Trail-Hardtail mit Stahl-Rahmen - Reserve/Überschreitung Systemgewicht - Risiko?

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Hallo zusammen,

wie ist eure Meinung oder vlt. noch besser eure Erfahrung mit der Überschreitung des Systemgewichts bei Trail-Hardtails mit Stahl-Rahmen? Wie viel Reserve bietet so ein Trail-Hardtail-Stahl-Rahmen? Es ist mir bewusst, dass das von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig ist (dazu unten mehr). Selbstverständlich handelt es sich "nur" um private Meinungen und Erfahrungen und keine Empfehlungen bzw. jeder ist selbst dafür verantwortlich, ob er das Systemgewicht bewusst überschreitet oder nicht.

Es wird im Forum bei Personen mit hohem Körpergewicht und den Wunsch nach einem Hardtail - nicht immer, aber oftmals - auf Trail-Hardtails mit Stahl-Rahmen verwiesen. Nach Recherche und Kontakt mit den Herstellern bieten die Stahl-Trail-Hardtails, zumindest was die offiziellen Angaben seitens der Hersteller betrifft, leider keine höheren Systemgewichte/Gewichtsfreigaben als das Pendant aus Carbon oder Alu.

z. B.
Kona Honzo ESD - Fahrergewicht: 113 kg
Pole Taival - Fahrer(!)gewicht: 120 kg
Cotic Solaris & SolarixMax: Fahrergewicht: 110 kg
etc.

Beziehen sich die Empfehlungen im Forum, bei einem hohen Körpergewicht nach einem Stahl-Trail-Hardtail Ausschau zu halten, auf die dort im Normalfall verbauten stabileren Komponenten oder worauf bezieht sich das? Denn die Stahl-Rahmen (rein der Rahmen, ohne Komponenten, z. B. Pole Taival, Fahrergewicht: 120 kg) hat (zumindest offiziell) auch keine höheren Gewichtsfreigaben als ein Alu-Rahmen ...

Jetzt komme ich mit meinen (inzwischen) 125 kg Körpergewicht (Duschgewicht, ohne Kleidung, ohne Ausrüstung / 1,97 Meter, Kraftsport) und der Frage, wie viel Reserve bietet so ein Stahl-Trail-Hardtail und kann man ohne warnende Stimme im Hinterkopf ;) ein Honzo, ein Pole, ein Cotic etc. fahren?

Natürlich stabile Komponenten, keine "verrückten" Sachen a la 5 Meter Drop etc. immer vorausgesetzt ;)

Ich würde mich sehr über eure Meinungen / Erfahrungen freuen :)

Vielen Dank!
 
Ich würde in deiner Situation die Räder schon fahren, aber vielleicht eine Kategorie drunter bleiben. Beim Taival also zum Beispiel bei deren Cross Country-Klassifikation, also grobe Trails mit Sprüngen < 60 cm. Aber wäre ein Fully da nicht vielleicht materialschonender, bei dem die Krafteinwirkung teilweise in den Dämpfer abgeleitet wird anstatt nur in die vielleicht filigraneren Komponenten und den Rahmen?
 
Ich würde in deiner Situation die Räder schon fahren, aber vielleicht eine Kategorie drunter bleiben. Beim Taival also zum Beispiel bei deren Cross Country-Klassifikation, also grobe Trails mit Sprüngen < 60 cm. Aber wäre ein Fully da nicht vielleicht materialschonender, bei dem die Krafteinwirkung teilweise in den Dämpfer abgeleitet wird anstatt nur in die vielleicht filigraneren Komponenten und den Rahmen?
Danke für deine Meinung. Ich fahre bereits ein Santa Cruz Hightower, will den Fuhrpark aber aus verschiedenen Gründen um ein Hardtail erweitern.
 
Ich sehe es so: oft limitiert nicht der Rahmen, sondern die laufräder oder andere Komponenten das zulässige Gewicht.
Ich hatte bei meinem cube die laufräder getauscht und glaube das auch im Fahrverhalten gemerkt zu haben.

Ein gewisses Risiko muss man wohl einfach selbst übernehmen und vielleicht nicht jeden 1-m-drop mitnehmen.

