[A] Custom Build to Last

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Das Ganze wird mein erster Custom Aufbau und auch mein erster Thread dazu. Ich mache das hauptsächlich aus Spaß und um meine Besessenheit auszuleben. Ich neige dazu, zu viel zu recherchieren, suche immer noch dem Optimum und gehe dann doch wieder Kompromisse ein, der Vernunft (Geldbeutel) wegen. Aber ich hoffe, dass es dem einen oder anderen dann doch gefallen wird. Und vielleicht habt ihr ja noch die ein oder andere Sache, die zu weiterer Recherche und Overthinking führt :D

Introduction​

2018 habe ich mein erstes Fully auf gut Glück gekauft. Es war als gebraucht und überholt bei einem Händler in meiner Nähe ein super Schnäppchen und hatte zufällig die Komponenten, die ich damals als gut für den Einstieg recherchiert hatte. So kam ich zu meinem Ghost SLAMR 5 von 2017 in Größe S. Ich habe davor super viele verschiedene Bikes probegefahren, aber als ich zum ersten Mal auf dem SLAMR saß, fühlte ich mich gleich wohl. Ich wusste damals nicht recht wieso, aber vermutete es muss am Stack+Reach liegen.

Um sicherzugehen testete ich noch wo anders ein damaliges Cube Two15, was ähnliche Stack+Reach Werte hatte. Dort fühlte ich mich auch ähnlich wohl. Das Rumgesuche war also zu Ende, ich entschied mich für das SLAMR und ich war als Anfänger zum ersten Mal auf den Trails unterwegs.

Seit 2020 dann die Langeweile während der Lockdowns begann, habe ich immer im mit neuen Bikes geliebäugelt. Die Recherche ging los - noch zwar ohne ernste Kauf-Absicht, aber einfach aus Interesse. (Mittlerweile sind 2 Jahre vergangen und die Kauf-Absicht besteht, das Budget ist gesprengt und mehr oder weniger auch schon egal und ich warte.)

Zwischenzeitlich hatte ich im Urlaub und bei Kumpels schon mehrere andere Bikes probesitzen können, aber ich war jedes Mal wieder happy auf meinem SLAMR zu sitzen. Dort fühle ich mich einfach wohl (absurd dann überhaupt nach einem neuen Bike zu suchen). Auf jeden Fall ist mein Ziel mit dem neuen Bike den Wohlfühlfaktor vom SLAMR beizubehalten aber die Störfaktoren zu eliminieren.

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Re: [A] Custom Build to Last
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von seblubb

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Klingt spannend. Vor allem was es dann als Alternative wird.
Die Slamr sind schon feine Bikes. Man gewinnt zwar keinen Blumentopf vor der Eisdiele - damit fahren macht aber echt gute Laune.
 
Dabei! Gibt's beim Ratespiel was zu gewinnen?

"Built to Last", Budget gesprengt - Tarvo oder Cinto?

Passt zwar nicht unbedingt zur vermuteten Vorliebe für moderatere Geo (ohne das alte SLAMR genau zu kennen), aber mehr Anhaltspunkte habe ich gerade nicht :ka:
 

Anforderungen​

Geometrie​

Wie bereits geschrieben, habe ich mich auf meinem SLAMR von Anfang an wohlgefühlt. Deshalb wollte ich bezüglich der Geometrie ähnliche Stack+Reach Kombinationen (2020 wusste ich nicht viel mehr über Geometrie). Nach endloser Recherche zu Geometrie, gab es dann doch ein paar Dinge, die ich gerne an der Geometrie meines SLAMRs ändern wollte. Die folgenden Wünsche waren also gesetzt:
  • Reach etwas länger (für besseres Stehen ;-))
  • Oberrohr (effektiv) möglichst gleich (da Sitzen super)
  • Flacherer Lenkwinkel
  • Sitzwinkel wegen dem flacheren Lenkwinkel etwas steiler
  • Möglichst kurzes Sitzrohr
Bei meinem SLAMR hat mich immer genervt, dass ich nur einen 100mm Dropper Post fahren kann, obwohl ich gut 5 cm mehr über dem Sattelrohr hatte. Dies liegt an dem dummen Knick im Sitzrohr, der vor allem bei meiner kleinen Größe S zu Platzmangel führt. Dies schränkt schon stark ein, zumal nur die KindShock Lev Integra inkl. Actuator kurz genug ist, um überhaupt 100mm fahren zu können. Selbst der Oneup Dropper V2 wäre nur mit 100mm nutzbar.

