Wolf Tooth Roadlink vs. Tanpan

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Hallo zusammen,

mein Alltags- und Tourenrad ist ein Cube Nuroad, mit dem ich viel fahre. Es hat eine 105er Ausstattung, nur das Schaltwerk ist aktuell ein Ultegra, welches nun auf mein Schönwetter-Rennrad soll. Die Gelegenheit möchte ich nutzen, um auf dem Nuroad eine Kassette mit größeren Ritzeln zu realisieren. Bin zwar bislang mit 50/34 und 11-32 überall hochgekommen, aber ab geschätzt 13% wird es für mich schon zäh, und insgesamt möchte ich mir einfach für Mehrtagestouren keine Gedanken machen, ob ich mit Gepäck und vielen Kilometern in den Beinen überall hochkomme und ob ich bei der Planung nicht eine fiese Steigung übersehen habe, sondern mich mit einem Pizzablech als Rettungsring für alle Eventualitäten gewappnet fühlen. Passend zu dem Umbau sollen die nächsten Reifen etwas Profil haben (bislang GP 4 Season), damit mein Rennrad auch seine Daseinsberechtigung hat. :D Soviel zur Motivation.

Meine 11-fach Schalt-/Bremshebel sowie die Kompaktkurbel würde ich gerne belassen. Nach etwas Recherche sehe ich folgende beiden Möglichkeiten:

Variante 1:
Schaltwerk RD-M7000 SGS (SLX)
Kassette CS-M7000 11-40 oder 11-42
Wolf Tooth Tanpan

Variante 2:
Schaltwerk RD-R7000 GS (105)
Kassette CS-M7000 11-40
Wolf Tooth Roadlink

Variante 3:
Variante 2 + Käfigtausch gegen SGS-Käfig zwecks Erhöhung Kapazität

Preisbetrachtungen würde ich gerne außer Acht lassen, auch deswegen, weil sowieso ein neues Schaltwerk her muss; der Preisunterschied ist dann nicht mehr so groß.

Was mir nun unklar ist: Was ist die bessere Lösung im Sinne von Schalt-Performance / Zuverlässigkeit / Sicherheit?

Variante 1 ist die offiziell funktionierende Variante. Variante 2 überschreitet die Kapazität um 6 (50-34 + 40-11 = 45 = 39 + 6), aber ich habe schon mehrmals gelesen, dass exakt diese Kombi erfolgreich gefahren wird; die Kette dann so lang, dass es für groß-groß noch passt. Eigentlich spräche die offizielle Freigabe für Variante 1, wenn da nicht die zusätzliche Komplexität durch das Bauteil mit der Seilführung wäre.

EDIT: Gerade eben über Variante 3 gelesen und hier hinzugefügt. Die Idee finde ich spannend und gefällt mir sehr gut. Hat damit jemand Erfahrungen?

Würde mich über Praxiserfahrung freuen, was wie gut funktioniert. Vielleicht konnte jemand sogar schon mal den direkten Vergleich ziehen?

Bei Varianten 1 und 3 wäre ich auch unschlüssig, ob 11-40 oder 11-42. Fahren sich beide in den Varianten gleich gut?

Bin dankbar für jeden Tipp.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Alternative wäre ja auch eine Sub-Compactkurbel mit 48/32 oder ähnlichem. Da bekommst du mit dem R7000 GS auch eine Untersetzung hin, wenn du die 11-34er HG700 Kassette nimmst.

Ich hatte auch schon mal bezüglich Roadlink überlegt für meinen 1x Umbau, bin aber dann direkt die Di2 Schiene gegangen mit gebrauchten Teilen und fahre jetzt ein XT Schaltwerk am Gravelbike. Ist aber natürlich a) teurer und b) klappt das mit Di2 nur bei 1x.

Bist du sicher, dass das SLX mit einem 105er Umwerfer zusammenspielt? Ich würde mal die Handbücher bzgl. der Kettenlinie vergleichen.
 
Eine Alternative wäre ja auch eine Sub-Compactkurbel mit 48/32 oder ähnlichem. Da bekommst du mit dem R7000 GS auch eine Untersetzung hin, wenn du die 11-34er HG700 Kassette nimmst.
Meine Kompaktkurbel (50/34) möchte ich gerne behalten (s.o.). Davon abgesehen kann ich mit dieser und der HG700 Kassette 34:34 fahren, der Mehrgewinn von 32:34 wäre mir einen Kurbelwechsel sowieso nicht wert.

Ich hatte auch schon mal bezüglich Roadlink überlegt für meinen 1x Umbau, bin aber dann direkt die Di2 Schiene gegangen mit gebrauchten Teilen und fahre jetzt ein XT Schaltwerk am Gravelbike. Ist aber natürlich a) teurer und b) klappt das mit Di2 nur bei 1x.
Ist auch praktisch, dass man mit Di2 konkrete Kombinationen blockieren kann. Für mich wäre dann die Lösung des Kapazitätsproblems mit Roadlink für 2x11 mit 50/34 und 11-40 oder 11-42 gewesen bei groß vorne, das größte - oder wenn es ganz kapazitätskonform sein soll die größten beiden - Ritzel zu sperren. groß-groß kann man eh nicht gebrauchen; bei einer mechanischen Schaltung kann man nur leider nicht völlig ausschließen, dass man einmal Mist baut, und dann kann es gefährlich werden - ist mir ein wenig zu heikel. Aber: Ich möchte keine Elektronik für mein eigentliches Rad, weder aus technischen noch finanziellen Gründen, sondern sozusagen aus philosophischen. Ist halt Geschmacksache.

Bist du sicher, dass das SLX mit einem 105er Umwerfer zusammenspielt? Ich würde mal die Handbücher bzgl. der Kettenlinie vergleichen.
Da bin ich mir nicht sicher. Danke für den Hinweis. Sollte Variante 1 aktuell werden, dann werde ich das recherchieren.

