1 Woche Slowenien, hier unser Tourbericht:
Ãbernachtet haben wir in der Hisa Sonca in Kobarid, tolle Zimmer, gutes Frühstück, direkt in der Stadt, guter Ausgangspunkt für alle möglichen Touren. Mit dem Wetter hatten wir leider ziemlich viel Pech, von den 6 Tagen wurden wir an 5 Tagen leider nass, teilweise waren unsere Regenjacken echt überfordert mit den Wassermengen
Tag1:
Gleich am ersten Tag war Weltuntergangsstimmung in Kobarid: Dauerregen, mal stärker, mal schwächer, gegen Nachmittag fast nur noch leichter Nieselregen, so dass wir spontan entschlossen haben ne schnelle/kurze Runde zu fahren. Zum warm werden wählte ich Tour9 (Valle Di Pradolino) aus. Durchgelesen habe ich mir den ganzen Text im Buch nicht, was ich aber besser hätte tun sollen. Auffahrt easy, bisschen Rad hochschieben, der Karrenweg für mich sehr gut fahrbar, für die Frau schon too much, dann kamen die Stufen. Habe mich erstmal vorsichtig herangetastet (Stotterbiken), mein Vorderrad liess sich aber in der Steile kaum kontrolliert
bremsen. Nach kurzem Test mit den Schuhen stellte ich fest: Die Steine sind spiegelglatt. Die Frau tat sich beim runterlaufen sehr schwer, und ich ballerte das erste Stück mit Hochgeschwindigkeit ohne Bremse runter, wurde mir dann aber weiter unten zu riskant, so dass ich ebenfalls anfing an dem wunderschönen Regentag die Abfahrt runterzulaufen
Ich war tatsächlich gleich am ersten Tag in Sachen Fahrtechnik an meine Grenzen angekommen. Nagut, meine Bereifung (Vorne 2.4er Monkey, Hinten ein Smorgasbord in 2.25) und mein Schuhwerk (billige Deichmann-Sneaker, die guten
FiveTen lagen zu Hause) waren vielleicht auch nicht optimal für die Strecke.
Tag2:
Der nächste Morgen sah vielversprechend aus, die Wettervorhersage meldete eher durchwachsen. Ich wählte das Tolmin-Gebiet aus, und zwar wollten wir ne Kombi aus Tour28 (Planina Sleme) und Tour22 (TolminkaQuelle) fahren. In Zatolmin angekommen, Räder ausgeladen, zack hat es direkt angefangen zu regnen. Egal, wir fuhren los. Anfangs noch gut fahrbar, wurde es später für meine Frau zu steil, mal wieder schieben. Für mich noch fahrbar, aber schon sehr grenzwertig, so dass ich schnell merkte, dass ich nicht langsamer schiebe als hochfahre. Also schob ich beide Räder hoch, und meine Frau genoà eine gemütliche Wanderung. In der Nähe der Hütte Pretovc hagelte es Katzen, so dass wir den Aufstieg abgebrochen haben und die kurze Tourvariante gefahren sind. Der Almweg war Toll, für mich trotz Matsch und Regen durchweg fahrbar, die Frau schob hin & wieder. Das Wetter wurde dann plötzlich auch besser, mit einem sehr netten Bauer in Englisch geplaudert und die schöne Natur genoÃen. An der Kirche angekommen hatten wir Sonne satt. Und dann hatte meiner einer mal wieder ne groÃartige Idee: Ich musste natürlich die Kirchentreppen runterballern, und nach der letzten Stufe verabschiedete sich mein Hinterreifen. Warum? - tja, hatte nur 1 bar hinten drin, könnte aber auch die direkte Bestrafung gewesen sein, weil man sowas nicht macht
- also
Schlauch reingezogen und weiter gings. Die Tolminkaquelle haben wir dann weggelassen und sind dann einfach nur bergab Richtung Zatolmin abgefahren. Insgesamt schöne Tour, mit nem Freerider vielleicht etwas zu steil bergauf
Tag3:
