Weltuntergang ist das für mich nicht, allerdings wäre ich not amused, wenn plötzlich kein Rad mehr in den Wald darf. Da würden dann alle drunter leiden. Und wie kam es dazu? Ja, der eigene Spass, nach mir die Sintflut, was kümmern mich andere. Typische Haltung in der Gesellschaft mittlerweile.
Am Anfang jeder Entwicklung können nur Vermutungen stehen, das weisst du selbst. Woher sollen auch die Zahlen kommen? Woher kommen die Zahlen der Befürworter? Strichliste beim Händler, oder wie kommt das Zustande, fragt der Händler jeden Kunden über seinen Werdegang und seine Interessen aus? Ich denke nicht, es sind wohl nur ein paar Hochrechnungen aufgrund weniger Daten. Statistisch mMn. wenig repräsentativ das ganze. Hat ja schon fast etwas von Propaganda

Genauso kann man sagen, dass es keine Zahlen geben, die das Gegenteil beweisen, also das Pedelecs eine harmlose Entwicklung sind.
Also bleiben am Anfang nur Vermutungen, logische Schlussfolgerungen oder Vergleiche mit ähnlichen Gegebenheiten.
Beispiele gibt es genug. Seit wann gibt es Handys? Warum wurde die Benutzung im Strassenverkehr verboten? Warum steigen in dem Zusammenhang wieder erstmals seit Jahren die Unfallzahlen?
Unterm Strich also, ist deine Forderung nach verlässlichen Daten zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erfüllen und das ewige gefordere danach einfach billige Polemik. Aber ich denke das weisst du selbst, womit sich der Kreis für mich schließt.
Schön geschrieben. Nur in einem Punkt, dem der "billigen Polemik" möchte ich meine persönlich betroffene Kritik anbringen. Nein! Es ist keine billige Polemik. Nicht ich bin es, der "ewig fordert". Ich bin nun zu faul es hier aus dem Thread oder gar aus anderen Thread zu verlinken. Es gibt einige Forenten, die sagen, sie haben Argumente. Wenn ich dann danach frage, dann kommen keine. Ich habe auch nicht gefordert, ich habe gebeten. Ich vermute auch nur, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässlichen Daten gegen MTPs gibt. Ich weiß das nicht. Und wenn Jemand sagt er hat ebenjene Daten/Argumente, dann lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Mein Standpunkt ist nicht sakrosankt. Und wenn es eben tatsächlich doch dann solch ein Argument gibt, werde auch ich mir Gedanken machen, wie man eine Fehlentwicklung vermeiden kann. Ich agiere nicht, ich reagiere.
dein Beispiel mit den Handys ist interessant und auch naheliegend. Und es zeigt auch auf wie sich Dinge mit welchen Parametern entwickeln. Hier nun die Parallelen:
Handys (früher Autotelefon) gibt es seit den 60ger Jahren. A,B,C,D,E-Netz.
Pedelecs/E-Bikes im Serieneinsatz gibt es seit den 90ger Jahren.
Das Telefonieren im Auto war Jahrzehnte nicht verboten. Nur Privilegierte konnten es sich leisten. Etwa ein oder zwei Jahre nach Einführung des D-Netzes wurde das Telefonieren im Auto aufgrund hochschnellender Unfallzahlen die ursächlich auf das Telefonieren zurück zu führen sind, verboten.
Pedelecs verbreiten sich seit Anfang der Nullerjahre rasant. Hier gab es kein Verbot. Im Gegenteil; das Pedelec wurde dem Fahrrad rechtlich gleichgestellt. Es konnte - im Gegensatz zum Handy - keine signifikante Gefährdung ermittelt werden.
Für Unfälle, die durch eine bestimmte Sorte Handy, nehmen wir i-phones, verursacht wurden, bzw, die dabei nie in Erscheinung treten, gibt es keine Zahlen. Der Anteil der an verschuldeten Unfällen beteiligten i-phoens wird also im Verhältnis zu den anderen Herstellern prozentual gleich sein. Also darf man auch mit dem i-phone nicht im Auto telefonieren.
Für MTPs und deren negative Auswirkungen gibt es keine, bzw. keine verlässlichen Zahlen. (Deine Worte, sinngemäß)
MTPs gibt es seit etwa sechs Jahren in größeren Stückzahlen. Seit 2013 "boomen" sie. Trotzdem gibt es bisher noch keine verlässlichen Auskünfte über deren (unterstellt) potentielle negative Auswirkung. Warum?
