Wie sichert man Titanschrauben richtig?

donpedro

Peter
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Hallo!
Ich habe an meinem Bike an verschiedenen Stellen Titanschrauben verbaut. Wie sichert man diese eigentlich richtig. Bei normalen Schrauben verwende ich Schraubensicherung.

Bei Titanschrauben sollte man wegen der Gefahr des Kaltschweissens Kupferpaste verwenden habe ich gelesen. Aber bewirkt die Kuperpaste dann nicht das Gegenteil? Werden die Schrauben dadurch nicht wieder locker?

Peter
 
Von diesem Kaltschweiss-Effekt habe ich noch nichts gehört, ich vermute aber, dass es sowas ähnliches, wie Kontakt-Korrosion ist...

Syntace rät bei Titanschrauben an deren Vorbauten auch Kupferpaste, dort wär Loctite eh fehl am Platz, da sich dort nichts lockert, Vorbauschrauben sind keinen Vibrationen ausgesetzt, zumindest nicht hochfrequenten...

An anderen Stellen würde ich verfahren, wie sonst auch immer, jedoch immer die Drehmomente beachten!
Wenn bei promises seit Ewigkeiten alles super funktioniert, sollte es bei anderen Leuten ja auch funktionieren.
 
ich habe meine titanschrauben alle mit kupferpaste gesichert. diese dient aber im 1.sinne nicht der sicherung sondern soll das festkeimen von titanschrauben verhindern.

loctite habe ich nur bei aluschrauben benutzt. für normal kann man titanschrauben mit reichlich drehmoment fest machen da braucht es keine sicherung. aber kupferpaste ist unerlässlich. wenn dir die erstmal festkeimen gibt es in der regel probleme beim lösen. dann können die mitunter brechen.

zur not einfach beides rein machen. in den gewindegang loctite und auf die schraube kupferpaste.
 
Nein Kupferpaste dient nicht der Schraubensicherung, sondern soll die Gefahr des "Kaltschweissens" (was immer das ist) verhindern.

Angeblich kann es bei Titan schon mal vorkommen, dass der Schrauben eine Verbindung mit dem Trägermaterial sprich dem Gewindegang eingeht und sich nicht mehr lösen lässt.

Deshalb ja meine Zweifel ob der Haltbarkeit. Auf der anderen Seite verwendet man Loctite, auf der anderen Seite Kupferpaste.

Peter
 
die vorteile von kupferpaste sind hohe temperaturbeständigkeit und chemisch beanspruchbar (das kupfer weißt sogenannte notschmiereigenschaften auf, wenn die fette längst abgespült wurden, ähnlich wie bei graphitpaste), und sonst nix!
an der bremsscheibe könnte man kupferpaste verwenden, würde ich aber nicht, da die nabenkörper in der regel aus alu sind.
man hat hier also verschiedene wärmeausdehnungen, was die schrauben dazu neigen läßt sich zu öffnen...

hier wäre die verwendung von (niedrigfestem) loctite oä imho die bessere wahl: sichert die schraube und verhindert das festkorrodieren...!
 
Ist eine Schraube mit dem richtigen Moment angezogen (auch Werkstoffabhängig) kann sie sich nicht lösen. Ein Gewinde ist so konstruiert das es sich selbst klemmt (die Kräfte im Gewinde heben sich so auf das es nicht aufgeht). Diese Effekt ist natürtlich dahin wenn Gewinde, Köpfe o.ä. gefettet werden oder mal gefettet wurden.

Bei Titanschrauben würd ich einfach mal den Hersteller fragen mit welchem Moment er seine M4/5/6/8 schrauben empfiehlt anzuziehen.

Bei den niederfrequenten Vibrationen am Rad ist IMHo eine Schraubensicherung nicht nötig.

Achtung, es gibt am Rad natütlich auch Schraubverbindungen die garnicht soviel Drehmoment aushalten das es zu einer "Selbsthaltekraft" der Schraube kommen kann. Hier ist dann Schraubensicherung nötig.

Verbessert mich gerne wenn nötig!

Kai
 
Ist eine Schraube mit dem richtigen Moment angezogen (auch Werkstoffabhängig) kann sie sich nicht lösen. Ein Gewinde ist so konstruiert das es sich selbst klemmt (die Kräfte im Gewinde heben sich so auf das es nicht aufgeht). Diese Effekt ist natürtlich dahin wenn Gewinde, Köpfe o.ä. gefettet werden oder mal gefettet wurden.

verbesserung:D

das oben genannte ist nicht ganz richtig!

1) eine schraube kann sich (auch mit richtigem moment angezogen) immer lösen, weil
nicht immer berücksichtigt werden kann: thermische belastungen, dynamische belastungen...
2) desweiteren müssen sogar bestimmte schraubverbindungen mit schmierung montiert werden, um überhaubt ein definiertes drehmoment zu erreichen (stichwort haftreibung am gewinde und unterm kopf...
hauptsächlich der fall bei feingewinden, großen gewinden, dehnschrauben...
3) drehmoment ist nicht die entscheidende größe bei schraubverbindungen...;)

http://www.fh-merseburg.de/~awageman/Schraubenverbindungen.pdf
 
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