Reifenfreiheit...schon bitter - leider leiden daran viele neue Bikes - Boost hat da gar nix dran verändert
Zur Reifenfreiheit oute ich mich immer wieder gern als Superboost Plus-Fan. Mein Rad hat bei ähnlichem Federweg am Heck SB+ und aktuell haben wir ein anderes Testrad mit dem 157er-Einbaumaß. Ziemlich gut was man da an Platz geboten bekommt. (Kettenlinie weiter außen – mehr Platz für den Reifen, falls jemandem nicht klar ist was SB+ damit zu tun hat.)
Endlich mal ehrlich
herausgestellt dass die "Trailbikes" im anspruchsvolleren Gelände bei ordentlich Tempo definitiv keine Enduros sind.
Interessantes Thema was du da ansprichst. An sich: Ja, wobei die Aussage grundsätzlich schwierig ist, da es keine eindeutige Definition gibt und viele Räder einfach sehr viel mehr leisten können, als man anhand der Eckdaten vermuten würde.
Die Definition am Federweg finde ich persönlich z.B. schwierig. Ich bin im letzten Jahr einige Räder mit 135-150 mm Federweg am Heck gefahren. Federweg an der Front zwischen 140 und 160 mm. Da gibt es das 140/135 mm Rad, das so manches 160/150 mm Bike in die Tasche gesteckt hat, auch wenn es richtig gescheppert hat. Ist dann das 160/150er kein Enduro mehr? Und was ist das kurzhubige für ein Gerät?
Wer hauptsächlich auf deutschen Trails fährt, braucht wirklich nicht mehr Bike.
Das sehe ich auch so.
Aber im natürlichen Habitat von Enduros haben 150-170mm einfach ihre volle Berechtigung.
Auch da stecke ich wieder in einem Zwiespalt mit der Definition. Was bedeutet natürliches Habitat? Bedeutet es einfach, dass ich eine EWS-Strecke runter brennen
kann, oder dass ich dort ein Rennen fahren
muss? Vergangenes Wochenende war ich mit besagten SB+ "Trailbikes" in Österreich/Slovenien unterwegs und bin die EWS-Trails auf der Petzen, sowie die Trails in Krvavec und Golovec gefahren. Ich würde mal behaupten, dass hier die meisten zum "Enduro-" oder Downhill-Bike greifen würden.
Müsste ich die EWS Petzen/Jamnica fahren, würde ich definitiv zum langhubigen Rad greifen. Jetzt war ich zum Testfahren dort und kann sagen: Ich hatte auch mit 140/120 mm richtig viel Spaß auf den Trails und konnte meinem Kumpel gut hinterher fahren.
Um aufs Sentinel zurückzukommen:
Ich würde das Sentinel jetzt auch nicht unbedingt als "Trailbike" klassifizieren. Es ist einfach ein ziemlich gutes Mountainbike irgendwo zwischen diesen, nicht sinnvoll definierbaren Klassen, mit dem ich die gleichen Strecken fahre und die gleichen Sprünge springe, wie mit einem 170er-Bike.
Mit dem DVO Topaz 2 liegt der Hinterbau etwas anders, als mit dem DPX2. Ersterer macht das Heck sehr viel satter, mit ein paar Tricks bekommt man aber auch den vom DPX2 bekannten Popp aus dem Hinterbau raus. So behält das Rad seinen Charakter größtenteils, rückt aber noch näher an das was du "Enduro" nennen würdest heran. Mit einer strafferen Gabelabstimmung kann man das Rad aber auch in die andere Richtung optimieren und einen strafferen, "Trail"-orientierten Flitzer draus machen.