spezielle Literatur zu hinterradfederungen

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Bike der Woche
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hallo,

kann mir wer ein Buch empfehlen, in welchem die genaue Funktion eines gefederten Hinterbaus beim Fahrrad erläutert ist.

speziell geht es um die Eigenschaften Antriebseinflüsse, Kettenrückschlag und Bremseinflüsse

was ich bräuchte ist ein Buch, in dem die genauen mechnischen prinzipien erläutert sind, oder zumindest angekratzt werden. Ich will/sollte/müsste es als Quelle für die Uni benutzen.

oder noch besser: jemand sagt mir zu 100%, dass es sowas nicht gibt, dann kann ich keine Quellen in meiner Arbeit anbringen :D
 
Also spezielle Literatur über Hinterradfederungen wahrscheinlich nicht, aber technische Literatur. Hatte mal einen Bike Workshop (muss 2001 oder 2002 gewesen sein), wo da so ein wenig was über die verschiedenen Arten drin stand. Da ich zwischenzeitlich mal ausgemistet habe, ist der irgendwann über Bord gegangen. Aber wie schon gesagt, in diversen Technik-Büchern solltest Du dazu Informationen finden.
 
also den workshop kenn ich und hab ich auch.

da steht in etwa drin, dass ein eingelenker 1 Gelenk hat und ein Viergelenker 4 Gelenke.
Ein 'bissl' genauer sollts scho sein.

es geht darum, welche Kräfte wo wirken, wodurch das 'Wippen' entsteht, und zwar mit einer EXAKTEN darstellung/beschreibung der wirkenden kräfte. also nicht wie "Das Wippen entsteht durch Kettenzug"

was für Technik Bücher meinst du da? die Technik Bücher von Delius klasing sind nicht das was ich suche. Hier steht auch nicht mehr drin wie in dem besagten Workshop
 
Hab ich mir schon bald gedacht, dass Dir das zu oberflächlich ist. Zugegeben, diese Literatur ist ja auch für den Endkunden und nicht für nen angehenden Ingenieur ;) . Sorry, da kann ich dann leider auch nicht mit dienen. Aber die Konstrukteure - sprich Rahmenbauer - müssen ja ihr Wissen auch irgendwo her haben. Löcher doch diese mal nach empfehlenswerter Literatur. Einige Hersteller haben hier ja auch Unterforen.
 
speziell geht es um die Eigenschaften Antriebseinflüsse, Kettenrückschlag und Bremseinflüsse

was ich bräuchte ist ein Buch, in dem die genauen mechnischen prinzipien erläutert sind, oder zumindest angekratzt werden. Ich will/sollte/müsste es als Quelle für die Uni benutzen.
:D

Aber das ist doch eigentlich nur Mechanik ... an der Uni wohl so 2. Semester .... das kann man sich doch selbst herleiten. Es sei denn, Du willst nicht Ing. werden. Vielleicht studierst Du ja Germanistik, dann isses natürlich schwieriger. :lol:
 
Aber das ist doch eigentlich nur Mechanik ... an der Uni wohl so 2. Semester .... das kann man sich doch selbst herleiten. Es sei denn, Du willst nicht Ing. werden. Vielleicht studierst Du ja Germanistik, dann isses natürlich schwieriger. :lol:

haha !

hergeleitet ist es schon, auch ausgeführt. nur ist es immer gut, ein paar quellen zu nennen und/oder sich anregungen und bestätigung durch sie zu holen.
 
- Groß, wurde ja schon genannt, aber alt

- Marc Davie: Mountain bike suspension systems and their effectz on rider performance quantified through mechanical, psychological and physiological responenes, 2011, geht glaubich auch kurz auf das Thema ein

- Angelo Tempia: Dynamic Characteristics of Mountain Bike Rear Linkages

- Google mal nach Robert C. Redfield, der hat in dem Bereich auch einiges veröffentlicht, wobei der Schwerpunkt hier glaubich eher auf (der Simulation von) Federelementen bzw. des Gesamtsystems lag


Insgesammt ist einiges (Fahrdynamik, Simulierbarkeit vom Biken, Auswirkung verschiedener Parameter) aber trotz allem relativ dünn untersucht, gibt also noch ´genug Luft für eigene Arbeiten ;).

grüße,
Jan
 
haha !

hergeleitet ist es schon, auch ausgeführt.

