Schwerer Sturz im Training: Brook Macdonald verpasst die WM

Schwerer Sturz im Training: Brook Macdonald verpasst die WM

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Brook Macdonald wird die Downhill-Weltmeisterschaft 2019 in Mont-Sainte-Anne verpassen. Der Neuseeländer hat sich im Training am Tag vorm Finale schwer verletzt und befindet sich im Krankenhaus.

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Schwerer Sturz im Training: Brook Macdonald verpasst die WM
 
Das Problem bei Wirbelsäulenverletzungen ist aber, dass diese häufig durch Kompression oder Extension entstehen und dies kann der Protektor wahrscheinlich nur wenig bis gar nicht verhindern.
Protektoren schützen nicht vor allen Arten von Wirbelsäulenverletzungen.
Jop so schauts aus, Wirbelsäule kann durch Protektoren nicht komplett geschützt werden.
Rücken->Steinfeld->Kompressionsbruch:mad:
Durch viel Glück nicht querschnittsgelähmt.

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Ich war ca. 40 m unterhalb als der Sturz passiert ist und hab einen krassen Aufschlag und sofort gellende Schreie gehört. Ich hab meine Sachen gepackt und bin hochgesprintet, weil ich noch nie jemanden so hab schreien hören nach einem Sturz.
Vor Ort war Brooks Teamfotograf und ein Streckenposten, der einen Arzt holen wollte.
Nach ein paar Minuten kamen dann Leute mit Tragen und in Medi-Westen. Wir alle dachten da wäre ein Arzt dabei.
Sie haben Brook dann mit mehreren Anläufen und unter viel Bewegung auf eine Trage gehievt und in Richtung von einem Quad mit ungefederten Anhänger getragen. Er hat bei jeder Bewegung geschrien, keine Schmerzmittel bekommen und auf die Frage, was er sich getan hat, nur gehört, „keine Ahnung, haben keinen Arzt da!“
Wyn Masters und Sam Blenkinsop haben versucht zu verhindern, dass sie ihn mit dem Quad fahren, das ging auch nur 3 m auf der ruppigen Ski-Piste, da hat er sofort wieder vor Schmerzen geschrien.
Das waren so 50 min, dann erst hat jmd einen Arzt geholt. Nach einer Stunde bin ich weg, da war immer noch kein Arzt da. Vom Heli war da auch keine Rede, Schmerzmittel gabs keine.

Bei der Heli Landung war dann leichter Wind aber Sonne.

Ich kann mir nicht erklären, wie man dieses Vorgehen rechtfertigen kann, gerade Rückenverletzungen sind ja super zeitkritisch!
 
Sparen am falschen Ende. Geld hat der Sport, einige verdienen richtig Asche. Gefährlich ist der Sport sowieso, das ist bekannt. Sehr fragwürdig, daher, dass seitens der UCI keine Notwendigkeit gesehen wird, geschulte Rettungskräfte einzusetzen. Das geschilderte Vorgehen mutet ja sehr stümperhaft an. Eigentlich ein Grund, den Bildschirm heute auszulassen!
 
Da hat dann ein Hubschrauber direkt Standby zu sein.
Kostet aber wahrscheinlich 3 € mehr.
In Europa haben wir ja alle eine Krankenversicherung, die auch im Falle eines selbstverschuldeten, weil im Rahmen eines Rennens passierten, Unfalls bezahlt. Daher fliegen in West-Europa ja so viele Helis.
So ein Ding stellt sich keiner hin und arbeitet aus Humanismus, da gehts, wie überall, um Geld.

In Nordamerika gibt es keine flächendeckende Absicherung durch eine Krankenversicherung. Daher wird dort erst nach Geld gefragt, dann gehandelt. Auch von den Teams und Veranstaltern hat da keiner das Geld über, um einen Hubschrauber in Bereitschaft zu haben. Das kostet richtig Kohle.
Der DH Weltcup existiert auch nur, weil irgendwer irgendwie damit Geld verdient...und seien es nur die Bikemarken durch die Premio durch die Athleten. Das is kein Breitensport, das is Business.

Und wenn die Teams und Veranstalter eben keine Absicherung für den Fall der Fälle vorhalten wollen/können, dann läuft es nunmal so.
Klingt scheisse, is aber so.

