Speichen bis zum Schlitz oder ganz in den Kopf?

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Hallo,

man liest einerseits, dass Nippel den Kopf vollständig ausfüllen sollen, damit der Kopf nicht zusammenklappen kann. Das ist auch plausibel.

Auf der anderen Seite liest man, dass der Nippel beim Laufradbau nur bis zum Schlitzgrund gehen sollte, damit man im späteren Leben des Laufrads noch die Möglichkeit hat, nachzuspannen. Klingt auch plausibel?

Was ist die Empfehlung? Es geht hier um Laufräder mit 28 Speichen vorne und 32 hinten, bei geringer Belastung. Und Polyax-Alunippel.

Hier gibts schöne Bilder dazu!

Schöne Grüße
Andreas
 
Wenn du das Laufrad fertig hast und die Speichen irgendwo zwischen dem Boden des Schlitzes und dem Nippelende liegen, passt es. Kürzer als bis zum Schlitz ist natürlich schlecht.
Aus dem Nippel kann man die Speichen noch knapp 1mm rausdrehen. Das reicht dann, wenn du dir mal eine Delle rein fährst und bisschen nachspannen musst.
Bei geösten Felgen, setzen sich oft die Ösen, dass die Speichen schnell bisschen länger sind, als gedacht.
 
Mit nem guten Felgenband ist es nicht so sonderlich kritisch, wenn die Speichen nen bischen oben rausschauen. Vermeiden sollt man es freilich trotzdem.
Bei Hohlkammer-Felgen ists erst recht kein Problem. Sofern noch Gewinde an der Speiche übrig ist. Zu kurze Speichen sind da kritischer, kann zum Reissen der Speichennippel führen.
 
Habe ich doch selber geschrieben: Sofern noch Gewinde an der Speiche übrig ist. Ist dem nicht mehr der Fall dann passt es eben nicht. Das kritische ist also (bei gutem Felgenband) nicht ob die Speiche etwas aus dem Kopf schaut, sondern ob noch Gewindelänge übrig ist.
 
Hallo DarkGreen,


Wenn es soweit ist, berührt der gewindelose Teil der Speiche so gerade das Nippelgewinde. Nachspannen ist dann nicht mehr möglich (bzw. nur mit Gewalt unter Verformung des Nippelgewindes).

Grüße
Andreas

Gibt's alles.
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Ich habe einen uralten, gebrauchten Rennrad-LRS, wo die Speichen 1cm (ja, Zentimeter) aus dem Nippel raus schauen. Keine Ahnung wer sowas bauen konnte. Irgend ein ergrauter Mechaniker vom DHFK-Club. Mir ist's aufgefallen, als ich das erste mal nachzentrieren wollte und die Nippel so schwer drehten. Hält trotzdem, keine Speiche oder Nippel bisher abgerissen.
Den Vorteil von "Hohlkammerfelgen" bei zu langen Speichen zu erwähnen, war schon gut! :daumen:
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Hallo,

man liest einerseits, dass Nippel den Kopf vollständig ausfüllen sollen, damit der Kopf nicht zusammenklappen kann. Das ist auch plausibel.

Auf der anderen Seite liest man, dass der Nippel beim Laufradbau nur bis zum Schlitzgrund gehen sollte, damit man im späteren Leben des Laufrads noch die Möglichkeit hat, nachzuspannen. Klingt auch plausibel?

Was ist die Empfehlung? Es geht hier um Laufräder mit 28 Speichen vorne und 32 hinten, bei geringer Belastung. Und Polyax-Alunippel.

Hier gibts schöne Bilder dazu!

Schöne Grüße
Andreas

Man kann es sich nicht immer so genau aussuchen mit der Speichenlänge, da manche Speichen nur in geraden und manche nur in ungeraden Längen verfügbar sind. Außerdem ist die Abstufung 2 mm.

Wie lang die Speiche denn nun genau wird im gespannten Laufrad, hängt auch davon ab:

- wie genau die Eingangswerte gemessen wurden, besonders der wichtige ERD. Wenn du den ERD nicht selber gemessen hast und nur auf einen gegebenen Wert zurückgreifst, dann weiß du nicht, ob da bis zum Nippelende oder nur bis zum Schlitz gemessen wurde. Folglich hast du beim Auf- oder Abrunden für die Speichenlänge gar keinen Anhaltspunkt.

