Stell ich zu hohe Ansprüche an Gore Tex?

P-Sionic schrieb:
mal n kurzer Einwurf:

oder bringt das nicht nur die Poren zum verschmelzen?

gruezi.

Welche Poren, ich kann bei meiner Paclite keine finden?
Das Gummizeugs würde ich einfach in ner Schüssel per Hand auswaschen, Event. Dreckflecken mit ner Bürste behandeln und dann zum trocknen auf die Leine. Auf jeden Fall Bügeleisen nicht rantun an das Plastic, das ist sicher sofort verbrutzelt.
Wo keine atmungsaktivität ist lässt sich auch mit spezieller Behandlung keine Verbessern oder Verschlechtern. ( Mit nem Lötkolben Löcher reinbrennen wäre eine event. Variante ):D

Gruß Bernd
 
ihr könnt die jacken auch in den trockner werfen. und während ihr auf eure jacken wartet die im trockner liegen bittet ihr mal eure frauen euch das bügeleisen zu erklären. das kann man nämlich verschieden heiß machen. und solange man das nicht auf knallheiß stellt und schön in bewegung bleibt passiert der jacke auch nüscht. sogar gore sagt ja das man die jacke hin und wieder bügeln bzw in den trockener schmeissen soll um das material zu reaktivieren.
 
Also ich bin in Sundern mit meiner Paclite Gut durchgekommen. Nass war ich nur von aussen, da ist es auch zu kalt zum schwitzen gewesen.
Ansonsten halte ich die Gore um einiges atmungsaktiver als meine Jeantex mit ULT 3000 Membrane, dadrunter bin ich immer nass von Kondensaten..:(
 
@p-sionic: tut mir leid wenn dich mein tonfall beleidigt,gekrängt oder einfach nur gestört haben sollte. war nicht meine absicht. ich hab meinen text eben nochmals durchgelesen und bin zu der ansicht gekommen das ich einen ganz normalen tonfall benutzt habe.
liegt aber vielleicht auch daran das ich gerne das stilmittel der ironie benutze.
 
So hier mal mein gesammelter Erfahrungsschatz zu Gore Tex und Co.

1. Gore Tex ist super, wenn man es wirklich nutzen kann!
a) Es ist wasserdicht für immer. (Schwachstellen sind die Nähte)
b) Atmungsaktivität ist begrenzt aber es funktioniert
c) Es ist immer teuer.
d) Man muss die Produkte richtig einsetzen damit sie funktionieren

2. Einsatzgebiete:
Gore-Tex macht sinn, wenn es richtig nass, kalt und die Belastung lang wird.
Der große Vorteil von Gore Tex gegenüber einfachen Plastikjacken ist die Fähigkeit schnell am Körper zu trocknen. Da die Feuchtigkeit über die ganze Fläche verdunsten kann und nicht nur über Kragen, Saum und Ärmellöcher abgegeben wird. Ein ganz großer Vorteil bei Mehrtagestouren aber auch schon bei einer Tagestour. Vor allem in den Bergen kann man damit effektiv Unterkühlung vorbeugen.
Auch die Detaillösungen bei teuren Produkten sind oft wesentlich besser. Funktionierende Arm, Kragen und Saumabschlüsse die kein Wasser ziehen, lang genuge Ärmel usw.

Hier mal kurz was zum Aufbau von Gore Tex da kursieren hier offensichtlich ein paar Märchen:
Innen in der Jacke sollte ein Futter sein, das dient zur Isolierung und zur zwischenspeicherung von Feuchtigkeit also Schweiß. Dann kommt eine Schicht Gore Tex. Das ist ein Teflongewebe das winzige Löcher hat. Kleiner als ein Wassermolekühl, größer als ein Wasserdampfmolekühl. Dann kommt das Außengewebe der Jacke.
Das zeigt auch schon die Grenzen von Gore Tex. Sobald ihr so stark schwitzt das der Schweiß nicht mehr sofort verdampft sondern als Flüssigkeit in eurer Kleidung hängt passt er nicht mehr durch die Löcher, sobald er aber verdampft passt er wieder durch und ihr werdet trocken.

Ich bevorzuge Gore Tex Produkte, auf Bergtouren, bei Skitouren und langen ruhigen Einheiten auf dem Rennrad bei kalten und nassen Bedingungen.