Ich habe noch hier folgendes gelesen:
Das 2x11 GRX-Schaltwerk RD-RX810 entspricht von der Bauweise wieder dem Ultegra RX. Da passt dann der Schwenkbereich nicht zur 11-40er Kassette
Da bin ich mir jetzt nicht sicher, ob das mit Roadlink auch gilt. Denke schon, dass der Roadlink das ausgleicht, denn genau dafür wurde er ja gemacht: Rennrad-Schaltwerk mit MTB-Kassette bis 11-42.

Ich bringe noch zwei weitere Varianten ins Spiel:

Variante 4:
Schaltwerk RD-RX810 (GRX)
Kassette CS-M7000 11-40
Wolf Tooth Roadlink
Vorteil gegenüber Variante 2:
  • Kapazität 40 anstatt 39
  • Laut Shimano: "Das Schaltwerk RD-RX810 ist mit MTB-Kassetten mit maximal 34Z auf dem größten Ritzel kompatibel.". Aber ob sie mit Roadlink mit 11-40 besser harmoniert als ein 105/Ultegra Schaltwerk? Keine Ahnung.
Variante 5:
Schaltwerk RD-RX812 (GRX)
Kassette CS-M7000 11-40
Käfig durch einen MTB SGS Käfig tauschen (von RD-M8000-SGS)
Vorteil: braucht kein Roadlink, da Schaltwerk von sich aus kompatibel bis 11-42 MTB-Kassetten
Nachteil: Kapazität nur 31 => Bin skeptisch, ob der SGS Käfig die fehlenden 14 rausholen kann
 
Mein Mann fährt seit einiger Zeit ein GRX Schaltwerk RX812, welches mit SGS Leitblechen und Wolftooth Roadlink DM umgebaut wurde, auf einer Compact-Kurbel 50/34 und Sram 10-42 Kassette. Ohne den Roadlink hätte es auch schon gut geschaltet (Kapazität reicht), aber mit wird die Umschlingung nochmal besser und er meint es hat nochmal ein Quäntchen Schaltperformance gebracht.
Das RX812 steht besser unter großen Kassetten als das RX810 (oder Ultegra RX). Das obere Schaltröllchen ist an einer anderen Position angebracht, so dass es in einer anderen Trajektorie schwenkt. Ich habe aktuell ein Ultegra RX am Rad, wenn man da testweise eine große Kassette drunter setzt muss die B-Schraube ganz rein. Das Roadlink macht die Umschlingung besser, aber richtig gut schaut es dann immer noch nicht aus. Im Montageständer schaltet es anständig, aber mit Verschleiß und Dreck in der Rechnung hätte ich Zweifel ob das auf Dauer taugt.
Eigentlich wollte ich den obigen Umbau daher an meinem Rad nachvollziehen. Weil ich aber das RX812 Schaltwerk neu bräuchte, und die Lieferzeiten derzeit immer weiter nach hinten geschoben werden, versuche ich es jetzt mit dem Tanpan Konverter und einem vorhandenen M8000 SGS XT Schaltwerk. Der Theorie nach sollte das zu einem identischen Ergebnis kommen wie mit dem auf SGS umgebauten RX812 Schaltwerk, da die Schaltwerke ziemlich ähnlich sind, bis auf das Übersetzungsverhältnis am Zug, das mit dem Tanpan Konverter ausgeglichen wird. We will see. Der Konverter sollte nächste Woche eintrudeln, dann kann ich bei Bedarf nochmal berichten, wie es funktioniert.
 
@scylla Super, vielen Dank, das beantwortet praktisch alle meine Fragen auf einen Schlag. :)

Nur zwei Detailfragen dazu sicherheitshalber:
  • Ob 10-42, 11-40, 11-42, SRAM oder Shimano, dürfte für das Schaltverhalten vermutlich egal sein?
  • Die SGS Leitbleche vom RD-M8000 müssten auf das RX812 passen, richtig? Gibt es ja sogar neu einzeln, innen+außen zusammen für um die 15 EUR.
 
10-42 ist am kritischsten, weil das die größte Spreizung hat. Je weiter man die B-Schraube reindrehen muss, hat man weniger Umschlingung, und dann schaltet es schlecht vor allem im "kleinen" Bereich der Kassette, besonders aufs 10er und vom 10er Ritzel weg. Dafür das zusätzliche Roadlink, weil das die Umschlingung verbessert. Mit einer 11-40er Kassette könnte man das evtl weglassen und hätte trotzdem ein gleichwertiges Schaltverhalten (nur Vermutung).
Ob die Kassette von Sram oder Shimano kommt ist im Grunde egal, schaltet alles ok. Die Sram finde ich etwas smoother beim Schalten, aber das sind eher Details. Für die Sram braucht man eh einen XD Freilauf, wenn du HG hast, lohnt sich Shimano eher. Ein neuer Freilauf sind ja nochmal ordentlich Zusatzkosten, das muss man dann schon wollen.

Ja, die SGS Leitbleche sind die für das XT M8000 Schaltwerk, die passen :daumen:
 
@scylla Nochmals vielen Dank, deine Antworten sind echt perfekt auf den Punkt! :) Jetzt haben sich noch zwei Verständnisfragen ergeben:
  • Das RD-RX812 ist ja von Haus aus spezifiziert bis maximal 11-42, allerdings für 1x. Das Roadlink verstehe ich daher in diesem Fall eher als optionales Schaltperformance-Tuning für große Kassetten - so wie du schreibst durch verbesserte Umschlingung. Frage: Kann man diesen Punkt völlig unabhängig von 1x und 2x betrachten, könnte also dieses Tuning genauso für 1x sinnvoll sein? Dann könnte man für das RD-RX812 gedanklich trennen: Roadlink für optionales Schaltperformance-Tuning, SGS Leitbleche für Erhöhung der Kapazität zwecks 2x bei großer Kassette.
  • Braucht man mit Roadlink u. U. eine längere Kette als ohne? Gedanke: Falls nicht, könnte man es mit dem RD-RX812 + SGS Leitbleche und 11-42 zunächst ohne Roadlink probieren und dann nach Bedarf ganz einfach nachrüsten.
 