Sehr schön. Der Link von Tröger zeigt schon das wesentliche, aber ich finde immer einen entscheidenden Punkt vernachlässigt: Die Trägheit des ganzen Massesystems. Ich habs noch nicht gemessen, aber schätze mal grob dass 70% der Last auf dem Hinterrad liegen und 30% auf dem Vorderrad. Trete ich nun (sitzend, um es nicht noch komplizierter zu machen) in die Pedale und das Vorderrad hebt so gerade eben ab (also null Last), dann trägt das Hinterrad 100% des Gewichts. Bei linearer Kennlinie der Feder vergrößert sich der Sag dann um 50%. Man sieht sehr schön, dass ein Hinterbau ohne Antriebseinflüsse eben doch wippen kann. Darum sollte der virtuelle Drehpunkt hoch genug gewählt werden, um dem Effekt mit dem Kettenzug entgegenzuwirken. Da würde ich ein wenig Pedalrückschlag in kauf nehmen. So ist das oft bei VPP Hinterbauten gelöst. Interessant sind vielleicht auch die Lösungen von GT oder Mongoose, die den hohen Drehpunkt haben und dann versuchen den Pedalrückschlag zu eleminieren.

Übrigens: Das Parallelogramm von Tröger kann man auch einfach durch eine einzelne Schwinge ersetzen, wenn der vordere Drehpunkt genau dort sitzt, wo die Kette auf das Antriebszahnrad trifft. Dann entsteht auch kein Moment (typischer Eingelenker). Lediglich das Bremsmoment (ist ja streng genommen kein Antriebseinfluss :lol:) macht dann wieder Probleme.
 
Dann entsteht auch kein Moment (typischer Eingelenker). Lediglich das Bremsmoment (ist ja streng genommen kein Antriebseinfluss :lol:) macht dann wieder Probleme.

falsch!

wenn der drehpunkt eines eingelenkers auf höhe des kettenblattes ist, federt das system AUS. es geht nicht um die wirkungslinie der kette, sondern umd ie wirkungslinie von der kraft, die vom hinterrad auf die achse übertragen wird. und die ist unter der kettenlinie.

das fährt sich nur so gut immer, weil dieses ausfedermoment genau dem einfedermoment des körpergewichts beim treten entgegenwirkt - anti squat eben!
 
falsch!

wenn der drehpunkt eines eingelenkers auf höhe des kettenblattes ist, federt das system AUS. es geht nicht um die wirkungslinie der kette, sondern umd ie wirkungslinie von der kraft, die vom hinterrad auf die achse übertragen wird. und die ist unter der kettenlinie.

das fährt sich nur so gut immer, weil dieses ausfedermoment genau dem einfedermoment des körpergewichts beim treten entgegenwirkt - anti squat eben!
ääh, nochmal bitte, ich habe das anhand der Schilderung nicht nachvollziehen können. Zu welcher Achse wird die Kraft des Hinterrades übertragen? Meinst Du mit Achse jetzt den Drehpunkt oder die Radachse oder eine ganz andere?
Ich würd das wirklich gern verstehen.
 
die kette zieht nicht direkt am hinterbau, sondern am hinterrad. das hinterrad ist in diesem fall wie ein hebel mit drehpunkt am boden. somit wird , wenn die kettenkraft horizontal ist, die kraft der kette horizontal auf die achse übertragen. diese kraft auf die hinterradachse ist jedoch etwas tiefer als die kraft der kette.

und diese kraft auf die hinterradachse ist die, welche auf den hinterbau wirkt. bei horizontaler kettenkraft ist dann durch den kettenzug ein ausfedermoment auf den hinterbau. das wird erst zum einfedermoment, wenn die kette schräg noch oben läuft(z.b. 44-11 übersetzung). dann erst, je nach geometrie und drehpunkt, kann es sein, dass der hinterbau durch kettenzug einfedert, wenn der drehpunkt auf kettenblatthöhe ist
 
Zuletzt bearbeitet:
ah OK. Du meinst also die Wirkungslinie verläuft nicht tangential von Ritzel zu Ritzel sondern von der Hinterrad-Achse zum Drehpunkt.
Im Prinzip kann man ja Kraftgleichgewicht oder Momentengleichgewicht bilden an jedem Punkt, beides führt zum Ziel. Ich glaube Du hast Recht, aber eigentlich bräuchte ich nochmal ein Stück Papier um mir das klar zu machen und wir schweifen ab. Genug off-topic. Danke für die Erklärung!
 
leider auch nicht unbedingt von der HR achse zum drehpunkt, sondern meist darunter. einfach überlegen, wenn die umfangskraft am reifen wirkt, und kette am ritzel zieht, in welche richtung die achse kraft aufnimmt!
 
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