- du mußt beachten, daß der Speichenrechner die elastische Dehnung mit berücksichtigt. Die kann bei dünnen Speichen und viel Zug fast 1 mm betragen. Dazu muß er natürlich wissen, wie stark die Speichen gespannt werden und welche Speichen benutzt werden sollen. Bei einem guten Speichenrechner kannst/mußt du diese Werte mit angeben.

Lange Rede, kurzer Sinn. Mindestens bis zum Schlitz. Da das Gewinde der Speiche erst zuende ist, wenn die Speiche schon 1 mm (für 12 mm Nippel, bei längeren Nippeln je nach Hersteller, entsprechend weniger) aus dem Nippel rausguckt, hat man in diese Richtung ja noch "Reserven". Und es ist keine Todsünde, wenn die Speiche ein paar Zehntel übersteht, Platz nach oben ist genug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

alles klar, vielen Dank!

Den ERD habe ich sicherheitshalber selbst gemessen, und zwar am Nippelschlitzgrund. Der Spokomat und vermutlich auch der Rechner von DT berücksichtigen die Speichendehnung.

Grüße
Andreas
 
Messingnippel tolerieren das halt zu nem gewissen Grad. Bei Alu ist da vermutlich viel früher Ende Gelände.

Markenalunippel (Sapim Polyax) sollen mehr aushalten, als Messingnippel. Hat jedenfalls der Sapim Klaus "Spokie" mal behauptet. Billige Legierungen bröseln schneller. Deckt sich mit meiner Erfahrung: Mir ist noch nie ein Sapim Polyax Alu kaputt gegangen, aber schon ein paar wenige DT-Messing - alles bei meinen ersten Ausbau-Versuchen mit viel zu hoher Spannung und klemmenden Ösen. Alu gammelt dafür eher als Messing...

wenn man selber nen Speichengewinde-ROLLER (ausdrücklich nicht
-SCHNEIDER) hat - klar warum sollt das dann nicht gehen :lol::lol:
Da ist garantiert nichts gerollt, sondern schnittig weitergedreht, bis das gesamte Speichengewinde durch den Nippel war. :eek:

seit wann spannt man eine speiche über den nippelschlitz nach?
Das ist so ne Eigenart von Gewinde, dass beim Drehen immer das eine weiter in ein anderes rein geht, bis die Speiche über den Schlitz hinausragt. Prober es mal aus.:lol:
 
Ok, ich hab halt null Erfahrung mit Alu-Nippeln. Bei Messing is es mir halt noch nie passiert, dass die Nippel unterm Kopf abgerissen sind wenn die Speichen zu kurz waren. Auch bei höherer Spannung. Alle Abrisse da waren wegen Gammel. Freilich arbeite ich normal auch nicht auf die hier üblichen Spannungen hin, nur bei Komplett-Neuaufbau - und da stimmt dann auch die Speichenlänge.

Speichengewinde werden doch normal gerollt? Mit Messingnippeln kannst kaum in Stahlspeichen nen Gewinde reinschneiden. Das halt ich für abwegig.
 
Speichengewinde werden doch normal gerollt? Mit Messingnippeln kannst kaum in Stahlspeichen nen Gewinde reinschneiden. Das halt ich für abwegig.

Ja, wird gerollt. Müsste auch eine eigene Norm für Fahrradgewinde sein und nix M2 metrisch oder so. "Schnittig" sollte ein Wortspiel wegen der "zackigen" Arbeitsweise sein und kein Gewinde mit einem Nippel rollen. Der hat die Nippel einfach komplett übers Gewinde gedreht.
Naja, so :lol: oder :rolleyes:! :cool:
 
Das ist so ne Eigenart von Gewinde, dass beim Drehen immer das eine weiter in ein anderes rein geht, bis die Speiche über den Schlitz hinausragt. Prober es mal aus.:lol:

was willst du mir damit sagen? dass die speiche in den kopf und idealer weise bündig zu diesem ragt ist klar. aber selbst wenn sie das nicht täte, käme ich nicht auf die idee, die speiche über den schlitz zu spannen. sondern ausschließlich über den vierkant.
 
Ich habe nichts hier im Thread gelesen, das vermuten ließe, einer der Anwesenden käme auf die Idee. Wie kommst Du darauf? Wegen des Eingangspostings? Da ging es wohl eher darum, dass irgendwann nicht mehr genügend Gewindelänge zur Verfügung steht, um stärker nachzuspannen.
 
für mich liest sich das so, als solle der nippel über den schlitz gespannt werden und daher kam die frage auf, wieso die speiche da rein ragen soll. aber man kann es in der tat auch anders lesen. da hast du recht...
 
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