Wheelie wie seitlich mit SPDs balancieren?

-X-

Zu alt um jung zu sterben
Registriert
22. Juli 2012
Reaktionspunkte
2
Ort
Pandæmonium
Hallo und liebe Grüße an Euch,
ich bin neu hier und hab auch gleich eine Frage:

Wie balanciert man mit SPD-Pedalen im Wheelie seitlich? Die Knie kann man ja ohne auszulösen kaum nach außen drehen.

Das Einradfahren hab ich in wenigen Tagen gelernt, und bin nun voll motiviert endlich den Wheelie zu lernen. Ich habe keine Idee, wie ich ein seitliches Wegkippen verhindern kann. Mit dem Einrad ist das einfach, da man beide Hände frei hat, und durch Verdrehen des Oberköpers in die Richtung steuert, in die man fällt. Somit macht man eine kleine Kurve und richtet sich wieder auf. Macht man beim Wheelie auch eine kleine Richtungsänderung, oder gleicht man ausschließlich durch Gewichtsverlagerung wie auf der Slackline aus?

Mit dem MTB hab ich das Gefühl einfach keine seitliche Kraft zum Gegensteuern aufbringen zu können.

Mit dem Lenker balancieren:
Ich drehe instinktiv den Lenker in die Richtung, in die ich falle. Wenn ich also z.B. nach links umkippe, drehe ich den Lenker so, also würde ich eine Linkskurve fahren wollen. Ist das prizipiell so richtig, oder genau falsch rum?

Mit Gewichtsverlagerung balancieren:
Ich hab auch schon versucht, das Rad in die Richtung in die ich kippe zu drücken. Ich hab also das ganze Rad z.B. nach links geneigt, wenn ich nach links gekippt bin. Dadurch war ich dann also rechts vom Bike. Ist das prizipiell so richtig, oder genau falsch rum?

Im Stehen sehe ich zumindet eine Chance das Kippen zu verhindern und schaffe es manchmal wenige Meter zu fahren. Im Sitzen habe ich das Gefühl, dass ich das Umkippen überhaupt nicht beeinflussen kann :heul:. Mit stärker ziehen beim Aufrichten hat es bei mir wohl nicht zu tun, denn ich kippe nicht öfter zu einer Seite. Ich komme also schön mittig hoch und kippe dann zufällig nach links oder rechts um.

Ich hab hier schon einige Threads über Wheelies gelesen, kenne mich jedoch immer noch nicht aus, in welche Richtung man gegensteuern muß und wie man das mit SPD-Pedalen schafft.

Ich freue mich schon auf Eure Tipps!
 
Hm, also ich bin ja auch eine Zeit lang Klickies gefahren, da ging das auch mit dem Knie beim Wheelie. Ansonsten: Man kann das Bike mit den Armen auch seitlich bewegen ohne das VR einzudrehen - wichtig ist es dabei nicht starr zu einer Seite zu hängen, sondern flexibel in der Körperbewegung sein.

Ich müsste mal kurz raus, um das auszuprobiern, aber ich denke, dass ich das Bike nach rechts drücke, wenn es nach links kippen will!

Viel Erfolg beim Üben!
Marc
 
...

Ich müsste mal kurz raus, um das auszuprobiern, aber ich denke, dass ich das Bike nach rechts drücke, wenn es nach links kippen will!
...
Macht auch nur so Sinn. Schließlich soll das Rad ja aufrecht bleiben. Wenn es zur Seite kippt und man drückt noch nach anstatt es wieder aufzurichten, fällt es nun mal um.
 
Das Bike ist ja deutlich leichter als der Fahrer.

==>Macht man es daher nicht doch umgekehrt:
Also Bike zur Hinkippseite, um den Schwerpunkt zur Wegkippseite zu bekommen?

LG -X-
 
Nein, so kann das nicht funktionieren.

Achtung Theorie:

Das Bike kippt ja in eine Richtung, weil der Schwerpunkt des Gesamtsystems (Bike/Fahrer) sich vom Aufstandspunkt des Rades entfernt. Wenn du jetzt das Bike in die Kipprichtung drückst, bewegst du deinen (schwereren) Körper zwar, relativ zum Bike gesehen, in die entgegengesetzte Richtung, der Schwerpunkt des Gesamtsystems wandert aber noch weiter (in Kipprichtung) vom Aufstandspunkt des Rades weg.

Wenn man jahrelang "normal" gefahren ist, hat man sich das Balancieren durch Lenken angewöhnt, das heißt, kippt das Bike nach rechts, korrigiert man durch eine leichte Lenkbewegung nach rechts, um die Radaufstandspunkte wieder unter den Schwerpunkt zu bekommen. Deswegen auch das "instinktive" Bewegen des Lenkers in Kipprichtung.

