Über den Balkan nach Kreta: graveln oder mountainbiken?

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Freiburg
Hallo zusammen,

ab Mai bin ich, wenn alles klappt, für vier oder fünf Wochen mit Ziel Kreta unterwegs. Dafür muss ich mich zwischen zwei Alternativen entscheiden. Entweder fahre ich mit dem Gravelbike vor der Haustür in Freiburg los und rolle die ganze Strecke auf Achse bis zur Fähre (wahrscheinlich in Piräus). Oder ich nehme eine Zug- oder Flugverbindung auf den Balkan (z.B. nach Zagreb) und nehme von dort möglichst viele Trails unter die MTB-Räder. In beiden Fällen nehme ich Bikepackingausrüstung zum Übernachten mit, schlafe aber auch gerne in festen Unterkünften, wenn sich was anbietet.
Für die erste Variante spricht, dass ich im Netz einige attraktiv erscheinende Tracks finde und es seinen Reiz hat, eine ganze lange Strecke von zu Hause zu starten. Andererseits finde ich mountainbiken generell meist lohnender als schotterradeln (wobei der Asphaltanteil wohl deutlich größer wäre als der auf ungeteerten Wegen) und je weiter man im Hinterland unterwegs ist, desto weiter ist man auch von nervigen Blechlawinen und Touristenrummel weg.
Wie würdet ihr euch entscheiden und warum? Kennt ihr Quellen für brauchbare Langsteckentracks dort? Alpenzorro Stuntzi war vor ein paar Jahren ja schon mal in der Gegenrichtung unterwegs, aber seine Strecke dürfte für mich dann aus bergauf oft unfahrbaren Trails und bergab aus langweiligen Pisten bestehen. Ich bin für alle brauchbaren Tipps, Ratschläge, Tracks und Links dankbar.
 
Hallo,
ich werfe einfach mal meinen Bericht aus einer anderen Plattform über mein Once in a LifeTime Adventure OLTA hier rein - hoffe das ist ok.
Viel angelehnt an Stuntzi, insb. Setup. zu mehr Info fehlt aktuell leider die Zeit, aber vielleicht hilfts dir weiter...
LG, shushuk
 
Hi shushuk,
das sieht sehr inspirierend aus. Diese Website ist ja eine riesige Fundgrube voller Geschichten und Bilder. Deinen Tourbericht habe ich gerade weggelesen, sehr schön! Hat sich dein Fully auf der Tour bewährt? Immerhin scheint der Asphaltanteil ja nicht gerade klein gewesen zu sein.
 
Ja, hat sich absolut bewährt, ich kenne aber auch nix Anderes :) Allein die Flexibilität, mal das eine oder andere Experiment zu wagen oder nicht auf Asphalt gebunden zu sein ist sehr angenehm.
Je weiter südlicher ist bei mir der Asphaltanteil gestiegen, einfach weil es weniger Alternativen gab, oder die Striche auf der Karte deutlich rudimentärer oder zugewachsener/verdornter waren als weiter heroben. Aber trotzdem geht Einiges. Mich hat nur das instabilere und kühlere Wetter im Hinterland immer wieder an die Küste getrieben.
Viel Spaß beim Planen!
 
Auf jeden Fall MTB. Allein schon auf Kreta wirst du dich ärgern, wenn du keines hast. Für die hohen Berge in Albanien oder Montenegro ist der Mai als Starttermin leider noch zu früh.

Beim Zeitbudget von fünf Wochen wird's mit Start in Zagreb allerdings zu eng, da fährst du dann eher lange Etappen und hast wenig Zeit für Trailkringel. Ich war damals allein 48 Tage in Griechenland unterwegs, und langweilig war's da nicht.

