Westalpen-tops: Aosta- Paradiso-Monviso

Nach dem Caro-Bericht geriet der Abschluss vielleicht etwas aus dem Blickfeld, aber danke für die Fortsetzung.
Nun bitte auch noch zu Ende berichten. Besonders der untere Teil des Weges bis Valnontey soll ja ganz ordentlich hergerichtet sein mittlerweile.
 
Ja, bitte bis zum Ende ;-)
Glaube, die Passage nach dem Übergang hätt' ich auch geschoben.
War der Uphill wirklich so locker zu fahren wie es im Bericht rüberkommt?
Grüße.
 
nein, so locker ist die auffahrt nicht. von eau rousse, 1650 m über den loson sind es ja immerhin 1.700 hm bergauf. aber wenn du- wie in den tagen vorher- manchmal 2-3 h bergauf gehatscht bist, ist der übergang irgendwie "angenehm". unten gibts zunächst ein paar schiebestellen. aber sobald du im wald bist, beginnt der "Reitweg", den man 600 m bergauf im prinzip bei gutem tritt und mit etwas kondition fahren kann, bis zur alpe LEVIONAZ. mit 7/8 kg rucksack muss man schon kämpfen, aber es geht.
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nach der alpe kommt ein gut fahrbares flachstück . bei meiner ersten loson-tour standen da etwa 20 Steinböcke- ohne Fluchtverhalten.
dann kommt eine laufpassage, so etwa 200 hm auf die nächste höhenterrasse. man läuft dann am hang entlang um einen bergrücken sozusagen ins nächste hochtal.

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in diesem geht der weg dann kontinuierlich bis zum schuttkegel des loson-überganges auf knapp über 3.000 m. alles kann man nicht fahren- das ginge vielleicht bei einer tagestour mit wenig gepäck, aber nicht nach 11 tourentagen und mehr als 20 tsd hm in den beinen. aber für die höhe ist eben erstaunlich viel fahrbar. ich habe von der passage nicht viele bilder, weil es ziemlich zugezogen war und man sich auf den weg konzentrieren muss.
der loson- übergang ist jedenfalls eine einmalige hochgebirgslandschaft. ich würde den übergang auch noch ein 3. mal machen.
 

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Ich will da auch wenigstens ein zweites Mal hin. Deswegen schreib mal, wie der Abstieg heuer war.

Bei meinem ersten Besuch am Lauson war das Wetter ... sagen wir mal schattig.

Vielleicht kennst du meine Bilder ja, aber hier ein paar Appetizer ...

Alp Levionaz:
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Ausgesetzte Querung hinter dem Pass:
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hallo Fubbes,
das sieht ja recht kühl aus. habe mal deinen gesamten Bericht gelesen. war glaube ich im Juli.ja so kanns einem im Hochgebirge immer mal passieren. da war unser wetter schon besser. eigentlich hatte ich in den Westalpen noch nie schlechtes Wetter, ausser mal einen tag. deshalb fahre ich auch so gerne hin. aber es ist schon klar, dass eine abfahrt von 3.300 m Höhe bei schnee und regen keinen so großen spaß macht. wenn du auch öfters da bist, können wir ja mal ein paar tourentipps austauschen.

VO
 
.....

....
mir kommen 2 wanderer entgegen, die mich auf französisch ansprechen, ob ich eine genehmigung der parkverwaltung habe wegen des rades. ich frage zurück, ob ich sie mit dem rad auf dem rücken störe. die frau fragt mich nun auf deutsch, ob ich deutscher wäre. ich kapiere nicht, was das zur sache tut und meine - weiterhin auf französisch- dass ich keine zeit habe für solch unfruchtbare diskussionen und stapfe weiter. ich denke mir nur: so dumm kann nur ein deutscher sein!
als TO die beiden passiert, stellen sie ihm dieselbe frage. na ja, er wird vielleicht selbst erzählen, was er der guten geantwortet hat. er war schlagfertiger als ich....
endlich erreichen wir das carro-gipfelplateau, das wie ein riesiges gräberfeld wirkt. zum glück ist auf französicher seite gutes wetter, während von italien dichte wolken raufziehen. bei wind stelle ich mir dies nicht so toll vor.
.......

