Ü60

Man muss differenzieren. Es gibt vieles, was man sehr gut verhindern kann, die typischen Zivilisationskrankheiten eben. Die machen auch den Großteil der Gesundheitskosten aus und kosten viele gesunde Lebensjahre. Nicht schlecht gestaunt hatte ich aber zb, als mein HBA1C Wert bei 7,4 lag.
Wie sich dann raus stellte, ist das einer genetischen Sache geschuldet und davon gibt es schon nicht so wenige; in meiner Familie sind das viele kleine nervige Sachen aber zum Glück keine brutalen.
Man muss halt gegen den Verfall ankämpfen, da stimme ich natürlich absolut zu. Leider ist das ein anstrengender Kampf und so stellt sich für mich die Frage, wie das bei mir im Alter aussehen soll, wenn ich heute schon täglich dehnen muss und wenn ich Biken gehe drei mal am Tag: Davor, dazwischen und danach. Vor zwei Wochen hatte ich ein Piriformis Syndrom entwickelt. Das hängt mir bis heute nach und war auch nur über die ganze Trickkiste der physikalischen Therapie in den Griff zu bekommen. Nur um es fest zu halten: Ich bin Mitte 40 und nicht Mitte 60.
Aus meiner aktuellen Sicht und wenn ich sehe, wie mein Großvater mit seinen 96 Jahren lebt oder mein Vater mit 74, muss ich festhalten, dass ich nicht alt werden möchte; vielleicht "nur" 70 oder so, sofern ich das überhaupt erreiche. Weiß auch niemand, ob er nicht bei der nächsten Ausfahrt vom plötzlichen Herztot ins Jenseits befördert wird.
Mein Hausarzt ist der Mann meiner Cousine. Er betreut in 50% seiner Arbeitszeit Altenheime. Wie der das Leben sieht, brauche ich nicht zu beschreiben. Er mag Rotwein.
 
Mein Hausarzt ist der Mann meiner Cousine. Er betreut in 50% seiner Arbeitszeit Altenheime. Wie der das Leben sieht, brauche ich nicht zu beschreiben. Er mag Rotwein.
Wenn du das so siehst, dann frage dich mal, wieso unsere sogenannten 'Volksvertreter' sich geweigert haben, eine vom Bundesverfassungsgericht vorgeschriebene Regelung zu beschliessen.
 
Man muss differenzieren. Es gibt vieles, was man sehr gut verhindern kann, die typischen Zivilisationskrankheiten eben. Die machen auch den Großteil der Gesundheitskosten aus und kosten viele gesunde Lebensjahre.
Trotzdem kann man sehr viele Zivilisationskrankheiten und auch andere erst gar nicht zum Ausbruch kommen lassen, wenn man nur wenigstens einigermassen eine gute Lebensführung hat und sich in Maßen fordert.

Die anderen holt eben der Teufel, und das wollen die wohl auch so. Ist eben so.
Jeder Jeck is anners.
 
Ja, wichtig ist immer die eigene Einstellung - eine*r behilft sich mit Rotwein, andere mit extremen Fantasien (>Tatort letzten Sonntag..).
Ich finde beim Altwerden eins der bemerkenswerteren Probleme, die ganzen gespeicherte Informationen in Hirn und Muskeln nicht loswerden zu können.
Bekannte gehen einem viel eher auf den Geist. Lieblingsstrecken werden immer langweiliger. Autofahren nervt nur noch. Der Double wird immer höher... wann hatte man den zuletzt geschafft?

In der Erinnerung war das immer alles früher mehr oder weniger super. Die schlechten Momente hat man ziemlich erfolgreich verdrängt. Man scholzt sich so durch.
Das hilft nicht gerade offen für Neues zu bleiben.

Wielange die aktiven Generationen einen da noch mitziehen, wann schieben sie einen endgültig ab? Ich werde schon empfindlich wenn ich als Opi aufm Trail schief angeguckt werde. Gut dass ich die 5.10 anhab!

8. Woche jetzt knabber ich an der ISG Blockade, vergessen den Gluteus Maximus allseits zu dehnen.

Ich freue mich dann immer wenn ich Frau Baerbock sehe. Das gibt mir Hoffnung ;).
Trampolinspringen!
 
