Touren: Fotos, Berichte

Ich war auch mal wieder unterwegs und es ist wieder eine Rennradrunde geworden. Am Sonntag hatte ich mich intensiv mit den Wetterprognosen auseinandergesetzt und bin dann am Montag um 9:00 in Susch im Engadin aus dem Zug gestiegen und in Richtung Ofenpass gefahren.

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Die Landschaft da ist von Anfang an sehr hübsch

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dennoch wird man erst richtig froh, wenn man von der Strasse weg ist

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Auch wenn gleich mal 100hm nach Jufplaun hoch geschoben werden müssen.

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who cares? weiter oben kann man eh wieder fahren

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fürs Foto auch durch den Bach

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Bis zum höchsten Punkt

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dieser tollen Prärie.

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Mein Zwischenziel an diesem Tag ist Prad. Über den Ofenpass fahren können alle, hübscher ist es durchs Val Mora. Die Abfahrt hier ist dann doch etwas grenzwertig mit dem Schotterrennrad: loses Geröll und ganz schön steil.

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im Val Mora selbst geht es wieder gemütlich hoch bis zum nächsten Pässchen

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Und nach der Mittagspause zackig runter durchs Val Vau nach Santa Maria.

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Ich folge nun immer schön dem Radweg bis Prad. Es ist mittlerweile sommerlich warm. In Prad wird eingekauft und verpflegt, immer mit dem Blick auf die Uhr, denn ich will noch 1850hm aufs Stilfser Joch und das am liebsten vor Sonnenuntergang.

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Um halb vier sitz ich wieder auf dem Rad. Der späte Start ist prima, es hat fast keinen Verkehr mehr und das Licht ist phantastisch.

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Ich komm gut vorwärts, doch beneide ich den Kollegen doch etwas der schon auf dem Runterweg ist.

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Aber auch ich komm oben an und noch reichlich vor Sonnenuntergang. Das Stilfser Joch ist tatsächlich ein toller Velopass. Ich hatte ihn sicher 20 Jahre auf meiner ToDoList. Genaugenommen war ich schon mal oben, aber ich bin damals über die Bocchetta di Forcola gekommen und hab nur die obersten 300hm der Westseite befahren. Runter bin ich dann über den Goldseetrail, ich war damals halt noch Mountainbiker :D

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Die Abfahrt ist auch toll, aber langsam wird es dunkel. Mir als Braulioliebhaber gefällt natürlich, dass es durch das Valle del Braulio geht.

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In Bormio such ich mir eine Übernachtungsgelegenheit. Hier vielleicht mit Thermalwasser?

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Oder doch ganz bescheiden am Radweg?

Fazit zum ersten Tag? Hätte nicht besser sein können. Eine wunderbare und lange Schotterstrecke von Buffalora bis Sta. Maria und die tolle, quasi verkehrsfreie Fahrt über das Stilfser Joch! Ich krieche ziemlich euphorisch in den Schlafsack.
 
Ja, es war wirklich toll. Mir ist noch eine Woche Ferien dazwischen gekommen, darum gings noch nicht weiter. Hier hab ich aber ein weiteres Häppchen.

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Am anderen Morgen geht's bei bestem
Wetter weiter. Zuerst nach Bormio zum Einkaufen

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und Einheimische Beobachten.

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Anschließend fahr ich in Richtung Gaviapass. Allerdings ist da bald die Straße gesperrt und ich muss in den Wald ausweichen. Kann ich ja. So komm ich etwas verspätet nach Sta. Catherina. Dort stell ich fest, dass das kein Dorf im eigentlichen Sinn ist, sondern nur ein Skiort mit etwa Null Bewohnern im Sommer. Dementsprechend ist natürlich auch der Panificio geschlossen, den ich angepeilt hatte.

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Weil die Straße weiter unten gesperrt ist, genieße ich hier oben die Ruhe ohne Verkehr. Nur etwas trübt die Aussicht: Von Süden bläst es Wolken über den Berg.

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Darum schau ich besser nach Norden.

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Aber ich will ja nach Süden, also ab in die Wolken. In der Hoffnung, dass es noch aufreißt, geh ich in die Beiz, dort interessiert man sich aber nicht für mich, also geh ich wieder.