Wenn du zahlentechnisch im grünen (sprich vom Hersteller zugelassenen) Bereich bleiben willst, dann schau doch mal bei giant. Die erlauben eigentlich immer 150kg. Ob Zuladung oder systemgewicht, weiß ich nicht mehr.
 
Ich sehe es so: oft limitiert nicht der Rahmen, sondern die laufräder oder andere Komponenten das zulässige Gewicht.
Ich hatte bei meinem cube die laufräder getauscht und glaube das auch im Fahrverhalten gemerkt zu haben.

Ein gewisses Risiko muss man wohl einfach selbst übernehmen und vielleicht nicht jeden 1-m-drop mitnehmen.

Wenn du zahlentechnisch im grünen (sprich vom Hersteller zugelassenen) Bereich bleiben willst, dann schau doch mal bei giant. Die erlauben eigentlich immer 150kg. Ob Zuladung oder systemgewicht, weiß ich nicht mehr.
Ja, das scheint leider so der Fall zu sein, dass man dann das Gewicht betreffend im "roten Bereich" ist ... danke für den Hinweis, aber Giant bietet kein Hardtail für meine Größe an bzw. zumindest will ich nichts mit 650er Oberrohr, 490 Reach etc. fahren. Das ist immer das Problem ... Gewicht oder Größe über der Norm bekommt man einzeln noch i-wie geregelt, aber sobald du schwer und groß bist, dann bist du, was die Hersteller/Auswahl betrifft, am A..... 😄
 
bzw. das ist für mich auch eine interessante Frage ... wenn Giant seine Hardtails mit Aluminium-Rahmen bis 136 kg Fahrer(!)gewicht frei gibt, dann muss das doch auch ein Stahl-Rahmen von Trail-/Enduro-Hardtails von Kona, Pole oder Cotic aushalten oder nicht? Warum werden die dann nur bis z. B. 106 kg Fahrergewicht (Kona) freigegeben? Liegt das an aufwendigen/teuren Zulassungsverfahren oder haben die keinen Bock darauf, sich den Markt für schwere Fahrer zu erschließen? 😅
 
Fahrradrahmen werden nicht zugelassen. Nur weil es Stahl ist, muss es nicht stabiler als ein anderes Material sein. Trail/Enduro Hardtails werden halt empfohlen, weil auch die übrigen Komponenten auf eine höhere Belastung als bei zB. einem XC MTB ausgelegt sind.
 
So ist es. ausser einer DIN Norm, die 50 Jahre alt ist und von jedem Baumarkt Rad erfüllt wird gibt es nichts. Hersteller x könnte sein Rahmen auch bis 200kg freigeben wenn er das selbst verantworten kann.
Manche lassen bei Efbe testen.

ich würde an deiner Stelle ein robusten Rahmen mit Bikepark Freigabe nehmen. Alu oder Stahl ist eher Wurst. Stahl kann man im Fall der fälle besser wieder zusammenbraten
 
So ist es. ausser einer DIN Norm, die 50 Jahre alt ist und von jedem Baumarkt Rad erfüllt wird gibt es nichts. Hersteller x könnte sein Rahmen auch bis 200kg freigeben wenn er das selbst verantworten kann.
Manche lassen bei Efbe testen.

ich würde an deiner Stelle ein robusten Rahmen mit Bikepark Freigabe nehmen. Alu oder Stahl ist eher Wurst. Stahl kann man im Fall der fälle besser wieder zusammenbraten
Danke für deine Antwort! Kannst du das bitte etwas genauer erklären? Die Hersteller lassen die Bikes nach einer alten Norm zu, die so ziemlich jedes Bike erreichen/erfüllen kann und dann sind sie aber auch nur einen Standard-Wert (z. B. Systemgewicht: 120 kg) zugelassen und höhere Zulassungen hat keiner, weil in Deutschland die Normen fehlen / veraltet sind? Danke!
 
