Sturz durch umschlagendes Vorderrad

mawe

For Whom The Bell Tolls
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13. August 2012
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259
Ort
ganz westlicher Teuto
Hallo,
im Laufe dieses Jahres bin ich gleich drei Mal durch den gleichen Fehler gestürzt.
Ich bin relativ schnell und möchte die Linie etwas korrigieren. Und zack, das Vorderrad schlägt nach links herum und ich liege vor/neben dem Rad.
Seltsamerweise ist mir das nur nach links passiert.

Der Sturz müsste dabei wie folgt abgelaufen sein.
Ich lenke zur Korrektur ein wenig nach links. Dabei überfahre ich eine Wurzel oder einen kleinen Felsrücken der in Fahrtrichtung und nach rechts abfällt. Hierbei schlägt das VR um und ich fliege ab.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Ursache ist, daß ich dabei eher zuviel Druck auf dem Vorderrad habe.

Oder sollte ich hier mehr mit Gewichtsverlagerung / Körperspannung zu arbeiten?

Ich kann ich mir das allerdings nichtso recht vorstellen, wie das gehen kann. Ich glaube nicht , daß ich (man) eine kurzfristig benötigte Korrektur der Linie so schnell genug durchführen kann.
 
Am besten beim Überfahren einer Wurzel NICHT korrigieren!
War das jetzt ironisch gemeint? ;-)
Beim letzten Mal hätte ich ja im Steinfeld ja noch einfach die direkte Line nehmen können.
Aber das andere Mal stand auf der geraden Line ein Baum im Weg...
maulwurf.jpg
 
Nein...war ernst gemeint. Einen Blick entwickeln, wo man bremst, einlenkt, springt,usw.! Kritische Stellen am besten gerade überfahren.Nicht erst bis zuletzt warten, bis eine Korrektur eingeleitet werden muss.
Aber klar, es gibt Situationen wo man spontan korrigieren muss. Da ist dann aber der fahrtechnische Anspruch aber um so grösser, je weniger Grip vorhanden ist...z.B. glitschige Wurzeln.
 
Hallo,
im Laufe dieses Jahres bin ich gleich drei Mal durch den gleichen Fehler gestürzt.
Ich bin relativ schnell und möchte die Linie etwas korrigieren. Und zack, das Vorderrad schlägt nach links herum und ich liege vor/neben dem Rad.
Seltsamerweise ist mir das nur nach links passiert.

Der Sturz müsste dabei wie folgt abgelaufen sein.
Ich lenke zur Korrektur ein wenig nach links. Dabei überfahre ich eine Wurzel oder einen kleinen Felsrücken der in Fahrtrichtung und nach rechts abfällt. Hierbei schlägt das VR um und ich fliege ab.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Ursache ist, daß ich dabei eher zuviel Druck auf dem Vorderrad habe.

Oder sollte ich hier mehr mit Gewichtsverlagerung / Körperspannung zu arbeiten?

Ich kann ich mir das allerdings nichtso recht vorstellen, wie das gehen kann. Ich glaube nicht , daß ich (man) eine kurzfristig benötigte Korrektur der Linie so schnell genug durchführen kann.
Also ich würde mir da jetzt nicht allzu viele Gedanken machen. Der Teufel ist ein Eichhörnchen und manchmal kannst einfach NICHTS machen.

Ich würde mich jetzt mal als versierten und sicheren Fahrer einstufen und habe auch schon so manchen höchstwahrscheinlichen Sturz abwenden können. Aber wie gesagt: manchmal geht's einfach nicht.
Hier ein Beispiel:
Ich fahre auf dem Trail und mein Hinterrad rutscht in eine breite Regenrinne, während mein Vorderrad noch sicher oben auf festem Grund rollt. Während ich es am Anfang noch cool finde, wie mein Hinterrad da an der Rasenkante langslidet, wird meine Euphorie recht schnell gebremst, als selbiges an einem festen Widerstand verhakt.
Dadurch verlagert sich mein Schwerpunkt natürlich schnell nach vorn. Ich Stütze mich ungleich (L/R) am Lenker ab, dieser dreht ein und ich gehe OTB.

Wie gesagt: da machste nix. :ka:

 
eigentlich ist schon alles wichtige gesagt:
1. Frühzeitig reagieren
2. an manchen stellen lenkt/bremst man am besten gar nicht. wenn's danach nicht geht dann davor.
3. Dein Vorderrad "leitet" dich: wenn du es leicht machst und über ein Hindernis hinüber wuchtest, dann hast du mehr Chancen die Situation noch zu retten.
4. Locker bleiben - das Rad sucht sich seinen Weg.

was mir in den meisten Situationen hilft ist eine gute Blickführung. auf jeden Fall dahin gucken wo es hingehen soll - und eben auch weit genug voraus. Meistens "ignoriere" ich Unebenheiten dann und entlaste das Rad intuitiv(er). Am wichtigsten dabei ist aber: Man lenkt mehr aus dem Körper und durch das weit Vorausschauen reagiert man (meistens) frühzeitig.