Paclite unterliegt eigenen Gesetzen.
Es wurde entwickelt als möglichst leichter und klein verstaubarer Wetterschutz.
Schwitzt man darunter stark benötigt man am besten eine grobmaschige Funktionsunterwäsche immer mit langen Ärmeln. Bei Paclite Produkten wird kein Netzfutter verarbeitet, welches ein Lufpolster zwischen Körper und Jacke bildet, das muss die Unterwäsche übernehmen. Dieses Luftpolster ist wichtig, damit der Schweiß vom Körper abtransportiert und zwischengespeichert werden kann und dient zur Isolierung. Nasse Paclite Jacken auf nackter Haut sind saukalt! trägt man keine entsprechende Unterkleidung kondensiert der Schweiß im inneren der Jacke und wird kalt. Bzw. man bekommt die Temperatur zu spüren die ausserhalb der Jacke herrscht.
Den Schweiß den Ihr bei intensiven Bergauffahrten produziert kann die Jacke natürlich nicht so schnell nach außen leiten, das schafft ja auch bei trockenen Bedingungen euer Trikot nicht, das ist doch auch klatschnass, oder?


Gore Tex Produkte sowenig wie möglich waschen! Am besten erst wenn man sich damit selber nicht mehr riechen kann. Groben Schmutz mit klarem Wasser und Schwamm abwaschen. Durch Maschinenwäsche leidet immer die Imprägnierung des Außenstoffes. Dadurch speichert dieser bei regen Feuchtigkeit, die Jacke wird schwer und die Atmungsaktivität wird eingeschränkt da nasse Faser etwas aufquellen und die winzig kleinen Lufträume im Gewebe verschließen. Besonders Gemein auch am umgenähten Ärmelabschluss. Jacken ohne Imprägnierung saugen dann Feuchtigkeit am Handgelenk nach innen- sehr unangenehm.

Prinzipiell würde ich beim Mountainbiken oder Rennradfahren auf Windstopper Materialien zurückgreifen
die halten den Körper warm Schweiß wird deutlich besser abgeleitet und für zwei Stunden halten sie durch die Imprägnierung auch Regen ab. Für einen Alpencross ist Gore-Tex dagegen sehr sinnvoll.

Ich sehe Gore Tex Produkte als letzte Schicht, die ich nur trage wenn ich pausiere um den Körper und die restliche Bekleidung warm und trocken zu halten. Oder es so stark regnet oder schneit dass ich trotz körperliche Aktivität zu frieren anfange.


P.S
Auf der Zugspizte bei minus 15 Grad und Schneesturm habe ich keinen Cent bereut den ich für meine Jacke bezahlt habe.
 
Monarch schrieb:
Habe eine Gore Tex Paclite Jacke seit ca. einem halben Jahr. Bisher zweimal mit spezielem Waschmittel genau nach Anleitung gewaschen. Wenn ich jetzt nur eine halbe Stunde einigermaßen gemütlich fahre, ist sie innen am oberen Rückenbereich ganz naß! Wie war das mit der Atmungsaktivität? Das ist doch nicht normal,oder erwarte ich einfach zu viel von Gore Tex?

Trägst Du Dabei einen Rucksack? Der drückt z,B. das isolierende Luftpolster zusammen, bzw. verhindert das die Feuchtigkeit verdampfen kann.
 
Jocki schrieb:
Gore Tex Produkte sowenig wie möglich waschen! Am besten erst wenn man sich damit selber nicht mehr riechen kann.
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass Gore Tex und andere mikroporöse Stoffe mit verklebten Nähten möglichst wenig gewaschen werden sollen. Rückstände des Schweißes greifen die Nahtverklebungen an, sodass diese sich mit der Zeit ablösen. Am stärksten gefährdet ist der Nackenbereich, da hier bei Jacken am ehesten direkter Hautkontakt besteht. Selbstverständlich sollten die Jacken schonend gewaschen werden, aber man sollte nicht damit warten, bis man sich nicht mehr riechen mag. Die Imprägnierung kann man teilweise reaktivieren wenn man die Jacke im Trockner oder mit dem Bügeleisen erwärmt, wie oben schon erwähnt wurde.

Hotzemott
 
Muss es Gore sein? Ich habe seit drei Wochen eine Vaude Infinity und bin bestens
zufrieden. Auch nach 25 km durch elbischen Regen waren meine Baumwollsachen
unter der Jacke und die Jackeninnenseite trocken. Kostet leider auch 300€.
Martin
 
Vor ein paar Tagen in Malle stand ich an der Tanke zwischen Col de Soller und Bunyola. Bei der Abfahrt hat ein heftiges Gewitter angefangen.
Da standen sie, die Rennrad-Rucksackverweigerer in ihren dünnen Windjäckchen bei vielleicht noch 12°.
Die Gesichter hättet ihr sehen sollen, als ich Gore Paclite Jacke und Shorts und meine dünnen Shimano Überschuhe angezogen hab.
Bei einem Pärchen war die Ehekrise schon voll am laufen, manche hatten noch nicht mal ne Windjacke.
Ich hatte noch 70km Heimweg, 2h davon waren im heftigen Gewitterregen.
Ich bin trocken und warm geblieben, nur in die Schuhe ist ein bißchen etwas reingelaufen, die waren aber schon von der Abfahrt etwas nass.
Von den Minimalgepäck-Helden hab ich keinen mehr gesehen.