Start in Split:
Woche 1: Brac-Hvar-Vela Luka-Polace-Dubrovnik, Inselhüpfen mit vielen Trails ( https://www.mtb-news.de/forum/t/adriatix-von-rom-nach-muenchen.921178/page-31#post-16690064 )
Woche 2: Montenegro, Golf von Kotor usw, Trails wird man finden.
Woche 3: Albanien mit dem Koman-Stausee-Trip, eher wenig Trails, bisserl Mazedonien, Ohridsee, Bitola
Woche 4: Nordgriechenland, Schifferl Athen - Kreta
oder noch
Woche 5: Peloponnes, Schifferl Gythio - Kreta

Wirst trotzdem viel Straße und Piste fahren: 4-5 Wochen Balkan sind mit MTB einfach knapp, wenn man nicht wie ein Rennradler an den ganzen Highlights vorbeibrausen möchte. Könntest auch einfach in Thessaloniki starten und nur Griechenland abtrailen (Olymp usw).
 
Hi Stuntzi,
vielen Dank für die ausführlichen Tipps. Beim Adriatix wart ihr ja auch in Süd-Nord-Richtung unterwegs. Wäre eure Strecke (dein Link für meine erste Woche) sinnvoll in Gegenrichtung zu fahren? Was den ganzen Rest angeht, müsste ich wahrscheinlich größtenteils vor Ort improvisieren: Du machst das ja seit Jahren mit Locus und teils mit der Strava-Heatmap, aber das traue ich mir nicht zu. Dass ich nach langen Jahren des meist stillen Mitlesens bei deinen Touren vergangenen September endlich zum ersten Mal per MTB über die Alpen gecrosst bin, lag nicht nur an der endlich verfügbaren Zeit, sondern auch daran, dass das idiotensichere Komoot die Joe-Route fertig in Tagesetappen zum Herunterladen angeboten hat. Aber vielleicht gilt auch hier: Einfach mal machen.
 
Hi Stuntzi,
vielen Dank für die ausführlichen Tipps. Beim Adriatix wart ihr ja auch in Süd-Nord-Richtung unterwegs. Wäre eure Strecke (dein Link für meine erste Woche) sinnvoll in Gegenrichtung zu fahren? Was den ganzen Rest angeht, müsste ich wahrscheinlich größtenteils vor Ort improvisieren: Du machst das ja seit Jahren mit Locus und teils mit der Strava-Heatmap, aber das traue ich mir nicht zu. Dass ich nach langen Jahren des meist stillen Mitlesens bei deinen Touren vergangenen September endlich zum ersten Mal per MTB über die Alpen gecrosst bin, lag nicht nur an der endlich verfügbaren Zeit, sondern auch daran, dass das idiotensichere Komoot die Joe-Route fertig in Tagesetappen zum Herunterladen angeboten hat. Aber vielleicht gilt auch hier: Einfach mal machen.
Wir sind beim Adriatix einen Split - Brac - Hvar - Vosac - Split - Kringel gefahren. Die Inseln Brac und Hvar (nicht den Vosac) könntest du also beinahe exakt nachfahren. Sind die Mountainbike-Highlights von Kroatien. Von Hvar dann halt nicht aufs Festland zurück sondern weiter Inselhüpfen nach Dubrovnik. Das war damals auch unser Plan, aber die Fähren nach Dubrovnik waren noch im Coronaschlaf. Sollte jetzt besser gehen.

Dubrovnik nach Montenegro (Golf von Kotor) ist dann eher Straße, aber halt wunderschön.
 
Eure Eindrücke und Bilder sind jedenfalls wie immer sehr verlocken, hab mir den Thread gestern noch mal angeschaut. Jetzt schau ich mal nach Zügen oder, wenn ich nichts Passendes finde, nach einem Flug.
 
Zum Mountainbiken in Montenegro kann ich leider nicht viel liefern, die Bucht von Kotor kann ich dir aber ans Herz legen. Ich bin dann von Kotor richtung Cetnje, da hat man eine super Aussicht über die Bucht. Und abküzen kann man die Bucht zur Not auch mit der Fähre. Und von Virpazar richtung Bar gibt es einen alten Tunnel, falls sowas interessant ist.
 
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