Fahrradrahmen werden nicht zugelassen. Nur weil es Stahl ist, muss es nicht stabiler als ein anderes Material sein. Trail/Enduro Hardtails werden halt empfohlen, weil auch die übrigen Komponenten auf eine höhere Belastung als bei zB. einem XC MTB ausgelegt sind.
OK, danke, bringt mir schon mal weiter im Verständnis 👍 Dann formuliere ich die Frage mal anders => Warum hat ein Kona Honzo ESD mit im Vergleich zum z. B. Giant Fathom 2 deutlich stabileren Komponenten (z. B. 36er vs 34er Gabel, Laufräder etc.) nur eine 106 kg Freigabe vs. 136 kg Freigabe, wo noch hinzu kommt, dass das Honzo ESD als "Baller"-Hardtail bekannt ist. Ich versteh's nicht bzw. würde es gerne einfach verstehen...

Es werden doch aber auch Fahrradrahmen zum Selbstaufbau angeboten (z. B. Pole Taival, bc Podsol etc.), die alle eine Gewichtsfreigabe/Systemgewicht haben / veröffentlicht wird und somit doch auch getestet werden mussten oder? Danke
 
OK, danke, bringt mir schon mal weiter im Verständnis 👍 Dann formuliere ich die Frage mal anders => Warum hat ein Kona Honzo ESD mit im Vergleich zum z. B. Giant Fathom 2 deutlich stabileren Komponenten (z. B. 36er vs 34er Gabel, Laufräder etc.) nur eine 106 kg Freigabe vs. 136 kg Freigabe, wo noch hinzu kommt, dass das Honzo ESD als "Baller"-Hardtail bekannt ist. Ich versteh's nicht bzw. würde es gerne einfach verstehen...


weil der eine hersteller die 106 sehr erotisch findet und der andere hersteller einfach 300lbs als richtwert nimmt und da deshalb 136kg stehen


überleg mal warum beim ballerhardtail die grenze weiter unten ist als beim brötchenholhardtail.
evtl weil die lastspitzen dort ganz andere sind wenn man es wirklich artgerecht nutzt?
 
ich hab 110 kg und hab mich bei stahl noch nie mit den gewichtsbeschränkungen beschäftigt. ich fahr eher zügig aber aktiv, hämmer auch in steinfelder, drops bis 1.5m usw :ka: die gewichtsbeschränkungen beziehen sich darauf, mit welchem gewicht getestet wurde. die meisten stahlhardtails sind eher massiver als nötig ausgelegt um eben unfälle zu vermeiden. also viel sicherheit eingerechnet.

bei nem stahlrahmen kündigt sich das versagen meist an, im gegensatz zu alu oder carbon. und selbst wenn ne schweißnaht reißt, kannste den rahmen reparieren lassen.

ich fahr meine stahlhardtails auch im baller- und bikeparkeinsatz und sehe dein gewicht unproblematisch. da is die frage nach gabel & LRS deutlich relevanter.

tl;dr: ich geb dir keine garantie, aber... ich versuch seit jahren mal eins kaputt zu bekommen aber es gelingt mir nicht. und ich geb mir echt mühe.
 
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schlussendlich hast du zwei Optionen:

Volles Risiko oder Abnehmen.
Gibt noch die Option sich nen Rahmen bauen zu lassen, außer bei Marino in Peru ist das halt in der Regel nicht ganz günstig.
Bei Marino müsstest du halt mal anfragen, gibt zumindest im
Konfigurator für Maßrahmen die Möglichkeit den Sitzrohr Durchmesser zu wählen ob man 1 oder 2 Gussets am Steuerrohr haben will.
Nicolai bietet glaube ich auch extra verstärkte Rahmen an, ist aber preislich ne ganz andere Liga.
 
ich hab 110 kg und hab mich bei stahl noch nie mit den gewichtsbeschränkungen beschäftigt. ich fahr eher zügig aber aktiv, hämmer auch in steinfelder, drops bis 1.5m usw :ka: die gewichtsbeschränkungen beziehen sich darauf, mit welchem gewicht getestet wurde. die meisten stahlhardtails sind eher massiver als nötig ausgelegt um eben unfälle zu vermeiden. also viel sicherheit eingerechnet.

bei nem stahlrahmen kündigt sich das versagen meist an, im gegensatz zu alu oder carbon. und selbst wenn ne schweißnaht reißt, kannste den rahmen reparieren lassen.

ich fahr meine stahlhardtails auch im baller- und bikeparkeinsatz und sehe dein gewicht unproblematisch. da is die frage nach gabel & LRS deutlich relevanter.

