Meinst Du jetzt beim Aufbau oder bei der Nachkontrolle eines fertigen Laufrades?
Bei ersterem gehe ich so vor, dass ich, nachdem die Speichen eine gewisse Grundspannung haben, einmal alle durchmesse und dann etwas angleiche (alle rechts ziemlich gleich, alle links genauso). Angleichen natürlich immer nur in kleinen Schritten. Nicht gleich fünf Umdrehungen auf einmal. Wenn Du an einer drehst, verändern sich ja auch die anderen.
Dann prüfe ich, ob das Laufrad mittig steht. Dann rechne ich mir aus, wieviel Kraft ich auf die einzelnen Speichen rechts/links ungefähr brauche, damit es mittig bleibt/wird und die Speichen genügend straff gespannt sind.
Dann wird bis ungefähr 2/3 der gewünschten Spannung angezogen (hier messe ich nicht stänig jede Speiche einzeln, sondern ziehe mal so ungefähr an. Dann wird gemessen und zentriert. Dabei sieht man dann auch, ob man eher eine Speiche lockern oder die daneben anziehen muss, um einen Seiten-/Höhenschlaug rauszubekommen.
Zwischendrin immer mal wieder abdrücken und nochmal komplett durchmessen, wenn es rund ist. Dann ein bißchen vermitteln zwischen Rundlauf und gleichmäßiger Speichenspannung.
Andere machen es sich sicher einfacher, andere sind noch genauer oder können es sich dank besserem
Werkzeug/größerer Erfahrung leichter machen.
Für mich funktioniert es so aber gut.
Meine fertigen Laufräder, die mit Tensio gebaut wurden, halten bislang alle.
Mein erster Versuch (noch ohne Tensiometer) ging gründlich daneben: Die Speichen waren offenbar zu locker und haben sich auf der ersten langen Ausfahrt mit dem Rennrad vollends gelöst.
Die letzten 35km durfte ich damals mit dem Zug heim.
Danach Tensio gekauft, nochmal sauber gebaut und seither nichts mehr nachzentrieren müssen. Alle weiteren Laufräder dann auch immer mit.