Sram Bremse läuft nach Entlüftung nicht mehr schleiffrei

Die Juicy5 kenne ich nicht selbst, mal unterstellt, dass sie auch einen AGB mit Schnüffelbohrung hat und dies auch bei dieser Bremse geöffnet war (offene Systeme). Aber das Teil hat nicht nur die Griffweiten-Justierschraube sondern doch noch eine Druckpunkt-Justierschraube (kann die die Schnüffelbohrung dicht machen?).
Die Membran ist definitiv weich und muss das auch sein. Aber wenn die Konstruktion so ist, dass die voll ausgefahrene Membran vom Gehäuse so gefasst wird (wie in Schlauch vom Reifen), dass sie Druck stand hält, dann wäre es möglich. Muss sich somit nur das Flüssigkeitsvolumen deutlich vergrößern - oder sie war zusätzlich schon überfüllt - oder die Korrosion von Belägen und Scheibe diese dicker gemacht hat - oder - ...... oder alles zusammen ...... oder was auch immer. Es muss sich für jede Bremse klären lassen, was da los ist.
Die Membranen und der Verschluß bei den MT-Bremsen halten es z.B. nicht und ploppen raus (viele Threads dazu). Bei mir laufen DOT-Bremsen mit deutlich über der Zeit befülltem DOT (nicht 10 Jahre) und es ist nichts negatives zu bemerken.
 

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Re: Sram Bremse läuft nach Entlüftung nicht mehr schleiffrei
Ich habe noch einen weiteren: wie soll das Wasser ins System gelangen? Ich habe ja ein nach außen geschlossenes System.
Durch Diffusion. Muss man halt wissen. DOT zieht die in Kunststoffen enthaltene Feuchtigkeit an wie ein Magnet. Nachschub diffundiert dann aus der Luftfeuchtigkeit in den Kunststoff usw. Das ist ein kontinuierlicher Prozess, der die Bremse mit Wasser füllt. Bei Öl gibt es diesen Prozess nicht. Und zwar ganz und gar nicht.
Gutes DOT gibt es deshalb im Blechbehälter mit PVC Deckeldichtung plus Alufolie. Da kommt wenigstens bei der Lagerung kein Wasser rein.
 
Durch Diffusion. Muss man halt wissen. DOT zieht die in Kunststoffen enthaltene Feuchtigkeit an wie ein Magnet. Nachschub diffundiert dann aus der Luftfeuchtigkeit in den Kunststoff usw. Das ist ein kontinuierlicher Prozess, der die Bremse mit Wasser füllt. Bei Öl gibt es diesen Prozess nicht. Und zwar ganz und gar nicht.
Gutes DOT gibt es deshalb im Blechbehälter mit PVC Deckeldichtung plus Alufolie. Da kommt wenigstens bei der Lagerung kein Wasser rein.
Sind SRAM Bremsen nicht aus Alu? Magura hat Plastik Bremsen, aber SRAM?
 
Jetzt mache ich mal einen typischen Küchentischtest. Liqui-Moly-DOT4 aus der Blechdose in ein Präzisionsglasmeßbecher (die Ablesegenauigkeit real ist viel besser, als das schräg aufgenommene Foto zeigt). Und das bleibt jetzt einfach mal stehen. Gerne auch mal bei höherer Luftfeuchtigkeit, auch mal etwas bewegen (ohne etwas abzunehmen). Dann schauen wir einfach mal, was so passiert.
 

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Jetzt mache ich mal einen typischen Küchentischtest. Liqui-Moly-DOT4 aus der Blechdose in ein Präzisionsglasmeßbecher (die Ablesegenauigkeit real ist viel besser, als das schräg aufgenommene Foto zeigt). Und das bleibt jetzt einfach mal stehen. Gerne auch mal bei höherer Luftfeuchtigkeit, auch mal etwas bewegen (ohne etwas abzunehmen). Dann schauen wir einfach mal, was so passiert.
Bitte vorher/ nachher wiegen ...
 
nur mal so eine Mutmaßung: kann es sein, dass die Bremsen nach langer Standzeit blockieren die vorher nicht gut gepflegt / nicht befüllt wurden.
Auch das mit dem Wasser das durch das Plastik diffundiert überzeugt mich wenig. Klar ist das theoretisch möglich. Aber ob in so großen Mengen dass es man es spürt Vllt wenn der Zeitraum groß genug ist
Für wahrscheinlicher halte ich dass es an Dichtungen oder dem Übergang Bremsleitung und Hebel/Sattel passiert. Wobei wir dann wieder bei schlechter Wartung wären.

Persönlich konnte ich das Problem nie nachvollziehen, aber bei mir stand auch noch kein Bike länger als 2-3 Monate.
 