tl;dr: ich geb dir keine garantie, aber... ich versuch seit jahren mal eins kaputt zu bekommen aber es gelingt mir nicht. und ich geb mir echt mühe.
Danke! Genau nach solchen Erfahrungen suche ich 👍
 
Das mit Marino schaue ich mir definitiv an :) Danke für den Hinweis! Jo, Nicolai ist mir bekannt, aber wie du schon meintest, durch den Preis für mich (!) eher die letzte Option
 
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Die Systemgewichte von 120 kg scheint mir wenig. Wenn Du Dich in der Kategorie Bikepacking umschaust, sind das wesentlich mehr und die 130 kg, die Du eingekleidet erreichst, ist mit Gepäck ganz normal. Ich habe für diese Überlegungen einen ganz anderen Ansatz. Als Konstrukteur (lange ist es her) rechnet man mit einem Sicherheitsfaktor. In meiner Zeit waren das Faktor 1,3 bis 1,5 in Verbindung mit Menschen. Das angegebene Systemgewicht der Hersteller ist, wenn Du auf das Sicherheitsrisiko schielst, dann wesentlich höher. Eben mindestens um den Faktor 1,3 bis 1,5. Die maximale dynamische Last dürfte aber wesentlich höher sein. Ich würde, wie hier schon geschrieben, tatsächlich mehr auf die Felgen und auch Reifen achten. Dazu alles, was Dich auf dem Rad hält. Sattelstütze, Vorbau, Lenker und Kurbel mit Pedale.

Meine Empfehlung ist Sour Bikes. Mit Christoph Süße hast Du als Ansprechpartner den Entwickler direkt, der Dir die Fragen garantiert besser beantworten kann.

https://sour.bike/
 
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Die Systemgewichte von 120 kg scheint mir wenig. Wenn Du Dich in der Kategorie Bikepacking umschaust, sind das wesentlich mehr und die 130 kg, die Du eingekleidet erreichst, ist mit Gepäck ganz normal. Ich habe für diese Überlegungen einen ganz anderen Ansatz. Als Konstrukteur (lange ist es her) rechnet man mit einem Sicherheitsfaktor. In meiner Zeit waren das Faktor 1,3 bis 1,5 in Verbindung mit Menschen. Das angegebene Systemgewicht der Hersteller ist, wenn Du auf das Sicherheitsrisiko schielst, dann wesentlich höher. Eben mindestens um den Faktor 1,3 bis 1,5. Die maximale dynamische Last dürfte aber wesentlich höher sein. Ich würde, wie hier schon geschrieben, tatsächlich mehr auf die Felgen und auch Reifen achten. Dazu alles, was Dich auf dem Rad hält. Sattelstütze, Vorbau, Lenker und Kurbel mit Pedale.

Meine Empfehlung ist Sour Bikes. Mit Christoph Süße hast Du als Ansprechpartner den Entwickler direkt, der Dir die Fragen garantiert besser beantworten kann.

https://sour.bike/
Klasse, vielen Dank!! Sehr interessante, ausführliche und nachvollziehbare Info 👍 Sour Bikes schaue ich mir an 👍
Auf der Seite bikepacking.com habe ich mich bereits viel umgeschaut und da haben die meisten Stahl-Hardtails, die für Bikepacking angeboten werden auch "nur" ein Systemgewicht von 120 - 136 kg. Nachvollziehen kann ich das auch nicht wirklich, aber für 90% der Menschen ist dieses Systemgewicht für Bikepacking ja auch ausreichend. Der Rest muss halt offensichtlich ins Risiko, abnehmen oder sucht nach einer Speziallösung ... wobei das Risiko anhand der Rückmeldungen hier im Forum eher gering zu sein scheint, wenn man ein paar Faktoren beachtet (stabiler Rahmen, vertrauenswürdiger Hersteller, stabile Komponenten, keine zu verrückten Sachen fahren etc.), aber 100%-ige Sicherheit gibt's halt nicht im Leben ... somit werde ich das wohl so machen :)
 
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Hier nochmal meine bescheidene Ingenieurssicht:
Die wirkende Kraft bei einem Aufprall auf eine Punktförmige Masse: Kraft = Impuls / Zeit (die vergeht bis Geschwindigkeit = 0).
Impuls = Masse * Geschwindigkeit (zum Aufschlagzeitpunkt)
FallGeschwindigkeit = Beschleunigung * Fallzeit
Wertet man diese Formeln in Fallrichtung (also vom Scheitelpunkt des Sprungs bis Aufprall auf dem Boden) aus, kann man sich folgenden Zusammenhang herleiten:
Kraft1 / Kraft2 = Masse1 / Masse2 * Wurzel(Höhe1/Höhe2)

Was kann man damit jetzt (überschlagsmäßig) anstellen?