So nun der Teil wie es mir ergangen ist, nachdem VO schon leicht ins verbale Kreuzfeuer gelaufen war...
Wie auf dem Bild zu sehen, stapfte ich mit dem Radl irgendwo hinter VO her und hatte ihn auf ca. halber Höhe zum Gipfel nach der Hütte schon aus den Augen verloren, wenige aber sehr freundliche Franzosen getroffen und mich (ohne Französisch) doch kurz unterhalten können.
Nun hatte ich die schöne Aussicht, das tolle Wetter und ein paar schöne Gedanken über unseren schönen Bikeurlaub und die Hoffnung auf eine Abfahrt nach 20 Trageminuten auf der italienischen Seite(ne Stunde später war diese Hoffnung schon weit hinter uns...), von VOs neuer Bekanntschaft ahnte ich .... noch nix und lief gut gelaunt auf knapp 3200 HM um die Ecke und geriet ohne Warnung sofort in "deutsches Mahn- und Erziehungsfeuer" (Kurzform:...was ich mir erlaube mit dem Rad im Naturpark, Verbot, Unverschämtheit, typisch deutsch usw.....) etwas verwundert und immer noch Rad über den Schultern haltend, reichte wohl ein Wimpernschlag für die folgende Antwort (ok, ich lies die Dame ausreden) und bin normalerweise ehr deeskalierend unterwegs:
"Also: als Fußgänger und Bergsteiger kann ich alles auf den Berg hochtragen was ich will ... einen Rucksack, Krückstöcke, einen Rollstuhl, ein Fässje Bier oder auch ein Rad ... wenn ich es genauso wie z.B. Abfall, Verletzte usw. wieder heruntertrage und bleibe dabei immer noch ein Fußgänger .... nur eins werde ich mit Sicherheit nie auf diesen Berg tragen... Einen alten, zerupften Papagei der unvermittelt ohne Begrüßung und ohne Manieren einen Menschen ohne Grund anschnauzt .... den gibt's hier nämlich schon! Danach hatte ich freie Sicht, da der Begleiter die Dame ohne weitere Kommentare den Berg hinunter begleitete, sie wollte erst noch für den Rückschlag Nachladen, ich ging aber tragend weiter und kam dann, durch diese Unterbrechung, leicht vom Kurs ab und erst mal in die falsche Richtung - konnte kurze eine tolle Draufsicht auf die Hütte erhaschen und lief dann zurück weiter zu VO, der kam mir schon entgegen, dachte wohl ich benötige Hilfe wegen meiner Begegnung, das Wiedersehen mit einem netten Deutschen auf dem Gipfel (VO) und einigen freundlichen Wanderern lies den Papagei schnell vergessen. Noch verstehe ich nicht, wie man sich besonders über 3.000 HM so gegenüber anderen Menschen verhalten kann - ist mir so in den Bergen auch noch nicht passiert.
Ein netter Hinweis wie es der Franzose zu Beginn des Aufstiegs getan hat ist doch genau passend, die Konsequenz und Verantwortung (hier 150€) muß jeder selbst übernehmen. Übrigens auf dem Pass steht genau das gleiche Park(verbots-)schild wie im Tal ... da könnte man also auch aus Italien hochklettern und sehen, was alles nicht erlaubt ist (Rad tragen ist nicht verboten-aber fahren).... beim Thema Beschilderung sind unsere westlichen Nachbarn sehr vorbildlich - verschönert nicht unbedingt die Aussicht.
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Grüße TO
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abfahrt vom loson:
kurz hinter dem pass befestigen mehrere Arbeiter den Weg mit Metallkäfigen und Beton, der an der gezeigten Seilstelle wohl abgerutscht war.
ich erzähle dies deshalb, weil dies später noch eine gewisse Bedeutung erlangt.
was soll ich zur abfahrt bei bestem wetter sagen? ein absolut gelungener abschluss einer wahrlich gelungenen geilen tour. nach der Seilstelle zieht sich der weg in weitausholenden kehren ein geröllfeld hinunter. hier muss man aufpassen, sich nicht zu verbremsen.
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dann sieht man bereits die wunderschön gelegene RIFUGIO VITTORIO SELLA, 2.584 m in der talsenke liegen und kommt ihr über einen leicht fahrbaren trail bei bestem paradiso-blicken näher und näher.

