Video-Vergleich bei der EWS Whistler: Warum Sam Hill schneller ist als du

Sam Hill ist schnell, klar. Aber worin genau liegen die Unterschiede zwischen einem Otto-Normal-Racer und einem Enduro-Profi? Youtuber BCpov hat sich bei der EWS Whistler an den Streckenrand gestellt und die Linienwahl in Schlüsselstellen einfach mal verglichen. Extrem spannend!


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Warte auf die 2kW Ebikes :)

Kommt auf Videos leider nie rüber wie so ein EWS rennen wirklich ist. Einmal der Anspruch bei den Abfahrten, aber auch die Uphill Verbindungen.
Wenn man nur die Länge in Minuten oder km sieht wird das dem nicht gerecht.

EWS Orlagues, zwei Trainingstage und ein Renntag je 8-9 Stunden auf dem Bike, je ~50 km und 1500-2000 hm. Die Stages waren einfach nur brutal, die Transfers ewigst lang. Für den letzten Renntag hat's bei mir nicht mehr gereicht. Auf Stage 3 habe ich nach 6 von 12 Minuten meine Hände nicht mehr gespürt. Bei Trailtrophys, HelvetiCup, CET, 3Länder habe ich keine Probleme.
 
Bei der Stelle mit dem Loch sieht man auch ganz gut das unterschiedliche Setup. Bei den Pro's schlägt nix durch....

Das ist nicht zwangsläufig das Setup. Die sitzen einfach viel aktiver auf dem Rad UND sehen das Ding auch kommen. Dann kannste das zu einem guten Teil mit dem Körper abfangen. Und der Kondition und Körpervorbereitung ist das mit Sicherheit auch geschuldet.
 
Das ist nicht zwangsläufig das Setup. Die sitzen einfach viel aktiver auf dem Rad UND sehen das Ding auch kommen. Dann kannste das zu einem guten Teil mit dem Körper abfangen. Und der Kondition und Körpervorbereitung ist das mit Sicherheit auch geschuldet.
Auch meiner Meinung nach geht es da primär um eine extrem gute Stabilität im gesamten Körper, die ist bei den Pros einfach da – und bei den Amateuren meistens nicht.
 
Und die trainieren immer diese Stabi Balance Sachen. Power aber halt kontrolliert. Nino Schutzers Kanal lohnt. Selten das von den Profis jemand in einem geführten Gerät verspannt ist oder was stemmt ohne Balance. Bei der skaterin Leticia buffoni werden da auch alle register gezogen. die macht noch dazu die irrsten Koordinationsgeschichten. Dazu noch das ganze Strom Kälte Wärme Fengshui Zeug für ihre Beine.
Das ist jetzt a bissl blöd weil es wär natürlich einfacher wenn's allein an der aktuellsten fox Kartusche, ner Kennlinie und a bissl Dämpfertuning liegen würde um das sich das Forum hauptsächlich dreht.
 
Und die trainieren immer diese Stabi Balance Sachen. Power aber halt kontrolliert. Nino Schutzers Kanal lohnt. Selten das von den Profis jemand in einem geführten Gerät verspannt ist oder was stemmt ohne Balance. Bei der skaterin Leticia buffoni werden da auch alle register gezogen. die macht noch dazu die irrsten Koordinationsgeschichten. Dazu noch das ganze Strom Kälte Wärme Fengshui Zeug für ihre Beine.
Das ist jetzt a bissl blöd weil es wär natürlich einfacher wenn's allein an der aktuellsten fox Kartusche, ner Kennlinie und a bissl Dämpfertuning liegen würde um das sich das Forum hauptsächlich dreht.

Stabi und Balancetraining find ich auch mit am wichtigsten. Vor allem so als Maintenance währen der Saison. Einbeiniges Kreuzheben ohne Gewicht, einbeinig auf nem Toggo Jumper, etc. so was zieh mir gut den Rücken grade. Wenn ich das vernachlässige kommt wieder leichte Skoliose und Büroschäden zurück. Ansonsten mit Skateboard auf der Blackroll und dabei nen Lenker mit Gewicht dran festhalten. Es ist erstaunlich was das bringt. Das hilft extrem sich vom Bike zu entkoppeln.
 