Genau so ist es. Da ich schon zweimal das Vergnügen hatte, wegen Schulter OPs einige Zeit in einer Reha-Einrichtung zu verbringen, kann ich mich noch seeehr gut daran erinnern, dass

- Ärzte und Physios laut ihrer Aussagen manche Patienten nach ein paar Monaten/Jahren mit exakt denselben Problemen wieder sehen, weil sich dieselben nicht in der Lage sahen, ihren Lebensstil zu ändern (Übergewicht mit allen Folgeschäden, null körperliche Bewegung, Medikamente ohne Ende, Suchterkrankungen etc.)

- sich einige Mitpatienten darüber aufregten, was die Ärzte, die Physios von ihnen fordern und was die bei ihrer Behandlung alles falsch machen. Weiter ging es vielen nur darum, möglichst schnell "in Rente" gehen zu können. Und am Nebentisch oder im Behandlungsraum sieht man dann die wirklich armen Schweine, die Unfälle oder schwere Krankheiten/Schicksalsschläge hatten und die so gern und möglichst schnell gesund werden wollen.
 
Der Ausdruck "Askese" ist interessant. Vor 150 Jahren bis 300.000 Jahren wäre das totaler Überfluss und königlicher Luxus gewesen: Jederzeit im Laden erschwinglich Salat, Äpfel, Kohl, Nüsse, Reis, Nudeln, Bohnen, Kartoffeln, Fleisch, Fisch und Käse kaufen können. Heute ist es Askese, seinen peruanischen Kaffee ohne Zucker zu trinken, mal nur eine kleine Portion oder Salat mit Mais zu essen, einen Tag pro Woche zu fasten, oder nicht jeden Nachmittag Kuchen zu essen.

Die häufigste Autofahrt ist wenige Kilometer lang, 1/3 des Autoverkehrs in Metropolen ist Parkplatzsuche. Bis grob 1950 war ein bewegter Lebensstil nicht Askese, sondern nahezu unumgänglich.

Ein "asketischer" Lebensstil ist keine Garantie für lange Gesundheit. Ein umfassend "ungesunder" Lebensstil ist aber nahezu eine Garantie, ab 50 oder 60 massiv abzubauen. Man lebt ja nicht nur kürzer, man wird auch früher krank. Sehe ich an nahestehenden Personen, macht mich betroffen.

Natürlich kann und sollte der Verzicht lustvoll sein. Genuss entsteht erst aus einem vorherigen Verzicht - niemand genießt mit geschlossenen Augen das zehnte Stück Schokolade. Ich lebe und bewege mich gesund, nach meinen Werten, ich habe dadurch Energie und Freude und Kraft und Stolz.
Einen andauernden Kampf gegen sich selbst ohne attraktives Ziel gewinnt man dagegen kaum. Bei Verzicht aus Angst ist man in erster Linie eines - ängstlich. Und das ist auf Dauer äußerst ungesund.
 
Wie oben schon in der Statistik zu sehen, die Schweden und Malteser sind am spätesten krank.
Saufen, und Fleisch in Mengen. Sport nie. Viel Geld.

Und möglichst selten zum Arzt gehen, sonst fließt das in die Statistik ein wenn dort wieder eine Krankheit entdeckt wird (Vorsorgeuntersuchungen!).
 
Einen andauernden Kampf gegen sich selbst ohne attraktives Ziel gewinnt man dagegen kaum. Bei Verzicht aus Angst ist man in erster Linie eines - ängstlich. Und das ist auf Dauer äußerst ungesund.

Wie oben schon in der Statistik zu sehen, die Schweden und Malteser sind am spätesten krank.
Saufen, und Fleisch in Mengen. Sport nie. Viel Geld.

Und möglichst selten zum Arzt gehen, sonst fließt das in die Statistik ein wenn dort wieder eine Krankheit entdeckt wird (Vorsorgeuntersuchungen!).
Die Basis um „erfolgreich“ gesund zu bleiben, ist eine seelische Ausgeglichenheit. Etwas, was mir schon fehlt. So gesehen, überrascht mich meine bisherige physische Gesundheit schon etwas.
Ich habe vor kurzem eine Doku über Walter Röhrl gesehen. Auf die Aussage des Reporters, er könne doch auf ein erfolgreiches Leben zurück blicken, sagte er etwas, was ich zu 100% nachvollziehen konnte. Er war nur sehr wenige Momente in seinem Leben wirklich glücklich. Klar,- WM, Monte Carlo Gewinner, Sieger vieler Rennen - alles Dinge, die ihn im Augenblick gefreut haben, aber es war recht schnell wieder weg. Er sei von Natur aus ein Mensch, der sich schnell mal um alles Mögliche sorgt.