Bei deinem Bild sehe ich keine Wurzel die eigentlich nicht locker rollbar sein müsse (ausser natürlich du hast dich davor abgelegt).
 
an der gleichen Stelle?
Nee. Jedes mal anderswo. Völlig unvorhersehbar. Allerdings nicht auf unbekannten Trails.
Wenn ich das jetzt Revue passieren lassen, waren das Situationen, bei denen ich bei knapp 100% Konzentration / Fahrkönnen war und mehr oder weniger intuitiv reagiert habe.
Allerdings eher reagiert als agiert.
Daher suche ich auch nach einer besseren Lôsung, die ich üben kann.
 
1. Frühzeitig reagieren
Dann wäre das wohl nicht passiert...

Das sind leider immer Situationen, bei denen ich schnell und direkt reagieren müsste...

2. an manchen stellen lenkt/bremst man am besten gar nicht. wenn's danach nicht geht dann davor.
Hätte ich nicht gelenkt, hätte ich in der einen Situation den Baum geknutscht. Beim letzten Sturz in Finale hätte ich sonst möglicherweisem meineVR-Felge gekillt. :-/

3. Dein Vorderrad "leitet" dich: wenn du es leicht machst und über ein Hindernis hinüber wuchtest, dann hast du mehr Chancen die Situation noch zu retten.
4. Locker bleiben - das Rad sucht sich seinen Weg.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich zu locker oder mit zuviel Druck auf dem VR gefahren bin.

was mir in den meisten Situationen hilft ist eine gute Blickführung. auf jeden Fall dahin gucken wo es hingehen soll - und eben auch weit genug voraus. Meistens "ignoriere" ich Unebenheiten dann und entlaste das Rad intuitiv(er). Am wichtigsten dabei ist aber: Man lenkt mehr aus dem Körper und durch das weit Vorausschauen reagiert man (meistens) frühzeitig.
Das habe ich - glaub ich - einigermaßen 'raus. ;-)

Bei deinem Bild sehe ich keine Wurzel die eigentlich nicht locker rollbar sein müsse (ausser natürlich du hast dich davor abgelegt).
Nach meiner Rekonstruktion ist das VR im Winkel von 90° auf die Wurzel getroffen, und dann weggerutscht. Allerdings zeigte der Geschwindigkeitsvektor meines Massenschwerpunkts in Richtung Baum! ;-)

Kann es sein, dass ich den Lenker zu locker hielt, und der damit Umschlagen könnte?
 
Jedes mal anderswo. Völlig unvorhersehbar. Allerdings nicht auf unbekannten Trails.
Klingt für mich danach, daß Du nicht kontrolliert genug fährst. Gründe könnten ja viele sein: Zu schnell oder unkonzentriert. Selbst auf bekannten Trails verändern sich ja doch immer wieder die Bedingungen. Wieso es Dich immer nach links ablegt, liegt wahrscheinlich allein daran, daß Du (zufällig) immer nach links lenkst.
Schwer, da sinnvoll zu helfen, wenn man Dich nicht mal "live" dabei sehen kann.
Die Stelle auf dem Bild sieht zwar recht steil aus, aber nicht technisch kompliziert. Das sollte man recht entspannt und kontrolliert fahren können. Achte mal auf Deine Haltung (Arme angelenkt, Oberkörper tief, auch Gorillahaltung genannt, Knie angewinkelt, tiefer Schwerpunkt, zentral überm Tretlager). Könnte sein, daß Du wegen der Steilheit mit dem Hintern viel zu weit hinten bist.
 
Also ich würde mir da jetzt nicht allzu viele Gedanken machen. Der Teufel ist ein Eichhörnchen und manchmal kannst einfach NICHTS machen.
...
Hier ein Beispiel:
Ich fahre auf dem Trail und mein Hinterrad rutscht in eine breite Regenrinne, während mein Vorderrad noch sicher oben auf festem Grund rollt. Während ich es am Anfang noch cool finde, wie mein Hinterrad da an der Rasenkante langslidet, wird meine Euphorie recht schnell gebremst, als selbiges an einem festen Widerstand verhakt.
Dadurch verlagert sich mein Schwerpunkt natürlich schnell nach vorn. Ich Stütze mich ungleich (L/R) am Lenker ab, dieser dreht ein und ich gehe OTB.
Der Sturz sieht genau so aus wie bei mir. Nur das das HR gerade hinterher rollt...
 
Der Sturz sieht genau so aus wie bei mir. Nur das das HR gerade hinterher rollt...
Naja hab nochmal überlegt.
Deine Fahrsituation ist ja vergleichsweise überschaubar bzw vorhersehbar.
Da kommt ja nix unerwartetes.
Das mit der Blickführung ist natürlich dass wichtigste. Daraus resultiert Linienwahl.

Aber du hast deinen Schwerpunkt vermutlich zu weit vorn. Dadurch bist du geneigt, den Lenker schneller zu verreissen. Die Abstützung der Lenkbewegung funktioniert am besten, wenn die Arme hinter dem Lenker sind, nicht darüber.
 