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leider ist die hütte ziemlich frequentiert, so dass wir uns entschließen, zur üBERnachtung lieber noch nach VALNONTEY abzufahren.

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das sind nochmals 900 hm abfahrt, insgesamt von der loson-scharte dann also 1.700 hm abfahrt. auf dem wanderweg sind auch jetzt gegen abend noch zahlreiche wanderer unterwegs. im prinzip ist auch hier fast alles fahrbar. im prinzip deshalb, weil zahlreiche, teils rel. hohe wasserableitungssteine auf dem teils steilen weg verbaut sind, um die wegtrasse zu erhalten. Wenn diese kurz hinter einer kehre stehen/liegen, wird das überfahren schwierig.

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im unteren teil ist die alte wegtrasse gesperrt und der neue weg neu hergerichtet. weiter unten bei einem wasserfall führen beide fahrtalternativen wieder zusammen.

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irgendwann verliere ich TO aus dem blick. da es keine wegteilung gibt, fahre ich weiter und suche uns gleich am ortseingang von VALNONTEY ein quartier im LOU TSANTELLET, einer pension.
ich bestelle mir schon mal ein bierchen und warte und warte auf TO.
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schließlich kommt er nach so 20 min und erzählt folgende story: die arbeiter von der loson-scharte wurden mit dem helikopter abgeholt. dadurch wurde ein steinbock aus einem latschenfeld aufgeschreckt und hüpfte nur ein paar meter vor TO über den abfahrtsweg. zum glück war TO nicht sonderlich schnell. denn gegen den hat ein radler keine chance. ich wußte auch nicht, dass steinböcke so weit ins tal runtergehen.
nachdem wir auch dies vermeiden konnten, können wir zusammen ein bierchen genießen.

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wenn ich wieder ins Aosta-tal komme, werde ich wieder imTsantellet übernachten. Preislich ok, saubere zimmer und kein tourirummel. heutzutage steht ja alles nur noch auf wellness-hotels. da ist mir solch eine unterkunft lieber. der sohn fährt auch mountain-bike und hat mir beim frühstück ein bike-buch über touren in der gegend gezeigt, das anregung für neue touren sein wird.

Ja leute, das war unsere tour 2015. kurz gesagt: kaum zu toppen. aber wer nun anregung bekommen hat, setzt euch hin und studiert die karten. ich finde das immer spannend, neues zu planen und dieses dann auch zu befahren. oder ihr fragt mich.

Nachdem ich diesen bericht beendet habe, kann ich mich um den nächsten kümmern: teil 3 der trilogie des chemin de soleil von Sisteron nach Nizza. ebenfalls eine super tour, aber ganz anders.... es bleibt spannend.
 

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Sehr geile Tour! Ein paar der Ecken kenne ich bereits, umso beeindruckender eure Tagesleistung, das hätte ich nicht so ohne weiteres drauf. Ich würd das ganze vielleicht ein wenig traillastiger anlegen, aber bei dem Tagespensum ist es natürlich schwierig, da jedesmal auch noch eine fordernde Abfahrt einzubauen.

Danke für die Eindrücke, das macht auf jeden Fall Lust darauf, der Gegend wieder einen Besuch abzustatten. :)
 
Wir hatten ja Tage drin, wo es nur ums Ankommen ging- Tag 9 Sestriere und dann den Clapier hoch zum Rif Petit Mt Cenis. Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob man den Clapier hoch soll- praktisch 1.300 hm Schieben.
Nein, sollte man nicht! Aber wir wollten eben nicht über die Straße. Wenn dann einer noch einen kleinen "Einbruch" hat, dann zieht sich das schnell mal 1 h länger....
Ist schon wieder so lange her und so viele Touren sind seitdem gelaufen.
Da heißt es dieses Jahr kleinere Brötchen backen.
 
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