Das kommt mir der Routine und zwar dann, wenn du konsequent das Suchen schneller/guter Linien übst. Irgendwann weißt du dann automatisch, welche Linien gut sind; sicher nicht die besten wirst du finden, weil was da alles geht, das zeigen uns die Profis regelmäßig.

Ja, ich weiß eh.
Ich bin einmal mit jemandem gefahren dem das wirklich wichtig ist. Da wird einfach NUR nach der schnellsten Linie gefahren. Ich find das aber irgendwie auch fad, muss ich ehrlich sagen. Wenn ich eine Kurve sehr hoch, quasi außerhalb der sichtbaren Streckenführung anfahren kann, dafür aber einen kleinen 30cm Wurzeldrop nicht nehmen kann weil der am Ende den Winkel in die Kurve verschlechtert, dann ist das im Vergleich zwar viel schneller aber auch fad. Die schnellste Linie ist oft auch die einfachste - das hat durchaus Vorteile. Aber ich find's zum Spaß nicht so recht Zielführend. Ein Auge dafür zu haben ist aber sicher nicht verkehrt. Insofern sollte ich das schon manchmal auch trainieren. Mir fehlt da komplett das Auge dafür wenn ich im Fahren bin. ich seh eher Hindernisse die es einzubauen gibt, als schnelle Lines. Dann komm ich eben langsam raus aus manchen Stellen... Aber ja, es wäre g'scheit den Horizont zu erweitern.

Stabi Sachen:
Oh ja, das merkt jeder! Einfac ein bisserl was im Fitnessstudio machen. Oberkörper Krafttraining sowieso. Und dann eben ganz einfache Sachen, die mir gewaltig helfen:
- Planking (normal und seitlich)
- Kurzhanteldrücken im Ligen und Stehen
- Bizeps Curls auf einem Balance Board oder einbeinig (brauchst halt viel weniger Gewicht)
- Baucmuskel immer auf einer Bank und mit Gleicgewcht halten usw...

Das reicht mE schon aus um relativ schnell einen ziemlichen Unterschied am Bike zu spüren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die schnellste Linie ist oft auch die einfachste - das hat durchaus Vorteile. Aber ich find's zum Spaß nicht so recht Zielführend.

Du verwechselt das wohl mit Abkürzen. Bei Rennen sind einfache Abkürzungen in der Regel abgeflattert. Grad beim 3Länder Rennen wurde teils (z.B. auf dem Haideralm) sehr restrikiv abgeflattert.
 
Dann brauchts noch Geschwindigkeit. Wenn man vom MX kommt hat man sich da drauf konditioniert. Mittlerweile sind die Bikes ja so schnell zu fahren das es ein schnelles Gehirn braucht um die Infos zu verarbeiten.

Bin letztens mit dem Rieger Tom gefahren und hab ihn gefragt warum er Ned ews fährt. Er fährt ja oft mit schnellen Leuten. Aber wenn ein rennen ist legen die den Schalter um den es zusätzlich braucht. Also die mentale fokussierte Komponente so ein Race durchzuziehn, Risikobereitschaft und diesen competition willen.
Kann man auch im WC gut sehn. Da gibt's Fahrer die funktionieren noch wenn sie nach 30m an Fehler machen. Mir unvorstellbar. Und dann der Unterschied zwischen Training, qualli und race. Das abrufen der Leistung genau an dem Zeitpunkt. Für jemanden wie mich der für eine Leistung auch Mal 100 Versuche in Kauf nimmt total gegensätzliche Welt. Allein das anmelden an ein rennen und der Termin legt mich lahm.
 
Also die steile Stelle mit der Kompression. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie man das noch halbwegs sicher fahren soll, wenn man da komplett fertig hin kommt und die Stelle nicht kennt (ich nehme an, dass die meisten Hobby Fahrer die Strecke nicht vorher anschauen konnten). Wilde Stelle....
Selbst mit Besichtigung davor wäre das für mich brutal. Ich kann mir keine guten Lines merken. Das sehe ich bei mir am Hausberg. Andere fahren da einmal runter und sehen die schnellsten Linien. Ich bin da nach ein paar Hundert Mal fahren noch so, dass ich manche Stellen nach Lust und Laune einfach irgendwo fahre *g*. Ich stoppe meine Zeiten aber auch nicht, weil es mir wurscht ist. Vielleicht liegt es daran. Oder ich kann es mir wirklich einfach nicht merken.
Ich denke da liegt der Hase im Pfeffer. Die Normalos haben wahrscheinlich keine Streckenbesichtigung vorher gehabt und kannten die Stelle nicht, bzw. konnten sie sich nicht merken, zudem waren sie körperlich teils eher ausgelaugt als die Profis, also fehlt es auch an der nötigen Kraft zum kompensieren. Zu guter Letzt wird das Fahrwerk vermutlich nicht ganz so optimal eingestellt gewesen sein, sprich zu weich für diese harte Kompression. Kommt alles drei zusammen, dann bekommt man in dieser Senke natürich ein Problem.
 
