Unfall- wer ist schuld?

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Hallo da draussen,

ich hatte gerade einen Unfall. Hergang:

ich fuhr mit ca 38 km/h eine stark befahrene Strasse entlang, da die Autos sehr weit rechts fuhren und auf der rechten Spur genug Platz war, fuhr ich links von den Autos bei etwa gleichem Tempo.
Vor mir scherte plötzlich ein Auto nach links aus um zu wenden (mitten auf der Straße), er hatte den Blinker gesetzt aber mich nicht beachtet.
Ich fuhr ihm fast ungebremst in die Seite.
Schaden: kein Personenschaden aber Sachschaden am Rad, die Gabel ist verbogen (wohl unrettbar) und diue Laufräder müssen zentriert werden.
Das ganze geschah um 16:45 Uhr, es war noch so hell dass ich kein Licht dabei hatte.

Wer ist schuld?


heissen Dank für alle sachkundigen Antworten!
 
naja, hab da jetzt nicht so die ahnung, aber wenn du links von den autos gefahren bist, siehts wohl net so gut aus für dich, oda?... :confused:
 
ob du rechts oder links fährst müsste doch egal sein oder? nur weil du links gefahren bist, heißt das nicht das der autofahrer nicht in den rückspiegel schauen muss.
 
Hi,

sei erst mal froh dass Du keine ernsten Verletzungen hast.

Nach meiner Auffassung trägt Dein Unfallgegner die Hauptschuld, da er eine doppelte Rückschaupflicht hat. Du hättest ja auch ein Kraftrad oder Auto sein können.
Du darft ja auch nicht einen Pkw beschädigen nur weil er im Halteverbot parkt - oder ?

An Deiner Stelle würde ich mich da auf keine grosse Diskussion einlassen !

Bis dann

Andik
 
sieht für alle autofahrer schlecht aus, die ihn links überholt haben :o

ne, ma im ernst... würd sagen schuld zu 75 % bei dem auto
zum einen ham die autofahrer immer zur hälfte schuld und dann hat er dich nicht gesehen... die 25 gehen auf deine kappe, weil du links gefahren bis, so würd ich dat sehen...eine frage... wenn du ihm mit 38 km/h inne seite gebrettert bis müsste doch das vordere laufrad total ratze sein, und du has dir nix dabei getan? die geschwindigkeit war docvh schon recht hoch....
 
Schwierig. Für den Autofahrer spricht z.B. dass er nicht mit links überholenden Radfahrern rechnen müsste sowie dass der Überholende eigentlich immer das Risiko (Verantwortung) trägt. Für Dich spricht sowas wie verschuldensunabhängige Halterhaftung und dass Du eigentlich "Vorfahrt" hattest.
Abgesehen davon, Recht haben heißt nicht Recht bekommen. War Polizei da? Gibts Beweise (Unfallbericht o.ä.)? Versuchs einfach und mach eine Schadensmeldung bei seiner Versicherung; falls das nicht klappt kann es evtl. ein Anwalt richten. Der kann die Schuldfrage auch eher einschätzen.

Edit: 38km/h klingen übrigens nicht unbedingt situationsangepasst. Das würde ich auf keinen Fall erwähnen ("..öhm, vielleicht so 25... ?").

Gruß,
Robert
 
Andik schrieb:
Nach meiner Auffassung trägt Dein Unfallgegner die Hauptschuld, da er eine doppelte Rückschaupflicht hat. Du hättest ja auch ein Kraftrad oder Auto sein können.
Voll richtig! Ob der links abbiegen oder wenden wollte, ist dabei egal. Aber es ist besser für Dich, wenn kein Radweg da war. Andererseits kannst Du anführen, dass Du auch links abbiegen wolltest.
jopo
 
es war also ein zweispurrige Strasse? zwei in jede Richtung?

So oder so Mitschuld traegt der Autofahrer sicherlich da er auf die "schwaecheren" im Str. Verkehr achten muss...

War deine Geschwindigkeit angepasst? Es war doch keine 30er zone oder?
Durfte der Autofahrer denn dort wenden?

