Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
So hätte ich vor zwei Jahren auch noch gedacht. Bin zwar in der Vergangenheit immer mal wieder Trails gefahren, insbesondere bei den Transalps, war aber immer froh, wenn die Passage vorbei war. Meine Kumpels hatten da weniger Berührungsängste und mussten immer warten.

Letztes Jahr habe ich mir dann gedacht, ich muss das ein bisschen üben, damit ich nicht ganz so abfalle. Bin dann ein paar mal eher leichte Trails gefahren, also nicht flow oder so, aber mit so ein bisschen technischer Herausforderung. Und da hat mich einfach der Virus gepackt. Ich habe festgestellt das dies richtig Spaß machen kann.
Man muss sich Trails suchen, die einen fordern, aber nicht überfordern, und kann sich dann langsam steigern.

Der Zwieseltrail ist für mich die nächste Stufe, wobei die S3 lastigen Passagen noch länger für mich nicht fahrbar sein werden. Dazu muss erst mal bessere Fahrtechnik und Routine her.

Aber während ich vor einem Jahr auf diesem Trail nur geflucht hätte, freue ich mich heute regelrecht auf die Ausfahrten zu und auf diesen Trail, ist ein richtiger Motivator zum Fahrradfahren geworden.

Im Übrigen hat sich in diesem Zusammenhang mein 26'' Fully als richtiger Glückfall erwiesen. Da bei mir noch oftmals die Routine fehlt, liebe ich die Wendigkeit dieses Fahrrades. Mann kann in letzter Sekunde noch ungestraft die Linie ändern. Vom Typus her bin ich nicht so der Speed-fahrer, war ich noch nie, ich hätte z.B. null Ambitionen mit @Hammer-Ali mitzuhalten. Nicht falsch verstehen, ich bewundere das auch, genauso wie Jumps, doubles u.Ä zu fahren, ist aber bisher nicht meins. Daher glaube ich auch dass ich auf meinem 26'' glücklicher bin als auf einem 29''.
Kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich fahr mit meinem 26"er HT und ner altersbedingt zunehmenden Risikoaversion auch eher langsam bergrunter, Linie suchen (und finden) macht mir Spaß, kleine Sprünge ok, muß aber nicht sein. Trails wurzelig und felsig im S0-S1 Bereich, stellenweise S2/S3, Treppen, Stufen aller Art, Spitzkehren je nach Tagesform.
Was mich vom Zwieseltrail abhalten würde, ist die Länge des Trails, der ja anscheinend durchgehend rappelig/rumpelig mindestens im S2 Bereich liegt, kaum Flow hat (es sei denn, Du bist mit mindestens 140-160 mm Fully unterwegs) und ziemlich oft auch noch sehr steil ist. Das würde mir zu sehr auf die Handgelenke gehen und macht bei Arthrose dann echt keinen Spaß mehr.
Aber wenns Dir paßt, alle Achtung und viel Erfolg bei den Bastelstellen.
Ich hatte vor 5 Jahren noch ne ziemliche Phobie vor Treppen. Heut fahr ich das meiste problemlos.
 
Und die bimmelt dann konstant (also: An jeder Unebenheit), so halt wie eine Kuhglocke?
Ja, der Klang nervt aber nicht. Ist nicht laut, reicht aber, um Wanderer aufmerksam zu machen. Mein Bikespezi fährt so ein Ding. Ich brauch sowas nicht, weil an meinem Bike immer irgendwas Geräusche macht :mad:
 
Mit einer Fatbike Gabel und einem 4.5" Reifen wäre da nix eingebrochen...



(möglicherweise..)
In diesem Falle doch.. ^^

Direkt nach dem Sturz hatte ich mir die Stelle im Berm angeguckt wo das Vorderrad eingebrochen ist. Da fehlte an der oberen Kante auf ca. 80cm Länge ein Stück von ca. 30cm Tiefe, rundherum deutlich erkennbar frisch aufgewühlter Sand. Mit anderen Worten, da ist nicht nur der Reifen eingebrochen, da ist ein recht großes Stück vom augenscheinlich bröseligen Trail weggebrochen. Und da hätte mir wohl auch kein fetterer Reifen geholfen.

