freetourer, du hast genau die von mir angesprochene krude Theorie noch weiter aus-differenziert.
Mehr Umsatz heißt mehr Pakete für den Paketboten - vom gesteigerten Umsatz bekommt er aber nichts ab, dafür aber eben mehr Druck.
Wenn ich als Kunde mehr Umsatz generiere, ist es nicht meine Schuld, wenn die Unternehmensführung den Workload anhebt.
Ob ich Retouren oder normale Bestellungen oder sonst was als Endkunde mache, bei dem mehr Aufträge beim Logistiker entstehen, wirkt sich das als mehr Umsatz aus. Und was die Unternehmensführung mit mehr Umsatz macht, liegt nicht in der Hand des Endkunden.
Dadurch, dass der Endkunde mit seiner Erwartungshaltung einer kostenfreien Retoure sein Kaufverhalten oft auch auf die Unternehmen konzentriert, die eben genau diesen sogenannten Kundenservice (oftmals erstmal gegensubventioniert um Marktanteile zu gewinnen) bieten, spielt er diesen Unternehmen noch mehr Macht zu.
Ob eine Retoure für mich als Endkunden kostenlos ist oder nicht, ist eine Aushandlung zwischen Endkunde und Händler. der Händler zahlt den Logistiker oder der Endkunde tut es. Am ende wird also so oder so beim Logistiker Umsatz generiert.
Kein Logistiker fährt die Waren kostenlos durch die Gegend!
Deiner Theorie nach, dürfte es im Umkehrschluss ohne Retouren also niemals dazu kommen, dass ein Auslieferer einen zu hohen Workload hat. Und sorry, wenn ich es so direkt sage: das ist bullshit.
Der Workload des Auslieferers wird von vielen Dingen, allem voran die Profitgier der höheren Etagen, negativ beeinflusst, aber nicht davon, dass ich mehr Umsatz generiere.
Aber selbst wenn man jetzt noch immer an die krude Theorie glaubt, bleibt nichtsdestotrotz noch das andere Thema auf dem Tisch.. die Gewinne:
2016: Die DHL-Divisionen erwirtschafteten einen operativen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro (2015: 1,7 Milliarden Euro).
Tja.. Dieses Geld kommt vom ach so ausbeuterischen Endkunden.
Wer angesichts solcher Zahlen meint, dass das Problem des Workloads durch den Endkunden generiert wird, hat gelinde gesagt, den letzten Schuss nicht gehört.
Das sind fucking 40% Gewinnsteigerung in einem Jahr.
Gewinn! Also nach Abzug aller Kosten!
(auch nach Abzug von Investitionskosten)
Wenn man die Gewinne an die Mitarbeiter geben würde, sind 2,4 mrd Euro bei ca. 510.000 Mitarbeitern im Schnitt knapp 400 Euro mehr Lohn
pro Monat.
Ich bin kein BWLer, es kann durchaus sein, dass ich "operativer Gewinn" fehl-gedeutet habe. Dann bitte korrigieren, danke.