Zb ausrechnen mit welcher Masse du ein Rad beladen kannst, wenn du nicht die mögliche Sprunghöhe ausnutzt. Dazu möchtest du wissen bei welcher Masse und Höhe die wirkenden Kräfte gleich sind. Also Kraft1/Kraft2 = 1
Damit ergibt sich
Masse2 = Masse1 * Wurzel(Höhe1/Höhe2)
Setzen wir ein:
Masse2 = 120 kg * Wurzel(1,5m / 1m ) = 120* 1,225 = 147 kg

—> wenn du ein Bike kaufst mit dem du 1,5 m springen darfst mit 120 kg Systemgewicht, dann kannst du mit dem gleichen Bike schon mit 147 kg springen, falls du dich auf 1m beschränkst.
Ich schätze mal, dass vollbeladen springen sowieso keine Spaß macht?

Diese Betrachtung ist natürlich eine Vereinfachung, da auf den Rahmen noch Drehmomente durch Verformung wirken und Zug bzw. Drucklast die sich abwechselt. Aber damit kann man erstmal gut abschätzen, ob man mit seinem Gewicht und einer eventuellen Beschränkung der Sprunghöhe in sinnvolle Relationen kommt, dass der Rahmen wahrscheinlich sogar noch über die angesprochenen Sicherheitsreserven Verfügt.
 
Hier nochmal meine bescheidene Ingenieurssicht:
Die wirkende Kraft bei einem Aufprall auf eine Punktförmige Masse: Kraft = Impuls / Zeit (die vergeht bis Geschwindigkeit = 0).
Impuls = Masse * Geschwindigkeit (zum Aufschlagzeitpunkt)
FallGeschwindigkeit = Beschleunigung * Fallzeit
Wertet man diese Formeln in Fallrichtung (also vom Scheitelpunkt des Sprungs bis Aufprall auf dem Boden) aus, kann man sich folgenden Zusammenhang herleiten:
Kraft1 / Kraft2 = Masse1 / Masse2 * Wurzel(Höhe1/Höhe2)

Was kann man damit jetzt (überschlagsmäßig) anstellen?

Zb ausrechnen mit welcher Masse du ein Rad beladen kannst, wenn du nicht die mögliche Sprunghöhe ausnutzt. Dazu möchtest du wissen bei welcher Masse und Höhe die wirkenden Kräfte gleich sind. Also Kraft1/Kraft2 = 1
Damit ergibt sich
Masse2 = Masse1 * Wurzel(Höhe1/Höhe2)
Setzen wir ein:
Masse2 = 120 kg * Wurzel(1,5m / 1m ) = 120* 1,225 = 147 kg

—> wenn du ein Bike kaufst mit dem du 1,5 m springen darfst mit 120 kg Systemgewicht, dann kannst du mit dem gleichen Bike schon mit 147 kg springen, falls du dich auf 1m beschränkst.
Ich schätze mal, dass vollbeladen springen sowieso keine Spaß macht?

Diese Betrachtung ist natürlich eine Vereinfachung, da auf den Rahmen noch Drehmomente durch Verformung wirken und Zug bzw. Drucklast die sich abwechselt. Aber damit kann man erstmal gut abschätzen, ob man mit seinem Gewicht und einer eventuellen Beschränkung der Sprunghöhe in sinnvolle Relationen kommt, dass der Rahmen wahrscheinlich sogar noch über die angesprochenen Sicherheitsreserven Verfügt.
Wow ... was für ein fantastischer Input 👍👍👍 Vielen Dank! Heute habe ich mich fürs Pole Taival entschieden und bereits bestellt ... werde mal meine eigenen Erfahrungen sammeln ;) und wird schon halten 😁👌
 
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