Aber wenn ein rennen ist legen die den Schalter um den es zusätzlich braucht. Also die mentale fokussierte Komponente so ein Race durchzuziehn, Risikobereitschaft und diesen competition willen.

Komischerweise legt sich dieser Schalter bei mir von alleine um. Mittlerweile ist es so, dass ich in Rennsituationen schneller, besser und sogar sicherer fahre als ausserhalb von Rennen. Ich bin automatisch viel fokussierter und die Blickführung funktioniert auch von alleine viel besser. Aber ich versuche keine Aktionen, die ich nicht sonst auch machen würde.
 
Der Profi ist letztlich über eine auf Dauer eingetretene permanente Steigerung ganz andere Geschwindigkeiten und Schwierigkeitsgrade körperlich als auch in der geistigen Verarbeitung gewöhnt, als der Normalo.
Hierauf ist das Bike auch von der Qualität und im Set-up abgestimmt.
Die Teile sind im Normaltempo daher gefühlt "bretthart". Logisch, für so etwas sind sie nicht abgestimmt.

Das Erreichen dieses Zustandes wird dem Profi mental u.a. ermöglicht, da er sich anders als der Normalo voll auf das Fahren konzentrieren kann und ihm seine Crew sämtlichen Ärger vom Hals hält.

Der in der Situation diesen Umständen nach vergleichbar "entspannte" Profi hat damit sein Bike dauerhaft(er) unter Kontrolle und weiß was er da und sein Bike macht. Er geht damit tatsächlich auch nicht so ein Risiko ein, wie der gestreßte und sein Material überfordernde Normalo, sondern fährt in einer ihm gewohnten ganz anderen Realität das Rennen.

Aus alle dem resultiert, dass er im Ergebnis auch im Rennen viel länger Zeit hat, ja die Zeit gegenüber dem dauerhaft mit der Bike- und Körperbeherrschung beschäftigten Normalo regelrecht gewinnt, sich auf die eigentlichen Schwierigkeiten des Kurses zu konzentrieren. Der Normalo ist im Gegensatz zum Profi von der ganzen Situation vielmehr "überfordert" und von den Reizen "gestreßt", deshalb kann ein Profi so einen Kurs auch ganz anders sehen, wodurch eine andere Linienwahl überhaupt erst entsteht und ermöglicht wird.

Daraus resultiert dann auch der erkennbar flowigere und nicht so flatternd-hämmernde Fahrstil des Profis.

Dieses Leben in unterschiedlichen Geschwindigkeiten sieht man tatsächlich deutlich am Set-up. Wo es beim Normalo voll durchhämmert und hektisch wirkt, sieht die Sache beim Profi fast schon unspektakulär und souverän aus.

Genial, das verlinkte Video ist ein perfekte Studie zum Erkennen und analysieren dieser Unterschiede.
 
Das mit dem Material ist denke ich vernachlässigbar. Ich glaube nicht daß sich jemand der rennen fährt ob privat oder beruflich wegen seines bikes irgendwelche Gedanken macht.
Das wirkliche Material ist der Körper und da bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher ob Profis da freier sind als privatiees. Verletzung kann Karriereende und finanzielles Desaster bedeuten wenn kein Plan b vorhanden.
Auch da bietet Instagram einen guten Einblick was da los ist wenn man Mal eine Saison ausfällt. So leicht lässt sich das nicht mehr ausblenden.
 
Ist, denke ich, auch keine Frage der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur. Der eine hört sich vor dem Rennen Death Metal an, weil er die Stimulanz braucht, der andere macht Yoga, weil er die Entspannung braucht.
Der eine lebt im hier und jetzt, der andere macht sich Gedanken, was in fünf Jahren (nach Vertragsablauf) sein wird.