Die Abfahrt vom Gaviapass ist zwar asphaltiert, aber mit einem Rennrad würde ich da nicht runterfahren wollen. Zu sehr gleicht die Straße einem Flickenteppich. Mit einem Auto möchte ich da übrigens auch nicht runter... nicht nur, weil ich nicht wirklich Autofahren kann, sondern weil die Straße häufig nur knapp einspurig ist. Also eine tolle Abfahrt! Leider nimmt mir die Bewölkung die Sicht aufs Adamellomassiv.
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In Ponte di Legna gibt's endlich Zmittag, einen Burger. Leider ein Reinfall, nicht mal der Hunger treibt ihn so richtig rein. Immerhin: gesättigt werde ich und das ist gut, denn da kommt noch was...
 
Nach dem Essen roll ich etwas das Tal runter bis Vezza d'Oglio und biege dort rechts ab in den Aufstieg zum Col Carette. Die Strasse beginnt recht harmlos und wird dann noch im Dorf zu einem sacksteilen Monster. Zuerst geht es auf Naturpflastersteinen knapp dreihunder Höhenmeter gefühlt senkrecht hoch, dann kommt ein übles Schotterstück, das etwas weniger steil ist, dafür höchste Linienführungskonzentration verlangt und anschliessend wird die Strasse wieder asphaltiert und nahezu senkrecht. Nach total 550 Höhenmetern kapituliere ich und ergebe mich dem Schieben.
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Das geht so etwa 200 Höhenmeter, dann wird die Strasse wieder zahmer. 1100 Höhenmeter über dem Talgrund erreiche ich das Pässchen, leider ohne viel Aussicht. Immerhin werde ich begrüsst.
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und so recht eigentlich hat die Stimmung ja auch ihren Reiz.
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Von diesem unbekannten Pässchen fahre ich runter auf einen sehr bekannten Pass, der hier über meinem Kopf bereits erahnbar ist.
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Zum Mortirolo.
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Nach dem Mortirolo geht's wieder runter ins Veltlin. Kurz über dem Talgrund bei Grosio mach ich mich über mein erstes Abendessen oder verspätetes Zvieri her. Was nun?
Eigentlich hatte ich vor, auf der anderen Talseite gleich wieder hoch zu fahren Richtung Passo di Verva. Ich habe aber bereits wieder über 2500hm in den Beinen und da würde es einfach nur hochgehen. Wär ja egal, ich könnte mich ja in die Büsche schlagen, wenn ich genug habe. Das eigentliche Problem ist der Wetterbericht und der spricht von Kaltfrontgewittern und bis zu einem halben Meter Schnee auf über 2000m; somit wäre Valle Grosina eine Sackgasse.

Also entschliesse ich mich wieder Richtung Bormio zu fahren. Von dort geht es sicher irgendwie weiter. Ich lass mich auf dem Zeltplatz kurz vor Bormio nieder, da kann ich unter Dach kochen und packen etc. In der Nacht gewittert es dann tatsächlich und am Morgen bin ich gespannt, wie sich mir die Welt präsentiert.

Fazit zum zweiten Tag: War auch super, nicht ganz so grossartig wie der erste, aber dennoch. Der Schotter kam etwas zu kurz und die Bewölkung am Nachmittag war etwas schade. Am meisten wurmt mich die Tatsache, dass ich praktisch am selben Ort schlafe wie letzte Nacht und ich mein ganzes Gepäck so recht eigentlich für nichts mitgeschleppt habe. Ich hatte mir das am Morgen schon überlegt, aber ich wollte mir alle Optionen offen halten.
Richtig cool war die verkehrsfreie Auffahrt zum Gaviapass und auch die neblige Hochebene vor dem Mortirolo hatte ihren Reiz.
 
Schöne Fotos, danke.
Die Benamung des letzten Passes (Mortirolo bzw. Foppa) ist - warum auch immer - ein Verwirrspiel. Laut Landkarte bist du über den Passo della Foppa gefahren; der Mortirolo ist daneben und ein paar Meter höher. Wikipedia zeigt ein alternatives Passschild.
 
