Umgestürzte Bäume im Wald beseitigen

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Was hier doch mal wieder deutlich wird:
Es gibt keine pauschal richtigen Antworten und Lösungen, denn dafür sind die Gegebenheiten zu unterschiedlich.

In Stuttgart hat man entweder Stadt- oder Staatswald und kaum Privatwald. Dafür oft hohe Frequenz, u.a. weil die breiten, stadtnahen Wald-Wege auch für das tägliche Pendeln genutzt werden.

Kleinere Bäume und Äste bis Unterschenkel-Dicke werden entweder entfernt oder gemeldet und dann vom Forst entfernt. Letzteres scheint aber immer Glücksache, ob und wann. Aber ehrlich: Eigentlich wäre es auch Steuergeldverschwendung, wenn extra jemand vom Forst ausrücken muss, wenn man es auch mit der kleinen 30cm Klappsäge erledigen kann, oder? Und da hat der Forst inoffiziell auch nichts dagegen. Im Gegenteil.

Und der Tipp, mal mit dem Forst über eine offizielle Regelung zu reden, ist gut, aber wenn trotz regelmäßiger Kontakte (Legalisierungs-Prozess), zum Thema querliegende Bäume keinerlei Antwort oder gar Kooperation seitens der Schreibtisch-Förster zustande kommt, siegt dann irgendwann der Pragmatismus über die strengstmögliche Auslegung.

Die Schreibtisch-Förster haben einfach Angst, offiziell etwas Falsches zu sagen und sagen/machen daher lieber gar nichts, während es den meisten Revierförstern ganz recht ist, wenn sich inoffizielle Lösungen finden, ohne dass sie offiziell was dazu sagen müssen. Uns Bikern soll es recht sein, Hauptsache die Wege sind frei.

Was ich gut und richtig finde:
Bei größeren Bäumen Respekt vor der Gefahr und dem Wert des Holzes zu haben.

Wobei Letzterer nicht ganz so hoch zu sein scheint, wenn Bäume - trotz Meldung! - mehr als ein Jahr quer liegen bleiben, oder?

Daher Glückwunsch nach Heidelberg zum dort scheinbar auch offiziell kooperativen Forst! 🙂👍
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier bei uns bleiben umgefallene Bäume auf Trails auch meist einfach liegen.
Die werden dann halt früher oder später von Bikern selbst entfernt.
Handkettensäge ist nett zum Mitnehmen. Aber deutlich schneller und kraftschonender geht es mit einer vernünftigen Baumpflege Säge.
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Oder einfach ins Gym gehen und Kreuzheben bis zum Abwinken. Bis 200 kg sollte man Bäume ja auch einfach alleine wegtragen können. 🙄
Dann gibt's auch keine Probleme mit dem Holzwert. :D
 
DAS ist ein Baum

Silky Big Boy - klappt schön in den Griff ein, passt auch in kleinere Rucksäcke
 
Sehe ich prinzipiell auch so.
Aber dann auch hinterher nicht jammern, wenn es Konsequenzen hat ... ob rechtlich oder gesundheitlich.
Man sollte sich eben bewusst sein, das es letzten Endes Sachbeschädigung ist, und nicht jeder, der schonmal mit der Motorsäge Brennholz gesägt hat, kann damit gefahrlos umgestürzte Bäume beseitigen.
Richtig, es ist Sachbeschädigung.

Ich finde es ja immer wieder Lustig, wenn Leute fremdes Eigentum zerstören, bloß weil die große Klappe nicht ausreicht um einfach mal beim Forst nachzufragen.

Auf der anderen Seite finden diese Typen es doch bestimmt nicht toll, wenn man im Garten ein paar Blumen pflückt ode den Hund sein Geschäft verrichten läßt. Da, ja da wird groß gejammert…..

Und nur so mal am Rande, die meisten Waldbesitzer haben keine 100m Yacht und leben im Luxus von ihrem kleinen Wäldchen.
Da tun die 1.000€, die eine zersägter Baum eben nicht mehr erwirtschaftet sehr weh.

Aber so sind sie, die Asis, Hauptsache Spaß haben.
 
:lol: Ein 1.000 Euro Baum. Was soll das sein? Eine Mooreiche?

Real ist es so, dass ein zersägter Baum kaum einer Wertminderung unterliegt. Meistens handelt es sich doch um Brennholz.

Ich weiß genau, wessen Bäume ich am Trail zersäge und kann jede Garantie abgeben, dass deren Eigentümer never ever in den Wald fahren würden, um diese Arbeit zu erledigen.
Da ich die routinemäßig auf 413 cm ablänge, kann auch keinesfalls eine Sachbeschädigung vorliegen, sondern müsste man mir eigentlich noch Geld dafür bezahlen, weil durch das fachgerechte Aufarbeiten eine Wertsteigerung vorliegt.
Die Leute vom Fach schneiden bei uns in der Region kreuz und quer wie sie lustig sind die Wege frei. Das wäre dann aus Sicht so manchen Expertens offensichtlich auch strafbar.