Auf mich bezogen; ich vermeide seit längerem Tageszeitungen. Es geht nicht um Scheuklappen. Ich weiss auch aktuell um das fatale Erdbeben in Marokko Bescheid. Nur es geht weder den Leuten in Marokko noch mir besser, wenn ich dieses traurige Ereignis 15x am Tag auf allen möglichen Kanälen unter die Nase gerieben bekomme. News sind zu fast 100% Negativmeldungen - das schlägt einfach auf die Psyche (mir zumindest, wenn im Übermass).

Das gleiche mit den Vorsorgeuntersuchungen. Es ist eine erwiesene Tatsache, dass, je kleiner die Ärztedichte, desto weniger rennen die Leute wegen jedem Sch....zum Arzt. In der gleiche Studie eine Befragung in der Bevölkerung zu Frage: Was ist ein guter Arzt? Diagnose: Ändern Sie diese oder jene Angewohnheit = schlechter Doc, was fällt dem ein! Diagnose: Uiuiui, da gebe ich Ihnen gleich mal ein Mittel (Plazebo) = Guter Doc, er hat sofort gesehen, dass es mir schlecht geht. Und dann wundern, dass die Gesundheitskosten steigen. Hauptproblem meiner Physio nach meiner Schulter-OP: Den Leuten begreiflich zu machen, dass in der wöchentlichen Sitzung Hausaufgaben erteilt werden! Aber nein, nix machen und der Physio die Schuld zuschieben; ist halt bequemer. Gibt wohl noch Hunderte von Beispielen...

Manchmal beneide ich meine beiden Schulfreunde. Waren mit 30 schon fett, faul und verfressen. Jetzt mit 65 genau gleich und die Einschränkungen werden völlig entspannt auf‘s Alter geschoben und das Thema ist gegessen. Da verstehe ich den Bergsteiger Alexander Huber „die Huber Buam“. Aktive Menschen nehmen den Abbau viel stärker war als träge. Ein Cristiano Ronaldo muss psychisch stark sein, damit er nach Karriereende entspannt bleiben kann, wenn sein Luxus Body dahin geht. Da nützen alle Millionen nichts.

So, muss mal zu einem Ende kommen, danke für die Aufmerksamkeit.
:daumen::anbet:
 
Stoiker müsste man sein. ;)

Die alten Griechen waren bei diesen Fragen scheinbar um einiges weiter als wir.
Gut, die hatten auch keinen Materialismus.
 
Bin heuer im Jänner 60 geworden... nun bin ich 60-einhalb, und verdammt, das halbe Jahr merke ich wie Sau 😉.

Eigentlich wurde ja fast schon alles gesagt.

Meine Erfahrung... ich bike seit den 80ern, in ganz jungen Jahren Rennrad, Moto Cross einige Jahre (ab 12, damals konnte man noch auf den Wiesen und im Wald rumbrettern, heute würde man sofort verhaftet, samt den Eltern/Erziehungsberechtigten), Schwimmen (Jugend-/Juniorenmeister in kleiner Gemeinde am Bodensee), Fussball, Eishockey, also immer sportlich. Weil damals wahnsinnig cool - ab 16 auch einige Jahre geraucht (mit 20 wieder aufgehört), das eine oder andere Bier, später Rotwein. Nie wirklich viel, niemals harte Getränke, sozusagen Genuss in Gesellschaft. Also weit weg von "Askese" 😉.

Ernähre mich ziemlich gesund (90% Bio-Kram), koche schon gut 40 Jahre selbst, seit 20 Jahren kaufe ich für mich kein Fleisch, esse aber auswärts alle paar Wochen mal ein bissl.
Jahrzehntelang viel Sex durch häufig wechselnde Partnerinnen. Wenn Beziehung, dann auch ausschliesslich Sportlerinnen, die in manchen Sportarten deutlich stärker waren. Beim Biken war ich aber so gut wie nie schlagbar (ausser bei einem Mädel, das war die Landesmeisterin hier im Bundesland).

