So hier mal mein gesammelter Erfahrungsschatz zu Gore Tex und Co.
1. Gore Tex ist super, wenn man es wirklich nutzen kann!
a) Es ist wasserdicht für immer. (Schwachstellen sind die Nähte)
b) Atmungsaktivität ist begrenzt aber es funktioniert
c) Es ist immer teuer.
d) Man muss die Produkte richtig einsetzen damit sie funktionieren
2. Einsatzgebiete:
Gore-Tex macht sinn, wenn es richtig nass, kalt und die Belastung lang wird.
Der große Vorteil von Gore Tex gegenüber einfachen Plastikjacken ist die Fähigkeit schnell am Körper zu trocknen. Da die Feuchtigkeit über die ganze Fläche verdunsten kann und nicht nur über Kragen, Saum und Ärmellöcher abgegeben wird. Ein ganz großer Vorteil bei Mehrtagestouren aber auch schon bei einer Tagestour. Vor allem in den Bergen kann man damit effektiv Unterkühlung vorbeugen.
Auch die Detaillösungen bei teuren Produkten sind oft wesentlich besser. Funktionierende Arm, Kragen und Saumabschlüsse die kein Wasser ziehen, lang genuge Ärmel usw.
Hier mal kurz was zum Aufbau von Gore Tex da kursieren hier offensichtlich ein paar Märchen:
Innen in der Jacke sollte ein Futter sein, das dient zur Isolierung und zur zwischenspeicherung von Feuchtigkeit also Schweiß. Dann kommt eine Schicht Gore Tex. Das ist ein Teflongewebe das winzige Löcher hat. Kleiner als ein Wassermolekühl, größer als ein Wasserdampfmolekühl. Dann kommt das Außengewebe der Jacke.
Das zeigt auch schon die Grenzen von Gore Tex. Sobald ihr so stark schwitzt das der Schweiß nicht mehr sofort verdampft sondern als Flüssigkeit in eurer Kleidung hängt passt er nicht mehr durch die Löcher, sobald er aber verdampft passt er wieder durch und ihr werdet trocken.
Ich bevorzuge Gore Tex Produkte, auf Bergtouren, bei Skitouren und langen ruhigen Einheiten auf dem Rennrad bei kalten und nassen Bedingungen.
Paclite unterliegt eigenen Gesetzen.
Es wurde entwickelt als möglichst leichter und klein verstaubarer Wetterschutz.
Schwitzt man darunter stark benötigt man am besten eine grobmaschige Funktionsunterwäsche immer mit langen Ärmeln. Bei Paclite Produkten wird kein Netzfutter verarbeitet, welches ein Lufpolster zwischen Körper und Jacke bildet, das muss die Unterwäsche übernehmen. Dieses Luftpolster ist wichtig, damit der Schweiß vom Körper abtransportiert und zwischengespeichert werden kann und dient zur Isolierung. Nasse Paclite Jacken auf nackter Haut sind saukalt! trägt man keine entsprechende Unterkleidung kondensiert der Schweiß im inneren der Jacke und wird kalt. Bzw. man bekommt die Temperatur zu spüren die ausserhalb der Jacke herrscht.
Den Schweiß den Ihr bei intensiven Bergauffahrten produziert kann die Jacke natürlich nicht so schnell nach außen leiten, das schafft ja auch bei trockenen Bedingungen euer Trikot nicht, das ist doch auch klatschnass, oder?
Gore Tex Produkte sowenig wie möglich waschen! Am besten erst wenn man sich damit selber nicht mehr riechen kann. Groben Schmutz mit klarem Wasser und Schwamm abwaschen. Durch Maschinenwäsche leidet immer die Imprägnierung des Außenstoffes. Dadurch speichert dieser bei regen Feuchtigkeit, die Jacke wird schwer und die Atmungsaktivität wird eingeschränkt da nasse Faser etwas aufquellen und die winzig kleinen Lufträume im Gewebe verschließen. Besonders Gemein auch am umgenähten Ärmelabschluss. Jacken ohne Imprägnierung saugen dann Feuchtigkeit am Handgelenk nach innen- sehr unangenehm.
Prinzipiell würde ich beim Mountainbiken oder Rennradfahren auf Windstopper Materialien zurückgreifen
die halten den Körper warm Schweiß wird deutlich besser abgeleitet und für zwei Stunden halten sie durch die Imprägnierung auch Regen ab. Für einen Alpencross ist Gore-Tex dagegen sehr sinnvoll.
Ich sehe Gore Tex Produkte als letzte Schicht, die ich nur trage wenn ich pausiere um den Körper und die restliche Bekleidung warm und trocken zu halten. Oder es so stark regnet oder schneit dass ich trotz körperliche Aktivität zu frieren anfange.
P.S
Auf der Zugspizte bei minus 15 Grad und Schneesturm habe ich keinen Cent bereut den ich für meine Jacke bezahlt habe.