Weil die Verbreitung von MTPs auf Trails wohl noch im oberen vierstelligen bis unteren fünfstelligen Bereich liegt, entgegen den MTBs deren Verbreitung auf Trails im mittleren sechsstelligen Bereich liegt. Die absolute Zahl an "Fahrrädern" auf den Trails, im Gelände ist trotz der Zunahme an MTPs gleich geblieben. (Statistik dazu hatte ich schon mehrfach verlinkt). Deshalb unterstelle ich, auch nach den Infos die ich in persönlichen Gesprächen von Händlern und Herstellern erfahre, und die nicht - hier nicht - belastbar sind, jedoch einer gewissen Logik nicht entbehren, dass sehr viele MTPler auf Trails vorher MTBler auf Trails waren.
Nun nehme ich (ich vermute es mal) Deine Argumentation auf. Ja, Parallelen zum Handy sind offensichtlich. Heute können sich nur wenige Privilegierte - sowohl finanziell als auch fahr-u-konditionstechnisch - mit einem MTP auf unbefestigte Wege wagen. Doch was wird sein, wenn es mal MTPs für 1.000€ gibt, oder der Gebrauchtmarkt die Teile für 200€ raushaut?
Diese Frage kann ich Dir nicht beantworten. Und hier steht nun Deine Meinung "gegen" meine Meinung.
In diesem Preisgefüge kann folglich jeder Laie die Trails befahren. Es kommt zu Unfällen und Belästigungen, durch die schiere Menge und durch das gesunkene Fahrerniveau. Die Folge sind Reglementierungen und Sanktionen.
Das habe ich verstanden, das kann ich gut nachvollziehen (sonst könnte ich es hier nicht schreiben) und ich lege nicht meine Hand ins Feuer, dass es nicht so kommt. Im Gegenteil würde ich gerne mit Menschen, die solche Bedenken - zu Recht - hegen, über Lösungsmöglichkeiten diskutieren, die die Option des MTP-Verbotes ausschließen. Sonst müsste man ja nicht nach alternativen Lösungen suchen.
Meine Argumentation sieht wie folgt aus: Ja, es wird in den nächsten 10-15 Jahren viel viel mehr MTPs auf unbefestigten Wegen (kurz Trails genannt) geben. Ich vermute sogar einen MTP-Anteil bei einer Sättigung von bis zu 70%. Da es bisher, insbesondere jungen, kräftigen, konditionell gut gestellten und finanziell schlecht gestellten Laien möglich war, sich für 50€ ein Fully MTB zu kaufen, sind die negativen Auswirkungen bereits seit es MTBs gibt, vorhanden. Und nun ziehe ich die Parallele Handy zu MTB, also nicht MTP. MTBs gibt es seit den 70ger Jahren. Ihren Boom erlebten sie in den 90ger Jahren. Die Folgen, insbesondere in BW, sind bekannt. Alles was nun geschieht, ist - um beim Handy zu bleiben - der Austausch eines Nokia-Handys mit Monochrombildschirm, Tasten und SMS-Möglichkeit, gegen ein smartphone. Das vorhandene Problem, oder im Falle der MTBs/MTPs nicht vorhandene Problem, bleibt gleich. Nun kommt es auf die Statistik an, und was man daraus macht. Kfz-Unfälle/Handy. Im Jahr 2001 gab es (unterstellt für Beispielzwecke) 200 Unfälle mit einem Nokia 3210. Im Jahr 2015 gab es keinen Unfall mit einem Nokia3210. Ist es deshalb nun ein sichereres Handy, als das i-phone 5 mit dem es in 2001 keinen Unfall gab, dafür in 2015 200? Absolut haben wir trotzdem weiterhin 200 Unfälle. Wenn es also 1995 200 Vorfälle mit MTBlern auf Trails gab, dann wird es 2025 nicht 200 Vorfälle mit MTBlern UND 200 Vorfälle mit MTPlern geben, sondern (bsp. bei 70% MTP Anteil) 140 Vorfälle mit MTPlern und 60 mit MTBlern. Folgende Aussagen wären dann zwar korrekt: Es gibt nur sehr wenige Vorfälle mit MTB. Die Vorfälle mit MTP sind deutlich angestiegen. Die MTPler bilden eine um 70% größere Gefahr als die MTBler. Doch sie sind dann - wie so Vieles in diesen leidlichen Diskussionen - aus dem Zusammenhang und vor allem aus der Historie gerissen, und würden, sofern man alleinig auf diesen "korrekten" Aussagen, Maßnahmen ergreifen würde, am Ziel vorbei steuern. Nach einem Verbot der MTPs wäre dann der Anteil der Vorfälle mit MTBs wieder bei 100% bzw. 200 Vorfällen. Und würde man nun abermals obige "Logik" anwenden, dann müsste man, wegen der eklatanten Zunahme an Vorfällen in so kurzer Zeit mit den MTBs, ebendiese verbieten.