Stumpjumper FSR pro versus Stevens F9 Erfahrungen

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20. Januar 2004
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Hallo Leute,

ich habe mich Anfang des Jahres für einen roten Stmpjumper entschieden, ein Freund für ein Stevens F9 race und ein weiterer fährt sein 11kg cannondale hardtail weiter. ich dachte eigentlich, ich hätte das beste Rad..... aber von Anfang an - Ein Beitrag für kaufunentschlossene:

da das Cube AMS pro anfang des jahres nicht einmal Probe zu fahren war und das Stevens für meine 82 kg nur eine etwas schmächtige Gabel besitzt entschied ich mich, auch aus Gründen der Optik und der Marke für den Stumpjumper. Super getestet, seit 10 Jahren erprobter Hinterbau, neuer Triad Dämpfer.... nur die Deore bremsen und Lager waren ein Dorn im Auge.
nach ein paar Hügeln fahrtpraxis und Vergleich mit den Rädern meiner freunde bin ich mir bezüglich der Radentscheidung nicht mehr so sicher:
Gute Sitzposition beim Stumpjumper, stabile verlässliche Gabel ohne Schnickschnack. Aber das wars auch schon.
Die Bremsen sind viel ungenauer dosierbar als meine früheren Magura Hydraulik Felgenbremsen. Entweder es pasiert nix - oder alles. Wobei "alles" nicht besonders viel ist. Die paar Höhenmeter von der Esterbergalm nach Garmisch (o.k. 25% gefälle und extra ungeschickt gebremst) reichen für eine fast Kapitulation, klingeln braucht man auch nicht, da das Bremsen immer von einem kräftig schabendes Geräusch begleitet wird und am Ende Ihrer Kräfte wirds voll quietschig. Die Magura Scheibe am Stevens dagegen ist super. Anfangs für Scheibenneulinge fast zu bissig, aber gut dosierbar und fadingfrei. (quietschen kann sie aber auch).
Der Dämpfer: angeblich auch voll offen ohne Wiegeeffekt. Aha. Wer hat da getestet? 60 kg Jungs? Also, trotz mehrfacher Einstellversuche und Überprüfung durch Fachleute ist die offene Einstellung nur was für den Berg runter. Selbst in der Ebene hebt es einem beim schnellen Antritt voll raus und mein Hardtailkumpel wird seekrank, wie er meint. Bei der Fahrt durch den Wald mit vielen Wurzeln oder Löchern ist diese Einstelung komfortabel, aber eben nur, wen mans nicht eilig hat. Als Dauereinstellung für mich kommt also nur die "pro pedal" Einstellung, also halb offener Dämpfer in Frage, damit gehts ganz gut, aber nicht so gut wie der SPV Dämpfer des Stevens. Der reagiert sensibler und ist gleichzeitig straffer. Und bergauf stelle ich den Dämpfer sowieso fast immer auf "zu", das Wippen nervt sonst. Nicht gerade das Ideale bei einem Fully. Der Vortrieb ist insgesamt erheblich schlechter als bei dem alten Canondale. Da bin ich mit der 21 Gang Schaltung und 28er hinten leichter den Berg hoch als mit meinem 32 Ritzel hinten am Stumpjumper. Und auf Asphalt stört dazu noch der hohe Rollwiderstand. Den Unterschied merkt man im direkten Vergleich meines Erachtens schon sehr. Und Reifen aufpumpen ist schlecht für den Komfort.
Und dann der Lack. Der ist - und da bin ich eigentlich bei einem 2500 Euro-Rad voll sauer - schlichtweg katastrophal!!! Es reichen die üblichen Steinchen und der Lack ist weg, drunter wirds entweder weiss oder alufarben. Einmal das Hinterrad rausbauen führte zum Abblättern eines 2cm großen Lackteils. Und das rad sieht am Hinterbau im "Einschlagbereich" echt viel älter aus als das 10 Jahre alte Cannondale meines Kumpels. Und mein Händler meinte nur, daß bei dem Alurad ja eh nix rostet und ich mir halt einen Lackstift zulegen muß und ein bißchen an der Dämpfereinstellung feilen. Hatte ich erwähnt, daß ich alle drei Wochen nachpumpe? Eigentlich verliere der Dämpfer die Luft normalerweise nicht so schnell...... war die ganze Anfwort des Händlers. machen kann man da so nix.

Stumpjumperfazit: gute Sitzposition und Optik, stabiler Rahmen und Gabel.
Schlechte Bremsen, zumindest für meine Einstellfähigkeiten zu stark wippender Hinterbau, hoher Rollwiderstand, sehr empfindlicher Lack.
Insgesamt ärgerlich und für das gebotene zu teuer!

Viel Spaß

Tom
 
Hab auch nen SJ Expert. Kann Deine Punkte teilweise durchaus nachvollziehen. Vor allem der Lack ist nur ne Katastrophe ! Wenn ich mal nen Speci VB vor die Finger bekomme, hau ich ihm das Bike um die Ohren bis er nur noch Sterne sieht, die Lackqualität ist eine Frechheit !

Mit den 555er Deore Bremsen bin ich eigentlich recht zufrieden (bis auf das gewicht vielleicht), sie haben nen TransAlp auf jeden Fall problemlos überstanden (die Scheiben waren gelegentlich leicht blau). Die XT Scheiben mit den Deore Sätteln sind Mist, die Scheibe ist zu schmal (der Ring).

Den Hinterbau find ich eigentlich gut, der ist sehr komfortabel, spricht gut an, wippt wenig, hab auch keine Probleme mit Druckverlusten. Fahre auch meist ProPedal. Auch die Sitzposition find ich gut + komfortabel.

Was mich außer dem Lack noch anbläht, ist die gemischte Gruppe: XTR (Poser) Schaltwerk und Deore Innenlager und Nabe hinten. Da wär mir ne durchgängige XT03 wesentlich sympathischer gewesen. Die ~90g Noname Taiwan Leichtschläuche sind auch Mist, die Bereifung hab ich schon vor dem Kauf durch Conti Vapor ersetzen lassen, rollt gut, guter Grip. Den BG Sattel hab ich auch beim Händler gelassen, der soll ja auch nicht so ganz unproblematisch sein. Anstelle der Shimano Pedale hab ich Eggbeater Candy dran, von denen bin ich überzeugt. Leicht, bisher problemlos, dreckunempfindlich.

Der SJ fährt sich ganz gut, hat aber für so n teures Bike durchaus gravierende Probleme, die uns! Speci ersparen können hätte
 
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