Schweisnähte abschleifen

  • Ersteller Ersteller Franziskus
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dieses Foto ist eines von vielen aus dieser Berechnung. Da in einem Vorpost der Begriff FEM geschrieben wurde wollte ich mal zeigen wie so was an einem Fahrradrahmen aussehen kann.



Grüsse

Klaus
 
soso, Jaguar will nieten, als erster Autobauer. Ist kalter Kaffee, das macht Landrover schon seit 50 Jahren. Bei Bussen und Nutzfahrzeugen wird (wurde) es noch wesentlich länger praktiziert.

Ironie Anfang
Mich würd mal interessieren, wie bei einer Schraubverbindung, bei der keine Mutter möglich ist, mit Stopmutter gesichert werden soll. Ich war immer der irrigen Meinung, das Unterlegscheiben die Flächenpressung unter dem Schraubenkopf auf eine grössere Fläche verteilen. Unterlegscheiben als Sicherungsmittel waren mir bisher unbekannt.
Ironie Ende.

Das erste aus Aluminium gebaute Passagierflugzeug ohne Proppellerantrieb hatte erhebliche Probleme ....

FloII schrieb:
Zu den Verfahren, da war hier in den Beiträgen auch noch etwas der Wurm drinnen.: Filled brazed heißt, es wird erst ganz normal geschweißt, dann wird Lot drübergelegt und dieses dann abgeschliffen.

Bist du dir sicher?:D
 
habe selten so viel gelacht wie bei diesem thread.

schweissen ist ein thermisches verfahren. hierbei wird das gefüge von metallen verändert. durchs schweissen werden zwei metalle mittels lot zusammengefügt. dabei ist die naht ausschlaggebend für das ergebnis. bei einer einfachen naht verändert sich das gefüge derart, dass die metalle miteinander verschmelzen. je nach erhitzungsgrad und abkühldauer ergibt sich ein bestimmtes gefüge was ausschlaggebend für die festigkeit und zähigkeit ist. wird das gefüge zu stark erwärmt, wird das metall hart und spröde (vergleich: schwerter schmieden). hart klingt gut, spröde weniger.. denn eine schweissnaht ist nun zwar fest/hart wie sau, aber wenig verformbar, also anfällig für große kräfte. die naht bricht also. habt ihr sicher schon gesehen.

die kräfte in der schweissnaht verlaufen nun vom metall 1 zum metall 2 und zwar direkt, ohne große umwege durch die naht. wenn dem nciht so wäre würden die hersteller diese tatsache groß propagieren und noch größere schweisswülste produzieren. ergo: man kann abschleifen, und zwar komplett von der oberfläche von metall 1 zur oberfläche von metall 2. im prinzip also ein fahrradrahmen ohne schweissnähte. hauptsache ist dass richtig geschweisst wurde und genug lot auch bis mindestens zur unteren oberflächenkante von metall und metall2 gelangt ist. und keine lufteinschlüsse vorhanden sind. nun muss man allerdings wissen, dass diese naht nicht mehr so belastar ist wie vorher (härte und sprödigkeit). man kann den ganzen vorgang aber verbessern indem man diverse glühverfahren anwendet die den gefügezustand der naht dem gefügezustand der beiden metalle angleicht. allerdings sind solche verfahren zeit und energieaufwendig und damit unwirtschaftlich. deswegen wird sowas bei fahrradrahmen auch nicht gemacht. in bereichen wo geld keine rolle spielt schon (raumfahrt). allerdings haben hier klebungen großen fortschritt gemacht und sind allein wegen dem gewichtsaspekt her vorzuziehen.

viele grüße an herrn hußmann und herrn deilmann (werkstofftechnik-vorlesung)
 
tractor schrieb:
Problem: wie hängt man das Lot über die Naht :D

Schweissen mit Lot, wie leerreich doch so ein Forum ist ...

uups da is mir doch echt n fehler unterlaufen. die beiden metalle werden natürlich mittels hitze zusammengeschmolzen/geschweisst.

ich meine aber dennoch mal was mit lot gelesen zu haben. im allgemeinen aber sicher ohne lot. ;)
 
Das Wort heißt wenn dann Schweißzusatz ;). Und guck dir bitte mal den Kraftverlauf in Schweissnähten an und mach dir mal Gedanken über die Kerbwirkung wenn du sagst
man kann abschleifen, und zwar komplett von der oberfläche von metall 1 zur oberfläche von metall 2. im prinzip also ein fahrradrahmen ohne schweissnähte.

Lot wird wie der Name schon sagt beim Löten verwendet, hier eiert man in anderen Temperaturbereich rum ;).

grüße
jan
 
etiam schrieb:
uups da is mir doch echt n fehler unterlaufen. die beiden metalle werden natürlich mittels hitze zusammengeschmolzen/geschweisst.

ich meine aber dennoch mal was mit lot gelesen zu haben. im allgemeinen aber sicher ohne lot. ;)

Oder vielleicht doch ohne Lot dafür mit Schweißzusatz?

