Bei Deiner Liste fehlt noch ein Schritt: Nach dem Reinigen der Bremszange / Kolben und vor dem Zurückdrücken der Kolben sollten die an der Kontaktfläche zum Kolben gereinigten alten Beläge wieder eingesetzt werden , um damit die Kolben zurückzudrücken. Drückt man die Kolben direkt zurück, kann sich der Kolben leichter verkanten bzw der Kolben verletzt werden.@Dani Mich würde off topic mal interessieren, wieviel Zeit ihr in der Fachwerkstatt für den fachgerechten Bremsbelagwechsel ansetzt. Da ihr als Werkstatt ja nie wisst, wer an der Bremse "gewerkelt" hat, müsstet ihr so einiges beachten und vom DAU ausgehen. Einfach Kolben zurückdrücken ist ja nicht, die Bremse könnte ja überfüllt sein. Ohne Hetzerei und wenn man alles einrechnet sind sicherlich 10 - 15 Minuten realistisch. Hingepfuscht geht es schneller, aber das ist ja nicht euer Anspruch. Nach meiner Hobbyschraubererfahrung müsstet ihr ja folgendes machen:
Damit dürfte auch jeden klar sein, dass das keine Arbeit so nebenbei und für die Kaffeekasse ist.
- Entlüftungsschraube am Hebel öffnen, ggf. Griffweite und FreeStrokeschraube in die "Kolbenrückdrückposition" bringen
- alte Bremsbeläge entfernen
- Bremssattel und Kolben reinigen (ich würde den Bremssattel demontieren)
- Kolben zurückdrücken
- Entlüftungsschraube am Hebel schließen und Griff wieder einstellen
- neue Bremsbeläge montieren
- Sattel ausrichten und Schrauben mit Drehmoment festziehen
Griffweite wird nur verstellt, wenn irgendwas nicht funktioniert, wie es sollte und das auf zu weit rein- oder rausgedrehte Griffweite zurückzuführen ist - ich verstelle keine vom Kunden nach dessen Vorliebe eingestellten Parameter, wenn ich nicht muss.
Wieviel Zeit wir verrechnen, hängt von den Umständen ab. Wird der Belagswechsel bei einem kleinen Service gemacht, sind Einstellarbeiten / Festziehen der Schrauben mit korrektem Drehmoment im Service inbegriffen und auch der Aus- Einbau des Laufrads. Ansonsten verrechnen wir zwischen 13 und 20 Minuten, je nach Verschmutzungsgrad und je nachdem, ob die Kolben symmetrisch laufen oder nicht, ob das Rad oder der Bremssattel mit kleinem Aufwand ausgebaut werden kann etc.
Manchmal muss auch die Aufnahme des Bremssattels (am Rahmen) bearbeitet werden, wenn die Auflage nicht im Winkel ist oder der Sattel zu hoch oder zu tief sitzt.
Oft kommt es vor, dass zu wenig Mineralöl im Ausgleichsbehälter ist (meist von der Erstbefüllung her), dann muss nachgefüllt werden.
In eine am Fahrrad ausgeführte Arbeit müssten eigentlich auch folgende Arbeitsanteile eingerechnet werden:
-Bestellung von verwendeten Ersatzteilen inkl Auspacken, Einräumen im Lager, Gang zum Lager bei Reparatur, Entsorgung von Altmaterial
-Kundenkontakt, Aufnehmen der auszuführenden Arbeiten, Fahrrad ins Lager versorgen und vor Reparatur wieder holen, nach Ausführung der Arbeit Fahrrad verräumen, Hände waschen, Anfertigen des Arbeitsrapports für Kunden und für das eigene Archiv, Fahrrad aus Lager holen, wenn der Kunde kommt, Kunde über die gemachten Arbeiten und Besonderheiten informieren, im Falle des Belagswechsels Kunde informieren, wie die Bremse vor dem normalen Gebrauch korrekt eingebremst werden muss, Einkassieren.