Der nächste Tag, erneut durchwachsene Wettervorhersage. Wir wollten keine groÃe Tour fahren, um Kräfte für Stol und Matajur zu sparen. Da wir auch unbedingt mal nach Bovec wollten, und Planina Zaprikay einfach too much für mein Fräulein gewesen wäre, fiel unsere Entscheidung auf Tour 4 (Moznica-Tal). Umso höher, desto schlechter wurde mal wieder das Wetter, d.h. hinten am Tal angekommen regnete es zur Abwechsung mal wieder. Die Abfahrt anfangs sehr flowig, nach der Bachbettüberquerung ging es auf den Forstweg, etwas später kann man den Forstweg wieder verlassen und rechts in einen Trail einbiegen (ist im Buch und auf dem Track nicht beschrieben). Dann wieder ein kurzes Stück Forstweg, und dann kommt rechts eine Sitzbank, kurz bevor man den Forstweg rechts verlassen müsste, da ist erneut ein kleiner kurzer schmaler Pfad, den man mitnehmen kann. Kurze Zeit später an der Alm vorbei, am Gatter sind wir natürlich erstmal dran vorbei gefahren, also zurück, durch das Gatter, am Zaun entlang, dann kommt eine kleine technische Abfahrt, etwas steiler. Eigentlich einfach, die Frau schob, und ich problemlos runter, bis zur vorletzten Stufe und dann kleiner technischer Fehler und schon bin ich über den Lenker und Resultat: Oberschenkelzerrung. Naja, egal, Rest der Tour war kein Problem, meine Frau beklagte sich zum Schluss hin dass es dann doch nochmal bergauf ging, wo sie mit ihren Kräften bereits am Ende war. Insgesamt ne schöne Tour, viel Trailanteil, schöne Umgebung, das Moznica-Tal mit dem Bachbett als solches empfanden wir beider aber als eher langweilig.
Tag4:
Am nächsten Tag war Pause angesagt, a) ich konnte nur schwer laufen, b) Frau war kaputt. Also c) bisschen wandern bei Dreznica, so haben wir uns die Wasserfälle angeguckt, sind mit dem Auto mal nach San Piedro gefahren und schonmal das extremst leckere Eis gegönnt.
Tag5:
Das Wetter sollte besser werden, also entschieden wir uns den Tag darauf unsere Matajur Tour in Angriff zu nehmen. Mit dem Auto nach San Piedro, sonniges Wetter, und dann gemäà Matajur Tour 3 sind wird die scheinbar endlose AsphaltstraÃe nach oben gefahren. Sehr gemütlich, sogar für meine Frau komplett fahrbar. Am Rifugio angekommen genehmigten wir uns eine Pause bevor wir zum Gipfelsturm ansetzten. Wir liefen los, und genau 5min später fing es an leicht zu nieseln, kurze Zeit später Platzregen und Hagel, kurz unter nem Baum/Gebüsch untergestellt. Im Matsch und Regen hochgelaufen, oben angekommen das tolle Panorama genoÃen, bei schönem Wetter sicher noch schöner. Drüben am Stol die Serpentienen bewundert, unser nächstes Ziel damit vor Augen gehabt, aber erstmal wollten wir von dem Berg wieder runter. Wir nahmen gleich den direkten Pfad (ich schätze Sentiero 749), leider nur teilweise fahrbar gewesen. Kurz danach ein steiles verblocktes Stück, definitiv Schiebe/Tragepassage. Danach für mich problemlos fahrbar, die Frau traute sich kein Meter bei der Matschseife zu fahren. Unsere
Reifen waren völlig zugesetzt. Ich hatte inzwischen hinten einen billigen MKII drauf, der war ne völlige Katastrophe bei den Verhältnissen. Zwischendrin musste ich der Frau beim Schieben/Tragen helfen, war der Matsch so dermaÃen rutschig war, dass man kaum laufen konnte ohne gleich auffe Fresse zu fliegen. Irgendwann kamen wir wieder an der StraÃe an, an dem gerade aus der Trail weiterging, man rechts aber der StraÃe wieder bergab folgen konnte. Meine Frau fuhr StraÃe, und ich den Sentiero 749 bis nach San Piedro weiter. Zwischendrin war der Trail durch den Matsch für mich fast nicht fahrbar, gerade wenn rechts oder links der Steilhang vorhanden war, hatte ich etwas zuviel Respekt, gerade wenn man alleine unterwegs ist, die Strecke noch nicht kennt, war mir das vom Kopf her zuviel. Hier & da kurze Schiebe und Tragepassagen, durch die Bodenverhältnisse schon sehr anspruchsvoll, meine Kräfte und Konzentration lieÃen nach, so dass ich irgendwann froh war unten angekommen zu sein. Sicher ne Traumabfahrt wenn es Trocken ist, bei den Matschbedingungen aber keinesfalls zu unterschätzen.
