@martn und
@QuasiNitro ich hab eure Berichte mit Genuss gelesen! Nitro, ich kann dir nachfühlen. Ich fand es auch überraschend, dass Ostdeutschland nördlich des Harz fast nur auf Sand gebaut ist. Mit meinen Bikereifen bin ich allerdings deutlich besser durch die Wüste gekommen als du mit dem Crosser.
Ich hab zu meiner
DeutschlandDiagonaltour noch eine Packliste zusammengestellt.
@krull ich hab mir gerade nochmals deine Packliste angeschaut und mit meiner verglichen und sag nur: oha! Ich hatte etwa doppelt so viel Gewicht (inkl. allen Taschen) dabei (ca. 7kg) und hoffentlich auch doppelt so viel Komfort
Im Alpkit 20l Sack waren jeweils der
Schlafsack (Highlight AllBlack 0) das
Seideninlet, die
Isomatte (Thermarest Neoair xlite), ein
Buffgegen das frühe Erwachen, eine
Stirnlampe gegen das frühe Zu-Bett-gehen und eine
Unterhose als Pyjama.
Das Schlafzimmer wurde komplettiert durch das DeschutesPlus
Tarp von Six Moon Designs, aufgespannt mit einer
Carbon-Stange und sieben
Heringen. Als Unterlage diente eine dünne
TLD PolyGround Folie, die sicher nicht so durchstichfest ist wie eine Malerfolie aus dem Baumarkt, aber schön leicht. Fast alles hing am Lenker, respektive am Triathlonaufsatz. DIe Tarpstange befestigte ich am Oberrohr und die Heringe waren in der Werkzeugtasche.
Fazit zum Schlafzimmer: Würde ich bis auf einen Hering, der zu viel war, wieder so mitnehmen.
Die Küche bestand aus einem
Trangia Mini Set, dessen
Brenner ich durch einen Eigenbau aus Energy-Dosen ersetzt habe. Den Wind ab und die Wärme zusammen hilet ein
Windschutz aus drei 0,5l Bierdosen. Zusätzlich dabei war ein
Feuerzeug, ein
Minischwingbesen, eine
Minipfannenschaufel, eine
Minizange als Pfannenheber etc., ein
Löffel und eine
Gabel, ein
Taschenmesser und 2,5dl
Brennsprit. Im Entfertesten gehören auch die beiden 1l Flaschen zur Küche.
Fazit zur Küche: Auf dieser Tour habe ich das Taschenmesser, den Bratpfannendeckel, die Minipfannenschaufel und die Gabel nicht gebraucht und 1,5dl Sprit hätten auch gereicht (in der Mitte der Tour konnte ich ja auffüllen). Im Deckel hab ich aber auch schon Pancakes oder Lammkoteletts gebraten. Das hätte mehr Sprit und
Werkzeug gebraucht, war in Deutschland aber aufgrund der grossen Bäckereien- und Dönerdichte nicht nötig. Über die Möglichkeit, schnell was kochen zu können, war ich oft froh. So konnte ich mich am Abend ganz der Schlafplatzsuche widmen und musste nicht noch zusätzlich schauen, dass ich etwas zu Essen finde.
2l Wasser haben sich als mehr als genug herausgestellt. Das lag aber sicher auch am kühlen Wetter.
Gefahren bin ich in einer
Radhose mit Polster und
einer Zipp-off-Überhose,
Shimano-
Schuhen,
Socken und einem Merino-Nylon
Shirt(alles nicht auf dem Bild) und natürlich mit einem
Helm!
Der Kleiderschrank bestand aus einer Trekking-
Hose,
Unterhose,
Socken, einem Kurz- und zwei Langarm-
Merinoshirts,
Bikehandschuhen und einer undichten
Regenjacke.
Fazit zum Kleiderschrank: Hat grad so gereicht. Manchmal wäre ich um eine Daunenjacke froh gewesen. Und wenn ich im Harz nicht auf der Abfahrt wieder trocken geworden wäre, wäre es ein sehr kalter Abend geworden.
Im Bad herrschte Luxus in Form von zwei
Handtüchern: einem ganz kleinen Waschlappen und einem etwas grösseren zum Abtrocknen nach dem Duschen. Das verlorene
Duschmittel habe ich nicht ersetzt. Zusätzlich waren noch eine
Zahnbürste,
Zahnpasta,
Oropax,
Klopapier,
Mückenspray und eine
Handcrème gegen Sitzbeschwerden mit an Bord. Erst zu Hause habe ich gemerkt, dass ich die
Pinzette für Zeckenoperationen nicht mit hatte. Sie war offensichtlich nicht nötig. Ein
1. Hilfe-Set hatte ich nach dem Motto: Entweder geht es ohne, oder dann muss du eh zum Arzt, nicht dabei. Dafür hatte ich
Nähfaden und eine
Nadel eingepackt.
Fazit zum Bad: Ohne Pinzette und Desinfektionsmittel geht eigentlich gar nicht. Um eine elastische Binde wäre ich tatsächlich froh gewesen und Schmerzmittel sind manchmal auch nicht schlecht. Auf den Mückenspray hingegen hätte ich gut verzichten können.
Neben den wohnlichen Räumen gab es auch ein Büro mit Elektronika. Da hatte ich eine
Kamera (Sony RX100III) samt
Ladegerät, ein
Gorillapod, ein
Handy samt Ladegerät, eine
Ich-lade-jeden-Akku-Wäscheklammer, eine
Solarzelle mit
Pufferakku, das
GarminEtrex30 mit
Batterien und
Kopfhörer dabei. Ebenfalls elektronisch funktionieren die beiden
Mini-Lämpchen für ans Bike.
Fazit zum Büro: Auch wenn die Solarzelle am Lenker natürlich mächtig expeditionsmässig ausschaut, wäre im stets bewölkten und dicht bewaldeten Deutschland ein Nabendynamo hilfreicher gewesen. Das
Garmin ist nach drei Jahren hartem Gebrauch langsam aber sicher durch. Letztes Jahr hatte ich einen Wassereinbruch im schottischen Regen, von dem es sich nur noch teilweise erholte. Jetzt funktioniert der Joystick nur noch vertikal und nicht mehr horizontal. Zum Navigieren war darum das Handy angenehmer. Allerdings stellt sich da die Akkufrage. Noch ein Grund mehr für den Nabendynamo.
Küche, Bad, Kleiderschrank und Büro (ausser der Kamera und z.T. der Solarzelle) steckten in der grossen Satteltasche von Apidura. Ich war zum ersten Mal länger mit dieser Tasche unterwegs und bin nicht nur begeistert. Das Packen finde ich sehr umständlich, da die Tasche ihre Stabilität über den Inhalt erhält. Also muss man sehr satt packen.
Die Werkstatt wurde ja zum Glück kaum benötigt. Da gab es einen
Ersatzschlauch,
Schlauchflicken, ein
Kettenschloss,
Bremsbeläge, ein
Schaltkabel,
Isolierband und
Kabelbinder. An Werkzeugen eine
Pumpe, ein
Manometer,
Inbusschlüssel,
Speichenschlüssel,
Kettennieter und
Pneuheber. Komplettiert wurde die Werkstatt durch einen
Lappen und
Kettenöl.
Fazit zur Werkstatt: Gut, wenn man nichts braucht.
Damit man mir mein fahrbares Zuhause nicht klaut, hatte ich ein
Spiralschloss dabei, und weil ich kurzsichtig bin, musste neben der
Sonnenbrille auch eine klare
Brille mit.