@scylla Nochmals vielen Dank, deine Antworten sind echt perfekt auf den Punkt! :) Jetzt haben sich noch zwei Verständnisfragen ergeben:
  • Das RD-RX812 ist ja von Haus aus spezifiziert bis maximal 11-42, allerdings für 1x. Das Roadlink verstehe ich daher in diesem Fall eher als optionales Schaltperformance-Tuning für große Kassetten - so wie du schreibst durch verbesserte Umschlingung. Frage: Kann man diesen Punkt völlig unabhängig von 1x und 2x betrachten, könnte also dieses Tuning genauso für 1x sinnvoll sein? Dann könnte man für das RD-RX812 gedanklich trennen: Roadlink für optionales Schaltperformance-Tuning, SGS Leitbleche für Erhöhung der Kapazität zwecks 2x bei großer Kassette.
Das RX812 funktioniert auch für 2x. Es hat allerdings eine kleinere Kapazität als das RX810/Ultegra RX.
Vorteil am RX812: es ist dafür optimiert, besser unter großen Kassetten zu stehen, da die Position des oberen Schaltröllchens speziell für den Schwenkbereich von großen Kassetten adaptiert ist.
Nachteil am RX812: die Kapazität reicht nicht, um eine 2fach Schaltung mit großer Kassette zu bedienen, ist ja nicht dafür vorgesehen. Als Workaround kann man es mit den SGS Leitblechen tunen um die Kapazität zu erhöhen.

Richtig, das Goat/Roadlink Tuning kann unabhängig von 1 oder 2fach eine Verbesserung bringen.
Ich hatte an meinem Zweit-Gravel, das ich 1fach mit aktuell 9-44t Kassette fahre, das Roadlink auch mal testweise angebaut um zu schauen, was es dort bringt. Im Montageständer war das Schaltverhalten dort auch verbessert auf den kleinen Ritzeln (auch logisch so). Dort werde ich langfristig auch ein Goat- oder Roadlink anbringen, ist aber momentan noch auf die lange Bank geschoben weil das Radl sowieso demnächst eine komplette Revision bekommt.


  • Braucht man mit Roadlink u. U. eine längere Kette als ohne? Gedanke: Falls nicht, könnte man es mit dem RD-RX812 + SGS Leitbleche und 11-42 zunächst ohne Roadlink probieren und dann nach Bedarf ganz einfach nachrüsten.

Genau so würde ich auch vorgehen :daumen:
Das Roadlink kann man recht einfach montieren, man muss nur das Schaltwerk mal kurz vom Schaltauge abschrauben. Daher ist es ein leichtes, das als nachträgliche Optimierung einzubauen, falls man noch nicht 100% zufrieden ist.
Erstaunlicher Weise braucht kein keine längere Kette, sondern im Gegenteil, wenn sie vorher auf der etwas zu langen Seite war, dann hängt sie mit Roadlink schon durch. Wir hatten auch damit gerechnet, die Kette verlängern zu müssen, das Gegenteil war der Fall. Frag mich nicht warum :ka:
 
Perfekt, danke @scylla.

Ich frage mich gerade, ob die Wahl der Kette für die 11-42 Shimano Kassette (CS-M7000 oder CS-M8000) kritisch ist. Hatte bislang ohne groß darüber nachzudenken mit der CN-HG601 11-fach Kette geplant.

Jetzt habe ich gerade bei meiner Recherche für mein Rennrad zwecks Aufrüstung auf 11-34 mit einer CS-HG800 Kassette (habe ein RD-R8000 Schaltwerk) häufig gelesen, dass die CS-HG800 trotz akribischer Einstellung unter Last Geräusche mit 11fach Ketten auf manchen Ritzeln macht, weil die Kette das Nachbarritzel berührt. Ob gleiches für die CS-HG700 gilt, weiß ich nicht. Abhilfe bringt wohl eine schmalere Kette, z.B. eine XT 12fach, nehme mal an CN-M8100. Jetzt frage ich mich, ob Ähnliches für die CS-M7000 / CS-M8000 Kassetten gilt, oder ob ich bedenkenlos die CN-HG601 Kette nehmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf den regulären Gangkombinationen hab ich keine Geräusche, weder am Rennrad (Ultegra 11fach Kassette) noch am Gravel. In den "verbotenen" extremen Gangkombinationen ja, da schleift es schon hier und da, vor allem am Umwerferblech und dem zweiten Kettenblatt vorne an der Kurbel... aber das sollte man ja eh nicht fahren, von daher schaltet man dann halt einfach weg auf eine sinnvollere Kombination anstatt mehr Last drauf zu geben und sich über die Geräusche zu ärgern. Die extremen Gänge wären daher für mich kein valides Kriterium um irgendwas anzupassen.
Ich fahre entweder HG701, 601 oder Sram X1 11fach Ketten, wo ich halt günstig und verfügbar dran komme. In der Schaltqualität geben sich die nichts. Hinsichtlich Haltbarkeit scheint die 701 am besten.

Die 12fach Shimano Ketten wirst du nicht nehmen können. Die haben eine spezielle Form, die Ecken von den Laschen sind innen quasi angefast. Daher laufen die nur auf speziell für die 12fach Shimano Ketten vorgesehenen Kassetten und Kettenblättern.
Wenn 12fach, dann musst du Sram Ketten benutzen, die laufen auf allen Ritzeln. Halte ich aber eh für unnötig.
 
Das beruhigt mich. :) Dann bleib ich bei meinem ursprünglichen Plan mit der HG601.

Wie du sagst, klein-klein und groß-groß schalte ich sowieso nicht bzw. weg. Um über kreuz Kombinationen geht es bei dem für die 11-34 CS-HG800 Kassette spezifischen Problem wohl nicht (s. z.B. diesen Thread, gibt auch andere, auch englischsprachige). Aber das würde jetzt wohl off-topic werden.
 
Interessant, von dem Problem habe ich bis dato noch nichts gehört. Gerade mal nachgeschaut, genau die Ultegra 8000 Kassette (11-32) hab ich auch auf dem Rennrad. Glücklicher Weise ist meine unauffällig.
Irgendwie hört sich das für mich nach Qualitätsproblemen an, ist ja scheinbar bei jedem irgendein anderes Ritzel. Ich hatte zwischenzeitlich vor 3-4 Jahren den Eindruck, dass es bei Shimano mal nicht so rund lief qualitätsmäßig. Hatte da auch schon mal fabrikneue XTR Kettenblätter mit massiven Nasen an einzelnen Zähnen... sowas geht halt mal garnicht. Mittlerweile aber wieder alles gut, zumindest bei den neueren Teilen, die ich von Shimano gekauft habe.