Aber gut, ich muss zu geben - das ist ein deutsches Forum. Ein sehr deutsches Forum.
 
Meistens handelt es sich doch um Brennholz.

Ich weiß genau, wessen Bäume ich am Trail zersäge
Einerseits können die Wenigsten einschätzen ob der Baum noch für irgend was anderes taugt.
(Morsches Holz mal außen vor)
Andererseits gibt es Waldstücke, bei denen alle paar dutzend Meter jemand anderem gehören.
Grenzmarkierungen sehen auch nur die Eingeweihten, und mit dem Begriff Flurstück können wahrscheinlich nur Landbesitzer was anfangen.
 
Ich verstehe die Leute einfach nicht. Ruft bei der Forst an und fertig. Aber vermutlich ist es das gleiche was ich auch bei meinen Kindern feststelle.
Ne App bedienen kein Thema aber bloß nicht mit Menschen reden.

Meine Erfahrung ist das meist der Kontakt mit dem Besitzer (bei Privatwald) hergestellt wird.
Ganz selten kommt der Satz „Danke ich räume das weg“.
Meist kam „Danke. Wenn Sie es gebrauchen können nehmen Sie es sich gern mit.“
 
Was da vermehrt seit Jahren kreuz und quer rumliegt ist zu 99% Käferholz, tote, zerfressene Fichte.
Die darfst gern mitnehmen wennst genug Platz im Rucksack hast, da wären Dir die Staatsforsten noch dankbar. Das Holz taugt allerhöchstens noch für Hackschnitzel.
 
Bis zuständige Behörden ihr okay geben
Kann es lange dauern...
Wir, hier im Südschwarzwald,
Haben das kurzerhand selbst erledigt.

Wird nicht lange dauern, bis die Paragraphen Reiter es besser wissen.
250km weiter nördlich sieht es auch so aus

Vor zwei Monaten dem Verein, der die legalen trails angelegt hat, bescheid gegeben dass die Krone eines eher kleinem Baumes über dem Weg liegt und angeboten dass ich die paar armdicken Äste gern kurz wegmachen kann
Antwort:
Auf keinen Fall. Das muss mit der forstbehörde abgestimmt werden blablablubb...
Das Ding liegt immer noch. Und ich wette dass es das auch noch ne Weile wird

Wenn es nicht grad ne kapitale eiche oder buche ist, deren stamm den Weg blockiert, weiß ich, was ich nächstes mal mache

Dass der deutsche amtsschimmel viel Mist macht ist ja bekannt. Aber so viel...
 
Was da vermehrt seit Jahren kreuz und quer rumliegt ist zu 99% Käferholz, tote, zerfressene Fichte.
Die darfst gern mitnehmen wennst genug Platz im Rucksack hast, da wären Dir die Staatsforsten noch dankbar. Das Holz taugt allerhöchstens noch für Hackschnitzel.
Ja, aber… aber… Sachbeschädigung!!!11!! Holzraub!!!!!1! 😉

Im Ernst: Ich verstehe die Waldbesitzer, haben selbst ein kleines Stück in der Familie, aber Fakt ist doch auch, dass sich die Forsten (Stadt, Staat etc.) oft (nicht überall und nicht immer, aber eben doch oft, zumindest bei uns im Großraum Stuttgart) herzlich wenig darum kümmern, ob da was rumliegt. Selbst wenn es gemeldet wird.

Ist mir selbst so gegangen:
  • Fußweg im Wald parallel zu einer Straße entlang Wohngebiet. Lag ein halbes Jahr mit Holzernteresten und Windbruch zu.
  • Ich sehe von der Straße aus, dass jemand mit Helfern und einer Motorsäge durchgeht und frage ihn, was er macht. Er: Holzleseschein, der Stadt ist es zu mühsam, er guckt jetzt mal, was er halbwegs gut bergen und gebrauchen kann. Ich frage: Und der Rest? Er: Bleibt liegen, die Stadt macht da nix.
  • Wir haben die Situation beobachtet, ein paar Bäume, vielleicht drei von acht wurden zerlegt und abtransportiert, der Rest blieb liegen. Wochen vergingen. Weg weiter blockiert.
  • Als wir anfingen mit Handsägen aufzuräumen, kam ganz aufgeregt ein älterer Herr über die Straße gelaufen: Was wir da machen, ob wir das dürfen. Wir: Nein, aber sonst macht ja keiner was. Er: Stimmt leider. Ich habe mehrfach beim Forst angerufen, ob und wann sie den Weg wieder freimachen. Die waren sehr unfreundlich und meinten, dass sie dafür keine Zeit haben, ich solle an der (viel befahrenen!) Straße entlang spazieren gehen. Unverschämtheit! Wir: Tja, und sie fragen uns, ob wir das dürfen. Er: Ja, wissen sie, ich war Richter, ich finde schon, dass alles mit Recht und Ordnung zugehen sollte, aber… Brauchen Sie noch was? Ich habe eine Axt im Schuppen. Und Getränke, ich könnte Ihnen eine Thermoskanne mit Kaffee rausbringen?