Aber ohne Stress geht's auch bei den Profis nicht. Man sieht oft genug Verzweiflung in den Gesichtern der Top Fahrer. Oder wie Jared Graves sagt: "Du lernst in der EWS sehr viel über dich selbst". ;)
 
Aber das ist doch grundsätzlich in jeder Sportart das Gleiche.

Dem Profi wird vom Team versucht ein möglichst optimales Umfeld zu schaffen, damit er unabgelenkt und fokussiert ein bestmögliches Resultat abliefern kann. Inklusive einem ausgetüftelten Trainingsprogramm.

Der Hobbyfahrer hingegen hat es da deutlich schwerer. Im Zweifel ist er alleine angereist, muss sich selber um seine Unterkunft, um das Rad, um seine Verpflegung kümmern, hat noch den Stress vom Job in den Knochen. Da fällt es einem sicher nicht ganz so leicht voll konzentriert zu sein. Und selbst wenn man meint voll konzentriert zu sein, der Profi ist zumeist noch wacher.

Für eine Besichtigungsrunde fehlt dam Hobbyfahrer dazu häufig dazu noch die Zeit, die Linienwahl kann dann nur intuitiv erfolgen. Auf solche unabsehbaren Senken kann man dann auch nur begrenzt reagieren. Und das eigene Trainingsprogramm ist in der Regel nicht ganz so ausgetüftelt, zudem stört da auch noch der berufliche Alltag im Büro oder sonstwo.

Das ist natürlich auch eine Frage der Persönlichkeit. Manchem fällt es leicht sich auf eine Sache total zu konzentrieren, anderen wiederum nicht. Mir selber ist in meiner Jugend bei Motorradrennen aufgefallen, wie unkonzentriert ich sein kann. Da fährst mit über 200 Sachen auf ne enge Kurve zu, und anstatt an den Bremspunkt und den Körpereinsatz zu denken, habe ich das teilweise nur intuitiv gemacht und an eine verflossene Liebe gedacht. Diese Selbsterkenntnis war erschreckend.

Intuitiv handeln mag ja schön und gut sein, aber wer besser sein möchte sollte bewußt handeln. Diese Lektion habe ich erst lernen müssen. Ich für meinen Teil bin da aufgrund meiner Erfahrungen deutlich besser geworden, aber immer noch fernab von dem was möglich wäre. Und genau da unterscheiden sich die meisten Profis von den Hobbyfahrern.

Da sollte sich jeder mal selbstkritisch hinterfragen, wie konzentriert er wirklich auf der Strecke ist.
 
Der Video - Beitrag erklärt ja wirklich nur am Rande warum ein Pro schneller ist als ein Amateur und kratzt gerade mal ein wenig an der Oberfläche.

Um den Unterschied zu erklären gibt es einmal die allgemein unterschiedlichen Voraussetzungen wie Talent, Trainingsmöglichkeiten, Material, ....

Warum es dann jeweils dem Pro auch manchmal nicht gelingt seine individuell optimale Leistung abzurufen ist dann oft eigentlich nicht anders als beim Amateur auch - z.B. #Flow, etc. pp.
 
Viel hilft viel. Das is alles. (und natürlich Talent. Wobei ich glaube, dass bei einem Sport wie MTB Enduro Talent gar nicht so ein extrem großer Faktor ist. Dazu ist die Dichte zu niedrig. Im Fußball, Skisport usw schaut das anders aus. Da hast ohne massives Talent keine Chance. da gibt's zu viele).
 
Lange Rede - kurzer Sinn:
Sam Hill ist jünger und fitter als ich, und fährt viel besser! Darum ist er schneller!
 
Wobei ich glaube, dass bei einem Sport wie MTB Enduro Talent gar nicht so ein extrem großer Faktor ist.
Für die Top10-20 wahrscheinlich schon. Aber grundsätzlich denk ich auch, daß da jeder einigermaßen mitfahren kann, wenn er genug Training und Leidensfähigkeit mitbringt. Und die neueste Fox-Gabel natürlich.
 
Für die Top10-20 wahrscheinlich schon. Aber grundsätzlich denk ich auch, daß da jeder einigermaßen mitfahren kann, wenn er genug Training und Leidensfähigkeit mitbringt. Und die neueste Fox-Gabel natürlich.
Mich wundert nur das die Top 10 eigentlich alle ohne Stuzen, Pornobalken und Bauchtascherl auskommen?
 
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