- Registriert
- 2. November 2005
- Reaktionspunkte
- 0
Servus Fachwelt,
nach dem Lesen etlicher Testberichte in der Fachpresse und entsprechenden Beiträgen in diesem Forum fühle ich einen unbezwingbaren, inneren Drang, meinen Senf zum Leichtbautrend abzuliefern.
Da testet ein Magazin vor kurzem eine Reihe sündhaft teurer Felgen über 11 Seiten, um - beinahe verschämt - irgendwo im Text darauf hinzuweisen, dass jeder, der mehr als 75 kg auf die Waage bringt, die Finger von diesen Teilen lassen sollte. Hand auf´s Herz... wer von uns gestandenen Manns- und Weibsbildern kommt dann noch als Käufer in Frage? Und selbst wenn ich es auf 74 kg (bei 1,86 m) schaffen würde (absolut unrealistisch)... müsste ich dann meine Radlerklamotten und meinen Rucksack zu Hause lassen? Muß ich die Edelfelgen verkaufen, wenn ich ein paar Kilo´s zugelegt habe? Muß ich die geplante Biketour absagen, wenn ich unter Verstopfung leide???
Fahrradrahmen aus Alu haben inzwischen eine Rohrwanddicke von Coladosen erreicht, jeder Umfaller wird mit min. einer Beule im Rahmengeflecht "belohnt". Jeder, der sich ein wenig mit Materialkunde auskennt wird mir beipflichten, dass solche Rahmen dann auf den Schrott gehören. Die Rahmenhersteller reiben sich die Hände! Aber Hauptsache leicht!
In jedem Bikeheft werden die Bikes auf´s Gramm genau gewogen, mit Angabe der Rahmengröße und natürlich ohne Pedale! Was soll der Sch... Was ist der nächste Schritt? Werden die Bikes dann ohne Sattel und ohne Lenker gewogen?
Ich habe meine eigene Erfahrungen mit Leichtbau gemacht: Durch fehlerhafte Fertigung ist die Innenklemmung meines Vorbaus gerissen (kein Billigteil!!). Ein tolles Gefühl, beim Downhill den Lenker zu bewegen... und die Gabel bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung... Ich bin geheilt!!!!
Wenn ich mit meinen 93 kg + Klamotten + Rucksack + Trinkflasche + Pedale (394,34 Gramm) den Berg runterbrettere, möchte ich mir sicher sein, daß sich beim ersten Abbremsen nicht die (Carbon)Gabel verbiegt/verabschiedet und das 160er Bremsscheibchen verglüht, das erste Steinchen im Weg die Leichtbaufelgen nicht zum Chip deformiert, der erste Abgang im Singletrail nicht den Rahmen ruiniert, und der erst kleine Hüpfer über drei Stufen keine Sollbruchstellen am Vorbau oder Lenker offenbart. Ein MTB sollte vor allem eins sein: Ein Bike, dass auch nach grobem Umgang im Gelände nicht zum Kaskofall wird, ein Spassgerät, bei dem nicht alle 3 Monate 90% der Teile ausgetauscht werden müssen, ein Teil, dass man auch bei einigen Kilo Übergewicht ohne (Angst-)Schweissperlen auf der Stirn den Berg herunter fahren kann! Ein 10kg-Fully kann diese Kriterien sicher nicht erfüllen. Das gehört meines Erachtens in´s Wohnzimmer... am seidenen Faden aufgehängt zwischen Picasso und Gaugin...
Gruß
Christian
PS. Ich fahre seit 14 Jahren Bike... Inkl. Alpen
nach dem Lesen etlicher Testberichte in der Fachpresse und entsprechenden Beiträgen in diesem Forum fühle ich einen unbezwingbaren, inneren Drang, meinen Senf zum Leichtbautrend abzuliefern.
Da testet ein Magazin vor kurzem eine Reihe sündhaft teurer Felgen über 11 Seiten, um - beinahe verschämt - irgendwo im Text darauf hinzuweisen, dass jeder, der mehr als 75 kg auf die Waage bringt, die Finger von diesen Teilen lassen sollte. Hand auf´s Herz... wer von uns gestandenen Manns- und Weibsbildern kommt dann noch als Käufer in Frage? Und selbst wenn ich es auf 74 kg (bei 1,86 m) schaffen würde (absolut unrealistisch)... müsste ich dann meine Radlerklamotten und meinen Rucksack zu Hause lassen? Muß ich die Edelfelgen verkaufen, wenn ich ein paar Kilo´s zugelegt habe? Muß ich die geplante Biketour absagen, wenn ich unter Verstopfung leide???
Fahrradrahmen aus Alu haben inzwischen eine Rohrwanddicke von Coladosen erreicht, jeder Umfaller wird mit min. einer Beule im Rahmengeflecht "belohnt". Jeder, der sich ein wenig mit Materialkunde auskennt wird mir beipflichten, dass solche Rahmen dann auf den Schrott gehören. Die Rahmenhersteller reiben sich die Hände! Aber Hauptsache leicht!
In jedem Bikeheft werden die Bikes auf´s Gramm genau gewogen, mit Angabe der Rahmengröße und natürlich ohne Pedale! Was soll der Sch... Was ist der nächste Schritt? Werden die Bikes dann ohne Sattel und ohne Lenker gewogen?
Ich habe meine eigene Erfahrungen mit Leichtbau gemacht: Durch fehlerhafte Fertigung ist die Innenklemmung meines Vorbaus gerissen (kein Billigteil!!). Ein tolles Gefühl, beim Downhill den Lenker zu bewegen... und die Gabel bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung... Ich bin geheilt!!!!
Wenn ich mit meinen 93 kg + Klamotten + Rucksack + Trinkflasche + Pedale (394,34 Gramm) den Berg runterbrettere, möchte ich mir sicher sein, daß sich beim ersten Abbremsen nicht die (Carbon)Gabel verbiegt/verabschiedet und das 160er Bremsscheibchen verglüht, das erste Steinchen im Weg die Leichtbaufelgen nicht zum Chip deformiert, der erste Abgang im Singletrail nicht den Rahmen ruiniert, und der erst kleine Hüpfer über drei Stufen keine Sollbruchstellen am Vorbau oder Lenker offenbart. Ein MTB sollte vor allem eins sein: Ein Bike, dass auch nach grobem Umgang im Gelände nicht zum Kaskofall wird, ein Spassgerät, bei dem nicht alle 3 Monate 90% der Teile ausgetauscht werden müssen, ein Teil, dass man auch bei einigen Kilo Übergewicht ohne (Angst-)Schweissperlen auf der Stirn den Berg herunter fahren kann! Ein 10kg-Fully kann diese Kriterien sicher nicht erfüllen. Das gehört meines Erachtens in´s Wohnzimmer... am seidenen Faden aufgehängt zwischen Picasso und Gaugin...
Gruß
Christian
PS. Ich fahre seit 14 Jahren Bike... Inkl. Alpen