Am anderen Morgen drehe ich mich so lange im Schlafsack, bis es nicht mehr regnet. Etwa um neun krieche ich wunderbar ausgeschlafen aus dem Zelt in einen nebelverhangenen Morgen. Der Wetterbericht verspricht ein trockenes Fenster ab ca. 11 Uhr bis irgendwann am Nachmittag. Kurz vor 11 geht tatsächlich nochmal ein Schauer runter, nachher sitze ich wieder auf dem Rad, kauf mir etwas zu essen, fahre am Biwakplatz der ersten Nacht vorbei und rein in die Steigung zu den Torri di Fraele.
Der Blick zurück offenbart, dass es in der Nacht tatsächlich geschneit hat, allerdings lange nicht so viel wie befürchtet.
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Der Anstieg zu den Torri ist easy und unterhaltsam. Ich begegne Kletterziegen
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und fülle mein Serpentinenkonto weiter auf.
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Oben geht es durch ein kurzes Tunnel und ich tauche ein in eine andere Welt.
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Die Sonne kommt immer mehr raus, so dass ich recht gemütlich meine kalte Pizza verzehren kann. Dann mach ich mich an den Aufstieg zur Alpisella. Der ist auch easy. Alte Militärstrassen sind super - da musste früher wohl allerhand hochgeschleikt werden, darum sind die nie steil.
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Statt Kletterziegen gibt es hier Alpschafe.
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Bald bin ich oben - vom versprochenen Schnee ist nichts zu sehen. Auch gut und da der Tag bereits fortschreitet, mach ich mich sofort an die Abfahrt.
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Da treffe ich Waldziegen.
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Und der Himmel verdüstert sich wieder. Häja, war ja so angesagt gewesen.
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In Livigno halte ich mit mir selbst Kriegsrat. Eigentlich hätte ich von hier ins Engadin rüber gewollt. Aber der Regenradar und meine Beobachtung der Wind- und Wolkenverhältnisse sagen: Geh nicht nach Norden!
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Ich tippe ein bisschen an meinem GPS rum und stelle fest, dass Chiavenna nur etwa 90km entfernt ist. Es ist erst halb vier Uhr, das schaff ich noch knapp, geht ja fast nur runter. Chiavenna ist gut, denn vor ein paar Jahren bin ich mal an einem Tag von zu Hause nach Chiavenna geradelt, das müsste auch in die andere Richtung gehen - also los!
Weil man sich ja sonst nichts gönnt, nehm ich die Schotterstrasse zur Forcola di Livigno. Von Norden werd ich permanent eingenieselt.
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Auf Schotter vergeht die Zeit im Flug, schieben muss ich auch noch und mein schöner Plan wird immer mehr zum Wunschtraum, aber egal, weiter! Und oben.
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Um Zeit aufzuholen, rase ich das ganze Val Poschiavo auf der Strasse runter, meist mit starken Wind im Rücken. Oben bläst der so heftig, dass ich meine Geschwindigkeit überhaupt nicht im Griff habe und ein paar Kurven völlig unterschätze - wahrscheinlich fehlt mir das vertraute Windgeräusch auf den Ohren. Das GPS vermeldet über 85km/h Topspeed und zum Glück hat es keinen Gegenverkehr. Weiter unten wird es ruhiger.
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In Tirano geh ich einkaufen und mach mich wieder an die Routenplanung. Weiter auf der Hautpstrasse fahren will ich nicht, denn jetzt wird es flacher. Ich habe noch etwa eine Stunde Tageslicht und ich rechne noch mit etwa 35km bis Chiavenna. Nur verwirrt mich der Radwegweiser nach Sondrio ein bisschen, dahin sollen es nämlich knapp 30km sein. Und soviel weiss ich von der Geographie des Veltlins, dass Sondrio nicht gleich neben Chiavenna liegt. Nervös tippe ich an meinem GPS rum und das meldet: 100km bis Chiavenna. Ups. Ich habe in Livigno nicht gemerkt, dass der kürzeste Weg nach Chiavenna über den Malojapass geht und bin nun völlig ins Abseits gefahren.

Zurück will ich nicht. Also beschliesse ich, am Abend noch möglichst viele Kilometer zu sammeln. Ich such mir den Radweg nach Sondrio und mach mich auf die Socken. Das geht zuerst gut, doch in der Dämmerung verpasse ich bei Stazzona den Abzweiger und rumple darum bis Tresenda über üble Schotterwege voller Pfützen. Dort finde ich den Sentiero Valtellina wieder und der ist super: jeden Kilometer ein Stein, alle 2km ein Rastplatz, einer sogar mit gratis Wlan etc. kann ich wirklich nur empfehlen. Zudem führt er meistens irgendwo durchs Grüne. Ich montiere meine Stirnlampe und fahre noch bis 20:30 Uhr. Dann habe ich genug. Die Stirnlampe ist zu schwach und müde bin ich auch. Ich lass mich auf einem Rastplatz nieder, koche was, stelle mein Zelt auf und verabschiede mich. Knapp 40km hab ich noch geschafft von den 100 bis Chiavenna.
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Fazit zum dritten Tag: Ich hatte mit Schnee und Weltuntergangwetter gerechnet und nun war es der erste Tag, an dem ich die Regenjacke nie ausgepackt hatte. Die Passage von den Tori di Fraele über die Alpisella bis Livigno war grossartig. Mein Geographie-Schnitzer ebenfalls. Ich bin sehr zufrieden.
 