Zum Thema Kräfteverlauf empfehle ich Kapitel 6.5.3 im Rohloff Matek. Entweder bevor Du nochmal hier etwas zum Thema schreiben willst, oder vor Du Deine Prüfung hast ....

Florian

PS: Ich beziehe mich auf Rohloff/Matek Auflage 11. - ist zwar schon etwas älter, aber derartige Basics ändern sich sicher nicht.
 
das mit dem lot hab ich auch mal in der bike gelesen - wird gewissermassen auf die schweissnähte als spachtelmaterial aufgetragen und dann verschliffen - ist auch einfacher, da weicher
 
aemkei77 schrieb:
das mit dem lot hab ich auch mal in der bike gelesen - wird gewissermassen auf die schweissnähte als spachtelmaterial aufgetragen und dann verschliffen - ist auch einfacher, da weicher

und was soll das bringen? :confused:
Lot ist doch meistens schwerer als der Schweisszusatz bzw. die zu verschweissenden Bauteile ...
so viel Aufwand nur wegen der Optik - wo doch sonst jede Aluschraube, weil zu schwer, längs durchbohrt wird
Tipp: mit Helium aufgeschäumte Aluspachtelmasse:D


@Franziskus:
mehrere Lagen schweissen bei dicken Bauteilen z.B. im Schiffbau, ok - aber bei Fahrradrahmen :confused:

Gute Schweissnähte braucht man nicht zukleistern - nur mal so als eines von vielen möglichen Qualitätskriterien
 
Franziskus schrieb:
PS an einen Vorschreiber oben (hab den namen vergessen sorry) eine VNaht (welche im MTB standart ist) ist übrigens ebenfalls unstabiler als wenn man zusätzlich von hinten eine Gegenaht setzt! dann würde man auch nicht mehr erkennen wie sauber geschweist wurde!)

Dann sag uns doch endlich mal, wie Du das bewerkstelligen willst. Wer züchtet einen kleinen Chinesen, der samt Schweißbrenner ins Rohr passt?:lol:

Florian

PS: Halt nein, sags uns nicht - meld das Verfahren zum Patent an und werd reich .....
 
tractor schrieb:
und was soll das bringen? :confused:
Lot ist doch meistens schwerer als der Schweisszusatz bzw. die zu verschweissenden Bauteile ...
so viel Aufwand nur wegen der Optik - wo doch sonst jede Aluschraube, weil zu schwer, längs durchbohrt wird

Moin Tractor,

ich kenne mindestens einen Hersteller, der das genau so gemacht hat. Der hat damals seine Stahlrahmen sowohl in TIG und in fillet brazed angeboten. Das muß ´90 oder ´91 gewesen sein. Die fillets wurden erst nach dem normalen Schweißen aufgebracht.
Technisch ist das so schlecht nicht, wenn man es mit klassischen, nur gelöteten, fillets vergleicht. Und Tatsache ist auch, daß viele Leute klassische fillets immer noch schön finden, genau so wie verschliffene Schweißnähte bei Alu.

Gottseidank muß im Leben nicht alles nur Sinn machen. Manchmal darf es auch einfach Geschmacksache sein. :-)

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Geschmacksache: seh ich auch so. Fahre einen Rahmen mit geschliffenen Nähten und finde die Optik 1a. Nähte werden in einem einzigen Schweißvorgang entsprechend so ausgeführt das genügend Material zum Bearbeiten vorhanden ist.


Grüsse

Klaus
 
Löten, schweißen... hab' den Fred nur grob überflogen, aber vielleicht bringt das hier *klick* Licht ins Dunkel der Köpfe mancher Spekulanten...

An den Maschinenbaustudenten: Hast Du schon Schleifkontakte? Hier ist was Besseres...
Der deutsche Vertrieb ist hier: *klick* oder direkt die Produktseite: *klick*
 
@edelziege: klar, ich hatte nur an die klassischen fillets gedacht und konnte mir nur schwer vorstellen, dass Norman Taylor über ne Schweissung drüber lötet.
Schwinn hatte bei den Fillets kleinere Rohre eingeschoben, quasi als versteckte innere Muffen.
Zugegeben, die Optik der verschliffenen Nähte ist nicht schlecht - birgt leider aber auch ne Möglichkeit zum Murks verstecken.
Heutzutage sind handgebaute Stahlrahmen mit Muffen wieder voll im Trend, siehe Richard Sachs
 
Franziskus schrieb:
Ich kann mir recht gut vorstellen das Kleben Zkunft hat! vor 12 Jahren hatte man einfach nicht die Chemischen Mittel um einen Klebstoff zu entickeln der fest genug ist!

