Die 2m-Regel wurde doch erst zum Problem seit das Thema u.a. von euch so medienwirksam an die große Glocke gehangen wird.
Um Ablauf korrekt wiederzugeben, hat der Tourismus ein Problem mit der 2MR gehabt. Deshalb hat man 2013 mit dem Forst und dem Schwarzwaldverein einen Kompromiss ausgehandelt Strecken auszuweisen. Das hat man dann breit in der Öffentlichkeit kommuniziert, dass es jetzt im Schwarzwald möglich ist, trotz 2MR, Singeltrails zu fahren. Und damit war die 2MR in der Presse.
Wir haben das Thema dann aufgenommen, weil dieser rein touristische Kompromiss keine Lösung für einheimische Mountainbiker ist. Denn die 2MR wäre damit auf Jahre zementiert gewesen, da der Tourismus für sich ja eine Lösung gefunden hätte.
Da wir in Hessen 2012 mit einer Petition erfolgreich waren, und wir in BW erstmalig eine Rot-Grüne Landesregierung hatten, war es aus unserer Sicht ein guter Zeitpunkt die 2MR anzugehen. Es bestand dabei das Risiko, dass die 2MR weiter im Land bekannt wird. Das wurde diskutiert und abgewogen.
Warum es am Ende nicht geklappt hat, darüber gibt es die verschiedensten Ursachen, die nicht unbedingt mit MTB zu tun haben müssen. So konnte Minister Bonde, nach dem Nationalpark und dem neuen Jagdgesetz, politisch keine weiteren "Einschränkungen" von Forst und Jagd fordern. Auch der Tourismus hat sich unglücklich positioniert. Eigentlich war er auch gegen die 2MR, konnte das aber nicht äußern, weil sonst sein Kompromiss auch nicht mehr umzusetzen gewesen wäre.
Das wir nichts erreicht haben kann man nicht sagen. Es gibt einen runden Tisch in BaWü, an welchem die Themen besprochen werden. Bei der letzten Sitzung sogar ziemlich deutlich.
Im Bereich der Freeridestrecken ist sehr viel entstanden. Denn damit konnte die Politik lokal Druck rausnehmen. Auch der Tourismus hat angefangen umzudenken. Er erkennt jetzt, dass es nicht reicht einige Strecken für MTB auszuweisen, sondern dass Mountainbiker sich auch als Gäste willkommen fühlen wollen.
Und wie du an meiner obigen Aufzählung siehst. In vielen Bundesländern, und auch schon bevor die DIMB stark im Rampenlicht stand, hat man versucht Restriktionen gegen uns durchzusetzen.
Angesichts des MTB Boom, und zusätzlich der Pedelecs, ist es halt nicht so, dass das Wegerecht automatisch garantiert ist. Der Plan der Verwaltung, Planungsbüros und Tourismus war nahezu überall, dass Mountainbiker am besten nur auf entsprechend ausgewiesenen Strecken unterwegs sind. Diese Strecken dürfen ruhig attraktive Trails sein. Aber eben nur auf diesen Strecken. Man wollte dem Wanderern seinen Premiumwanderweg geben, den Bikern ihre Trails. Alles schön organisiert und überplant.
Erst die letzten Jahre hat man erkannt, dass dieses System in der Praxis nicht flächendeckend umzusetzen ist, und deshalb die gemeinsame Wegenutzung die Grundlage sein muss. Das ist ein Umdenken, dass schwer greifbar ist. Aber letztlich ein Erfolg eine langen Lobbyarbeit.