Viele Fragen ... die aber wichtig sind;)

und wie schon erwaehnt ist die Polizei da gewesen oder hast du Zeugenpersonalien?
 
wenns innerhalb geschlossener ortschaft war, dann darfst du links fahren... die schuld liegt also beim autofahrer. problematisch sehe ich eher deine geschwindigkeit. man soll ja immer "angemessen" fahren. für juristen, die nicht sportlich radfahren ist es immer schwer vorstellbar, dass knapp 40km/h mit einem fahrrad angemessen sind...
 
jopo schrieb:
Voll richtig! Ob der links abbiegen oder wenden wollte, ist dabei egalo

ich bin kein Experte aber ich denke mal dass es schon was ausmacht... abbiegen ist zulaessig.... wenden ist es meiner Meinung nach aber nicht unbedingt, da so ein Mann?ver fast immer eine Verkehrsstoerende Aktiion ist...
 
Hast Du die Polizei zur Schadensaufnahme gerufen?
Hast Du Zeugen für den Unfallhergang?
Was hat der Autofahrer zu dem Unfallhergang gesagt?
 
Stone2063 schrieb:
Wie soll er den wissen wie schnell er war :confused:, da hatt er doch grad nicht auf den Tacho geschaut;) und zwischen 30 und 38 ist doch kein Unterschied zu spüren

das stimmt schon aber mann hat ja immer so gefuehlsmaessig eine Aussagemoeglichkeit ob man zu schnell war oder nicht...

z.B. du faehrst bei regen mit 40 Sachen in ne Kurve und batsch rutscht aus... war deine Geschwindigkeit angepasst ? ...... NEIN...

Bei gutem Wetter die gleiche Kurve, die uebersehbar ist und mit 40 Sachen fahrbar... nut hat da jemand eine kleine Oelspurr hinterlassen und wieder auf die Nase gefallen! War sie es diesmal? JA

das meinte ich....;)
ciao
 
Ganz klarer Fall - der PKW Fahrer muss sich vor etwaigen Abbiege-, Wende- o. Überholmanövern vergewissern, dass der Nachfolgeverkehr nicht gefährdet wird. Ob da noch ein Radweg war, ist für den Fall eher zweitrangig. Es hätte ja auch ein Krad sein können.
Die Uhrzeit (16.45 Uhr) könnte aber wg. Beleuchtung rangezogen werden. Zu dieser Jahreszeit ist das im Bereich der Dämmerung. In Kombination mit Deiner Geschwindigkeit könnte es passieren, dass Du eine Teilschuld bekommst.

Du hast Glück, dass nur Sachschaden entstanden ist (bei 38Km/h schon recht erstaunlich). Begegnungen zwischen motorisiertem und nicht motorisiertem Verkehr gehen selten so glimpflich aus.

Du solltest aber neben Deinem Vorderrad und der Gabel auch den Rahmen checken (lassen). Wenn sich Anzeichen einer Verformung an Ober- u./o. Unterrohr im Bereich des Steuerrohres zeigen (mal auf Lackrisse oder Abplatzer achten), Rahmen tauschen.
 
Es gibt zwei völlig unterschiedliche Sachen!
Die eine Sache heißt "Recht haben" und die andere Sache heißt "Recht bekommen".
Pauschale Aussagen zu diesem Unfall sind in sofern wenig sinnvoll, als dass man für Unfallhergänge Zeugen braucht, die man als Radfahrer selten bei sich hat.
"A" und "O" ist das Verhalten am Unfallort.

Hierfür sind die von mir oben gestellten Fragen entscheidend.
 
wenn du mit dem verkehr mitgeschwommen bist, dann ist es ja so eine art auffahrunfall...

wenn es 16:45 passiert ist, dann gebe ich dir mal den tipp, zu schauen, wie viele autos da ohne licht unterwegs sind... ich kann nur sagen, dass zu meinem feierabend (15:30) der grossteil mit licht fährt... und als radfahrer sollte man noch penibler darauf achten, gesehen zu werden.
 
Guter Tipp statt auf das Halbwissen hier zu hören würd ich einfach mal in ein polizeirevier spazieren und fragen.
Ich hatte auch mal einen Unfall wo beide schuld waren die Polizei hat gesagt das es vor Gericht wahrscheinlich 80:20 Schadensverteilung ausgehen würde da wir keinen rechtsstreit wollten haben wir das akzeptiert.
 
Vielen Dank erstmal an alle.

@catagena: Die Polizei war nicht am Unfallort.
Ich habe die Telefonnummer einer Zeugin (die erste Fahrerin direkt hinter dem Mann der gewendet hat, sie meinte der Unfallgegner war eindeutig schuld)
Der Mann selbst hat sich korrekt verhalten, da er auch noch zwei kleine Kinder auf dem Rücksitz hatte war Fahrerflucht aber auch nicht zu erwarten :D

Tja, ich hab selbst gestaunt wie gut das Vorderrad das weggesteckt hat. Eine Acht hat es schon aber nichts was man nicht zentrieren kann.
Es war eine Straße mit einer Spur in jede Richtung, 30 Zone definitiv nicht aber ob das inner- oder ausserorts war... kann ich echt nicht sagen.