Schöne Fotos, danke.
Die Benamung des letzten Passes (Mortirolo bzw. Foppa) ist - warum auch immer - ein Verwirrspiel. Laut Landkarte bist du über den Passo della Foppa gefahren; der Mortirolo ist daneben und ein paar Meter höher. Wikipedia zeigt ein alternatives Passschild.

Ja, das hab ich irgendwie so halb mitbekommen, dass das so ist. Tatsache ist aber auch, dass da oben alles mit Mortirolo angeschrieben ist und sie sogar einen Container mit sanitären Anlagen da aufgestellt haben, der ebenfalls mit Mortirolo angeschrieben ist. Ich nehme mal an, dass der Giro schuld ist. Wenn einer der mörderischsten Pässe Foppa heisst, ist das halt weniger cool als Mortirolo.
 
Als ich aufstehe, ist es noch dunkel und alles ist klamm bis nass vom Tau. Ich mach vorwärts und kann bei Sonnenaufgang gerade noch der Spinne entrinnen und aufbrechen.
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Zunächst geht es das Veltlin weiter runter
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immer schön auf dem Sentiero Valtellina
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Bis fast an den Comer See - der dürfte ziemlich bald hinter den Büschen beginnen.
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Dort mach ich einen U-Turn und fahr nun gegen immer stärker werdenden Wind Richtung Chiavenna zurück in die Berge.
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Damit hat die längste Steigung der Tour begonnen, es geht nun 2100m aufwärts.
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Zunächst mal bis Chiavenna. Auf dem Weg dorthin sehe ich den ersten und einzigen Hirsch der Tour, aber der ist schon tot, erlegt von einem Jäger. Gehört hatte ich einen am Tag zuvor. In Chiavenna hab ich meinen Geographieschnitzer ausgebügelt und ich muss mich entscheiden, ob ich Richtung Splügen oder Maloja weiter will.
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Ich entscheide mich für die allgemeine Richtung Maloja, natürlich mit dem Septimerpass als eigentlichem Ziel, aber die Zeit läuft bereits wieder.
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Bis zur Schweizer Grenze gibt es wieder einen hervorragenden Radweg. Dass können sie die Italiener, wenn sie es wollen: Radwege bauen! Er führt wieder meistens weit weg von der Strasse durchs Grüne.
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Nach der Schweizer Grenze ist fertig mit Radweg und ich muss mit der Strasse vorlieb nehmen, zumindest da, wo ich sie nicht irgendwie umfahren kann. Das ist nicht weiter tragisch, denn es hat nicht viel Verkehr.
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Bis Casaccia geht es von Chiavenna 1100hm rauf, eigentlich nicht so viel, aber die Strecke zieht sich wie Kaugummi. So muss ich da nochmals rechnen, ob es zeitlich aufgeht. In der Zwischenzeit ist es zudem empfindlich kühl geworden, v.a. wenn man aus dem Windschatten raus kommt. Die Rechnung geht auf und ich entscheide mich für den Septimerpass. Den kenn ich noch nicht und er sieht auf der Karte spannend-mühsam aber machbar aus. Nur steh ich nach etwas mehr als 100hm wie de Esel am Berg. Warum solche Sachen aus Prinzip nicht im Tal angeschrieben werden, verstehe ich nicht. Letztes Mal, als mir das passiert war, waren es 800hm, die ich umsonst gemacht hatte.
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Der Berg bröckelt, es gibt eine Wanderwegumleitung auf jeden Fall geht es weiter.
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Rein ins Tal
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und dann rechts hoch.
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Knapp 500hm schieben sind angesagt.
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auf diesen Pass, der mal eine der Hauptverbindungen über die Alpen war. Schon die Römer benützten ihn und auch deutsche Kaiser wie Otto der Grosse und Friedrich Barbarossa zogen darüber.
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Allerdings gibt es keine Karrenspuren. Es scheint also, dass der Septimer nie befahrbar war. Das kann ich bestätigen.
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Kurz vor der Passhöhe erreiche ich eine Fahrstrasse, wahrscheinlich vom Militär, denn der Sporn in der Mitte des Bildes ist ausgehöhlt und voller Bunker.
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Und dann ist auch der Septimer geschafft und mit ihm mein Ziel, in den vier Tagen 10'000hm zu machen.
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Es ist bitterkalt, also mach ich mich direkt an die Abfahrt.
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Die rollt recht gut, aber eben, es ist kalt.
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Kurz vor Bivio tauche ich ein in den Schatten, der zu dieser Jahreszeit in den Bergtälern immer viel zu früh die Sonne ablöst. Ich fahr gleich durch und mehr oder weniger ohne Pause bis Tiefencastel auf der Hauptstrasse - ziemlich alles im Schatten.
In Tiefencastel seh ich, dass ich mein zweites Ziel, nämlich 500km um etwa 7km noch nicht erreicht habe. Tageslicht hätte ich noch genug, um noch bis Thusis zu fahren, allerdings ist das keine lustige Strecke, und da ich am Bahnhof sehe, dass der nächste Zug in 5min abfährt, ist das Billet schnell gelöst und zwei Stunden später bin ich wieder zu Hause.