Ich bin von daher leider nicht einfach nur weggerutscht, sondern katapultmäßig schlagartig getrennt vom Bike nach vorne weitergeschossen, Rest ist bekannt.
 
Wie seht Ihr das, was bewegt Euch dazu die ollen 26er weiter zu fahren?
Mein 26er? May be old, but...

arnie - Old, not obsolete.png
 
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Kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich fahr mit meinem 26"er HT und ner altersbedingt zunehmenden Risikoaversion auch eher langsam bergrunter, Linie suchen (und finden) macht mir Spaß, kleine Sprünge ok, muß aber nicht sein. Trails wurzelig und felsig im S0-S1 Bereich, stellenweise S2/S3, Treppen, Stufen aller Art, Spitzkehren je nach Tagesform.
Was mich vom Zwieseltrail abhalten würde, ist die Länge des Trails, der ja anscheinend durchgehend rappelig/rumpelig mindestens im S2 Bereich liegt, kaum Flow hat (es sei denn, Du bist mit mindestens 140-160 mm Fully unterwegs) und ziemlich oft auch noch sehr steil ist. Das würde mir zu sehr auf die Handgelenke gehen und macht bei Arthrose dann echt keinen Spaß mehr.
Aber wenns Dir paßt, alle Achtung und viel Erfolg bei den Bastelstellen.
Ich hatte vor 5 Jahren noch ne ziemliche Phobie vor Treppen. Heut fahr ich das meiste problemlos.
Ich glaube nicht daß einem im Zwiesel-Trail so viel Federweg sonderlich hilft, denn so rumpelig scheint er mir gar nicht zu sein. Für die Wurzeln braucht es jedenfalls nicht soviel Federweg. Hier sind gut greifende Reifen vermutlich deutlich wichtiger, da es teils recht steil ist, dazu man häufig noch seitlich im abschüssigen Hang fährt, es wohl häufig recht feucht sein dürfte, was die Wurzeln noch tükischer macht.

Wenn man diesen Trail flüssig fahren kann, also der sogenannte Flow aufkommt, dann bringt der vermutlich richtig Spaß.
 
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Wenn man diesen Trail flüssig fahren kann, also der sogenannte Flow aufkommt, dann bringt der vermutlich richtig Spaß.
Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung so ist. Mal abgesehen davon, wie sehr man in Videos oft die Steilheit unterschätzt, ich hab im Video auf der ganzen Strecke massenweise größerer Steine und ähnlich große Wurzeln kreuz und quer laufend gesehen, da kann ich nur sagen, mein Kumpel, der mit 140 mm Federweg unterwegs ist, fährt sowas - wenns trocken ist - vielleicht mit Flow. Ich mit ner hart eingestellten 120 mm Gabel mit Sicherheit nicht. Da spielt aber bei mir, wie schon oben geschrieben, auch die Länge des Trails ne Rolle. Wenns nur einzelne schwierige Stellen gäb, hätt ich vermutlich auch Spaß.
Aber wirklich wissen tut mans halt erst, wenn man den mal konkret gefahren ist. Nur mit Video ists halt viel Spekulation.
 
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Eine sehr interessante Diskussion.

Kann mich vielen Argumenten nur anschließen.

Ob nun twenty six, oder 650b ist total egal. Zumindest konnte ich keine signifikanten Unterschiede feststellen. Ich bin letztes Jahr mehrere Räder im Gelände Probegefahren, weil ich mit meinen 1,92 und entsprechend großen Füßen nie so richtig perfekt im 26" Rad gesessen habe und dann etwas länger auf der Suche nach einem neuen Rad war.


Der aha Effekt kam erst mit 29".
Großen Leuten kann ich nur empfehlen, mal ein großes modernes 29er zu fahren.


