die Aufnahme der Steckachse in breiten Führungen der Gabel entsteht ein viel verwindungssteiferes System als das mit den flachen Ausfallenden einer SSP Aufnahme möglich ist.
 
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anständigen schnellspanner rein und gut ist. und diesen richtig zuknallen. was mich nur wundert, ist, dass das an drei bikes vorkommt.
 
Muss dem Threadstarter hier mal zustimmen!

Fahrergewicht angezogen: 75kg
Gabeln waren: RS SID WC 2010, RS Recon 2008, Manitou Minute MRD 2010, Manitou R7 MRD 2008 und R7 TPC 2006
Bremse: 3x Magura Marta 180mm, 1x Magura Louise 180mm
Naben:2x Fun Works N-light evo, Fun Works N75 und Shimano Deore
Schnellspanner: 2x KCNC ti pro lite, Shimano XT Schnellspanner und sogar Mounty Special Lite OS Schraubspanner!

Alle Kombis, auch mit Shimano Schnellspanner und Nabe in steifer Gabel ist verrutscht. Zwar im Tour-Betrieb nur sehr selten (Steilhang mit fast zu stehen bringen), dafür konnte mans auf trockener Aspahlt Piste recht gut provozieren (Stopie).
Im Tour-Alltag ohne Probleme funktioniert hingegen eine 160mm Scheibe.

Habe immer die Spanner sehr fest gemacht und geschaut das auch wirklich Gabel/Nabe gespannt wird und nicht irgendwie ein Spalt zwischen Nabe und Gabel ist...


Ich hatte definitiv keine Lust eine geeignete Gabel/Nabe/Spanner-Kombi zu finden und bin auf Steckachse umgestiegen.

Ich kanns auch gar nicht glauben, dass es bei so vielen Leuten ohne Probleme funktionieren soll.
 
und das bei deinem gewicht? ich hab 20kg mehr als du. fuhr auch die SID und andere gabeln, vorne immer mit 180mm scheibe. und XT schnellspanner. aber dass sich da was permanent verzogen hat, hatte ich zum glück nie.
 
Permanent würde ich nicht sagen, aber nach steilen Abfahrten mit stärkeren Bremsungen schliff regelmäßig die Scheibe in der Bremse und dann habe ich in dem Zuge erst mal bemerkt, dass dann das Laufrad leicht schief im Ausfallende sitzt.
Und steile Abfahrten haben wir hier recht oft, sodass es mir einfach auf den Wecker ging, mal abgesehen von den nicht vorgesehenen Belastungen aufs LR.
 
... Die sind bei MTB Gabeln ja nicht komplett flach wie bei RR Ausfallenden.
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Die Gabeln am Rennrad haben normal auch Nasen damit das VR nicht raus rutschen kann. Haben aber die Rennfahrer sehr oft abgefeilt da man so der VR sehr viel schneller Wechseln kann. Das ist aber seit 1 oder 2 Jahren laut UCI Regelwerk verboten und wird mit Ausschluss aus dem Rennen bestraft. Bei Jugendrennen und Lizenzrennen hab ich solche Kontrollen vor dem Start schon gesehen.
 
Die Aussage ist aber schon recht gewagt. Durch die Aufnahme der Steckachse in breiten Führungen der Gabel entsteht ein viel verwindungssteiferes System als das mit den flachen Ausfallenden einer SSP Aufnahme möglich ist.
Nö, ist nicht gewagt, sondern nachweislich so. Zwischen guten SSP und guten 15mm Steckachsen sind ca. 20% Steifigkeitsunterschied.
Gute SSP und mäßige/Leichtbau Steckachsen sind praktisch gleich. Ein signifikanter Unterschied besteht lediglich bei 20mm Steckachsen und dem Manitou Hexlocksystem. Ersteres weil sie bauartbedingt (größerer Durchmesser - größeres Flächenträgheitsmoment) wirklich deutlich steifer sind und letzere weil sie durch den Sechskant Torsionskräfte auf das andere Tauchrohr übertragen.
 
Jetzt hätte ich dazu mal eine vermutlich dämliche Frage: Was macht man wenn man keine Steckachse hat? Ich nehme mal an, ich kann ein Gabelausfallendes, dass mit einer SSP serienmäßig ausgestattet ist, nicht so einfach mit einer Steckachse nachrüsten, oder? Also eine Gabel die mit SSP ausgeliefert wurde, wird wohl niemals mit Steckachse aufzurüsten sein, oder?
 
Jop, eine Gabel für Schnellspanner wird eine Gabel für Schnellspanner bleiben.

Wenn es innerhalb einer Federgabelserie noch verschiede Versionen mit und ohne Steckachse gibt, könnte man die Tauchrohreinheit gegen eine mit Steckachse tauschen. Ist aber aufwändiger und teuer. Da kann man eigentlich direkt die komplette Gabel tauschen.
Aber aufpassen, auch die Nabe muss Steckachse können.

So lang man keine Probleme mit SSP hat, ruhig so lassen. Es gibt genügend Leute die auch mit SSP unterwegs sind. (-;
 
Damit hast du völlig recht. ausserdem wäre es interessant zu wissen, wie der Schnellspanner verrutschen soll, da die Verschraubungen ja noch in einer Aussparung der Ausfallenden sitzen. Die sind bei MTB Gabeln ja nicht komplett flach wie bei RR Ausfallenden.

Das frag ich mich allerdings auch, die Ausfaller sehen doch alle so aus:

alc6-4m-82aa.jpg


Oft sitzt die Klemmfläche noch tiefer.
 
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Ich verwende sowas:
21HNyuFj-3L.jpg


Zu fest sollte man allerdings auch nicht anziehen sonst sind die Lager in der Nabe beleidigt.
 
Ich tippe mal, dass das den meisten Leuten garnicht auffällt und sie einfach weiterfahren und sich keinen Kopf machen.
 
Diese Theorie solltest aber mal genauer erklären .

Zumindest bei Shimano kann ich mir das durchaus vorstellen.
Wenn du dir das Bild hier ansiehst: http://cycle.shimano-eu.com/media/t...HB/EV-HB-M675-3404A_v1_m56577569830805677.pdf
stauchst du mit einem festeren anziehen des schnellspanners die mittelachse und erhöhst damit die lagervorspannung. Den Aufbau von anderen Naben, die genormte Lager verwenden, habe ich mir das noch nicht angesehen. Shimano macht da ja sein eigenes Ding. Das hat außerdem noch den nachteil, dass man im falle eines Lagerschadens gleich mal die komplette nabe wechseln darf...
 
Industrielagern macht hier die hohe Vorspannung nichts. Zumindest nicht bei den Konstruktionen, die ich kenne. Bei Shimano kann man bei angeknallter Spannachse mit etwas Gefühl überprüfen ob das Lagerspiel zu stramm ist. Dann nochmal Hinterrad ausbauen und Lagerspiel leicht erhöhen.
 
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