(OT Ende)
 
Sorry, dass ich nochmal OT nachschiebe: Wie sich in Beitrag #21 endgültig herausstellt, meint der Themenersteller in dem Thread mit "HG8000" nicht die R8000 (11-32), sondern die HG800 (11-34). In dem ganzen Thread geht es hauptsächlich um die 11-34. Zwischendurch meint einer mal, er hätte mal gelesen, dass auch die R8000 betroffen sei, aber das scheint mir nicht gesichert bzw. selten. Dagegen habe ich über Probleme mit der HG800 relativ häufig gelesen. Ich werde die 11-32 R7000 von meinem Gravel erst mal ans Rennrad montieren, wenn ich den 11-42 Umbau mache; dann findet die noch Verwendung. Wenn mir mal danach ist, gebe ich der HG800 eine Chance. Vielleicht waren es ja auch da Qualitätsprobleme waren, die inzwischen in den Griff bekommen wurden, schwer zu sagen. Oder vielleicht kommt ja irgendwann auch eine R8000 11-34 raus, wer weiß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüße als Gast hier im Forum! Eure Beiträge haben mir sehr geholfen, besten Dank! Ich konnte mein Canyon Grail mit Ultegra-Schaltung 2x11 fit machen für diverse Anstiege im Südschwarzwald. Ich habe wie beschrieben das Ultegra Schaltwerk gegen ein RDX812 getauscht, wobei ich lange SGS Kettenleitbleche eingesetzt habe. Als Kassette läuft nun eine 11-42 statt 11-34. Die Kette musste ich noch um zwei Glieder verlängern.
Funktioniert super!

Muss etwas korrigiere: es ist doch 'nur' die 11-40er Kassette. Läuft aber seit fast einem Jahr rund und problemlos. Damit sind plötzlich viele Touren dazu gekommen, für die man sonst ein Hardtail nehmen würde.
 
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Hat eine Weile gedauert, bis die Teile ankamen, und letztes Wochenende hab ich mir dann die Zeit für den Umbau genommen. Hat super funktioniert. Wegen Lieferschwierigkeiten wurde es eine SunRace-Kassette (11-42), macht einen sehr guten Eindruck. Habe nur eine kurze Probefahrt gemacht, bin bislang begeistert. Die Kette surrt ein wenig in den niedrigeren Gängen (größere Ritzel), aber ich denke, das ist bei der Kombi normal. Die B-Schraube habe ich momentan komplett drin, da werde ich jetzt noch etwas rausdrehen und schauen, wie sich das auswirkt. Die Kettenlänge ist für meine Begriffe optimal so, wie auf den Fotos zu sehen (groß-groß und klein-klein, die Kurbel ist 50/34).
 

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Mein Mann fährt seit einiger Zeit ein GRX Schaltwerk RX812, welches mit SGS Leitblechen und Wolftooth Roadlink DM umgebaut wurde, auf einer Compact-Kurbel 50/34 und Sram 10-42 Kassette. Ohne den Roadlink hätte es auch schon gut geschaltet (Kapazität reicht), aber mit wird die Umschlingung nochmal besser und er meint es hat nochmal ein Quäntchen Schaltperformance gebracht.
Das RX812 steht besser unter großen Kassetten als das RX810 (oder Ultegra RX). Das obere Schaltröllchen ist an einer anderen Position angebracht, so dass es in einer anderen Trajektorie schwenkt. Ich habe aktuell ein Ultegra RX am Rad, wenn man da testweise eine große Kassette drunter setzt muss die B-Schraube ganz rein. Das Roadlink macht die Umschlingung besser, aber richtig gut schaut es dann immer noch nicht aus. Im Montageständer schaltet es anständig, aber mit Verschleiß und Dreck in der Rechnung hätte ich Zweifel ob das auf Dauer taugt.
Eigentlich wollte ich den obigen Umbau daher an meinem Rad nachvollziehen. Weil ich aber das RX812 Schaltwerk neu bräuchte, und die Lieferzeiten derzeit immer weiter nach hinten geschoben werden, versuche ich es jetzt mit dem Tanpan Konverter und einem vorhandenen M8000 SGS XT Schaltwerk. Der Theorie nach sollte das zu einem identischen Ergebnis kommen wie mit dem auf SGS umgebauten RX812 Schaltwerk, da die Schaltwerke ziemlich ähnlich sind, bis auf das Übersetzungsverhältnis am Zug, das mit dem Tanpan Konverter ausgeglichen wird. We will see. Der Konverter sollte nächste Woche eintrudeln, dann kann ich bei Bedarf nochmal berichten, wie es funktioniert.
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Tollen Beiträge, jedoch stehe ich gerade etwas auf dem Schlauch und weiß nicht weiter. Ich bin ebenfalls gerade am überlegen wie ich mein Gravel Bike für steile Anstiege mit viel Gepäck fit machen kann. Ich besitze komplett die GRX 810 2x11 mit 11-32 Kassette und 31-48 Kurbel.

- Warum benötige ich an der RX812 noch SGS Leitbleche? Dieses Schaltwerk besitzt doch bereits den langen Käfig. Oder kann ich nur durch die Leitbleche eine RX810 zu einer RX812 umbauen?

- Gibt es bereist Neuigkeiten ob die Combi XT RD-M8000 und Tanpan Converter funktionieren oder stimmt dann hier die Kettenlinie nicht mehr?

Vielen Dank schon im voraus für eine Rückmeldung.
 
- Warum benötige ich an der RX812 noch SGS Leitbleche? Dieses Schaltwerk besitzt doch bereits den langen Käfig. Oder kann ich nur durch die Leitbleche eine RX810 zu einer RX812 umbauen?