Wenn man aber nie das Gefühl hatte, dass einem das 26 zu klein ist und nen Rahmen mit toller Geo hat, dann gibt es auch keinen Grund zu wechseln. Natürlich werden die wenigsten neuen Reifen in 26" auf den Markt kommen, aber es gibt auch genügend tolle passende Reifen....
Kann ich bestätigen. Ich habe aktuell noch ein uraltes 26er und seit einiger Zeit ein 29er. Das 29er rollt auch auf flacher Schotterstrecke wesentlich schneller als das 26er und ich bevorzuge es mittlerweile als XC Rennmaschine mit Race Hörnchen etc.
Aber da ich Rahmengröße 16-17" brauche, ist das mit dem 29er schon etwas Trekkingrad-mäßig im Gelände. Seit einiger Zeit nutze ich dafür wieder mein 26er, mit dem ich problemlos um jeden Pilz rumkurven kann.
Aber dennoch finde ich beide Räder absolut genial.
 
Wenn man Deine Aussage mathematisch analysiert, dann wäre 27,5 am genialsten......ähm bin glaub mal wieder für ne Weile weg......
Sagen ja auch die vielen Berichte. 29er rollt super auf Langstrecke, aber bei kleinen Leuten gibt's da Probleme im Gelände. Deshalb wurde ja 27.5 nachgeschoben, da nicht jeder mit 29 glücklich wurde.
Die 27.5 gab's damals beim Kauf noch nicht und das 29er hatte mein Budget gesprengt.
Für's Gelände habe ich ja mein altes 26er, was ja nix mehr wert ist.
 
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Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung so ist. Mal abgesehen davon, wie sehr man in Videos oft die Steilheit unterschätzt, ich hab im Video auf der ganzen Strecke massenweise größerer Steine und ähnlich große Wurzeln kreuz und quer laufend gesehen, da kann ich nur sagen, mein Kumpel, der mit 140 mm Federweg unterwegs ist, fährt sowas - wenns trocken ist - vielleicht mit Flow. Ich mit ner hart eingestellten 120 mm Gabel mit Sicherheit nicht. Da spielt aber bei mir, wie schon oben geschrieben, auch die Länge des Trails ne Rolle. Wenns nur einzelne schwierige Stellen gäb, hätt ich vermutlich auch Spaß.
Aber wirklich wissen tut mans halt erst, wenn man den mal konkret gefahren ist. Nur mit Video ists halt viel Spekulation.
Okay, dann ist bei uns die Wahrnehmung was die Größe der Hindernisse betrifft offensichtlich unterschiedlich.. ^^

Aber die Steilheit erkennt man auf Videos tatsächlich nicht wirklich, das ist in echt zumeist viel steiler als es aussieht.
 
Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung so ist. Mal abgesehen davon, wie sehr man in Videos oft die Steilheit unterschätzt, ich hab im Video auf der ganzen Strecke massenweise größerer Steine und ähnlich große Wurzeln kreuz und quer laufend gesehen, da kann ich nur sagen, mein Kumpel, der mit 140 mm Federweg unterwegs ist, fährt sowas - wenns trocken ist - vielleicht mit Flow. Ich mit ner hart eingestellten 120 mm Gabel mit Sicherheit nicht. Da spielt aber bei mir, wie schon oben geschrieben, auch die Länge des Trails ne Rolle. Wenns nur einzelne schwierige Stellen gäb, hätt ich vermutlich auch Spaß.
Aber wirklich wissen tut mans halt erst, wenn man den mal konkret gefahren ist. Nur mit Video ists halt viel Spekulation.
Ja, da rätsel ich auch, wie viel Federweg braucht man. Die meisten die da so runter fahren haben eher Richtung Enduro. Ich habe oft das Bedürfnis, mich für mein unterdimensioniertes Bike zu entschuldigen und warum ich mich mit so was da rein trau, meine Gabel mit 32mm Standrohren sieht schon arg windig aus.

Bin da neulich sogar mit abgesenkter Gabel rein, die hat dann 110mm Federweg. Hab's lange nicht gemerkt, lief aber auch nicht so gut, grad bei den steileren Stücken durch die tiefere Front. Ich glaube der benötigte Federweg hängt von der Geschwindigkeit und ob man springt ab.

