Vor- und Nachteile größerer Bremsscheiben.

es geht wahrscheinlich insgesamt um die materialstärke und den durchmesser, seitdem die rs sid 32 rohre hat darf man die ja auch mit 185 scheiben fahren...
 
Das Biegemoment ist eine Sache, die unabhängig von der Scheibengröße ist. Wenn ein Klempner in eine 180er reinlangt, bekommt der auch Biegemomente hin, die ich nur mit einer 203er Scheibe zustande brächte.

Anders ist das bei den Belastungen durch den Bremssattel. Wenn ich den Scheibenradius vergrößere, dann nimmt der Hebel zur Radnabenmitte um das Verhältnis der alten zur neuen Größe zu (bei 180 auf 200 also etwa 11%).
Ich muss die Bremsaufnahme ja auch um genau die geänderte Größe verlängern. Der Abstand der Kraftwirkungslinie zur Gabelachse ist aber geringer als der zur Radnabenmitte (man beachte unbedingt, dass der Nabendrehpunkt vor der Gabelachse liegt!), darum steigt bei größeren Scheiben der Hebel der Kraft am Bremssattels um ein Vielfaches (>1) des Wertes, mit dem der Hebel der Scheibe zur Nabenmitte wächst.
 
ich fahr 220/220 und wuerd nicht mehr wechseln ,standfestigkeit ist ein hit ,mit klingln oder singen hab ich kein problem ,ausser nach dem blaubremsen wen die scheibe wircklich heiss ist verzieht sie sich (und machen geraesche),aber nach dem abkuehln passt es wieder.
und bei regen und schnee funken die grossen scheiben auch viel besser,ich fahre AM und FR und die bischen laengeren touren ,das gewicht der scheibe spuert man nicht, ist ja auch eher im center des rades also nicht wircklich massenträge................bei mir geht sicherheit vor gewicht .
 
Leute,

nehmen wir an, ich könnte im Latsch des Reifens eine unbegrenzte Kraft in Fahrtrichtung übertragen. Diese Kraft entspricht meiner Verzögerung (neg. Beschleunigung) und je höher, desto schneller baue ich Geschwindigkeit ab (FVerzögerung = mbewegteMasse*a).

Um die Kraft im Latsch aufzubringen, benötige ich ein Drehmoment des Vorderrades entgegen der Rollrichtung. Dieses Moment ist über den Hebelarm (= Reifenradius) direkt proportional zu meiner Längskraft im Latsch (MRad = rRad * FLatsch)

Dieses Drehmoment kann ich jetzt über eine Bremsscheibe oder im Falle der Felgenbremse eben über die Felge aufbringen. Hier gilt wiederum M = r * F, in dem Fall MRad = rBremsscheibe * FBremse

Die Kraft FBremse wirkt tangential entlang der Bremsscheibe/Felge. Um diese aufzubringen, drücken wir mit unserer Bremse normal auf die entsprechende Fläche. Es gilt FBrems = µ * FNormal. Diese Normalkraft bringt die Bremse auf und ist wiederum proportional zu unserer Handkraft, lineares Systemverhalten vorausgesetzt.

Betrachten wir die Zusammenhänge so, dass wir unabhängig von der gewählten Bremsscheibe eine gewisse Kraft FNormal aufbringen können, so führt diese Kraft bei einer größeren Bremsscheibe zu einem längeren Hebelarm rBremsscheibe und damit zu einem höheren Bremsmoment (wiederrum proportional zur Verzögerung a). Oder ich brauche eben weniger Handkraft für die gleiche Verzögerung.

Die Felgenbremse reizt das Verhältnis Raddurchmesser zu Bremsscheibendurchmesser am besten aus, ich muss hier also für ein bestimmtes Moment die kleinste Normalkraft aufbringen. Warum Scheibenbremsen trotzdem "besser" bremsen liegt hier an der Übersetzung zwischen Bremshebel und Bremsbelag. Die Beläge der Scheibenbremsen bewegen sich über den Bremshebelweg wesentlich weniger und bringen dafür eine höhere Kraft auf (größere Übersetzung).