=> Bevor wir angefangen haben aufzuräumen, verging also ein 3/4 Jahr. Wir haben nicht einfach so losgelegt und auch kein wertvolles Holz zerstört oder gar mitgenommen, sondern nur an die Seite gelegt. Da liegt es heute noch, fünf Jahre später und der Weg kann wieder von Anwohnern und Bikern gleichermaßen genutzt werden.

Was ich sagen will:
Wenn Leute eigenmächtig tätig werden, hat das auch Gründe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den meisten Mahnern hier sind offensichtlich die unterschiedlichen Dimensionen nicht bewusst.
Beispielsweise in meinem Mikrokosmos, den Fichtelhills, kann ich mit etwas Glück nen ganzen Tag durch den Wald fahren, ohne jemanden zu begegnen, keine Ortschaften, immer mal ein breiterer Forstweg, weiter nichts.
Kein Stadtwäldchen, in dem sich immer, am besten in Sichtweite der Zen - Gärtner befindet, den ich bei Bedarf schnell mal fragen kann, ob ich den Ast hier jetzt wegbewegen darf oder nicht.

Und jetzt noch was zum Thema Genehmigung :
Hast Du ne dicke Lobby, dann geht alles, leider auch hier zu sehen :
Besteht Interesse daran, möglichst viele Touristen in die Vereinsinternen Wirtshäuser der hiesigen Naherholungsgebiete zu bringen, damit der Rubel richtig rollt, werden ruckzuck duzentweise 100jährige Buchen und Eichen umgemacht um nen rollatorkonformen Steig durch den Wald zu planieren.
Aber SELBSTVERSTÄNDLICH MIT GENEHMIGUNG !
Dann passt‘s ja, da gibt’s dann nix zu hinterfragen. So schafft man Tatsachen !
 
Den meisten Mahnern hier sind offensichtlich die unterschiedlichen Dimensionen nicht bewusst.
Beispielsweise in meinem Mikrokosmos, den Fichtelhills, kann ich mit etwas Glück nen ganzen Tag durch den Wald fahren, ohne jemanden zu begegnen, keine Ortschaften, immer mal ein breiterer Forstweg, weiter nichts.
Kein Stadtwäldchen, in dem sich immer, am besten in Sichtweite der Zen - Gärtner befindet, den ich bei Bedarf schnell mal fragen kann, ob ich den Ast hier jetzt wegbewegen darf oder nicht.

Und jetzt noch was zum Thema Genehmigung :
Hast Du ne dicke Lobby, dann geht alles, leider auch hier zu sehen :
Besteht Interesse daran, möglichst viele Touristen in die Vereinsinternen Wirtshäuser der hiesigen Naherholungsgebiete zu bringen, damit der Rubel richtig rollt, werden ruckzuck duzentweise 100jährige Buchen und Eichen umgemacht um nen rollatorkonformen Steig durch den Wald zu planieren.
Aber SELBSTVERSTÄNDLICH MIT GENEHMIGUNG !
Dann passt‘s ja, da gibt’s dann nix zu hinterfragen. So schafft man Tatsachen !
Bei mir hier genausso, habe meine Trails quasi direkt vo der Türe. Das zusammenhängende Waldgebiet mit den ganzen Trails ist hier so groß das man ganz selten Menschen begegnet.
Wenn dann was auf den Trails quer liegt packe ich die Säge ins Auto fahre, nahe an die Trails packe die Säge in den Rucksack gehe da hin und mach den Stamm in 5 bis 10 Min klein und lege die kleingesägten Stücke dann auf Seite.
 
Was ich sagen will:
Wenn Leute eigenmächtig tätig werden, hat das auch Gründe.
Bin völlig bei dir. Einerseits ist alles völlig überreguliert durch Vater Staat, andererseits kommt er seinen Aufgaben nicht ansatzweise mehr hinterher. Außer Otto Normalbürger parkt falsch, fährt zu schnell oder beseitigt gemeinwohldienlich Hindernisse auf Wegen. Da funktioniert die Verwaltung.
 
Außer Otto Normalbürger (…) beseitigt gemeinwohldienlich Hindernisse auf Wegen. Da funktioniert die Verwaltung.
Ja, wobei es eben bisher auch noch nie behördlichen Ärger wegen der Trailpflege gab. Das passt schon und die Revierförster sind ja inoffiziell auch ganz froh, wenn man bis zu kleineren Bäumen selber räumt und sie nicht nervt.

Mein Beitrag war eher an die pauschalen Moralprediger und Prinzipienreiter hier gerichtet, die meinen dass es für jeden Pups eine offizielle Lösung braucht. So funktioniert das Leben halt nicht und das ist auch gut so.
 
Ich werde mich auch nicht mehr lange zügeln können und die paar Äste weg machen. Es ist doch irre dass man wegen sowas ne behördliche Genehmigung braucht... wie du schon sagst. Die Behörden sollten froh sein nicht wegen jeder Baustelle genervt zu werden. Mündiger Bürger ist scheinbar out. Das betreute (vor)Denken hat Vater Staat übernommen
 
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