Der beste Gradmesser für die eigene Fitness ist immer noch das Gefühl für den eigenen Körper/Geist.
Eine andere Standortbestimmung ist etwa auch eine Langdistanz bei einem fordernden Marathon. Ich fahre seit 13 Jahren den Nationalpark-BM (4.000 Hm/140 Km). Letztes Jahr wegen Corona nur die 2/3-Distanz (2.780 Hm/108 Km), die ich heuer bewusst auch gefahren bin, um herauszufinden, ob C mich wirklich einbremste oder ich mir das einbildete, da ich trotzdem in die Top Ten fahren konnte (ich hatte damals das Gefühl, mich "nicht zu spüren"). Tatsächlich war ich heuer eine halbe Stunde schneller, wieder Top Ten (9.), aber mit meiner Zeit von unter 6h wäre ich bei der Fun1 Gruppe (bis 30J) auf dem Trepperl gestanden. Bei den Fun2/Fun3 (bis 40/bis 50) wäre ich ebenso in den besten 10 gewesen.
Wenn ich mir die Zeiten und (Durchschnitts-) Geschwindigkeiten also so über ein Jahrzehnt anschaue, stelle ich fest, dass ich keinen Furz schlechter geworden bin... eher ist das Gegenteil der Fall. Und das völlig ohne "richtiges" Training, Powermeter, Pulsuhr (ich habe nicht mal eine Uhr, Handy habe ich in meiner Freizeit sowieso niemals dabei). Ich bin nicht wirklich schneller geworden, aber auch nicht langsamer, jedoch komme ich deutlich entspannter ins Ziel, wo ich früher noch richtig paniert war.

Zum Arzt gehe ich nur, wenn mir irgendwo eine Gräte raussteht (was natürlich schon passiert ist), und alle Rückschläge - wie etwa einen Bandscheibenüberfall, ordentliche Crashes mit Serien-Frakturen an Rippen usw. - haben mich in tiefe Löcher gestossen, denen ich aber stets entfleuchen konnte. Die beste Physio, die beste Therapie ist die, an der man dran bleibt und welche man selbst für sich durchzieht, mit Tipps von erfahrenen Leuten, denen man zuhören sollte (auch wenn das bedeutet, dass man das Jahr über jeden Tag zwischen 10 und 40 Minuten auf der Gym-Matte verbringt).

Ich glaube, dass das Gefühl, ein Glas Rotwein zu den Spaghetti Vongole, das Weizen auf der Alpe, Sex, die Gespräche und das Gas geben mit Freundinnen/Freunden wirklich zu geniessen, unbezahlbar ist und jeder für sich finden muss... das alles ist mehr Wert als jedes Medikament, und genau das macht das Leben lebenswert, egal ob mit 50, 60, 70 (und wie wir hörten, muss es auch da noch lange nicht fertig sein).

Eine Freundin, die JG ´52 ist, fährt immer noch jedes Jahr zwischen 150.000 und 170.000 Hm... wenn Du der mit einer E-Gurke kommst, kriegst eine Grade 😉. Und ich kenne noch mind. 10 andere Beispiele von Leuten in den hohen 60ern, 70ern... das sind meine Vorbilder. Nicht wampöse Mittvierziger (oder schlimmer: noch jüngere) auf Stromgurken, die keine Ahnung haben, wie es ist, auch mal die Komfortzone zu verlassen und nur dem Herrn Bosch auf die Schulter klopfen können, wenn sie einen Berg hoch fahren. Ich bin stolz drauf, niemanden mit Mofa (weder Frauen noch Männer) in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis zu haben, und ich habe das Gefühl, das bleibt noch eine ganze Weile so.
Amen 😉
 

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oje, zum Glück heisst der Faden hier nicht Ü90. Sonst würde wahrscheinlich nur noch über Abgänge schwadroniert. Ich besuche 2* im Jahr ne 91Jährige. Da muss ich echt auf Durchzug schalten angesichts der Flut von neuesten Tod- und Krankmeldungen im Dorf. Scheint echt so ein Altenthema zu sein. Ich finds recht nervig, dabei bin ich selbst Ü60...
 
Bin heuer im Jänner 60 geworden... nun bin ich 60-einhalb, und verdammt, das halbe Jahr merke ich wie Sau 😉.