Da die Vereinfachung, dass wir im Latsch eine unbegrenzte Kraft aufbringen können allerdings nur gültig ist, solange das Rad nicht blockiert, wirds hier noch etwas komplizierter. Aber das Blockieren das Rades ist bei größerer Scheibe mit geringerer Handkraft erreichbar.

so, das muss erstmal reichen ;)
 
Ich kann mich irgendwie nicht erinnern, dass in der einschlägigen Fachliteratur die Bremsscheibengröße jemals als Einflussfaktor auf die Bremskraft erwähnt wurde. Aber vielleicht kann mir da ja mal jemand besser erklären als beispielsweise diese Herren:

Unbenannt.JPG

aus: Bremsenhandbuch: Grundlagen, Komponenten, Systeme, Fahrdynamik Bert Breuer, Karlheinz H. Bill
 
Solange da nicht steht steigt die "Kraft am Bremssattel" finde ich da nichts falsches dran. Ich finde solche aufgeblasene Korinthenkackerei etwas unangebracht...

Na wenn Du meinst... Ich denke, man sollte schon genau formulieren, was man sagen will, die Unterscheidungen gibt es nicht umsonst, egal, was Du findest. Solange nämlich nur einer weiß, was er meint, kommt sowas wie hier dabei heraus. Und die Bremskraft, so wie sie nun einmal handelsüblicherweise verwendet wird, bezieht sich nur auf die Bremse und nicht das dazugehörige Rad, weil's da eben auch 50.000 verschiedene Größen gibt (bei KFZ etc.).
 
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Entschuldigung, aber der Streit basierte nur darauf, dass du meintest, es gäbe eine Konvention bezüglich der Abgrenzung des Systems "Bremse". (Die ich nirgends finden konnte, ausserdem sind wie hier nicht in einem wissenschaftlichen Lehrbuch, in dem es ein gesondertes Kapitel für Begriffskonventionen gibt, sondern in einem Internetforum).
Ich glaube jeder hier hat verstanden was mit Bremskraft gemeint war, bis du die Leute damit vor den Kopf gestoßen hast wie dumm sie doch seien dass sie sich nicht korrekt ausdrücken könnten...
 
Ich glaube jeder hier hat verstanden was mit Bremskraft gemeint war, bis du die Leute damit vor den Kopf gestoßen hast wie dumm sie doch seien dass sie sich nicht korrekt ausdrücken könnten...

Das habe ich nicht geschrieben und jeder hat Bremskraft und Bremsleistung und was weiß ich wild durcheinander geworfen und ich musste mir dann vorwerfen lassen, dass ich Quatsch erzähle...und jetzt fängt der nächste an. Meine Güte...

Außerdem besteht immer noch die Möglichkeit, sich vorher zu informieren, aber irgendwas aus dem Bauch heraus behaupten ist natürlich immer angenehmer. wenn's wenigstens freundlich oder gar begründet/erklärend gemacht worden wäre...
 
vllt sollte man die frage so formulieren: "komme ich mit größeren scheiben schneller zum stehen als mit kleineren?"

dann müsste man sich auch nicht drüber streiten welche komponenten nun wirklich in die "bremskraft" bzw "bremswirkung" eingehen^^
 
vllt sollte man die frage so formulieren: "komme ich mit größeren scheiben schneller zum stehen als mit kleineren

Ich zeige dir mal etwas:
Wenn man jetzt noch weiß, dass ein Formel1 Rennwagen einen Scheibendurchmesser von 278 mm haben darf und ein Golf V schon 288 mm Scheibendurchmesser hat (und der BMW garantiert noch größere Scheiben), weiß man, dass eine solche Frage nicht so einfach zu beantworten ist. Und die Antwort auf deine Frage lautet nicht: ja.

