Welche allg. Wartungsarbeiten, Werkzeug, usw. sind ein MUSS???

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Tag zusammen!

Nachdem ich Dank dieses Forums nun ein graue Schönheit in der Garage stehen habe, kommen natürlich die nächsten Fragen auf. Eigentlich hätte ich diesen Thread gerne in allen Unterforen im Tech Talk stehen, da es alle Komponenten betrifft.

Meine Frage ist, was Ihr eigentlich als regelmäßige, also hauptsächlich nach jeder Fahrt, aber auch jedes Jahr oder sogar direkt nach dem Kauf an Wartungsarbeiten an Euren Bikes erledigt.

Vertraut Ihr dem Radshop, bei dem Ihr Euer Bike per Versand gekauft habt? Oder baut Ihr erstmal alles auseinander? Lager fetten, Schrauben mit korrektem Drehmoment anziehen, etc...

Da ich ein ziemlicher Neuling in Sachen MTB bin (aber doch mit halbwegs geschickten Schrauberhänden durchs Motorrad), ist meine Frage, was ich auf jeden Fall beachten muss. Daraus resultiert natürlich auch gleich die Frage, welches Werkzeug ich auf jeden Fall brauche (ist ein Drehmomentschlüssel Pflicht, Werkzeug für Hollowtech II auseinanderbauen, Pumpe für Gabel, etc...).

Eine kleine Auflistung (vielleicht auch als Übersicht die fortgeführt werden kann für andere Neulinge) der Parts, die Ihr regelmäßig fettet (Innenlager, Clickies, Kette, Schaltwerk), wartet (Federgabel, Bremsen entlüftet) usw. wäre super!!!

Vielen Dank jetzt schon mal!

Grüße, Stephan
 
der Übergang ist fliessend zwischen Kreditkarte und Profiwerkstatt.
Zunächst solltest du dich einlesen und dann konkrete Fragen stellen.
Bei Neurädern sollte zumindest die Erstinspektion kostenlos sein - was bei Versandbikes oft nicht einfach zu realisieren ist.

Tipp: kauf lieber wenig, aber dafür qualitativ gutes Werkzeug. Vergiss Werkzeugsätze zu Schnäppchenpreisen - das ist nur überteuerter Schrott.
Drehmomentschlüssel ist u.a. wg. der Herstellerhaftung wichtig, d.h. bei gebrochen Teilen wird zweifelsfrei zu erkennen sein, ob ein Montagefehler vorlag. Das ist hauptsächlich dann von Bedeutung, wenn es zu Unfällen kommt und jemand zur Kasse gebeten wird
 
Direkt nach dem Kauf würd ich erstmal alle Schrauben nachziehen bzw- überprüfen, Sitzposition einstellen, überprüfen ob alle Lager leicht laufen, Kette von dem klebrigen Fett befreien und mit besserem Schmiermittel schmieren, Tacho ranbauen usw.

Mein Pflege-Programm:
Nach jeder Fahrt:
- Standrohre abwischen und geeignetes Schmiermittel auf die Dichtungen geben, ein paar mal einfedern, alles wieder wegwischen
- Kette säubern (ein paar mal durch nen Lappen drehen oder Bürste o.ä) & bei Bedarf neu ölen/fetten/wachsen.
- Umwerfer abwischen, Schaltwerk bei Bedarf

Alle paar Wochen:
- Umwerfer und Schaltwerk schmieren
- Verschaubungen auf festen Sitz überprüfen

Alle 3 Monate:
- Steuersatz reinigen und schmieren

Einmal im Jahr:
- Grundreinigung
- Alle Lager reinigen und abschmieren

Bei Bedarf:
- Bremse in irgendeiner Form warten (fast nie nötig, da HS33 :D )
- Pedal-Lager nachziehen
- Gabelöl/Laufbuchsen wechseln

Bis jetzt fahr ich ganz gut damit......

Das wichtigste Werkzeug ist nen Satz Inbusschlüssel. Konusschlüssel (für Nabenlager) sind auch zu gebrauchen, Kettennieter und ZahnkranzabziehWerkzeuge sind sinnvoll; Kurbelabzieher und Innenlagerwerkzeug können auch nicht schaden.

MfG
J:H
 
Hallo Stephan,

schau mal hier.

Ist 'ne Superseite wie ich finde mit vielen Infos und bebilderten Anleitungen für
alles mögliche. Auch die benötigten Werkzeuge sind dort aufgelistet
und kategorisiert.