Bremsen überfüllen kommt wahrscheinlich häufiger vor als vermutet. Z.B. bewusst, weil irgendwie Leerweg und Druckpunkt manipuliert werden soll oder was auch immer. Oder unbewusst, weil der vorgeschriebene Bleedblock nicht gesetzt wurde, weil einfach nicht verstanden wird, dass beim Befüllen die Kolben wie vom Konstrukteur mal gedacht, stehen müssen. Das macht halt der (richtige) Bleedblock. Solche überfüllten Bremsen können dann schon mal lustige Effekte auch über die Zeit bekommen. Hängt aber auch von der Bremsenkonstruktion ab. Die MT-Bremsen verriegeln die Membran nur mit Clips, weil sie ja bei korrekter Behandlung nie Druck sieht. Wer es dennoch schafft, sprengt halt den Deckel weg. Und bei dem obigen, frischen Fall mit der MT5 kann es auch nicht Aufsaugen von Wasser sein, denn das macht ja Öl gar nicht bzw. nur minimalst.
 
Auch das mit dem Wasser das durch das Plastik diffundiert überzeugt mich wenig. Klar ist das theoretisch möglich. Aber ob in so großen Mengen dass es man es spürt Vllt wenn der Zeitraum groß genug ist
Da geht es ja um Monate bis Jahre je nach Oberfläche, Kunststoff, Luftfeuchte und Temperatur. Ich glaube, dass @Mario8 sein Experiment nicht so lange stehen lassen will. Sein Experiment wird sehr lange dauern, da er viel DOT und nur sehr wenig Oberfläche hat. Bei Bremsleitungen ist es umgekehrt (kleines Volumen, viel Oberfläche)
 
Das kann schon länger stehen und ist ja an freier Luft oder sogar Nassräume (hoffentlich wird es nicht durch irgendeine Verdunstung sogar weniger). Beim Schräghalten und Drehen, bekommt die Flüssigkeit aber sehr viel Oberfläche zur Luft, also da müsste sich schon was tun.
 
Wir beschleunigen das Experiment einfach: Mit 3ml-Spritze (also die misst genau) werden 3ml DOT4 und 1ml destil. Wasser zusammengegeben. Ergibt also 4ml. Wenn jetzt stimmt, dass DOT4 Wasser aufnimmt und sich dabei nicht ausdehnt, dann muss der Meßbecher von den anfänglichen 4ml zurückgehen. Schauen wir mal, was sich tut.
 
Wir beschleunigen das Experiment einfach: Mit 3ml-Spritze (also die misst genau) werden 3ml DOT4 und 1ml destil. Wasser zusammengegeben. Ergibt also 4ml. Wenn jetzt stimmt, dass DOT4 Wasser aufnimmt und sich dabei nicht ausdehnt, dann muss der Meßbecher von den anfänglichen 4ml zurückgehen. Schauen wir mal, was sich tut.
Interessant wird das Experiment erst bei Wärmezugabe und dem Messen der jeweiligen Ausdehnung ("trocken" und "nass")
Der aktuelle Versuchsaufbau wird euch in 100 Jahren kein verwertbares Ergebnis liefern
 
Bei DOT reichen ja schon kleinste Wassermengen um den Nasssiedepunkt beachtlich zu erhöhen. Wenn das bike in der prallen Sonne steht wird das schon ordentlich heiß.
 
Wir beschleunigen das Experiment einfach: Mit 3ml-Spritze (also die misst genau) werden 3ml DOT4 und 1ml destil. Wasser zusammengegeben. Ergibt also 4ml. Wenn jetzt stimmt, dass DOT4 Wasser aufnimmt und sich dabei nicht ausdehnt, dann muss der Meßbecher von den anfänglichen 4ml zurückgehen. Schauen wir mal, was sich tut.
Dir ist schon klar, dass es sowas wie Volumenkontraktion gibt? 50 ml Wasser + 50 ml reinen Ethanol z.B. ergibt so um die 97 ml Gemisch.
Hier geht es um was anderes: Du hast 2 ml DOT. Mit der Zeit kommen 0,1 ml Wasser dazu. Das Gesamtvolumen ist irgendwas zwischen 2 ml und 2,1 ml. Entscheidend ist für die Bremse aber eher weniger die Volumenänderung (das sollte der AGB ausgleichen) sondern der massiv abgesenkte Siedepunkt des Gemischs.
 
