Schwalbe Procore

Plusreifen sind ein nettes Feature für Komfortbiker. Aber die voluminösen und zugleich leichten Karkassen sind zu dünn und empfindlich für aggressive Fahrweise und/oder felsiges Gelände. Alpenuntauglich. Kombination mit Procore ergibt nur besseren Durchschlagschutz, ändert aber nichts an der fehlenden Robustheit.


Pro Core vs. MidFat? Eine spannende Frage!
Ich kann es nur von der anderen Seite (MidFat) betrachten, möchte aber definitiv auch Pro Core testen.
Ich habe seit dieser Saison erstmalig einen stabilen (ja, die gibt es!) Midfat-Reifen unter allen Bedingungen „im Test“

Es ist der WTB Breakout auf 36mm Hookless-Felgen. Der Reifen ist zwar nicht als B+ deklariert, besitzt aber die gleiche Karkasse wie der bekannte Trailblazer, der ja der klassische Plusreifen für Komfortbiker ist. Nur ist Karkasse doppellagig. Es handelt sich um einen echten 2ply-Reifen. Das Volumen entspricht etwa den schmaleren bekannten Plusreifen (2,8er Nobby Nic und 2,8er Trailblazer)
Ich fahre vorne 1,1 bar und hinten 1,3 bar (77kg Gewicht). Manchmal traue ich mich auch auf 1,0 und 1,2bar runter.
Bislang kein Durchschlag, der einen Schaden hinterlassen hätte. Da war auch Bikepark Leogang und Saalbach dabei.

Zur Einordnung: Bei normalen Reifen (2,35er Schwalbe und 2,5 oder 2,4er Maxxis) hatte ich bei 1-ply permanent Probleme bei 1,8bar am Hinterrad. Musste wenigstens SG-Karkasse fahren, da ging es. Am Vorderrad bin ich mit 2-ply und 1,5 bis 1,6 bar zurechtgekommen. Felgen waren dennoch hin und wieder verdellt.
Aber erst bei wirklich felsigem Terrain kann ich ein Fazit ziehen.
Bis jetzt ist meine Erfahrung aber sehr positiv. Bei den 2-ply auf breiter Felge habe ich keine Schwammigkeit.

Was bei B+ fehlt ist natürlich ein breiteres Angebot an endurotauglichen Reifen.
Das betrifft sowohl die Karkassen als auch Profil und Reifenmischungen. Der Breakout entspricht am ehesten der Zielkategorie wiegt aber auch 1200g.

Ein Vorteil von ProCore könnte das niedrigere Gewicht sein. Ein Plusreifen mit Durchschlagschutz wie der Breakout wiegt 1200g. das stellt sicher das Minimum dar. Bei Profilen á la Baron oder Magic Mary ist mit mind. 1300 bis 1400g zu rechnen.
Procore plus 1-ply-Reifen liegt bei rund 1100g. Bleibt natürlich die verletzbare Karkasse ggü. Schnitten. Ein ganz wesentlicher Vorteil der ProCore Geschichte ist letztlich die Verfügbarkeit aller möglichen Reifen. Und da siehts bei den MidFat reifen wie eingangs erwähnt eben mau aus.

Gruß, US
 
Alle meine Reifen siffen inzwischen aus den Seitenwänden, da bilden sich Tropfen, manchmal sogar Pfützen auf dem Boden, wenn das Rad mal länger steht.
Luft halten sie allerdings Problemlos, und Schäden an den Seitenwänden konnte ich auch keine beobachten.

@pat
Wie hast du den Reifen + Procore denn kaputt gekriegt (Durchschlag? O_o)? Ich hab zwar schon eine Felge mit Procore geplättet, aber der Mantel und innere Schlauch blieb dabei heil.
Evtl. solltest du auch auf 6 Bar innen hoch gehen. Als ich mal mit 4 Bar in einem Schlauchreifen statt Procore getestet habe, hats mir hinten direkt eine übelste Delle reingeschlagen. Das ist auch mit 60kg definitiv zu wenig, bei 77kg düfte die Grenze dann entsprechend höher liegen. Wobei der Procore-Schlauch auch mehr Luftvolumen aufnimmt, als ein Schlauchreifen. Vielleicht langen die 0,5Bar mehr ja schon aus.
 
