Jetzt muss ich mich einfach mal zu Wort melden und für Votec eine Lanze brechen. Vorweg möchte ich anführen, dass meine Meinung und Aussagen natürlich rein subjektiv zu betrachten sind, aber dennoch kratzt mich hier einiges.
Ich selber fahre seit '99 ein Votec Tox mit einer GS4. Vor ein paar Jahren bin ich auf XT-Discs und UST umgestiegen und musste daher auch die Brücke wechseln lassen. Auf grund meines FH-Studiums und des fulltime jobs komme ich zwar nicht mehr genauso oft wie in der Vergangenheit zum biken, aber dennoch werden es geschätzte 1500km im Jahr sein, die ich wahrscheinlich mit ca. 20 Höhenkilometer ganieren werde. Und glaubt mir, ich schenke dem bike nichts. Da frage ich mich doch glatt, wieso nur alle anderen Probleme mit der "schlechten" Qualität von Votec haben sollen. Ich habe in all den Jahren ausser der "dann und wann" Reinigungen an der Gabel nichts am bike gemacht. Soll heissen, dass ich nichtmal das Steuerlager auseinandergepflückt habe.
Sicher, die Gabel ist nicht mehr wirklich komfortabel, aber ich führe mir vor Augen, wo bzw. wie weit damals die Konkurrenz mit der Entwicklung war. Und da ist mir meine steife GS4 sehr recht. Achja, davor hatte ich ein bike mit einer -vielleicht kann sich noch wer erinnern - rot-orangenen Bomber Z1. Die sprach zwar sehr nett an, aber die war alles andere als gewillt, nicht dem Druck der Nabe nachzugeben und man musste ihr schon manchmal beherzt zeigen, wo es langgehen soll.
Zum Service kann ich nicht viel sagen: meine Bestellungen liefen immer über den Fachhandel (Lenkertausch etc), aber aussernatürliche Wartezeiten oder vielleicht auch hier eventuelle Qualitätsmengel: Fehlanzeige.
Möchte auch noch hier zu "bedenken" geben, dass doch selbst Porsche und ich glaube auch Audi, vor einigen Jahren ihre bikes von Votec bauen liessen. Hmm, vielleicht nicht ohne Grund, oder?
Mir tut es wirklich sehr, sehr leid, dass die Firma nun scheinbar zum dritten mal Insolvenz anmelden musste. Was das für ein Traummanagement ist bzw. war, weiss ich nicht. Vielleicht würde hier mir mein Studium weiterhelfen wenn ich an "insider"-Infos rankommen würde. However.
Nur wenn das Management versagt, müsst Ihr nicht auf der Firma gleich generell rumhacken. Was glaubt Ihr, wie sich die (engagierten) Mitarbeiter fühlen müssen?
Meine Wenigkeit ist damals beim blauen V10 in den Startlöchern gestanden und das Foto des neuen Enduros in der, ich glaube, Mai-Ausgabe der bike hat mich wieder ein wenig hoffen lassen für die Firma. Leider wurde das Potenzial nicht wirklich genutzt.
Und weil hier einige/viele meinen, dass die Technik der derzeitigen Gabeln veraltet wären: wer hat z.B. die GS6 mit der Marzocchi-Kartusche Probe gefahren? Eben. Wahrscheinlich so gut wie keiner. Aber meckern.
Und ich persönlich kann mir kaum vorstellen, dass die Technik bezüglich der Steifigkeit "verschlimmbessert" wurde?! Aber auch ich bin sie (noch) nicht gefahren.
Letztendlich kann ich nur hoffen, dass sich wer findet, der die Firma übernehmen und unter ihrem bestehenden Namen weiterführen möchte. Und dann sollte er sich die Belegschaft vorknöpfen, eventuell bestehende Schwächen des Kundenservices ausmerzen und die Leute zu frischem Denken motivieren. Mit dem V8 dürften sie ja nicht so schlecht gelegen sein. Ob, wie hier im Forum verlautbart, die Tests gekauft wurden, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber glaubt Ihr wirklich, dass sich die Firma das hätte wirklich leisten können; sofern man ihr überhaupt sowas unterstellen möchte.
Kritik an meinem Kommentar/meiner Meinung ist natürlich herzlich willkommen.
Falls es Euch noch interessieren sollte: ich lebe in Wien und die Höhenmeter bringe ich auf meiner "Hausstrecke", der "Kahlenbergerdorf-Strecke" im/am/beim Wienerwald zusammen. Mit eim bisschen Anfahrt
Macht es gut und lasst ein wenig Milde walten
P.