Beim Wheelie geht das so nicht. Da muss man durch Gewichtsverlagerung den Schwerpunkt über dem Radaufstandspunkt halten. Und das macht man dann mit dem Ausstellen der Knie.

Gruß, SR
 
Warum schnallst Du nicht erst einmal die SPDs ab und Flats ran?! :confused: :rolleyes:

Beim Wheelie kommen eigentlich viele Faktoren zusammen. Wenn das Rad zu stark kippt, muss der Oberkörper aktiv werden. Beim leichten kippen kann man das mit den Knieen ausgleichen.

Mit dem Lenker arbeite ich auch hin und wieder, aber auch im Zusammenspiel mit dem Körper. Vieles läuft automatisch ab.

Mit Flats lässt sich ein Wheelie leichter üben. Und wenn Du es mit Flats hinkriegst, klappt es mit den SPDs automatisch.
 
@ Stubenhocker:
Danke für Deine Infos und oje, das hatte ich befürchtet. Einen über viele Jahre trainierten Reflex (Lenker in die Richtung in die man kippt) umzutrainieren ist wohl recht mühsam.

Das Drehen des Lenkers in die entgegengesetzte Kipprichtung dürfte beim balancieren schon helfen. Entweder weil sich daruch der Schwerpunkt des Systems (Fahrer+Fahrrad) ändert.
Oder weil das weiter rotierende Vorderrad einen Kreisel (rotierende Masse) darstellt. Wird die Roationsachse eines Kreisel gekippt (Lenker bewegt), übt der Kreisel ein Drehmoment aus, um den Gesamtimpuls zu erhalten. Dieser Effekt ist bei sehr geringen Geschwindigkeiten bei denen ich übe, wohl eher vernachlässigbar.


@ -SHREDDER-:
Ja, werde ich versuchen. Ich hab neben dem Fully eh noch ein CC.
 
Du kannst den Wheelie auch mit dem Fully lernen. Wichtig ist nur, dass der Sattel tiefer gestellt wird. Das CC-Bike brauchst Du dafür nicht.

Wichtig ist eben, mit Flats zu lernen und dann üben, üben, üben. ;)
 
So, in einem anderen Thread hab ich dieses Foto von 525Rainer gefunden:

trialtraining006.jpg


Ist zwar kein Wheelie, jedoch die gleiche Balanceaufgabe:
Er droht doch nach rechts abzukippen und verhindert das damit, indem er das Rad nach rechts drückt und seinen Oberkörper nach links beugt.
==> Der Schwerpunkt wandert nach links.

Ist meine Idee "Ich hab auch schon versucht, das Rad in die Richtung in die ich kippe zu drücken. Ich hab also das ganze Rad z.B. nach links geneigt, wenn ich nach links gekippt bin. Dadurch war ich dann also rechts vom Bike." tatsächlich verkehrt?

Auf der Slackline mache ich das doch genau so (nur halt ohne Rad): Oberkörper gegen die Kipprichtung und die Beine in die Kipprichtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ -X-
Ich denke mal von Deinen Beschreibungen her, das Du viel zu viel Bewegung im Oberkörper hast, um die seitlichen Bewegungen aus zu gleichen ist Körperspannung das Zauberwort. Wenn Du erst mal so hin und her schlackerst wie beim Slacklinen ist es schon zu spät. Auch wenn sich das jetzt vielleicht komisch anhört, auch Geschwindigkeit gibt Sicherheit.
Ich tue mich selbst auch etwas schwerer mit SPD´s, da ich vom Bmx her gewohnt bin die Stellung auf den Pedalen zum seitlichen Druckausgleich etwas zu verändern, das geht mit Klickies halt nur über die Knie.
 
@-X-:
Ich habe gestern beim Fahren nochmal über die Frage der Gewichtsverlagerung nachgedacht. Ich war etwas verwirrt, über die von dir beschriebene Ursache und Wirkung.

Beim Trackstand und Balancieren:
Wenn dein Schwerpunkt z. B. nach links wandert und drückst du das Rad nach rechts, um deinen Schwerpunkt wieder über die Aufstandfläche deiner Reifen zu bekommen.
Man drückt also nicht das Rad in die Richtung in die es fällt oder nicht, sondern du drückst das Rad entgegengesetzt der Richtung in die dein Schwerpunkt fällt.

Beim Fahren:
Hier ist es genau umgekehrt. Man lenkt in die Richtung der Schwerpunktverlagerung, damit das Rad wieder unter den Schwerpunkt rollt. Durch das Lenken neigt sich das Rad in die Richtung deines Schwerpunkts.

Beim Wheelie:
Wenn das Rad zu einer Seite kippt, gleicht man das durch Gewichtsverlagerung (Knie/Bein ausstellen) auf die gegenüberliegende Seite aus.
 
Zurück