Warum sollte man bei DIY Doppelkammern mit Schlauchreifen nur mit 4bar fahren??? Das MUSS ja zu Dellen führen und dann kann man es auch gleich lassen! Meine Schlauchreifen haben 8bar und ich sehe keine Notwendigkeit den Druck zu reduzieren.
 
Wie gut vertragen die Reifen jetzt eigentlich das stärkere Walken bei dem niedrigen Luftdruck mit PC?
Der Reifen kann auf jeden Fall nicht mehr so wegklappen wie bei Tubeless, da Procore sich ja in die Flanken legt und so auch die Seitenwände abstützt. Walken darf dem Reifen nichts ausmachen, denn dafür ist er designt und nur so erzeugt er Grip. Wie man mit einem Reifen auf 50 Parktage kommt ist aber auch mir schleierhaft, ich schaffe vielleicht 15.
 
Naja, die Hersteller geben ja nicht ohne Grund min und max Druck bei ihren Reifen an. Für den min Druck habe ich mich nie interessiert, aber bei Procore kann man so niedrige Drücke fahren, dass das zum Problem werden kann. Mein MK2 Protection wird wohl am Walken sterben und nicht wegen Verschleiß... Die Seite sind schon ziemlich mitgenommen.
 
Der blaue Innenmantel will um's Verrecken nicht auf die Felge. Als wäre er zu klein. Von der Leichtigkeit wie im Montagevideo ist aber auch gar nichts zu spüren... Felge und Procore sind 27,5". Jemand ne Idee?

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nicht so zaghaft sein. Die eine Seite hast du aber auch schon in die Vertiefung gemacht? du kannst da ordentlich Kraft aufwenden, das hält der locker aus.
und benutze den letzten reifenheber zum hebeln.
 
Ich habe den Daumen nur drangehalten um zu zeigen wie stramm der Mantel ist, und er ist noch meilenweit von der Kante entfernt. Die andere Seite liegt mittig in der Vertiefung. Der Mantel geht auch ohne Innenschlauch nicht drauf. Die blauen Heber werden rausgedrückt, wenn ich mit den Pedros Hebern versuche zu hebeln. Mit dem Schwalbeteil brauche ich es gar nicht zu versuchen, die sind kurz vorm Zerbrechen. Bin da sicher nicht zaghaft...
 
Genau, Ryde Edge 28. Also weiter kämpfen? Werde zur Sicherheit nochmal drauf achten, über die kurze Seite zu Hebeln, aber so richtig weiß ich nicht weiter.
 
Habe auch die Edge 28 27,5"und es geht eigentlich ganz gut mit dem blauen Schlauch. Aber viel Spaß dann mit dem Reifen, das ist jedes mal voll übel. Die Rinne ist zu klein um das Procore und beide Seiten vom Schlauch rein zu bringen.
 
Wenn der blaue Innenseiten überall in der Mitte ist, geht er eigtl. noch ganz gut drüber. Wie Shabba schreibt, fängt der Spaß erst bei den Reifen an, weil die nicht mit dem Innenreifen zusammen in die Nut passen. Auf keinen Fall die Nerven verlieren! Das dauert aber es ist definitiv möglich und mit etwas Übung immer einfacher und schneller.

mobil gesendet
 
Ja, geschafft! Danke!

Ich habe nochmal exakter auf mittigen Sitz und über die kurze Seite zu hebeln geachtet, dann ging's akzeptabel gut.

Hab den Baron 2.4 Projekt draufgepackt, wenn man die Wülste mit Nachdruck in die mittige Vertiefung drückt, geht es auch noch akzeptabel gut. Musste teilweise gleichzeitig zwei Blaue und zwei Pedros einsetzen, weil ich dem Schwalbeding das Hebeln nicht zugetraut habe.

Beim nächsten Mal wird's besser gehen. Trotzdem möchte ich bitte, dass sich die Reifen nie, nie, nie abfahren....
 
Zuletzt bearbeitet:
@Alumini
Was für ein Felgenband hast du den in der Felge? Hast du das blaue von Schwalbe verwendet, oder hast du das original vom Felgenhersteller drin?
Ich hatte ähnliche Probleme mit meinen Specialized Roval Felgen. Ich hatte das original Felgenband drin gelassen. Es hat sich herausgestellt, dass dies sehr dick ist. Specialized Felgenband raus und das blaue von Schwalbe rein, anschliessend ging alles total easy.
 
sehr schön! ich fahre vorne eine Magic marry, die ging verhältnismäßig leicht drauf, hinten fahre ich den Micheln wild Enduro rear, der war die Pest... der bleibt jetzt für immer drauf... lol
 
Beim nächsten Mal wird's besser geher. Trotzdem möchte ich bitte, dass sich die Reifen nie, nie, nie abfahren....