Bin auch sehr froh dass mir selbst ausser einer mässig geprellten Hüfte und Schulter nichts passiert ist, trage immer einen Helm., trotzdem hätte es auch leicht anders ausgehen können.

Ich werd mich weiter schlaumachen, wenn euch noch was einfällt- immer raus damit! :)
 
mein tip : lass dir einen guten anwalt empfehlen, der sich im verkehrsrecht auskennt - vorher würde ich mich auch ggü. dem unfallgegner bzw. dessen versicherung nicht weiter äußern. dein anwalt kann evtl. auf außergerichtlichem wege was erreichen - und wenn er gut ist, weiß er am besten was man da schreibt...und was besser nicht...

PS:das war keine rechtsberatung,die nicht zulässig ist sondern ein guter Rat unter bikern...

joe

der das mal gelernt hat...vor vielen jahren...
 
@tiffy:
Da Du Student bist, bist Du in der Verkehrsrechtschutzversicherung Deiner Eltern ( sofern vorhanden ) mit abgesichert.
Mein guter Rat deshalb ebenfalls:
Gehe zu Deinem Versicherungsvertreter und erkläre dem den Sachverhalt. Der gibt Dir dann das o.k. für die Übernahme der Rechtsanwaltskosten.
Das Übrige klärt sich dann von alleine.
 
etwas offtopic aber: stimmt es eigentlich dass wenn man die Polizei ruft bei einem Unfall wo dies nicht notwendig ist mann eine Strafe aufgedonert kriegen kann? ich meine in Faellen wo keine grossen Schaeden pasiert sind und keine Personenverletzungen!

Ciao

P.S.tiffy sorry wegen dem thread missbrauch!
 
Eigentlich hätte er die Polizei rufen müssen, denn eine geprellte Hüfte und Schulter sind auch Verletzungen und damit Personenschäden.
Bei einer Prellung werden Gefäße im Körperinneren verletzt, und die auftretenden Blutungen sind oft unsichtbar.
Ich hatte letztes Jahr auch eine Hüftprellung und konnte deshalb zwei Wochen nicht mal mehr aufs Fahrrad steigen.
Ca. 3 Wochen habe ich gehumpelt und völlig weg war es erst nach Monaten.

In seinem Fall würde ich zum Arzt gehen und mir die Verletzung attestieren lassen.

Gruß
Raymund
 
"naja, hab da jetzt nicht so die ahnung, aber wenn du links von den autos gefahren bist, siehts wohl net so gut aus für dich, oda?.."

"die 25 gehen auf deine kappe, weil du links gefahren bis, so würd ich dat sehen..."

"Für den Autofahrer spricht z.B. dass er nicht mit links überholenden Radfahrern rechnen müsste sowie dass der Überholende eigentlich immer das Risiko (Verantwortung) trägt."

Wie kommt ihr eigentlich auf die Idee, dass Radfahrer nicht die linke Spur benutzen dürfen?
 
tiffy schrieb:
Hallo da draussen,

ich hatte gerade einen Unfall. Hergang:

ich fuhr mit ca 38 km/h eine stark befahrene Strasse entlang, da die Autos sehr weit rechts fuhren und auf der rechten Spur genug Platz war, fuhr ich links von den Autos bei etwa gleichem Tempo.
Vor mir scherte plötzlich ein Auto nach links aus um zu wenden (mitten auf der Straße), er hatte den Blinker gesetzt aber mich nicht beachtet.
Ich fuhr ihm fast ungebremst in die Seite.
Schaden: kein Personenschaden aber Sachschaden am Rad, die Gabel ist verbogen (wohl unrettbar) und diue Laufräder müssen zentriert werden.
Das ganze geschah um 16:45 Uhr, es war noch so hell dass ich kein Licht dabei hatte.
heissen Dank für alle sachkundigen Antworten!

Wer ist schuld?

Wieso fährst Du links vom Auto, wenn wie Du ja schreibst rechts genug Platz war? Um unnötige Diskussionen von allen Selbsternannten Anwälten hier im Forum genüge zu tun, frag doch lieber gleich jemand, der sich wirklich auskennt. Du wirst hier Meinungen erhalten von Du bist schuld bis der Autofahrer ist schuld. Jeder weiß es doch besser wie der andere.
 
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