Scheibenbremsanlagen unterliegen komplexen physikalischen Gegebenheiten. Die muss man erst einmal verstehen.
 
das ist aber unfair...so ein bmw wiegt doch sicherlich einiges mehr als die ~640Kg incl. fahrer des f1 karren....
und wer weiß ob die nicht aus dem hier die zusatzgewichte vorher entfernt haben, dann läge das teil bei ~570Kg mit fahrer. da reichen dann ja schon fast vier gustl's für um den zu bremsen.
 
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die reifen eines formel 1 wagens haben einen reibungskoeffizienten von 2,5 , die normalen reifen eines autos 0,8!

bei der frage die ich formulieren wollte, war das so gemeint, dass man unter ähnlichen bedingungen vergleichen muss, sprich: wenn ich jetzt an mein fahrrad mit den gleichen reifen etc auf gleichen untergrund etc größere scheiben schraube, werde ich dann früher, gleich oder später zum stehen kommen? und da behaupte ich doch glatt, ohne dies jetzt physikalisch korrekt zu belegen (weil ichs einfach [noch] nicht kann), dass ich mit größeren scheiben früher zum stehen komme, sei es durch besseres thermisches "verhalten" der großen scheibe oder sonstwas^^

somit ist der einzige nachteil einer größeren scheibe, dass diese mehr wiegt und durch den erhöhten radius schneller kontakt mit der umgebung aufnehmen könnte und dann kaputtginge...


€dit: und wenn es anders wäre würde ich mir jetzt in den Arsch beißen, da ich vor kurzem auf 210/190 aufgerüstet habe :D
 
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@Yukio: Komplex? In wiefern?

@proluckerdeluxe: Eine Bremse mit größerer Scheibe verrichtet mehr Reibarbeit bei gleichem Reibwert und gleicher Anpresskraft des Kolbens. Die der Drehbewegung entgegengesetzte Kraft bleibt ja gleich, was sich ändert ist die Strecke auf dem Reibring, die bei mit der Scheibengröße wächst, also wächst auch die Reibarbeit mit der Scheibengröße. Wenn die Arbeit gleich bleibt ist die Verzögerung (aka Beschleunigung) abhängig von der Masse, also wird diese geringer, je größer die Masse wird.

Nur damit es klar ist: Ich gehe davon aus, dass die maximale Bremskraft beim Fahrrad nicht durch die maximal übertragbare Kraft des Reifens auf den Grund begrenzt ist sondern durch die Handkraft des Fahrers. Genau dann stimmt die Aussage auch.
 
Das hydralische System kann aber normalerweise gar nicht die maximale Handkraft übertragen, da gibt vorher der Bremshebel, die Bremsleitung oder der Bremssattel nach... das merkt man alleine schon daran, dass der Druckpunkt bei keiner Bremse im Stand perfekt hart ist.

Von daher kann man schon pauschal sagen: große Bremsscheiben bremsen besser...auch bei beliebige Handkraft. Genau das besagt die Grafik aus dem Link in meiner früheren Post.
 
Wenn ich auch mal wieder was sagen darf:

Derzeit tendiere ich eher wieder zu meinem alten Plan, vorne eine neue 203er-Scheibe, hinten die alte 180er von vorne. Warum? Messung der Scheibendicke ergab, dass die bisherige 160er hinten schon weit unter der Verschleißgrenze ist, die vordere ist noch etwas drüber.

Um meine 180er-Magura sinnvoll in der Hayes verwenden zu können, müsste sie wohl etwas abgefräst werden, da fast 2 mm dick, neue Hayes haben eher 1,8 mm. Das ist wiederum schon fast das Verschleißmass der Magura (1,75 mm), lohnt sich also nicht wirklich.

Den theoretischen Betrachtungen hier zu Bremsleistung möchte ich dann noch hinzufügen, dass größere Bremsscheiben vermutlich eine längere Standzeit haben, da der wirksame Umfang einfach größer ist, also mehr Material abgerieben werden kann.
 
Also steigt das Bremsmoment bei Verwendung einer größern Bremsscheibe.
Ist ja dann genauso mit der Beinkraft und der Übersetzung .Im ersten Gang
steigert sich nur das Drehmoment nicht die Kraft.
Gruß Eugen
 
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