Die SGS Leitbleche vom M80000 XT Schaltwerk passt NUR an das RX812 Schaltwerk, an das RX810 passen sie nicht! Das RX812 hat ab Werk GS Leitbleche.
Das RX812 Schaltwerk hat anders positionierte Leitröllchen. Dadurch steht es besser unter großen Kassetten, was die Schaltqualität besser macht.
Auch wenn das RX810 eine größere Kapazität hat als das RX812 Schaltwerk, wird es eine wirklich große Kassette, also z.B. die 10-42, nicht vollständig schaffen. Das macht die Schaltqualität nochmal schlechter, wenn man nicht die Kette zu kurz ablängt, so dass sie abreißen würde wenn man versehentlich mal groß-groß schaltet.
Versuch macht kluch. Welche Abstriche du noch akzepieren möchtest, kannst nur du wissen. Kannst es ja einfach mal ausprobieren und selber entscheiden vor du ein neues Schaltwerk kaufst.


- Gibt es bereist Neuigkeiten ob die Combi XT RD-M8000 und Tanpan Converter funktionieren oder stimmt dann hier die Kettenlinie nicht mehr?

Die Kombi fahre ich mittlerweile. In der Theorie sollte es 100% passen, genauso wie mit RX812 Schaltwerk, und am Montageständer tut es das auch. Allerdings muss ich ständig die Zugspannung nachstellen, was bei meiner anderen Schatung ohne Converter nicht der Fall ist. Die Klemmschraube ist fest zu und der Zug ist einwandfrei, daran liegt's nicht. Ich hab den Verdacht, dass der Konverter da zu viel Spiel rein bringt, schließlich wird der Zug da zweimal rumgewickelt.
Außerdem musste ich den Konverter letzten Endes vorne unter den Vorbau "inline" in die Außenhülle einfügen. Dort nervt und klappert er fröhlich rum und sieht eher suboptimal aus. Hinten direkt ins Schaltwerk gesteckt wollte es garnicht funktionieren, da er doch recht groß ist und mit dem Rahmen kollidierte. Außerdem ließ sich das hintere Stück Außenhülle nicht vernünftig ablängen, entweder der Konverter stand in bestimmten Gängen seltsam ab, oder die Außenhülle war direkt zu kurz. Nach 5 Anläufen, mehreren verschnibbelten Zügen und Spaß beim Einfädeln in den Rahmen hab ich das aufgegeben.
Fazit: meine Begeisterung hält sich in Grenzen und ich werde das vermutlich irgendwann wieder auf ein System mit RX812 Schaltwerk und ohne Konverter ändern.
 
- Warum benötige ich an der RX812 noch SGS Leitbleche? Dieses Schaltwerk besitzt doch bereits den langen Käfig. Oder kann ich nur durch die Leitbleche eine RX810 zu einer RX812 umbauen?
Zum ersten Teil der Frage: Das RX812 besitzt keinen langen Käfig, sondern einen GS (mittellang) Käfig. Der Austausch gegen SGS (lang) erhöht die Kapaztiät.

Zum zweiten Teil der Frage: Nein, das geht nicht. Erstens weil, die die SGS Leitbleche vom M8000 nicht an das RX810 passen (s. dazu auch den Thread Kompatibilität SGS Käfig mit 105/Ultegra/GRX). Und zweitens, weil RX810 und RX812 anders aufgebaut sind; d.h. selbst wenn die SGS Leitbleche passten, würde es dadurch nicht die Eigenschaften des RX812 bekommen.

Mein Verständnis:

Das RX812 ist offiziell gemacht für MTB-Kassetten bis 11-42, allerdings offiziell nur für 1x; wegen des GS Käfigs ist die Kapazität zu gering (oder zumindest sehr grenzwertig) für eine 2x Kurbel mit 16er Differenz. Daher der Tausch gegen einen SGS Käfig, um die Kapazität zu erhöhen. In meinen Augen sozusagen ein sauberer Hack.

Das RX810 dagegen ist - so habe ich dank @scylla verstanden - nicht für so große Kassetten gemacht. Offiziell geht es nur bis 34Z. Da hier nicht das Problem die Kapazität ist, sondern das Schaltwerk an sich anders aufgebaut ist, würde der Tausch des Käfigs gegen SGS nicht helfen (ganz abgesehen davon, dass der wie gesagt auch gar nicht passen würde).
 
Hallo,
ich Klinke mich Mal kurz ein. Muss aber gestehen dass nicht mehr ganz bei den ganzen Variationen Durchblicke.

Meine Frage wäre folgende. Ich fahre ein RX-812 mit umgebauten Käfig von garbaruk auf einer 11-50 Kassette auch von garbaruk.
Jetzt überlege ich den Dropbar auszutauschen gegen flat/leichten riser und wurde dementsprechend gerne die GRX STI umbauen auf normale Bremshebeln und Daumenschalter (irgendein 11-fach Shimano)
Dafür bräuchte ich dann den Roadlink, korrekt? Oder geht das einfach so mit einem MTB Daumenschalter?

Danke und beste Grüße
 
Hallo,
ich Klinke mich Mal kurz ein. Muss aber gestehen dass nicht mehr ganz bei den ganzen Variationen Durchblicke.

Meine Frage wäre folgende. Ich fahre ein RX-812 mit umgebauten Käfig von garbaruk auf einer 11-50 Kassette auch von garbaruk.
Jetzt überlege ich den Dropbar auszutauschen gegen flat/leichten riser und wurde dementsprechend gerne die GRX STI umbauen auf normale Bremshebeln und Daumenschalter (irgendein 11-fach Shimano)
Dafür bräuchte ich dann den Roadlink, korrekt? Oder geht das einfach so mit einem MTB Daumenschalter?

Danke und beste Grüße
https://www.bike24.de/p1114104.html?menu=1000,1868,1969,1973

Die MTB Daumenschalter werden nicht funktionieren. Die im Link sind für Roadschaltwerke, zu denen die GRX gehören, geeignet. Wenn dein Setup ohne Roadlink funktioniert, brauchst du da nichts ändern
 
@Felix1509 da würdest Du dann z.B die Shimano SL-RS700 Flatbarshifter 11f aus der105er Gruppe nutzen können.