Zusätzlich kann ich Dir noch den Tip geben, auf die Seiten der Hersteller
Deiner Komponenten zu gehen und dort nach den Manuals zu suchen.
Oft findet man dort so Sachen wie Explosionszeichnungen der Parts,
Wartungsanleitungen, Ersatzteillisten, Drehmomente, usw.

Einen Drehmomentschlüssel halte ich für unverzichtbar, gerade dann,
wenn Du sensible Teile aus Carbon, Titan oder dünnem Aluminium
am Rad hast. Lauf aber nicht gleich in den Baumarkt und hol' dir
irgendein Standardteil. Die sind nämlich viel zu grob und fangen
i.d.R. erst dann zu messen an, wenn beim Bike die meisten Schrauben
schon abgedreht sind. Für die Kleinteile (Vorbau, Lenker, Schaltung, Bremsen) usw. brauchst Du meistens so 4-6Nm. Schau mal nach dem Syntace
Torque Tool oder dem baugleichen Schlüssel von Würth. Beide
arbeiten im Bereich von 1-20Nm. Die Dinger sind zwar nicht ganz billig
(so ca. 85,- Euro bei "eBucht") aber dann auch 'ne Anschaffung für's
Bikerleben.

Viele Grüße und viel Spaß beim Schrauben,
Carcassonne
 
Moin,

Besten Dank schon mal an Euch drei!

Carcassonne, der Link ist auch sehr hilfreich, da habe ich ja noch etwas Lesestoff...

Ich werde mir wohl nach und nach Werkzeug anschaffen. Wie Ihr es empfohlen habt, hochwertig geht vor.

Wenn mir nur noch jemand sagen könnte, was sollte denn alles gefettet werden, und was hingegen geölt??? Werden Eure Clickpedale nur mit WD-40 o. ä. eingenebelt, oder packt Ihr das Innenleben in Fett? Bestimmtes Fett? Oder einfach aus Papa's Traktor Fettpresse? Wie sieht es mit dem Schaltwerk aus? Umwerfer? Bis ich an das Tretlager gehe (siehe Werkzeug, kommt erst noch), dauert es wahrscheinlich noch etwas. Sollte ja von dem Laden, wo ich mein Bike gekauft habe, auch eigentlich hergerichtet worden sein... Hoffen wir es!

Wenn ich in nächster Zeit hoffentlich einen vertrauensvollen local dealer finde, werde ich wohl eine Erstinspektion machen lassen.

Hat vielleicht noch jemand Tipps und Tricks???
 
Hallo Stephan,

ich hab' vier verschiedene Schmierstoffe, mit denen ich auskomme.

1) Für alle Schaltungsteile, Umwerfer, Felgenbremsen, Bremshebel,
Schaltungshebel usw. nehme ich eine Sprühdose Schaltungsöl. Das ist ziemlich dünnflüssig und kann so schön in die filligranen Gelenke kriechen. Da wo die Brems- oder Schaltungszüge aus den Hüllen kommen, benutze ich das auch
(sparsam). Achte drauf, daß die Dose so'n langes Röhrchen am Sprühkopf
hat, damit kommst Du dann gut und gezielt auch an die verwinkelten Stellen ran.

2) Kette, Ritzelpacket: Einfaches Kettensprühöl aus dem Baumarkt

3) Tretlager, Steuerlager, Naben, Pedallager: Lagerfett

4) Zusätzlich habe ich noch eine Tube Kupferfett. Das kommt dünn auf
alle Gewinde, die hohe Anzugsmomente haben und/oder sich potentiell
festfressen könnten, also an der Verbindung Pedal/Kurbel,
auf den Freilaufkörper bevor ich das Ritzelpaket draufstecke und
auf die Mutter, die das Ritzelpaket am Freilaufkörper fixiert.

Die Pedale stopfe ich übrigens nicht mit Fett zu. Zusammen mit dem
unvermeidlichem Dreck bildet das nämlich schnell einen unschöner
schwarzer Brei, der nur mühselig zu entfernen ist. Nach der Reinigung
der Pedale nehme ich für die beweglichen Teile auch das Schaltungsöl.

Insgesamt öle/schmiere ich eher sparsam dafür aber öfter; jedenfalls
nicht so, daß beim Zusammenbau der Teile das Fett/Öl pfundweise aus
den Ritzen quillt.

Ach ja, die sicherheitsrelevanten Schraubverbindungen am Vorbau/Lenker
habe ich vor dem Anziehen mit einem Tropfen Schraubenkleber versehen.

So, mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein.