Und die aktuelle Vorgehensweise in Deutschland wird die gesetzliche Krankenversicherung nicht für ewig finanzieren können (ausgebildete Notfallsanitäter ohne gesetzliche Grundlage und ohne Mandat, extreme Verbreitung von Notarzt- und Rettungswagenstandorten in Ballungsräumen, 24/7 Notfallrettung ohne wenn und aber). Da kann sich jeder gerne mal eine eigene Rechnung aufmachen, wieviel man selbst in die GKV einbezahlt und was sowas dann kostet...

Brook MD bringt das alles herzlich wenig. Das ist scheisse. :(
Aber irgendwie ist ein erwachsener Mensch auch seines eigenen Glückes Schmied. Wenn ich mit Mach8 den Berg runter Kachel, dann sollte der Rückzug aus dem Schlachtfeld auch geregelt sein...und wenn der Veranstalter das so behauptet hat, es aber offensichtlich nicht bietet, dann muss es Konsequenzen geben. Aber was sag ich...das hilft dem in den Brunnen gefallenen Kind leider auch nicht :o
 
Unsere Krankenversicherung kostet trotzdem erstaunlich wenig, übernimmt aber auch immer weniger Leistungen. Aber die Notfallmedizin, die funktioniert.
Kanada hat doch auch eine staatliche Krankenpflichtversicherung.
 
Also auch sein Teamfotograf, der Streckenposten, Masters, Blenkinsop und auch alle anderen herumstehenden haben erstmal 50 min nicht reagiert, oder?
Die sollen wohl jemanden mit gebrochenen Rücken den Berg runtertragen oder was? Es sind ja auch alle davon ausgegangen, dass ein Arzt dabei ist. Kritisch nachgefragt, ob das grad so richtig ist, haben alle ständig.
 
Die sollen wohl jemanden mit gebrochenen Rücken den Berg runtertragen oder was?
Nein, das habe ich nicht gesagt. Davon mal abgesehen konnte das von euch sowieso keiner wissen zu diesem Zeitpunkt.

Es sind ja auch alle davon ausgegangen, dass ein Arzt dabei ist.
Bist du hingegangen und hast gefragt ob ein Arzt verständigt wurde und auf dem Weg ist? Ich seh das so: eine ganz Menge Leute waren 50min lang herumgestanden und erst dann wurde ein Arzt gerufen.

Wenn nach spätestens 5min kein Arzt vor Ort ist sollte man misstrauisch werden.
 
Wenn Leute sich im Sanitäter Outfit um einen Fahrer kümmern, wieso sollte man dann als Unbeteiligter noch hingehen und fragen, ob einer Arzt ist? Ich gehe in so einem Moment davon aus, dass die Situation schon durch qualifizierte Einsatzkräfte gemanaged wird und würde nicht dazwischenfunken wollen.
 
Wenn nach spätestens 5min kein Arzt vor Ort ist sollte man misstrauisch werden.

Entspricht dem normalen System in den USA, Kanada und UK: Paramedics stabilisieren für den Transport, die Ärzte warten im Krankenhaus. Dass das Rendezvous-System aus NEF und RTW/RTH deutlich besser ist, brauchen wir an dieser Stelle nicht diskutieren.
 
Nur weil jemand in entsprechendem Outfit unterwegs ist, das Expertise suggeriert, heißt das ja nicht, dass man nicht die Augen und Ohren offen halten darf. Ganz augenscheinlich ist es der UCI ja nicht möglich, flächendeckend qualifiziertes Rettungspersonal zu organisieren. Angesichts der Gefährlichkeit des Sports eine Katastrophe.

Und ja, es ist ja ok und hinzunehmen, wenn das Prozedere in anderen Ländern unterschiedlich ist. Aber im MTB-Bereich, wo klar ist, dass bei schweren Verletzungen Wirbelsäulenverletzungen drohen und diese ein besonderes Vorgehen erfordern, sollten zumindest die "Kräfte vor Ort" soweit geschult sein, dass sie, wenn sie schon "akut" nichts tun können, zumindest den Verunfallten nicht noch weiter schädigen.
 
Oh scheiße!
Wünsche ihm das wird schnell wieder!
Vor 2 Jahren ist einem Kollegen beim großen gap in lenzerheide der Lenker gebrochen, carbon! Luftröhre und Kehlkopf durch.
Hatten ebenfalls auf einen heli warten müssen da der erste mit einem Defekt den artzt oben absetzen musste und ein zweiter anfliegen musste zum den artzt oben abholen etc.
Gefühlt ewig aber es waren nachher eher 50 -80 Minuten.
Wie man bei einem verletzten dann sooo lange 4h durchhalten kann und muss ist eine unglaubliche Belastung für alle Beteiligten und kaum vorstellbar.
 