Edit: das gleiche hatte dir ja bereits @IckeausBerlin geschrieben

Und an @scylla: 1000 Dank für deine fundierten Infos! Das hat mir in dem Dschungel bzgl. Kompatibilitäten enorm weitergeholfen! Danke :love:
 
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Variante 5:
Schaltwerk RD-RX812 (GRX)
Kassette CS-M7000 11-40
Käfig durch einen MTB SGS Käfig tauschen (von RD-M8000-SGS)
Vorteil: braucht kein Roadlink, da Schaltwerk von sich aus kompatibel bis 11-42 MTB-Kassetten
Nachteil: Kapazität nur 31 => Bin skeptisch, ob der SGS Käfig die fehlenden 14 rausholen kann

Mit dem längeren Käfig kann RD-RX812 glatt, schnell und zuverlässig in 1x mit einer 11-50 Sunrace Kassette schalten. Also 39-40T Kapazität geht. Ob 45 auch geht, kann ich nicht sagen.

Nur muss man mit dem Schaltauge aufpassen: als ich mein Nuroad Pro umgeschraubt habe, konnte ich mit dem vorhandenen Direct-Mount-Schaltauge nicht richtig alles einstellen. Ich habe das kürzere Schaltauge (https://nanobike.de/cube-schaltaugenset-nuroad-mtb/rr-x12-std-18-06267) und das RD-RX812 mit der passenden Aufhängung (Teile Y-3E998020 + Y-3E958000 verwendet - hier sind die Teile identisch mit dem Ultegra RD R8000, nicht M8000). Im meinen Fall war auch eine längere Einstellschraube B nötig.

Roberto
 

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Mein Mann fährt seit einiger Zeit ein GRX Schaltwerk RX812, welches mit SGS Leitblechen und Wolftooth Roadlink DM umgebaut wurde, auf einer Compact-Kurbel 50/34 und Sram 10-42 Kassette.

Hallo,
ich darf vielleicht den Thread noch einmal hervorholen. Erst einmal vielen Dank, Scylla, für Deine detaillierten Beschreibungen, die mich als "Schaltungs-Fortschrittsleugner" auf 2 mögliche Lösungen brachten. Vorab, ich plane, ein 2x-System mechanisch mit Schalt-Bremshebeln anzusteuern (wenn Shimano-STI mit Tanpan oder wenn SRAM Red-Hebel mit JTek No. 9, das steht noch nicht fest.) Mit Jtek habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Vor 20 Jahren hatte nun meine Ultegra 6503 3x9 bereits eine Schaltungsbandbreite von 567% (laut Ritzelrechner), die aktuelle 1x GRX (42-11/42) hat eine von 383 % und die 2x-GRX (48/31-11/34) hat eine von 479% - so sieht Fortschritt aus 8-), besonders für Gravel-Räder mit denen man"überall" hin soll und die "ein Rad für alles" sein sollen :). Marketing-Bla ...

Indem Du und Dein Mann M8000 SGS XT-Leitbleche an GRX RX812-Schaltwerke geschraubt habt, realisiert ihr (50/34-10/42) eine Bandbreite von, tataa:
561%
Das ist doch schon mal was. Ihr habt die Schaltungsbandbreite einer 3x-Schaltung in ein 2x-System geholt.

Meine 1.) Frage:
Eine 2x-GRX-Schaltung (50/34-10/42) müsste doch mit einem "reinen" XT- oder XTR-Schaltwerk (XT M8000/XT M8100/ XTR M9100) genauso gut laufen, wie mit einem per XT-Leitblech-gehackten GRX RX812-Schaltwerk, oder?

2.) User Felix1509 schreibt hier im Thread, dass er das 1x-Schaltwerk GRX RD-RX812, was normal für ein größtes 42er Ritzel vorgesehen ist, dank Garbaruk-Käfig erfolgreich mit einem 50er Ritzel fährt. Woanders schreiben Leute Ähnliches. Es sieht also so aus, als wäre der Kapazitätsgewinn mit dem Garbaruk-Käfig nochmal größer als mit den M8000 SGS XT-Leitblechen. Hast Du schonmal von jemandem gehört, der einen Garbaruk-Käfig an ein RD-RX812- oder XT- oder XTR-Schaltwerk geschraubt hat und damit 2x fährt?

Wenn das funktioniert, wie ich es mir wünsche, hätte man eine 2x-Schaltung mit 50/34-10/46, was einer Schaltungsbandbreite von 615% entspräche, hätte also "Fortschritt" :). Ok, ich würde mich über eine Antwort freuen und sag mal tschüss & bis dann
 
Moin, freut mich wenn ich helfen konnte :)
Ich versuch es mal der Reihe nach zu beantworten...
Vor 20 Jahren hatte nun meine Ultegra 6503 3x9 bereits eine Schaltungsbandbreite von 567% (laut Ritzelrechner), die aktuelle 1x GRX (42-11/42) hat eine von 383 % und die 2x-GRX (48/31-11/34) hat eine von 479% - so sieht Fortschritt aus 8-), besonders für Gravel-Räder mit denen man"überall" hin soll und die "ein Rad für alles" sein sollen :). Marketing-Bla ...
Indem Du und Dein Mann M8000 SGS XT-Leitbleche an GRX RX812-Schaltwerke geschraubt habt, realisiert ihr (50/34-10/42) eine Bandbreite von, tataa:
561%
Das ist doch schon mal was. Ihr habt die Schaltungsbandbreite einer 3x-Schaltung in ein 2x-System geholt.

Btw ist hier ein Update nötig: wir haben mittlerweile beide noch ein wenig nachgeregelt mit Subcompact Kurbeln (Praxisworks Zayante 48/32). Das verschiebt den Übersetzungsbereich in eine sinnvollere Richtung: 48/10 ist immer noch eine eher "dicke" Rennrad Übersetzung, während der kleinere 32/42 Gang im Gelände willkommen ist.

