Über den Mond vom Polarkreis ans Meer: MTB-Bikepacking durch Island – Teil 1

Über den Mond vom Polarkreis ans Meer: MTB-Bikepacking durch Island – Teil 1

Was tun, wenn Reisen wieder einigermaßen unkompliziert möglich ist und man den Kopf mal so richtig freibekommen möchte? Für unseren Autor Fabian und seinen Kumpel Sebastian lautete die Antwort: „Einmal Island, bitte!“ Auf den Spuren der Iceland-Divide durchquerten sie 2022 die wilde Insel.

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Über den Mond vom Polarkreis ans Meer: MTB-Bikepacking durch Island – Teil 1

Bikepacking durch Island – wär das etwas für dich?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Fabeymer

Hilfreich
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Sehr schöner Reisebericht. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Vor ein paar Jahren haben wir motorisiert und mit Zelt eine Tour quer über Island gemacht und selbst da war schon abzusehen, daß das mit dem Rad eine tolle aber schwierige Geschichte wäre. Den Elementen ausgesetzt, technische Schwierigkeiten und mental stell ich mir das auch extrem anstrengend vor "auf dem Mond" zu fahren, wenn man stundenlang gefühlt nicht vom Fleck kommt, obwohl man pedaliert und strampelt.
 
Sehr schöner Bericht über Höhen und Tiefen, man bekommt richtig Fernweh!

Danke Fabian!
 
Super schöner Bericht, Fabian!
Ich war schon mal ohne Fahrrad auf Island und dachte mir damals schon, dass es bestimmt super schön, aber auch nicht ohne ist dort per Bike unterwegs zu sein - danke für die Inspiration vielleicht wird es ja doch mal was 👍
 
Frag einfach, was du gerne wissen möchtest. :)
Das tu ich doch glatt:
Fänd es zum einen spannend zu wissen, was ihr für Bikes dabei hattet.
Was hattet ihr für ein Zelt? Hat sich das bewährt?
Und habt ihr speziell fürs Furten irgendwas mitgenommen (Gamaschen oder so) oder seid ihr da im Zweifel einfach barfuß durch?
Und auch wenn es eher eine Frage zur Logistik ist:
Im Hochland muss man ja drauf vorbereitet sein, ein paar Tage autark zu sein, richtig? Oder hättet ihr auch die Möglichkeit gehabt, das ganze mit ggf anderer Route als Hüttentour zu machen und habt euch bewusst für diesen Tourenstil entschieden?
Hintergrund der Frage: Autarke Wandertouren hab ich schon mal gemacht, aber mit dem Bike war ich bisher immer recht "zivilisationsnah" unterwegs.
 
Fänd es zum einen spannend zu wissen, was ihr für Bikes dabei hattet.

Ich hatte mein Salsa Fargo (der letzte Jahrgang, bevor der Rahmen Boost bekam) mit Rohloff und 29*2.6" Bereifung dabei, Sebastian ein Bike von Kross. Die Firma kommt aus Polen und hatte vor ein paar Jahren mal ein paar Hardtails aus Stahl und mit moderner Geometrie gebaut. Ein lokaler Bikeshop hatte ein paar der Bikes als Demos und Sebastian hat sich dann eines dieser Testbikes gekauft. Ich glaube, eine wirkliche Serie wurde aus dem Rädern nie...unterwegs war er auf 27,5*2.8" Reifen.
Die Jungs von Montanus, die die Route erarbeitet haben, empfehlen Fatbikes. Wir fanden aber allerdings, das wir mit unseren Reifenbreiten sehr gut zu zurechtgekommen sind. Klar, die eine oder andere tiefe Sandpassage bzw. richtige ruppige Passagen wären mit dem Fatbike einfacher gewesen, das hätte man aber auf anderen Streckenteilen wieder mit mehr Rollwiderstand erkauft. Von daher war's für uns die richtige Wahl. Schmaler wollte ich aber nicht gehen wollen.

Was hattet ihr für ein Zelt? Hat sich das bewährt?

Wir hatten ein HMG Ultamid 2 mit Full Insert und verstellbarer Ruta Locura Carbonstange dabei - eine super Wahl. Das Ding steht im Wind wie eine 1 und ist sehr wohnlich. Ich hatte das bis dato immer nur gelesen, wie windstabil Pyramidenzelte sind und jetzt hab ich's erlebt. Noch dazu ist das Zelt sehr leicht und bleibt es auch, weil Dyneema (anders als z.B. SilNylon) kein Wasser aufnimmt. Da reicht es dann, das Zelt einmal mit 'nem Mikrofaserhandtuch abzuwischen und es ist wieder trocken.