Fazit zum letzten Tag: War nochmals super. Zuerst richtig schönes südländisches Flair. Die Strade Bianche beim Comer See. Die Ausblicke zum Pizzo Badile. Immer schön mit der Unsicherheit garniert, ob alles aufgeht. Immer ein bisschen am Hadern, ob ich 500hm schieben will. Dann das Erfolgserlebnis, dass ich es getan habe. Die problemlose Abfahrt.
 
Also ich bekomme immer noch Likes für meinen Tourenbericht ... *Tränewegdrück

Und wenn ich das von @olev so lese - Bilder, Schreibe, Touren - da brauch ich schon lange keine Zeitschriften und Bildbände mehr, das gibts hier viel besser! Danke dafür und ich bleibe gespannt 8-)

Da es mich ordentlich geschmissen hat, wirds wohl dieses Jahr nichts mehr mit Tourenberichten :oops:
Ja es lief zu gut das Gehuppe über die drei Tables, und beim Dritten Run habe ich den Dritten gnadenlos übersprungen und bin im Flat eingeschlagen ... Fuß gebrochen, aber harmlos; Daumen an linker Hand mit Trümmerbruch und Sehnenanriß o_O

Die wichtigste Information aber auch noch: dem Rad gehts gut (war mein Dartmoor Hornet) und lasst Euch überraschen!
I'll be back ... 8-) versprochen :D

ride on!
tanztee
 
Ultralight kann man dem wohl nicht mehr sagen:
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Aber ich wollte ein Zelt dabeihaben, das sturmfest ist, in dem ich kochen kann, und in dem ich auch nach mehr als 12 Stunden nicht den Koller bekomme. Zudem gönnte ich mir einen warmen Schlafsack und eine warme Isomatte.

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Es hat sich gelohnt.

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Sehr sogar.

Hier gibt es die Geschichte dazu.
 