Der Eierlegendewollmilchsau-Gedanke ist tatsächlich Grund, warum wir bei diesen Rädern auf große Bandbreite Wert legen. Unsere Gravels sollen von "CC-Mountainbike" (sprich: Gelände, Trails up and down, testen was fahrtechnisch möglich ist) bis "Rennrad" (hunzgewöhnliches Kilometergeschrubbe auf Asphalt, hierfür haben wir beide einen zweiten LRS mit Straßenslicks) vieles mitmachen. Um den Spagat befriedigend zu schaffen braucht es eben die Untersetzung eines Mountainbikes für fiese Geländerampen samt der Übersetzung eines Rennrads wenn man mit den leichtrollenden Slicks Gas geben möchte.
Für eher herkömmliche Gravel-Nutzung, sprich Tourenfahren abseits des Straßenverkehrs, würde ich allerdings deutlich weniger Wert auf Bandbreite legen. Da finde ich ein einfacheres System mit limitierter aber dafür auf den Einsatzzweck angepasster Bandbreite wesentlich charmanter. Das Zweit-Gravel, das nur Geländereifen besitzt und nur zum gemütlichen Touren im Gelände benutzt wird, besitzt eine Einfach-Schaltung, und ich hab dort nicht das Gefühl, dass mir was abgehen würde, im Gegenteil genieße ich dort die Reduktion auf das Wesentliche. Am Mountainbike habe ich den Umwerfer sogar schon zu 9fach Zeiten abgeschafft, als Systeme mit einem Kettenblatt noch garkein Ding waren und die meisten mich dafür mitleidig belächelt haben.
Was ich damit sagen möchte: rein nur auf Bandbreite zu schielen muss nicht immer sein. Wesentlicher ist es zu schauen, ob man es (wirklich) braucht und wo man es braucht. Manchmal kann "Forschritt" auch Reduktion sein. Man muss das schon im Kontext des Einsatzgebiets sehen und bewerten. Früher zu 3fach Zeiten sind viele Leute de facto nur auf dem mittleren Kettenblatt rumgefahren, waren aber trotzdem überzeugt das alles zu brauchen (weil man das ja so gemacht hat damals), heute sind die meisten glücklicher mit 1fach Systemen und brauchen plötzlich garnicht mehr. Die Macht des Marketings :)

Meine 1.) Frage:
Eine 2x-GRX-Schaltung (50/34-10/42) müsste doch mit einem "reinen" XT- oder XTR-Schaltwerk (XT M8000/XT M8100/ XTR M9100) genauso gut laufen, wie mit einem per XT-Leitblech-gehackten GRX RX812-Schaltwerk, oder?
Das RX812 ist im Grunde genommen ein M8000 Schaltwerk mit der Zugübersetzung für Rennrad-STIs.
Wie oben geschrieben hatte ich eine Zeit lang auch das M8000 mit Wolftooth Tanpan Converter am Rad, was aber für mich nicht komplett zufriedenstellend funktioniert hat. Ja, theoretisch sollte das gleich sein, und ist es auch im Montageständer. Aber man hat dann halt den fetten Converter am Rad rumbaumeln, der seine eigenen Challenges zwecks Positionierung mit sich bringt. Außerdem musste ich mit dem Converter zu oft die Schaltung nachstellen, was mich auch nicht zufrieden gestellt hat.

Die elegante Lösung ist ein gepimptes RX812 Schaltwerk. Wenn ich die Teile neu kaufen muss und die adpterlose Variante verfügbar ist, dann würde ich auf jeden Fall das machen. Ich hab das M8000 Schaltwerk auch nur montiert, weil das RX812 eine längere Zeit nicht zu haben war. Adapter sind eigentlich immer nur eine Notlösung und für mich hat irgendein Adapter-System auch noch in den seltensten Fällen dauerhaft befriedigend funktioniert. Meistens rüste ich dann doch auf die elegante adapterfreie Lösung um, sobald es möglich ist.

2.) User Felix1509 schreibt hier im Thread, dass er das 1x-Schaltwerk GRX RD-RX812, was normal für ein größtes 42er Ritzel vorgesehen ist, dank Garbaruk-Käfig erfolgreich mit einem 50er Ritzel fährt. Woanders schreiben Leute Ähnliches. Es sieht also so aus, als wäre der Kapazitätsgewinn mit dem Garbaruk-Käfig nochmal größer als mit den M8000 SGS XT-Leitblechen. Hast Du schonmal von jemandem gehört, der einen Garbaruk-Käfig an ein RD-RX812- oder XT- oder XTR-Schaltwerk geschraubt hat und damit 2x fährt?

Sorry, genau kann ich das nicht beantworten, da ich den Garbaruk Käfig noch nie in der Hand hatte, geschweige denn montiert.
Allerdings habe ich theoretisch begründete Zweifel, das dir das in Punkto Kapazität was bringt.
Der Garbaruk Käfig wird für 1fach Systeme bis zu 10-50Z Kassette beworben. Macht eine Kapazität von 40Z. Der Vorteil soll sein, dass die Leitrolle noch besser unter der großen Kassette positioniert ist.
Der SGS Käfig vom M8000 Schaltwerk wird mit einer Kapazität von 47Z angegeben. Somit würde ich meinen, dass die XT-Leitbleche in Sachen Kapazität mehr bringen. Bei der Positionierung des Leitröllchens unter der Kassette mag das anders ausschauen, evtl ist die Schaltqualität mit dem Garbaruk Käfig dadurch besser. Bringt dir dann aber nichts, falls es zu wenig Kapazität für deine angepeilte Bandbreite haben sollte.

Wenn das funktioniert, wie ich es mir wünsche, hätte man eine 2x-Schaltung mit 50/34-10/46, was einer Schaltungsbandbreite von 615% entspräche, hätte also "Fortschritt" :).