Ist ja häufiger in Foren, das parallel völlig unterschiedliche Fragen diskutiert werden. Also das Experiment geht um folgendes: DOT-Bremsen gehen bei längerem Stehen fest.
Erklärung: DOT zieht Wasser durch Kunststoffe, Dichtungen, .... und so überfüllt sich die Bremse und blockt.
Info aus dem obigen, alten Post von 2012: Stimmt nicht, DOT zieht zwar Wasser, aber vergrößert dabei nicht sein Volumen, es wird natürlich damit dichter ("schwerer"). Es geht nicht um Siedepunkt.
Und nun soll das Experiment zeigen, wie das gehen kann. Dem 3ml DOT wird 1ml Wasser angeboten und damit kann der Prozess der Wasseraufnahme in die DOT-Molukülketten starten. Und weil genug da ist und die Füllmengen vorher getrennt gemessen wurden, muss man jetzt einen Effekt sehen, wenn das mit der Aufnahme ohne Volumenänderung stimmt.
Es wird nicht erwartet, dass diese große Wassermenge komplett "verschluckt" wird und es bei 3ml bleibt, aber wenn es bei 4ml bleibt, dann ist die Wasseraufnahme ohne Volumenänderung nur minimal und unwichtig. Die Füllmengen in den Bremsen sind i.d.R. unter 10ml und damit ist der Versuch nicht unrealistisch.
 
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wenn das mit der Aufnahme ohne Volumenänderung stimmt.
Das wird nicht stimmen. Das Volumen wird zunehmen, aber eben nicht 1:1. Ich glaube nicht, dass die Volumenänderung durch eindiffundiertes Wasser für blockierende Bremsen beim stehenden Bike verantwortlich sein kann. Das muss jeder AGB abkönnen.
was man gerne vergisst: DOT löst auch Gase (N2 O2) recht gut. Wenn man das DOT nicht vor dem Einfüllen ausgast, dann hat man eine Komponente in der Hydraulik, die bei kleinen Temperaturänderungen einen sehr großen Effekt aufs Volumen hat.
Edit: Bei DOT 4 wirst du eine größere Volumenzunahme durch Wasserzugabe feststellen als bei 5.1
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir beschleunigen das Experiment einfach: Mit 3ml-Spritze (also die misst genau) werden 3ml DOT4 und 1ml destil. Wasser zusammengegeben. Ergibt also 4ml. Wenn jetzt stimmt, dass DOT4 Wasser aufnimmt und sich dabei nicht ausdehnt, dann muss der Meßbecher von den anfänglichen 4ml zurückgehen. Schauen wir mal, was sich tut.
Verstehe ich nicht. Wenn DOT 4 das Wasser aufnimmt verändert sich doch nicht das spezifische Gewicht. Es wird integriert aber das Volumen muss doch dasselbe sein oder entgeht mir da was?
 
Da entgeht etwas: Der Schwamm wird nicht/kaum größer, wenn er sich mit Wasser vollsaugt. Also das Volumen bleibt. Aber er ist viel schwerere geworden und spez. Masse = Dichte = Masse / Volumen. Das Teil ist jetzt natürlich nicht mehr ein Schwamm, sondern ein Schwamm-Wasser-Gemisch.
 
Verstehe ich nicht. Wenn DOT 4 das Wasser aufnimmt verändert sich doch nicht das spezifische Gewicht. Es wird integriert aber das Volumen muss doch dasselbe sein oder entgeht mir da was?
Doch. das ist ja der Witz an der Sache. Die kleine Wassermolküle werden am Glykol teilweise "versteckt". Die Volumina addieren sich nicht ganz, die Massen schon. Bei DOT5.1 ist der Effekt stärker als bei DOT4.

Aber wie gesagt, die Volumenänderung durch Wasseraufnahme (so viel Wasser difundiert da auch wieder nicht) sollte nicht zum Blockieren führen. Wenn man vergisst das DOT für dem Einfüllen auszugasen (oder sogar noch die Flasche wild rumschüttelt) dann kann das schon passieren. Gealterte Gummis (aufgequollene Gummis, versteifte AGB-Gummis) können auch ihren Beitrag leisten.
 
Aber wie gesagt, die Volumenänderung durch Wasseraufnahme (so viel Wasser difundiert da auch wieder nicht) sollte nicht zum Blockieren führen.
Das wird vermutlich stimmen, d.h. selbst wenn DOT das Wasser nicht "verschluckt" und DOT + Wasser Volumen unverändert ist, dann kann ich mir auch nicht vorstellen, wie eine korrekt befüllte Bremse mit korrekt offener Schnüffelbohrung fest geht. Aber deshalb puhlen wir ja so lange, um eben die Dinge schön auseinander zu filetieren.
 
Das muss jeder AGB abkönnen.
Das kann aber nicht jeder AGB ab. bei einigen Bremsen reicht das Volumen kaum, um den Belagverschleiß auszugleichen. Bei vielen Bremsen geht der Druckpunkt zu Neige, wenn die Beläge 90 Prozent runter sind.

Anders ist das bekannte Problem auch nicht möglich, bei nicht betätigter Bremse im Hochsommer Druck im System zu haben. Weil die Bremsen wurden alle mal befüllt und haben funktioniert.
 
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