Nein, das habe ich nicht gesagt. Davon mal abgesehen konnte das von euch sowieso keiner wissen zu diesem Zeitpunkt.


Bist du hingegangen und hast gefragt ob ein Arzt verständigt wurde und auf dem Weg ist? Ich seh das so: eine ganz Menge Leute waren 50min lang herumgestanden und erst dann wurde ein Arzt gerufen.

Wenn nach spätestens 5min kein Arzt vor Ort ist sollte man misstrauisch werden.
Es hieß aber ja, es kommt ein Arzt, wie ich geschrieben habe. Erst als Brook gefragt hat, was er sich getan hat, und es hieß, es ist kein Arzt da, keine Ahnung, ist den Beteiligten ein Licht aufgegangen.
Wenn da (vermeintlich) qualifiziertes Personal um ihn rumwuselt, er die ganze Zeit schreit, seine Füße nicht spürt und Schmerzen im unteren Rücken hat, dann funk ich doch nicht einfach rein und erzähl ihnen, wie das geht ... ich weiß auch nicht, wie man so jemanden bewegt. Aber irgendwann wurde es zu krass, da haben dann mehrere Leute gesagt, es geht so nicht.

Es gab Abends dann ein Treffen mit den Organisatoren, bei dem Änderungen beschlossen wurden, aber so ganz viel Einsicht, dass das eine Katastrophe war, hat nicht geherrscht.
 
Entspricht dem normalen System in den USA, Kanada und UK: Paramedics stabilisieren für den Transport, die Ärzte warten im Krankenhaus. Dass das Rendezvous-System aus NEF und RTW/RTH deutlich besser ist, brauchen wir an dieser Stelle nicht diskutieren.
Bei einem offiziellen "Rennevent" ist das sicher anders. Bei einem Nascarrennen sind doch auch sofort Rennärtze vor Ort und nicht nur Paramedics.

Und das ein Heli nunmal nicht überall landen kann ist halt eine Tatsache. Und das der Verletzte dann unter Schmerzen womöglich an einen anderen Ort gebracht werden muß leider auch.
 
...Es gab Abends dann ein Treffen mit den Organisatoren, bei dem Änderungen beschlossen wurden, aber so ganz viel Einsicht, dass das eine Katastrophe war, hat nicht geherrscht.

Das finde ich schon sehr ernüchternd. Selbst viele "normale" Bürger wissen, dass Verunfallte, besonders, wenn klar ist, dass es sich um einen schweren Sturz handelt, nicht einfach bewegt werden dürfen. Aber wie oft halt: bevor die Katastrophe nicht eingetreten ist, passiert auch nichts.

Dass der Verunfallte natürlich evtl. bewegt werden muss, um ihn zumindest aus der Gefahrenzone zu bringen oder transportfähig zu machen, ist klar. Aber auf dem Quad transportieren? Im Endeffekt muss man dann als Verunfallter auch noch alles selber machen - und den Sanitätern erklären, was geht und nicht. Im Falle McDonalds dann mit Schreien. Befremdlich.
 
Es gab Abends dann ein Treffen mit den Organisatoren, bei dem Änderungen beschlossen wurden, aber so ganz viel Einsicht, dass das eine Katastrophe war, hat nicht geherrscht.

Das ist eine Sache der Mentalität und vermutlich auch eine Haftungsfrage. Niemand wird einen Fehler zugeben oder es als katastrophal bezeichnen. Stattdessen wird die Situation für das Rennen „verbessert“.
Bislang hat man sich ja offenbar nur auf das normale Prozedere verlassen plus ein paar Paramedics am Streckenrand. Mich wundert da eher, dass das der UCI gereicht hat.
 
Hoffentlich macht sich die UCI allgemein mal Gedanken über Streckenführungen. Das ist jetzt die 2. schwere Rückenverletzung innerhalb von 3 Weltcup rennen. Vielleicht sollte man sich davor Gedanken machen in wie fern man Strecken Steckt bzw. wo man Matten hinlegt. So zu Handeln nach schweren Stürzen bringt halt absolut nichts. Hoffentlich kommt Brook schnell wieder auf die Beine!
 
Also wir sind beim Downhillweltcup bzw WM da müssen Strecken einfach anspruchsvoll sein und der Sport trägt ein Risiko, das ist einfach so. Deswegen sollte man nicht vereinfachen...
Aber wenn was passiert muss immer schnell und gut organisiert gehandelt werden. Ohne jede Diskussion
 
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