Als ich aufstehe, ist es noch dunkel und alles ist klamm bis nass vom Tau. Ich mach vorwärts und kann bei Sonnenaufgang gerade noch der Spinne entrinnen und aufbrechen.
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Zunächst geht es das Veltlin weiter runter
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immer schön auf dem Sentiero Valtellina
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Bis fast an den Comer See - der dürfte ziemlich bald hinter den Büschen beginnen.
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Dort mach ich einen U-Turn und fahr nun gegen immer stärker werdenden Wind Richtung Chiavenna zurück in die Berge.
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Damit hat die längste Steigung der Tour begonnen, es geht nun 2100m aufwärts.
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Zunächst mal bis Chiavenna. Auf dem Weg dorthin sehe ich den ersten und einzigen Hirsch der Tour, aber der ist schon tot, erlegt von einem Jäger. Gehört hatte ich einen am Tag zuvor. In Chiavenna hab ich meinen Geographieschnitzer ausgebügelt und ich muss mich entscheiden, ob ich Richtung Splügen oder Maloja weiter will.
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Ich entscheide mich für die allgemeine Richtung Maloja, natürlich mit dem Septimerpass als eigentlichem Ziel, aber die Zeit läuft bereits wieder.
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Bis zur Schweizer Grenze gibt es wieder einen hervorragenden Radweg. Dass können sie die Italiener, wenn sie es wollen: Radwege bauen! Er führt wieder meistens weit weg von der Strasse durchs Grüne.
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Nach der Schweizer Grenze ist fertig mit Radweg und ich muss mit der Strasse vorlieb nehmen, zumindest da, wo ich sie nicht irgendwie umfahren kann. Das ist nicht weiter tragisch, denn es hat nicht viel Verkehr.
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Bis Casaccia geht es von Chiavenna 1100hm rauf, eigentlich nicht so viel, aber die Strecke zieht sich wie Kaugummi. So muss ich da nochmals rechnen, ob es zeitlich aufgeht. In der Zwischenzeit ist es zudem empfindlich kühl geworden, v.a. wenn man aus dem Windschatten raus kommt. Die Rechnung geht auf und ich entscheide mich für den Septimerpass. Den kenn ich noch nicht und er sieht auf der Karte spannend-mühsam aber machbar aus. Nur steh ich nach etwas mehr als 100hm wie de Esel am Berg. Warum solche Sachen aus Prinzip nicht im Tal angeschrieben werden, verstehe ich nicht. Letztes Mal, als mir das passiert war, waren es 800hm, die ich umsonst gemacht hatte.
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Der Berg bröckelt, es gibt eine Wanderwegumleitung auf jeden Fall geht es weiter.
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Rein ins Tal
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und dann rechts hoch.
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Knapp 500hm schieben sind angesagt.
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auf diesen Pass, der mal eine der Hauptverbindungen über die Alpen war. Schon die Römer benützten ihn und auch deutsche Kaiser wie Otto der Grosse und Friedrich Barbarossa zogen darüber.
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Allerdings gibt es keine Karrenspuren. Es scheint also, dass der Septimer nie befahrbar war. Das kann ich bestätigen.
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Kurz vor der Passhöhe erreiche ich eine Fahrstrasse, wahrscheinlich vom Militär, denn der Sporn in der Mitte des Bildes ist ausgehöhlt und voller Bunker.
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Und dann ist auch der Septimer geschafft und mit ihm mein Ziel, in den vier Tagen 10'000hm zu machen.
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Es ist bitterkalt, also mach ich mich direkt an die Abfahrt.
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Die rollt recht gut, aber eben, es ist kalt.
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Kurz vor Bivio tauche ich ein in den Schatten, der zu dieser Jahreszeit in den Bergtälern immer viel zu früh die Sonne ablöst. Ich fahr gleich durch und mehr oder weniger ohne Pause bis Tiefencastel auf der Hauptstrasse - ziemlich alles im Schatten.
In Tiefencastel seh ich, dass ich mein zweites Ziel, nämlich 500km um etwa 7km noch nicht erreicht habe. Tageslicht hätte ich noch genug, um noch bis Thusis zu fahren, allerdings ist das keine lustige Strecke, und da ich am Bahnhof sehe, dass der nächste Zug in 5min abfährt, ist das Billet schnell gelöst und zwei Stunden später bin ich wieder zu Hause.

Fazit zum letzten Tag: War nochmals super. Zuerst richtig schönes südländisches Flair. Die Strade Bianche beim Comer See. Die Ausblicke zum Pizzo Badile. Immer schön mit der Unsicherheit garniert, ob alles aufgeht. Immer ein bisschen am Hadern, ob ich 500hm schieben will. Dann das Erfolgserlebnis, dass ich es getan habe. Die problemlose Abfahrt.
Hallo olev!

Richtig klasse Tour! Ich beneide Dich um die tollen Eindrücke!
Hast Du von der Gesamtstrecke irgendwo den track zum downloaden?

Grüße!
 
Ich hab es hier gespeichert, da müsste man den Track auch runterladen können, oder gleich unten.

Er ist soweit ok, v.a. im Puschlav und auch von Bivio-Tiefencastel gibt es jedoch sicher ruhigere Varianten auf Neben- und Wirtschaftsstrassen. In beiden Tälern bin ich auf der Hauptstrasse geblieben, um vorwärts zu kommen.
 

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