Das sind leider diese Argumente, die ich oben meinte. Der Vergleich ist einfach Quatsch, man kann ein "gegen die Autotür" laufen/gehen" nicht mit "gegen die Autotür fahren, mit dem Fahrrad umkippen und mit dem Kopf aufschlagen" vergleichen. Das ist so logisch, einfach und nachvollziehbar, das ich darauf auch nicht weiter eingehen möchte. Kommt dazu noch der verlängerter Reaktionsweg der Fahrradfahrerin und die verringerter Reaktionsdistanz der Autofahrerin...
Abgesehen davon: hätte ein Helm bei diesem Unfall die Kopfverletzung verhindern/abmildern können? Ist es allgemein zumutbar, einen Helm beim Radfahren zu tragen?
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Das ist überhaupt kein Quatsch. Sicher, in 0,0002% der Fahrradunfälle kann ein Helm helfen, schwere Kopfverletzungen zu vermeiden.
http://www.swp.de/reutlingen/lokales/ermstal/0-0002-Prozent-und-das-dolle-Ding;art5662,1338057
Unfälle zwischen Fußgängern und Autofahrern/Radfahrern führen auch oft zu schweren Stürzen mit Kopfverletzungen, gerade bei älteren Menschen. Überhaupt sind Fußgänger erheblich gefährdeter als Radfahrer:
"Die Aufsassen von motorisierten Zweirädern und Fußgänger haben jeweils einen Anteil von über
30 % an Schwerverletzten (motorisierte Zweiradbenutzer: 32%, Fußgänger: 38%) und einen
Anteil von 1,6 % (Aufsassen von motorisierter Zweiräder) bzw. 2,7 % (Fußgängern) an
Schwerstverletzten. Der Anteil getöteter Verkehrsteilnehmer ist bei den Fußgängern mit
3,2 % mit Abstand am höchsten, gefolgt von den motorisierten Zweiradnutzern mit 1,9 %.
Die Fahrradfahrer weisen im Vergleich zu den Aufsassen motorisierter Zweiräder und Fuß-
gängern allerdings deutlich seltener schwere Verletzungen auf (23,6 %). Der Anteil an
Schwerstverletzten und Getöteten ist hier sogar mit 0,6 % noch niedriger als bei den geschützten Verkehrsteilnehmern" (sprich Blechkistenbenutzern).
Wir haben es gemäß den vorliegenden Zahlen mit erheblich mehr schwer- und schwerstverletzten Fußgängern als Fahrradfahrern zu tun. Die dabei Prozentual nicht weniger schwere Kopfverletzungen erleiden als Radfahrer, siehe Seite 10 der Studie. Was in der Summe bedeutet, daß schon absolut betrachtet erheblich mehr Fußgänger schwere Kopfverletzungen erleiden als Radfahrer! Pro Kilometer gerechnet noch sehr viel mehr!!! Denn es werden mit dem Fahrrad im Verkehrsanteil mehr Kilometer zurückgelegt als zu Fuß!
http://bast.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2012/341/pdf/medizinische_folgen_von_unfaellen.pdf
Wenn man Fahrradfahrer und Fußgänger zusammenzählt, dann ist also der Anteil der Radfahrer an den schweren Kopfverletzungen geringer als der der Fußgänger. Beide zusammen machen aber nur 1% der Kopfverletzten überhaupt aus, während Autofahrer 26 % der Verletzten darstellen. Es sterben mehr Fußgänger als Radfahrer im Straßenverkehr. Da läge es doch nahe, zunächst mal den Fußgängern eine Helmplicht/Mitschuld zu verpassen. Der Bericht der Hannelore-Kohl-Stiftung: "Hier wird klar dargestellt, daß im Vergleich zum Fahrradfahren (zusammen mit Fußgängern 1 %) ungleich mehr Menschen bei allgemeinen Freizeitaktivitäten (14 %) und erst recht bei der Benutzung von Kraftfahrzeugen (PKW, 26 %) eine gravierende Kopfverletzungen erleiden."
http://www.fahrrad-helm.de/KURATORIUMZNS/
Fahrradfahren ist gemäß den Statistiken egal wie man es rechnet, egal ob pro Stunde oder pro Kilometer, bezüglich der Schädelverletzungen sicherer als zu Fuß zu gehen oder Auto zu fahren. Also WENN man unterstellt, daß Nichthelmtragen eine Mitschuld Verletzungen gibt, dann muß das gemäß dem Gleichbehandlungsgrundsatz nach Artikel 3 Absatz 1 Grundgesetz um so mehr für Autofahrer und Fußgänger gelten.