Tag6:
Stol Süd Auffahrt und Stol Nord Abfahrt mit Abfahrtsvariante. Der einzige Tag ohne Regen!!!!
Die Auffahrt ohne Probleme, tolle Blicke, einfach nur richtig geil. Die Frau ist den gleichen Weg (Schotterpiste) wieder runter. Ich bin dann dem Bergrücken entlang, absoluter Höhepunkt. Zwischendrin kam eine Abzweigung in Richtung Potoki, sah vielversprechend aus, bin aber weiter da ich den Trail in Richtung Staro Selo nehmen wollte. Anfangs gut fahrbar, Serpentinen auch noch, dann wurde der Weg so dermaÃen schlecht, dass er eigentlich nicht mehr befahrbar war, auÃer man mag es nur auf groÃen Steinen rumzurutschen während man Ãste im Gesicht hat und teilweise auch jede Menge Unterholz. Die Abfahrtsvariante bei 870hm bot sich also an, ich meine aber bereits bei 950-1000hm die Abfahrtsvariante in einer Linkskurve gesehen zu haben, da geht es erst kurz steil runter...aber egal. Die Abfahrtsvariante war mit Laub und leider darunter wieder etwas Matsch zugesetzt. Teilweise steil, dementsprechend anspruchsvoll, hier und da schob ich paar Meter da ich einfach nicht den nötigen Halt auf die Räder bekommen habe, ansonsten durchweg gut fahrbar. Insgesamt keine so wirklich geile Abfahrt.
Zusammenfassend:
Ohne das Buch würde ich die Touren nicht fahren wollen, das Buch war schon sehr hilfreich, tolle Arbeit von Peter & Michael !!
Mit Matschreifen wäre ich vielleicht etwas besser unterwegs gewesen, die Billigschuhe habe ich heftig verflucht, das nächste Mal nehme ich entweder die
FiveTen mit oder gleich mein alpines Schuhwerk. Das Fahrtechniklevel variiert natürlich je nach Bedingungen stark. Ist natürlich auch immer subjektiv. Meine Matajur-Tourvariante von San Piedro aus fand ich Spitze, das Eis im kleinen Ort hat nen bleibenden Eindruck hinterlassen: Saulecker, besser geht's kaum. Das Essen in Kobarid war gut, besonders der dortige Dessert "Kobariški štruklji" ist mörderisch lecker, meine Frau wird es die Tage nachkochen. Pizza war überall gut, bestes Preis/Leistungsverhältnis für ein Lokal für Fleisch/Fisch/Pfannkuchen/etc. fanden wir unten am Kamp Lazar.
Nachschlag:
Danach sind wir nach Kroatien/Istrien, vorwiegend Badeurlaub. Zum Glück nicht überfüllt, dennoch musste ich auch hier nochmals das Bike auspacken, und bin dann den dortigen Holy Trail (alleine) gefahren:
http://www.tourfinder.net/de/mtb/tour/show/2007/index.html
Absolute Traumabfahrt, auch wenn sehr anspruchsvoll, böser Sturz gehabt, Resultat: Rippenprellung. So muss ich mich jetzt erstmal schonen.
Bilder von den Touren etc. kann ich auf Wunsch gerne nachreichen.