Wie oben geschrieben: brauchst du das, ganz wirklich in der Praxis, und nicht nur um in der Theorie eine noch höhere Bandbreite zu haben?
50/10 ist "dicker" als Rennrad-Heldenkurbel. Der Gang macht eigentlich nur Sinn, wenn man ständig Powersprints reißt oder wenn einem 80km/h bergab nicht reichen. Außerdem ist zu bedenken, dass das 10er Ritzel ganz schön hakelig unrund läuft, wenn man mit dem Druck des 50er Kettenblatts reinlatscht, sprich auch für Powersprints ist der Gang eigentlich eher nicht so brauchbar, somit nur tauglich um bergab bei moderatem Druck noch mehr Gas zu geben als die Rennrad-Kollegen. Ich hatte den Gang ja länger am Rad, somit Erfahrungswerte. Teils fand ich es ja ganz witzig, aber ehrlich gesagt vollkommen unnütz und praxisfern. War auch nur deswegen so verbaut, weil die Compact Kurbel vorhanden war und wir auf die gewünschte Subcompact Kurbel fast ein Jahr gewartet haben.
48/10, also die dicke Übersetzung mit Subcompact Kurbel, entspricht immer noch einer gängigen Heldenkurbel-Übersetzung am Rennrad, das ist vollkommen ausreichend um in der Rennrad-Gruppe die niedrigste Trittfrequenz zu fahren ;)
Auch 46/10 (mit kleiner Subcompact 46/30 Kurbel) entspricht noch einer vollkommen gängigen Rennrad Compact Übersetzung, ist sogar noch ein winziges bisschen "dicker".

Es ist also wirklich fraglich, ob du die riesige Bandbreite in der Praxis tatsächlich bauchst und nutzen kannst, oder ob es nicht sinnvoll wäre, dir die Gelände-Untersetzungen durch eine Subcompact Kurbel zu holen, und dafür auf die große 10-46 Kassette zu verzichten. Wie schon anfangs gesagt, weniger Bandbreite aber dafür im richtigen Bereich schlägt bisweilen maximierte Bandbreite, die Bereiche abdeckt die man evtl garnicht benötigt. Zumal die große Kassette ja auch wieder (noch) größere Gangsprünge mit sich bringt, was auch wieder eher unangenehm sein kann, wenn man das Gerät als Rennrad missbraucht.
 
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Hallo Scylla,

erst mal vielen Dank für Deine supersachlich-aufkärende, von Praxiswissen nur so strotzende Antwort. Kann ich Dich irgendwo "liken" (für Deine mtb-forum-Karriere :) ?) Du verweist zu Recht darauf, dass das mit der eierlegenden Wollmilchsau immer ein Kompromiss ist, insofern war der "1-für-alles"-Ansatz beim Gravel-Marketing wohl auch, na ja, Marketing. Man muss sich immer noch für eine Richtung entscheiden, was bei mir - Dank eurer Vorarbeit - eine 50/34-xx/xx-Kombi wird. Ich will auch keinem 1x-Fahrer seine Freude am 1x-System rauben (obwohl "Gegen-Marketing" lustig wäre), meine Prio ist einfach "Mehr-Bandbreite" vor Hillclimb-Fähigkeit.
Wie oben geschrieben hatte ich eine Zeit lang auch das M8000 mit Wolftooth Tanpan Converter am Rad, was aber für mich nicht komplett zufriedenstellend funktioniert hat.
Schade, schade, das werde ich ausprobieren, bzw auch die Sram22-JtekNo.9-M8000-Variante und berichten, wie es funktioniert.
Der SGS Käfig vom M8000 Schaltwerk wird mit einer Kapazität von 47Z angegeben. Somit würde ich meinen, dass die XT-Leitbleche in Sachen Kapazität mehr bringen.
Dem kann ich eine gewissen Logik nicht absprechen, das muss ich ausprobieren :)
Garbaruk sagte mir gestern, dass sie die Käfige ab Herbst auch für die 12-fach M8100/M9100-Serie Schaltwerke anbieten wollen, es bleibt also genug Bastel-Gelegenheit. JTek hat noch nicht geantwortet, aber am Kabelzug-Verhältnis (glaube ich) hat sich nichts von M8000 auf M8100 geändert...

Wie oben geschrieben: brauchst du das, ganz wirklich in der Praxis, und nicht nur um in der Theorie eine noch höhere Bandbreite zu haben?
50/10 ist "dicker" als Rennrad-Heldenkurbel.
Das ist ein Missverständnis. Ich möchte nicht auf Microspline oder XD/XDR wechseln, sondern auf dem 11-fach-Shimano-HG bleiben (so die Planung, irgendwas muss ich ja mal festlegen, sonst plane ich noch in 5 Jahren). Ich hätte mit den "Kaufzahnkränzen" minimal 11 Zähne auf dem Zahnkranz d.h. 50/34-11/xx wäre im Vergleich zu den "Normalkurbeln" der 90er Jahre keine Heldenkombi :)...
So in den bayerischen Voralpen oder am Gardasee finde ich es schon gut, eine Übersetzung von 0,8 bis 4,5 zu haben (saus)...

Dann gibt es noch "Basteloptionen": Wenn ich Dirk Stock im Telefonat letzte Woche richtig in Erinnerung habe, dreht er 11x-HG-Freiläufe so ab, dass Kassetten mit minimal 10x-Ritzel drauf passen, sodass hier noch Spielraum nach oben wäre. Die käuflichen 12x-ROTOR-Kassetten (die passen auch auf 11x-HG-Freiläufe) habe ich auch noch nicht abgeschrieben, wenn ich auch schon 2 schlechte Online-Reviews darüber gelesen habe und Dirk Stock von ihnen abrät.

Ansonsten kann ich Dein Fahrerlebnis mit 9x und 10x-Ritzeln vollumfänglich bestätigen 💩


Zumal die große Kassette ja auch wieder (noch) größere Gangsprünge mit sich bringt, was auch wieder eher unangenehm sein kann, wenn man das Gerät als Rennrad missbraucht.

Ja, genau. Ich hätte halt gerne "oben" eine Rennrad-artige Schaltungsabstufung, mit der man auf der Ebene halbwegs "Rund um den Gardasee" in der Gruppe mitkommt (11-12-13-14-15) und "unten" noch 1-2 "Omagänge" (z.B. 36-42), damit ich vom Gardasee noch zum Lago di Ledro hochkomme. Und das ganze bitte so leicht wie mit mechanischen Brems-Schalthelbeln eben möglich (Weightweenie). Das gibt es so nicht zu kaufen, aber sonst wäre es ja auch langweilig:)
Also nochmal danke für Deinen konstruktiven Beitrag &
viele Grüße
 
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