Ich zumindest fahre im Sitzen bergauf. Ich kann und will >500 hm am Stück auf Waldautobahn oder sogar geteerte Straße nicht im Stehen hoch treten um anschließend über Trails runterzufahren.
Mein Bike ist wohl bergaborientierter konzipiert/aufgebaut als 99% der anderen hier. Und dennoch ist die Sitzposition auch für mich ein zentraler und sehr wichtiger Aspekt. Und der grosse Unterschied zwischen Enduro und DH Bike. Geometrie, Sitzposition, Kinematik müssen auch einen effizienten und ergonomischen Uphill ermöglichen. Sonst macht's insgesamt keinen Spass.
Ich glaub man sollte hier unterscheiden ob große Bude die Massenbikes verkauft oder kleine Klitsche die einfach ein Klientel bedient was genau dieses Race Bikes erwartet. Privateer hat sicherlich nicht die gleiche Zielgruppe wie Cube etc. Und es gibt einige andere die schon vor Jahren den Weg gegangen sind der aktuell eingeschlagen wird.
Ab Frühjahr 2018 war das Madonna erhältlich. Als Rahmenkit und glaub erstmals auf 50 Stück limitiert. Ganze 11 Stück waren am 3-Länder-Enduro-Race vertreten, ich hab gezählt.
Inkl. Ruben himself auf seiner Entwicklung. Vermutlich die höchste "Race-Quote pro Stückzahl" aller Hersteller. Sagt doch einiges über die Intention, die hinterm Rad steckt.
hoch geht mit fast jedem Rad und ist für viele nur mittel zum zweck, wie es sich abwärts fährt ist wichtig, da könnte ich im blödesten fall sterben mit falschem Rad
Mit Verlaub, das ist schlicht falsch! Erst fahre ich hoch, vorzugsweise auf Forststrassen, dann bergab auf Trails. Das kann dann regelmässig über 1000Hm ergeben, die auch bergauf gefahren werden wollen. Natürlich ist der Uphill erstma Mittel zum Zweck, aber eine gute und effiziente Sitzposition hat einen mehr als wesentlichen Einfluss, ob und wie ich oben ankomme und das hoffentlich in einem Zustand, so dass ich anschliessend noch Spass und Reserven für die Abfahrt habe.
Selbstverständlich sind moderne Geometrien super zum bergauf und bergab fahren. Selbst mein bike würde ich tendenziell in diese Kategorie einordnen (bis auf den Sitzwinkel). Zum rumfahren in der Ebene - und das hatte ich angesprochen - gibt es geeignetere Bikes.
Das blendet man beim Kauf des MTBs allerdings gern mal aus. Und das ist ja auch ok.
Trotzdem würde ich bei nem aktuellen Bike eher die kleinere Größe bevorzugen. Trotzdem LLS aber für meine Körpergröße passend.
Der ersten Aussage stimme ich völlig zu. Mein aktuelles Rad hat diesselbe horiz. Oberrohrlänge wie das davor. Jedoch einen steilen 78er Sitzwinkel und viel weniger Knick im Sitzrohr. Folgedessen sitze ich trotz 20mm längerem Reach etwas kompakter und vor allem in Relation zum Tretlager deutlich weiter vorne im Rad. Trotz hohem Stack fährt sich das in der Ebene auf Dauer nicht wahnsinnig komfortabel, dafür ist's nicht gemacht. Aber bergauf tretend ist die Sitzposition schlicht um Welten besser und angenehmer. Man tritt viel mehr von oben als von hinten in die Pedale. Das ist effizienter, die Umstellung benötigte bei mir aber einige Zeit, die Muskulatur musste sich dran gewöhnen.
Zum bergab, der längere Reach, für den Stack ein hohes Steuerrohr, ein flacher Lenkwinkel, all das verlängert die Front. Damit die Gewichtsverteilung stimmt und sich intuitiv anfühlt, muss für mich auch das Heck, sprich die Kettenstreben mitwachsen. 20mm mehr Reach stehen 55mm mehr Radstand entgegen, 40mm davon im Front-Center. Und das taugt mir viieel besser bergab. Ich habe mehr Platz/Reserve für Gewichtsverlagerung. Ich fahr eher übers Vorderrad und nehm das Heck mit, das geht mir mit der zusätzlichen Länge besser, mit mehr Reserven und mit mehr Sicherheit. Und mit mehr Grip am Vorderrad, woran genau das liegt, kann ich nicht sagen.
Ich bin jetzt mit 1,82m bei 480 Reach, 660 Stack, 343 Tretlager, 450 Kettenstreben und 1280 Radstand. (Interessanterweise ist dabei trotz stetig wachsenden Bikes die Oberrohrlänge seit 2014 konstant bei ca. 620 geblieben.) Ob mein nächstes Bike wiederum länger sein wird? Keine Ahnung. Schlussendlich aber muss die gesamte Geometrie stimmig und durchdacht sein, bergauf wie bergab, Länge ist nur ein Aspekt davon. Das aktuelle fühlt sich weder zu lang noch zu kurz an.
Aber ich stimme
@Gregor dahingehend zu, dass irgendwann das Optimum erreicht ist und noch mehr Länge mehr Nachteile als Vorteile bringen würde. Vielleicht habe ich mein Optimum erreicht. Das kann ich wohl erst in paar Jahren beantworten.
Der Kompromiss im uphill kommt hauptsächlich von den Reifen.
Dem stimme ich zu. DD oder DH Karkasse, möglichst noch MaxxGrip Mischung dazu, und ich würde mein Bike nur noch in Seilbahnen und Shuttles schieben, aber sicher nicht mehr grössere Strecken bergauf pedalieren. Mit 2.5 Exo nehm ich einen Reifenschaden ab und an in Kauf, besonders in alpinem Terrain. Dafür erweitert es wesentlich den Einsatzbereich.
Wenn du viel in der Ebene fährst, dann wirst einen supersteilen SW nicht mögen, da kippt dann viel Gewicht auf die Hände. (Hab mich am Anfang auch gewundert, wenn ich das immer gelesen hab, da ja der Abstand Sattel-Lenker eigentlich kürzer wird. Der Grund ist, dass du soweit über dem Tretlager sitzt, dass der Körperschwerpunkt beim in der Ebene fahren vors Tretlager rutscht - Arme müssen ja immer noch vor zum Lenker - und das bringt mehr Gewicht auf die Arme.)
Das sehe ich gleich, wie oben schon erwähnt. Wobei man sich grundsätzlich die Frage stellen sollte, was man in der Ebene mit nem Enduro will? Ich fahr meins, weil ich in der Zentralschweiz wohne und passende Gelände habe. Sonstwo würde ich vielleicht ein Norco Optic fahren und Spass haben.
Das mit dem Sitzwinkel glaube ich nicht. Es sei denn, man braucht mehrere Touren, bis man sich daran gewöhnt hat. Oder es funktionirt nur mit hohem Stack, den habe ich nicht.
Ich hab mehrere Touren gebraucht, mich dran zu gewöhnen. Und ja, hoher Stack, ich möchte keinen 78er Sitzwinkel mit deutlich Sattelüberhöhung fahren müssen.