Und habt ihr speziell fürs Furten irgendwas mitgenommen (Gamaschen oder so) oder seid ihr da im Zweifel einfach barfuß durch?

Ja, wir hatten Schuhe dafür dabei - Sebastian so Neopren-Surflatschen, ich ziemlich minimalistische Sandalen. Nach den Furten haben wir uns schnell die Füße abgetrocknet und sind anschließend sofort in wind- und wasserdichte Socken geschlüpft - wenn's nicht zieht, sind die Füße ziemlich schnell wieder warm. Barfuß würde ich aufgrund der Steine nicht machen, das ist zu gefährlich. Flipflops sind auch nicht gut, der Schuh braucht eine feste Verbindung zum Fuß, sonst hat man nix davon.

Im Hochland muss man ja drauf vorbereitet sein, ein paar Tage autark zu sein, richtig? Oder hättet ihr auch die Möglichkeit gehabt, das ganze mit ggf anderer Route als Hüttentour zu machen und habt euch bewusst für diesen Tourenstil entschieden?

Eine Hüttentour, wie man das aus den Alpen kennt, ist nicht möglich. Im "richtigen" Hochland gibt es keine bewirtschafteten Hütten, in den größeren Hütten entlang der Hauptrouten (z.B. in Nyiadalur) gibt es u.U. ein kleines Angebot mit Snacks wie Schokoriegeln, Chips oder Instant-Nudeln - allerdings sehr teuer. In der Hütte bei Hveravellir gibt es wohl Bewirtung auf Vorbestellung, allerdings ist das quasi schon am Ende der Sprengisandur, da braucht es das dann eigentlich auch nicht mehr.
Die Hütten im Hochland, fernab vom Schuss sind zwar schon irgendwie gemütlich, aber ziemlich funktional-minimalistisch. Gesellige Abende sind da nicht das Thema, da geht's wirklich primär um Wetterschutz.

Die erforderliche Autarkie ist neben den unvorhersehbaren Wetterverhältnissen auch mit ein Grund für die Einstufung von 9/10 auf bikepacking.com, was den Schwierigkeitsgrad der Tour angeht. Fahrtechnisch ist der Anspruch größtenteils nicht besonders hoch, aber die Abgeschiedenheit und das Wetter machen das Ganze schon ordentlich herausfordernd, was die Einstufung absolut rechtfertigt.


PS:
Ein herzliches "Danke!" an dieser Stelle schon mal an alle für das tolle Feedback, das freut mich sehr! 🤩
 
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Was (für Teil 2) noch Interessant wäre sind die km/hm Angaben pro Etappe. Falls ihr die noch zur Hand habt🤔

Ja, die habe ich. :)
Poste ich dann gerne in den Kommentaren, inkl. der jeweiligen Gesamtzeit.
Ursprünglich hatte ich das als Fazit am Ende der Etappen, habe es dann aber rausgenommen...kam mir damit etwas zu sehr vor wie ein Rennbericht. :D
 
Ja, die habe ich. :)
Poste ich dann gerne in den Kommentaren, inkl. der jeweiligen Gesamtzeit.
Ursprünglich hatte ich das als Fazit am Ende der Etappen, habe es dann aber rausgenommen...kam mir damit etwas zu sehr vor wie ein Rennbericht. :D
Liest sich alles andere als nen Rennbericht.
Super entspannt und null verbissen am Plan festhaltent. So wie es halt sein sollte. 👍
 
Das Extrem-Uno hat mich gekillt :lol:

Das war auch bitter nötig, mit 'nem Basic-Uno kommste da nicht weit... 😁

Wir fanden's auch ziemlich witzig - allerdings haben wir zwei Dinge gemerkt:

Das Reinwerfen zwischendurch oder die Richtungsänderungsänderungskarte tragen nicht wesentlich zu einem Mehr an Action bei, wenn man nur zu zweit spielt.
Außerdem sorgt der Transport außen an der Satteltasche zwar für Punkte auf der Dangle-Skala, aber der Staub in Verbindung mit Regen sorgte dafür, dass man die Karten erstmal spülen musste, wenn man spielen wollte...die klebten nämlich ziemlich zusammen. Beim Mischen war dann eher so Memory-Style (auf den Tisch ausbreiten und kreisende Bewegungen machen) angesagt.
 
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