Eigentlich wurde ja fast schon alles gesagt.

Meine Erfahrung... ich bike seit den 80ern, in ganz jungen Jahren Rennrad, Moto Cross einige Jahre (ab 12, damals konnte man noch auf den Wiesen und im Wald rumbrettern, heute würde man sofort verhaftet, samt den Eltern/Erziehungsberechtigten), Schwimmen (Jugend-/Juniorenmeister in kleiner Gemeinde am Bodensee), Fussball, Eishockey, also immer sportlich. Weil damals wahnsinnig cool - ab 16 auch einige Jahre geraucht (mit 20 wieder aufgehört), das eine oder andere Bier, später Rotwein. Nie wirklich viel, niemals harte Getränke, sozusagen Genuss in Gesellschaft. Also weit weg von "Askese" 😉.

Ernähre mich ziemlich gesund (90% Bio-Kram), koche schon gut 40 Jahre selbst, seit 20 Jahren kaufe ich für mich kein Fleisch, esse aber auswärts alle paar Wochen mal ein bissl.
Jahrzehntelang viel Sex durch häufig wechselnde Partnerinnen. Wenn Beziehung, dann auch ausschliesslich Sportlerinnen, die in manchen Sportarten deutlich stärker waren. Beim Biken war ich aber so gut wie nie schlagbar (ausser bei einem Mädel, das war die Landesmeisterin hier im Bundesland).

Der beste Gradmesser für die eigene Fitness ist immer noch das Gefühl für den eigenen Körper/Geist.
Eine andere Standortbestimmung ist etwa auch eine Langdistanz bei einem fordernden Marathon. Ich fahre seit 13 Jahren den Nationalpark-BM (4.000 Hm/140 Km). Letztes Jahr wegen Corona nur die 2/3-Distanz (2.780 Hm/108 Km), die ich heuer bewusst auch gefahren bin, um herauszufinden, ob C mich wirklich einbremste oder ich mir das einbildete, da ich trotzdem in die Top Ten fahren konnte (ich hatte damals das Gefühl, mich "nicht zu spüren"). Tatsächlich war ich heuer eine halbe Stunde schneller, wieder Top Ten (9.), aber mit meiner Zeit von unter 6h wäre ich bei der Fun1 Gruppe (bis 30J) auf dem Trepperl gestanden. Bei den Fun2/Fun3 (bis 40/bis 50) wäre ich ebenso in den besten 10 gewesen.
Wenn ich mir die Zeiten und (Durchschnitts-) Geschwindigkeiten also so über ein Jahrzehnt anschaue, stelle ich fest, dass ich keinen Furz schlechter geworden bin... eher ist das Gegenteil der Fall. Und das völlig ohne "richtiges" Training, Powermeter, Pulsuhr (ich habe nicht mal eine Uhr, Handy habe ich in meiner Freizeit sowieso niemals dabei). Ich bin nicht wirklich schneller geworden, aber auch nicht langsamer, jedoch komme ich deutlich entspannter ins Ziel, wo ich früher noch richtig paniert war.

Zum Arzt gehe ich nur, wenn mir irgendwo eine Gräte raussteht (was natürlich schon passiert ist), und alle Rückschläge - wie etwa einen Bandscheibenüberfall, ordentliche Crashes mit Serien-Frakturen an Rippen usw. - haben mich in tiefe Löcher gestossen, denen ich aber stets entfleuchen konnte. Die beste Physio, die beste Therapie ist die, an der man dran bleibt und welche man selbst für sich durchzieht, mit Tipps von erfahrenen Leuten, denen man zuhören sollte (auch wenn das bedeutet, dass man das Jahr über jeden Tag zwischen 10 und 40 Minuten auf der Gym-Matte verbringt).

Ich glaube, dass das Gefühl, ein Glas Rotwein zu den Spaghetti Vongole, das Weizen auf der Alpe, Sex, die Gespräche und das Gas geben mit Freundinnen/Freunden wirklich zu geniessen, unbezahlbar ist und jeder für sich finden muss... das alles ist mehr Wert als jedes Medikament, und genau das macht das Leben lebenswert, egal ob mit 50, 60, 70 (und wie wir hörten, muss es auch da noch lange nicht fertig sein).