Viele Grüße,
Carcassonne
 
tach die herrn,

hab mal ne frage zur Ölung. wie muss man die gelenke bei nem fully pflegen? hier auch ab und zu öl hin?

danke & gruß
mongoele
 
ein kleiner tipp nebenher... WD 40 ist ein ganz mieses zeug für discs... wenn du damit am bike arbeitest dann tu das aber sobald du vertig bist räum dien bike mindestens 2 meter von der stlle weg wo du mit WD 40 gearbeitet hast.. das zeug breitet sich recht unangenam in der luft aus und du hast ganzschön probleme das durch bremsen wieder auszubrennen, aber es geht...
 
ALso wer keinen Drehmo benutzt handelt einfach nur dumm und fährlich. Selbst die billigen 20 Euro Motorrad Drehmoschlüssel sind besser als garnix. Und ob jetzt mit 5 oder 6nm angezogen wird spielt keine rolle. KEINER Kann mit der Hand ein richtiges Drehmo anziehen.

Für das bissel Anziehen muss es kein 100 EUro Syntace sein.

Aber egal. Verschandelt ihr nur euer Zeug. Ich hab mir vor einiger zeit nen Schlüssel geholt und muss mir keine GEdanken mehr machen ob zu fest oder nicht.

23080.jpg


Mit so einem von Proxxon, den es für 30-40 Euro gibt, bekommst du brauchbares, qualitativ für Heimschrauber gutes Werkzeug zu nem guten Preis.

Ansonsten hab ich natürlich noch bissel mehr Werkzeug: 21mm HX + Adapter für meine Federgabel.

Ich kann ja mal gucken, was in meiner Sammlung ist:

Werkzeug:

Proxxon Kasten + 8mm HXbit.

14mm Maulschlüssel, jedoch unsinn mit neueren Pedalen mit Imbus. Hat auch den Vorteil, dass Pedale mit iMbus mit Drehmo angezogen werden können

2 Reifenheber michelin (die guten Gelben)

Wasserrohrzange (weiss aber nicht mehr wofuer ich diebrauchte)

Cuttermesser

Kurbelabzieher 4kant

Franzose (aber unnötig)

Nippelspanner von BBB

Wiha Pocketstar Imbus (war für mein Unterwegsrepeaturset gedacht, bis ich ein Multitool geschenkt bekam)

Gescheite Knippex Kombizange. Die taugt auch was.

Drehmo

Gabel/Dämpferpumpe


Schmiermittel:
Finish line Wachs
Finish Line Teflon Fett (für alles dicke, Lager, etc.. Ziemlch gut, ergiebig. Hab da ne 250ml Tube schon seit 8 Jahren)
Cross Country Öl
Normales Finishline Telfon kriechöl.

Putzmittel:
Pedros Bio Degreaser (ECHT GEIL DAS ZEUG!)
Putztücher (alte Klamotten)
Kleine Bürste
Zankranzbürste von Park Tool (teuer, aber gut das Zeug)


Zubehör:
Babypuder für Reifenmontage
Nagellack für kleinere Rahmenkratzer abzudecken
Standpumpe


Das gute an nem gescheiten Bike: fast alles Imbus! ALso kein Maulschlüsselscheiss mehr. Richtig glücklich war ich, als ich die PDM540 Pedale dranschraubte und sogar die Federspannung per Imbusshraube vrstellbar war.

Ich hab auch sukzessiv mein altes billigwerkzeug gegen wesseres getauscht. Ich hatte zuerst an Hazet gedacht. Aber alleine 35 Euro für ne 1/4" Ratsche zu zahlen war mir zuviel.

Von Wiha hab ich auch noch einiges an Werkzeug. Preislich, qualitativ, hohe Heimschrauberqualität.

Von sonstigem Baumarkt, Noname-Werkzeug rate ich ab. Hab ich auch schon meine Erfahrungen damit gemacht. NUR wenn ich wirklich nichts besonderes brauch, kanns auch mal billig werkzeug sein.

Beispiel: Noname Billig rohrschneider: 3 Euro gegen Markenartikel: 20 Euro. Mit dem 3 Euro Teil bekam ich auch mein Gabelrohr abgetrennt.


WD40 an sich ist dreck fürs Rad. Das zeug nehm ich nur zum lösen oder für Schlösser. Am fahrrad vermeid ich das. Und an Gabel, dichtungen, oder egal was gehört das nicht ran. Am auto wiederum ists gut um mal feuchtigkeit zu verdrängen.

Das einzige, was ich in all den Jahren MTB in ner Werkstatt m achen lies, war nen Gabelkonus einschlagen lassen.
 
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