Klingt für mich danach, daß Du nicht kontrolliert genug fährst. Gründe könnten ja viele sein: Zu schnell oder unkonzentriert.
Da könnte was dran sein. In den Situationen war zwar nicht Out-of-Control (bin also nicht nur mit intuitiven Reflexen durchgekommen), war aber im oberen (spaßigen) Ende der Komfortzone.

Zu weit hinten bin ich dann allerdings meistens nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass ich vorne zuviel Druck gebe, da das Bike mir viel Sicherheit vermittelt.
 
Aber du hast deinen Schwerpunkt vermutlich zu weit vorn. Dadurch bist du geneigt, den Lenker schneller zu verreissen. Die Abstützung der Lenkbewegung funktioniert am besten, wenn die Arme hinter dem Lenker sind, nicht darüber.
Das hört sich plausibel an. Wenn ich jetzt überlege, deckt sich das auch mit meinen Erfahrungen bei unverhofften Einschlägen vorn.

Ich werde Mal sehen, dass ich darauf achte.
Danke für den Tipp! :)
 
Die Abstützung der Lenkbewegung funktioniert am besten, wenn die Arme hinter dem Lenker sind, nicht darüber.

Ich würde das etwas mehr spezifizieren: Es hängt stark vom Gelände ab. Auf Flow Strecken oder High-Speed Sektionen hängt gefühlt mein Kinn am Vorbau (und die Hüfte etwas hinter dem Tretlager). Wird es steil und ruppig bin ich deutlich weiter hinten. Hauptsache in beiden Fällen nie die Arme ganz durch strecken, sonst wird es extrem schwierig noch zu reagieren.

Dann wäre das wohl nicht passiert...

naja, auch wenn's doof klingt. Die beste Variante so Stürze zu vermeiden ist gar nicht erst in die Situation zu kommen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich zu locker oder mit zuviel Druck auf dem VR gefahren bin.

Locker natürlich in einen Gewissen Rahmen. Das Rad muss sich um kleine Hindernisse seinen Weg suchen dürfen (links/rechts und auch hoch/runter), aber der Fahrer sollte es danach so schnell wie möglich wieder auf Linie bringen.
Bei mir bedeutet das ein stabiler Griff am Lenker, stabiler Core aber lockere Ellenbogen. Locker hat aber erst einmal wenig mit druck auf dem Vorderrad zu tun, sondern damit wie fest/steif die Arme/Handgelenke/Schultern sind.

Ich habe eher das Gefühl, dass ich vorne zuviel Druck gebe,

In den meisten Fällen ist man zentral über dem Rad am besten aufgehoben Bist du zu weit vorne ist es sehr schwierig das Vorderrad zu entlasten. (Zu weit hinten ist auch nicht gut).

bin also nicht nur mit intuitiven Reflexen durchgekommen

Interessant, das ist eigentlich genau der Zustand den ich für mich beim biken erreichen möchte. Bewusst entscheiden was ich machen möchte, aber es intuitiv umzusetzen wie ich es konkret umsetzen.
Aber ich vermute wir haben da einfach aneinander vorbei geredet.

Was noch gar nicht erwähnt wurde (und ich auch davon ausgehe dass es nicht der Fall ist weil es nicht zu deiner Beschreibung passt): natürlich darf das Vorderrad nicht blockieren, ansonsten kann eine kleine falsche Bewegung sehr schnell nicht mehr ausgeglichen werden

@mawe wo ist die stelle vom foto? Erinnert mich an einen Trail im Teuto bei Brochterbeck.
 
Üben, üben, üben.

Wenn du für jeden Sturz ein gezieltes Verhinderungstraining machen willst wirst du nicht mehr fertig.

Stürzen gehört zum Sammeln von Erfahrung dazu.
 
Zusammenfassend kann man sagen,vermutlich gibt's du etwas zu viel Druck auf's VRad...das nimmt dir die Möglichkeit noch korrektiv einzugreifen .
An deiner Stelle würde ich die Sturzstellen ein paar mal durchfahren und Learning by doing....
 
Irgendwann tut es ihm auch nicht mehr weh wenn er dort oft genug flach gelegen hat. Dann hat er zumindest das Stürzen gelernt ;)

Einfach fahren. Die Sicherheit kommt mit den zunehmenden Kilometern. Selbst ein Schurter fährt seine Sturzstelle nicht immer wieder ab.

Was anderes ist das Üben einer technischen Passage.
 
Ich glaube nicht das man bei solchen Sachen wirklich Tipps geben kann. Vielleicht liegt es schon an grundlegenden Dingen wie dem Gleichgewichtssinn. Im Gelände muss man sehr aktiv auf dem Bike sein und ständig ausgleichen und kompensieren. Man muss das Vorderrad auch mal selbst den leichtesten Weg finden lassen. Es im richtigen Moment entlasten. Man muss merken wenn das Vorderrad gegen einen Widerstand stößt. Nur stumpf einlenken ohne das Gewicht zu verlagern und ohne auf die Kräfte zu achten funktioniert halt nicht. Und man muss halt auch kräftemäßig dazu in der Lage sein denn ein solcher Ritt kann enorm anstrengend sein.
 
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