Eine Freundin, die JG ´52 ist, fährt immer noch jedes Jahr zwischen 150.000 und 170.000 Hm... wenn Du der mit einer E-Gurke kommst, kriegst eine Grade 😉. Und ich kenne noch mind. 10 andere Beispiele von Leuten in den hohen 60ern, 70ern... das sind meine Vorbilder. Nicht wampöse Mittvierziger (oder schlimmer: noch jüngere) auf Stromgurken, die keine Ahnung haben, wie es ist, auch mal die Komfortzone zu verlassen und nur dem Herrn Bosch auf die Schulter klopfen können, wenn sie einen Berg hoch fahren. Ich bin stolz drauf, niemanden mit Mofa (weder Frauen noch Männer) in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis zu haben, und ich habe das Gefühl, das bleibt noch eine ganze Weile so.
Amen 😉
Fein geschrieben.
Möge die Macht/Kraft mit Dir sein und (möglichst lange) bleiben 👍
 
wieso unsere sogenannten 'Volksvertreter' sich geweigert haben, eine vom Bundesverfassungsgericht vorgeschriebene Regelung zu beschliessen.
weil sie so ziemlich alles ver*acken, seit Jahr(en)zehnten!

Ich finds recht nervig, dabei bin ich selbst Ü60...
Weiß genau was Du meinst. Ich schiebs weg. Möchte mir den Spaß nicht verderben....
Daher auch immer am Gas. Vo2 max Intervalle sind goil. EB/SB Training immer noch 1-2 mal die Woche, regelmäßig Enduro Rennen. Solange ich nicht als letzter hinterher hechel...
 
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ich bin 64, meine Mitfahrer ca. 14 Jahre jünger. Geht super der langsamste gibt das Tempo vor.
Wenn einer schneller treten muß wartet er. alles sehr entspannt. Kein wettbwer, und wir sind auch nicht auf der Flucht. tacho hat keiner. Beim wndern, bergsteigen halten wir es genau gleich. Da geh ich mit gleichaltrigen Mädels die stärker sind als ich. Halt ein miteinander.
Alles stromlos :)
 
Ich gehöre der Spezies an, die die Auffassung vertreten, dass es von der Natur so gewollt ist, dass man ab einem gewissen Punkt Dinge nicht mehr aus eigener Kraft...
Die Industrie sieht das anders.
Mal abgesehen davon, dass die Natur nichts will hat der Mensch im Laufe der Evolution intellektuelle Fähigkeiten entwickelt, die es ermöglichen Erfindungen zu machen die diese Grenzen kompensieren.
Wir nutzen täglich alles mögliche um Dinge zu tun die aus eigener Körperkraft nicht möglich wären oder um körperliche Unzulänglichkeiten auszugleichen.
Ich hätte, ohne Lesebrille, Probleme diesem Thread zu folgen. Soll ich mich jetzt damit abfinden, dass die Augen schlechter werden und auf die Brille verzichten weil "die Natur es so gewollt hat "?
eBikes kannst du natürlich trotzdem kacke finden.
 
Wozu die Lesebrille? Du könntest dich auch operieren lassen.
Oder du nimmst dir eine Software, die dir alles vor liest.
Oder du schaust dir überhaupt nur mehr Videos auf YT an.

Die einen sind eben Puristen, die anderen wollen aus dem Vollen schöpfen.
 
Mal abgesehen davon, dass die Natur nichts will hat der Mensch im Laufe der Evolution intellektuelle Fähigkeiten entwickelt, die es ermöglichen Erfindungen zu machen die diese Grenzen kompensieren.
Wir nutzen täglich alles mögliche um Dinge zu tun die aus eigener Körperkraft nicht möglich wären oder um körperliche Unzulänglichkeiten auszugleichen.
Ich hätte, ohne Lesebrille, Probleme diesem Thread zu folgen. Soll ich mich jetzt damit abfinden, dass die Augen schlechter werden und auf die Brille verzichten weil "die Natur es so gewollt hat "?
eBikes kannst du natürlich trotzdem kacke finden.
Wenn Du gewollt hättest, hättest Du verstanden, was ich meine. Und ich sprach NICHT von Gebrechen. Und auch nicht von Benachteiligungen. Kraft war das Thema, nicht Sehfähigkeit oder Hören und die nötigen Hilfsmittel dazu. Das kann grundsätzlich JEDER von Natur aus, wenn alles normal gelaufen ist.
Überspitzt: Nur weil ich nicht mehr aus eigener Kraft auf einen 8000er komme lasse ich mich nicht mit einer Seilwinde dort hoch ziehen.
Viele Leute, die heute auf einem ebeik unterwegs sind (meist ohne Helm) gehören dort nicht hin, weil Ihnen jegliche Basics fehlen (neben der Kraft, Koordination, Motorik) Das ebeik fährt sie nur. Erlebe ich tagtäglich auf dem Radweg den ich zum Pendeln nutze. Lies mal Unfallstatistiken zum Thema. Und viele andere benötigen es schlichtweg nicht! Sie nutzen es aus Bequemlichkeit. Ich quäle mich lieber.
Kann aber jeder halten wie er mag!
 