Das wird sich aber mit Sicherheit ändern! Der unterschied ist nun mal das Schweißen eine relativ ausgereifte Technik darstellt men beim Kleben aber noch am Anfang steht und man da sehr viel lernen kann, vorallem von der Natur! Spinnenfäden weisen z.B. mehr als die doppelte Festigkeit als Stahl auf und eine 4 mal so hohe Streckgrenze!


Häh?

Hier wird dauernd von Luft- und Raumfahrt-Techniken gesprochen?

Also ich weiß ja nicht was Du meinst wieviel Budget so ein Bike-Hersteller für die Neuentwicklung von Herstellungsverfahren hat, aber auch die "Großen" und "Edlen" wie beispielsweise Specialized, Scott oder Cannondale haben nicht mal ansatzweise soviel Geld für neue Verfahren wie ein 08/15 Auto-Hersteller aus Korea, geschweige denn wie Airbus!

Man sollte doch irgendwie die Kirche im Dorf lassen finde ich.

Wenn sich kleben im Kfz-Bereich durchsetzen sollte wird vermutlich Jahre später auch die 2Rad Industrie einsteigen, aber sicher nicht in den nächsten 10 Jahren.
 
Edel aussehen tuts ohne die welligen Schweissnähte schon, allerdings findet man die Rahmen selten und wenn sind sie RELATIV teuer.
Ich finde das ist ein gelungenes Beispiel:
CoyFront1_big.jpg

CoyST_big.jpg

CoyBB1_big.jpg

CoyRearStays_big.jpg
 
dioXxide schrieb:
Erklär mir doch bitte mal warum Unterlegscheiben selten Sinn machen und sogar schaden und du kannst dabei ruhig ins Detail gehen! :confused:

Unterlegscheiben führen dazu, dass Du eine sog. Trennfuge mehr hast.
Schrauben sollten immer möglichst lang sein.

Übrigens taugen auch Spreng- und Federringe gar nichts.

Nur richtige gezahnte Scheiben oder unten verzahnte Schraubenköpfe
sind OK.

HeRo
 
kantiran schrieb:
Edel aussehen tuts ohne die welligen Schweissnähte schon, allerdings findet man die Rahmen selten und wenn sind sie RELATIV teuer.
Ich finde das ist ein gelungenes Beispiel:
CoyST_big.jpg


Nimms mir nicht übel: der obere Halter des Hydraulikbremsschlauches
ist sch... befestigt- da läuft der Lack drunter.

HeRo
 
Invader79 schrieb:
Häh?

Also ich weiß ja nicht was Du meinst wieviel Budget so ein Bike-Hersteller für die Neuentwicklung von Herstellungsverfahren hat, aber auch die "Großen" und "Edlen" wie beispielsweise Specialized, Scott oder Cannondale haben nicht mal ansatzweise soviel Geld für neue Verfahren wie ein 08/15 Auto-Hersteller aus Korea, geschweige denn wie Airbus!


DAs sieht umgekehrt aus:

Zum Beispiel MMC wurde zwar für die Luftfahrttechnik entwickelt (Rotorblätter Hubschrauber), aber in der Serie wurde das Zeug erst richtig in der Fahrradindustrie eingesetzt (Spezialized und auch die "Boralyn"-Rahmen).
EIn AIrbus-Mitarbeiter hat mir vor einem Jahr mitgeteilt, dass es da "was neues" gäbe. Da habe ich ihm Scans aus der MBA von vor 10 Jahren vorbeigeschickt :cool:

Geklebt wurden Alan-Rahmen mitt CFK-Rohren schon lange-
nur bei den Segelfliegern hätten sie vorher gucken sollen,
dass man da vorher auf das Alu ein paar Lagen Glas draufwickeln sollte....

HeRo
 
tafkars schrieb:
Klein hatte übrigens angeblich ein spezielles "Schweissverfahren", um die glatten Schweißnähte zu zaubern. Evtl. ein Alu-Lot? Weiß da wer was?

Soweit ich weiss duerfen die Amis mit einer
hoeheren Spannung schweissen.
Hier ist bei 40 Volt Ende.

Habe ich mal irgendwo gelesen....

HeRo
 
Edelziege schrieb:
Moin HeRo,

was meinst Du damit? Für mich sieht das Teil ganz normal gelötet aus...

Hallo!

Schau Dir doch einmal ganz neutral - ohne Verzueckung -
den Halter an, an dem der Hydraulikbremsschlauch festgemacht wird.

Soweit ich das erkennen kann, liegt er unten hohl,
auch an den Seiten.

Kann auch nur eine optische Taeuschung sein,
glaube ich aber nicht.

---
Ist das Alu geloetet oder geschweisst? Alu loeten ist schwierig...

HeRo

Mein Velo ist eine Bergziege :-)
Aber eine Edle. Da solltest Du mal die Loetungen sehen.
Muffenlos.
 
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