Da relativiert sich der Preis ganz schnell. In Sommersachen 2h bei 12° im Regen ist kein Spaß. Alternativ kann man sich von den Taxifahrern ausrauben lassen, das Geld hätte man aber leicher ins Gore-Zeugs investiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab auch eine paclite-jacke und eine lange hose. keine probleme damit. grad bei kurzen schauern oder wenn man sich durch den schlamm pflügt sind die sachen supi. ich besorg mir auf jeden fall noch die kapuze dazu und die shorts. so hab ich an wärmeren tagen wenns nass ist draussen einen trocken hintern auf dem bike. vorrangig soll kein wasser an und kein wind an meinen körper kommen. ich schwitze nicht wirklich stark und bin meistens trocken unter den paclite-sachen. von mir bekommen sie auf jeden einen daumen! :daumen:
 
Die Paclite-Shorts hab ich mir erst vor kurzem gekauft. Mein Kumpel hat die schon länger, ich war da aber etwas skeptisch, ob man das wirklich braucht und ob die vorne dicht ist.

In Malle war ich froh, das ich sie dabei hatte. Die lange Überhose hat weit mehr Stauraum und Gewicht und macht durch die Verdunstung bei kurzen Hosen kalte Knie.
Die Shorts hat sich voll bewährt, kein Tropfen kam da rein und geschwitzt hab ich kaum. Im Regen gar nicht und als auf den letzten Kilometern wieder die Sonne rauskam, hab ich sie anbehalten und kaum geschwitzt.
 
X-bionic bringt jetzt langsam ihre neue Membran auf den Markt, angeblich um Welten besser als Gore, Event etc. Die Radjacke hab ich beim Händler schon begutachten dürfen. Verarbeitet ist sie auf jeden Fall sehr gut. wenn man nen tropfen wasser aufs Futter gibt wird der sofort weggesaugt und die Stelle fühlt sich trocken an. Ob es in der Praxis auch so funktioniert ? Wer viel Geld (250 EUR) für ne radspezifische Regenjacke ausgeben will, sollte sich die mal ansehen.
 
Ich finde die Klamotten von Gore allgemein recht schwitzig, ich mag die Materialien nicht. Wobei Gore TEX das schlechtest atmende in deren Produktreihe ist. Windstopper ist deutlich atmungsaktiver. Lässt aber auch mehr Wasser (Regen) durch. Gore TEX ist für mich eher Trekking Bekleidung, d.h. Outdoor Aktivitäten aller Art. Windstopper ist eher das typische Radmaterial. Ich mag beides nicht so sehr. Am atmungsaktivsten hat sich für mich als Vielschwitzer Adidas herausgestellt. Leider haben die die Radproduktion eingestellt und an Mavig übergeben oder wie auch immer. Aber dank der letzten Restpostensaison hab ich mich da für die nächsten 20 Jahre eingedeckt.
 
Ich habe mal vor kurzem gelesen das Gore-Tex maximal 250ml Schweiß pro Stunde durch die Membran lässt. Ich schwitze aber viel stärker und daher bleibe ich trotzdem nass.
 
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass Gore Tex und andere mikroporöse Stoffe mit verklebten Nähten möglichst wenig gewaschen werden sollen. Die Imprägnierung kann man teilweise reaktivieren wenn man die Jacke im Trockner oder mit dem Bügeleisen erwärmt, wie oben schon erwähnt wurde.

Hotzemott

Stimmt! Hatte auch immer Bedenken meine Klamotten zu waschen. Aber einmal ausprobiert habe ich sofort gemerkt daß die Membran wirklich in der Funktion nachlässt und man sie "reaktivieren" kann.
Statt Trockner oder Bügeleisen nehme ich einen normalen Haarföhn. Damit finde ich gehts am einfachsten und schnellsten.:daumen:

Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht daß es weit bessere Membranen als GoreTex gibt. Will hier aber keine Diskussion lostreten.
 
Zurück