Ich gehöre der Spezies an, die die Auffassung vertreten, dass es von der Natur so gewollt ist, dass man ab einem gewissen Punkt Dinge nicht mehr aus eigener Kraft...
Das ist aber, genau wie in jüngeren Jahren schon, alles eine Frage des tatsächlich praktizierten Trainings. Das geht das ganze Leben lang so. Keiner kann etwas einfach so. ;)

Leider läuft heute bei den allermeisten Leuten, egal in welcher Altersstufe das 'Thema Training' nur noch als heldenhafte virtuelle Sache im Koppe ab, die man, weil ja so lästig, ganz schnell mal übersteigen will und sich nen Motor kauft.

Das hat also überhaupt nix mit fehlender Kraft zu tun, sondern ist eine reine geschönte Fehl-Entscheidung gegen ein sinnvolles Training für Körper und Geist, obwohl genau diese 'so anstrengende Bewegung' die Leute wirklich gesund und kräftig machen würde.
 
Das hat also überhaupt nix mit fehlender Kraft zu tun
Sorry ungenau formuliert: nachlassender Kraft, weniger Kraft als mal vorhanden war (die man meint dann durch einen Motor kompensieren zu müssen). Oder: weil es einfacher geht, gerade am Berg wo Kraft(ausdauer) eine Rolle spielt!
Klar geht damit einher: Leistungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit.
Je weniger man tut, umso weniger kann man erwarten. Das trifft generell zu, verstärkt sich aber mit zunehmenden Alter. Ab 50 empfehlen viele Sportwissenschaftler nicht umsonst minimum 3x Krafttraining die Woche, bevorzugt mit schweren Gewichten. Wer aber erst dann loslegen will, ist eben zu spät dran.

Sonst: Muss jeder seinen Weg finden.
 
Ab 50 empfehlen viele Sportwissenschaftler nicht umsonst minimum 3x Krafttraining die Woche, bevorzugt mit schweren Gewichten. Wer aber erst dann loslegen will, ist eben zu spät dran.
Zu spät ist selten etwas. Man muss es eben erst mal anfangen zu tun, dann wird das auch was.

Es ist eben nicht so wie im virtuellen Spiel, daß man eben nicht gleich und sofort der kräftige Sporttyp wird, wenn man mal ein paar Hanteln auch nur anschaut, sondern man entwickelt sich langsam.

Und daß man richtig schwere Gewichte stemmen müsste, das stimmt meiner Meinung nach gar nicht. Wozu denn das?
Sondern man muss nur konstant und beständig jeden Tag mal ne viertel Stunde investieren, und auch nur mäßige Gewichte mit möglichst vielen Wiederholungen heben. Auf diese Weise baut man schon richtig gut auf.
Für eine Medaille bei der Olympiade braucht man nicht zu trainieren.
 
Regelmäßiges (!)Krafttraining wirkt Wunder, da geht es überhaupt nicht darum, Riesen-Gewichte zu bewegen. Nach einer gewissen Zeit wird das zum Selbstläufer. Man fühlt sich wohler, vitaler, selbstbewusster. Allein die Effekte beim Radfahren sind das schon wert. Natürlich - ohne Willen und ein gewisses Maß an Selbstdisziplin geht rein gar nichts. Aber wenn das mal verinnerlicht ist, kann manches Wartezimmer lange auf einen warten
 
ich muss euch nicht erklären wie man an infos gelangt, seid ja alt genug...
und ich muss trainieren, sorry - die LH wartet auf mich!
:winken:
 
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