Kannst dich schon drauf einstellen, dass die Milch auch mal Ende ist. Geht irgendwie schneller weg als Tubeless...
Hab die Erfahrung gemacht, dass auch die Milch am Innenreifen und Schlauch festklebt. Hatte es auch schon das der Schlauch so festgeklebt war und ich den blauen nicht runterbekommen habe weil ich nicht hebeln konnte. War en ewiges gefummel und ich kann jedem raten bei Wechsel alles raus zu machen und trocken abzuwischen. Hab das auch schon vernachlässigt und es bereut.

Nun ist auch schon nen Innenschlauch verstopft (bei Montage) im Ventil und musste den tauschen. Man muss immer aufpassen das keine Milch in das Ventil kommt (lässt sich aber nicht verhindern). Deshalb pump ich bei der Montage nicht soviel rum und lass immer das Ventil nach oben stehen nach dem fahren.
Wenn ich kein Ersatzschlauch zufällig gekauft hätte, müsste ich tubeless montieren.

Das Procore ist kein sorglos Ding und wenn jemand keine Geduld hat sollte man es lieber lassen.
 
Kleben tut er, ja. Aber Probleme bei der Demontage hatte ich deswegen noch keine größeren. Saubermachen tu ich den auch nur bedingt, vielleicht mal was abzuzeln (interessanterweise klebt an der Stelle mit dem Schriftzug überhaupt nix, hätten den ganzen Mantel so machen sollen).
Verstopfte Ventile dagegen schon mehrmals, über Nacht mit Terpentin einweichen und mit ner alten Speiche rumstochern hilft dann. Bei den Luftöffnungen unten am Ventil eine feine Nadel nehmen und aufpassen, dass man nicht das Gummi durchsticht.
 
Habe mittlerweile ein Dutzend mal den Baron wieder einseitig offen gehabt, mittlerweile fluppt das problemlos. Ich muss bei der Ryde Edge penibel Reifen und Procore-Mantel in die Vertiefung drücken, dann gehen beide leicht einseitig runter und rauf. Das Milch in den Procore-Mantel gerät, lässt sich wohl außer bei der Erstmontage nicht verhindern, ins Ventil lief bisher nichts.

Wie aber bekomme ich den Reifen (über den breiten Felgenteil) komplett runter? Habe es noch nicht wirklich versucht, aber die zweite Seite lässt sich nicht wirklich in die Vertiefung drücken, und er sitzt echt stramm. Einfach irgendwie mit dem Heber drunter, und rüberwürgen?

Mal eben Abends nen Schlammreifen oder Semislick nach Bedarf aufziehen fällt wohl flach, dabei war das eigentlich der Plan für's Procore. :-(
 
Mal eben Abends nen Schlammreifen oder Semislick nach Bedarf aufziehen fällt wohl flach, dabei war das eigentlich der Plan für's Procore. :-(

Wenn man "wöchentlich" und je nach Witterung und Streckenwahl die Reifen wechseln will, dann ist eine Doppelkammer, sicher nicht die erste Wahl. Selbst tubeless wäre mir zu viel Aufwand und der gute alte Schlauch das Mittel der Wahl.
 
Generell richtig, @duc-mo. Wenn ich mit dem Rad aber 2 Wochen auf Tour bin und sowohl Park als auch Touren fahre, wollte ich zumindest die Möglichkeit haben, mal den/die Reifen zu tauschen. Momentan sieht es eher nach "unmöglich" aus (da ich nicht stundenlang kämpfen möchte). Aber auch im Falle eines Defekts sollte sich der Reifen ja schon innerhalb von Minuten tauschen lassen. Das ist auch weniger ein reines Procore Problem sondern auch dem Zusammenspiel mit der asym. Felge geschuldet. Und vermutlich zu einem Teil auch meiner Unerfahrenheit damit. Wie schon erwähnt ist es nicht in jedem Fall "plug and play", das sollte man sich vorher bewusst machen.
 
für den schlechtwetterfall habe ich einen 2. LRS der nur tubeless aufgebaut ist. da ich im nassen eh langsamer fahre, sind Durchschläge auch eher seltener.
 
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