Im Video nicht einzuschätzen, aber auch life ist die Steilheit und Schwierigkeit relativ und Gewöhnug. Beim Ersten mal kam mir alles steil vor und ich habe mich gewundert, wie da irgendwer fahren kann. Jetzt habe ich mich mehr daran gewöhnt und ich kann relativ viel fahren, im oberen Teil z.B. durchgehend bis zu der mit Lehm hinter-füllten Holzbrettern als Treppe (herausgeschnittenen aus dem Video oben), die sich wie ein S unregelmäßig so ein Steilstück hinunter schlängelt und deren Bretter gegen Ende zu halb wie kleine Wände herausragen.

Aber inzwischen sieht für mich vieles gar nicht mehr so steil aus.

Eins steht fest, man kann alles fahren, zumindest gibt's Leute die das im Flow machen und auch schnell für meine Begrifflichkeit. Wenn man die fragt, ist alles gar nicht so schwer und leicht machbar.

Heute sehe ich das noch aus Sicht eines fortgeschrittenen Anfängers mit rudimentären Skills, fragt mich in einem Jahr nochmal, dann sage ich hoffentlich - alles leicht machbar - gibt steileres 😎.

PS, der Trail kreuzt die Forststraßen 4 mal, man kann also auch jederzeit aus dem Trail aussteigen oder Abschnitte auslassen. Ich brauche um das komplett zu "fahren" ca 30 +/- min.
 
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Eins steht fest, man kann alles fahren,
Mit nem schluckfreudigen Fahrwerk und keine Angst vor Steilheit und Geschwindigkeit denke ich, daß die Abschnitte, die man so sieht, auch fahren kann. Sieht ja meist so aus, als wenns an den kniffligsten Stellen überwiegend geradeaus geht. Dann wird man auch die meisten Stufen automatisch springen, statt sie zu überfahren (was mMn mehr Überwindung kosten dürfte. Vor allem solche Wurzelstufen in sehr steilen Stücken.
fragt mich in einem Jahr nochmal,
Ich freu mich dann schonmal auf Dein Video :)
 
Kommentar meiner Frau - "Sag mal Wasti, wie lange mußt du denn an deinem Rad noch rum basteln, wird das denn nie fertig?" :confused:

So, neue Reifen drauf, cockpit umarrangiert - Lenkerhörnchen (alte Procraft Shorty Bar Ends) sind zum Test nun innere Bar Ends, montiert zwischen Griff und Bremse, Bremshebel jeweils um 1,5 cm nach Außen gewandert, also effektive Lenkerbreite +3 cm.

Sollte jetzt mehr modern sein, Klingel ist allerdings noch dran....

Rad rollt jetzt ca 10% langsamer, an die neue Hörnerposition muss man sich echt gewöhnen. Immerhin keine eingeschlafenen Hände oder sonstige Schmerzen.
Im Trail sind die Reifen echt deutlich besser als die MK3. Zudem wird jetzt der extrem schlecht Kurvengrip der MK3 sehr deutlich.
 
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Heute den Baron mit 1,8Bar und Tubeless auf dem VR gefahren. Grip ist super, mit dem Luftdruck muss ich noch einmal spielen.
Leider muss das VR jetzt erst einmal zum zentrieren. (Ich hasse Leute die im Bikepark IN einem Anlieger stehen und auf Kumpels warten >:()
Aktueller Stand: Vorderrad und ich = ?

Ich konnte letzte Woche Sonntag den Baron im Racepark Schulenberg noch einmal richtig testen.
Der Baron ist wieder auf die EX721 umgezogen und ich bin Ihn mit 1,7Bar und Schlauch gefahren.
Super Grip und Eigendämpfung!
Leider hat es mich kurz vor Ende etwas heftiger erwischt und das Sprunggelenk war hin.
Meine Hoffnung ist, das ich in ca 6 Wochen nach der OP wieder vorsichtig aufs Bike kann, dann allerdings aufs Hardtail und nicht in den Bikepark. (1 ist schon vorbei ;) )
Nächstes Jahr wird weiter getestet.
 
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