Anforderungen wegen vorhandener Bauteile​

Da ich mir von @felixthewolf einen wunderschönen Laufradsatz mit Onyx Vesper Naben (siehe mein Review) habe bauen lassen, will ich diesen natürlich unbedingt weiter verwenden. Weshalb folgende Kriterien mit auf die Liste kamen:
  • 29 Zoll v+h
  • Boost v+h
  • Torque Cap kompatible Gabel
  • Platz für 2.4" bis 2.6" Reifen

Wartbarkeit​

Da ich selbst gerne Schraube habe ich mir nach und nach alle Service-Tätigkeiten angeeignet. Da ich einige Standards nicht so sehr mag, sollte das neue Bike auch meinem Schrauberherz gefallen, weshalb es folgende Anforderungen auch auf die Liste geschafft haben. Wobei ich hier auch Kompromisse eingehen würde.
  • Bitte kein Knarzen ;-)
  • Geschraubtes Tretlager
  • Geschraubter Steuersatz oder IS
  • Keine Kugellager mit verlängertem Innenring wie beim SLAMR
  • Keine Kugellager, die an der Hinterbauschwinge von beiden Seiten an einen kleinen Trennsteg eingepresst werden müssen
  • Möglichst wenig unterschiedliche Kugellager
  • Kein kugelgelagerter (bearing mount) Dämpfer
  • Guter Support vom Hersteller bzgl. Ersatzteile (das war bei Ghost immer überragend!)
Die obigen Anforderungen kamen vor allem Zustande, weil ich nicht so gerne presse. Die Beschaffung der Kugellager mit verlängertem Innenring beim SLAMR hat mich auch immer etwas genervt, weil es nicht alle Varianten online gibt. Deshalb musste ich hier immer über Ghost-Fachhändler gehen, was alles unnötig in die Länge gezogen hat (aber immer problemlos geklappt hat).

Beim Dämpfer wollte ich immer ein Upgrade, aber ich habe nie Dämpfer gefunden, die oben kugelgelagert waren. Deshalb sollte das neue Bike möglichst neutrale Dämpfer haben, damit hier zukünftige Upgrades einfach möglich sind. (Mittlerweile weiß ich aber, dass auch beim SLAMR Dämpfer ohne kugelgelagertes Auge möglich wären)

Der Support vom Hersteller bzgl. Ersatzteilen ist mir dennoch wichtig, da ich manchmal ein bisschen deppert bin und ein paar Schraubenköpfe meinem Ungeschick zum Opfer werden.

Vorteile gegenüber dem Ghost SLAMR​

Damit mir das Bike mehr als nur Optik bringt, sollte es natürlich auch Vorteile gegenüber meines jetzigen Bikes haben. Die Vorteile bzgl. der Geometrie und Wartbarkeit wurden ja schon aufgelistet, allerdings würde das noch nicht für einen Neukauf ausreichen.
  • Kategorie 5 statt 4
  • Größere Bremsscheiben-Zulassung (>180mm)
  • Mehr Federweg (>130mm)
  • ISCG 05 Standard für Bashguards + Kettenführung
  • Bessere Laufruhe bergab
  • Gleiche/Bessere Klettereigenschaften
  • Gleiches/Weniger Gewicht
Da mein SLAMR bereits Kategorie 4 ist, sollte das neue für Kategorie 5 geeignet sein und eine Bikepark-Freigabe haben. Ich war mit meinem SLAMR zwar schon in Bikeparks, aber 130mm Federweg schebbern da schon stark durch. Da ich viele Touren fahre, ist mir aber die Uphill-Tauglichkeit auch wichtig.

Ab und zu hau ich mir auch gerne mal mein Kettenblatt an, weshalb mich immer ärgert, dass mein SLAMR von 2017 noch keine ISCG05 Aufnahme hat. Auch das sollte sich ändern.

Sonstiges​

Ich falle noch gerne und öfter, weshalb ich mich mit Carbon nicht so wohl fühle. Zudem kam dann ein Artikel im Bike-Magazin über die Nachhaltigkeit von Carbon. Seitdem war ich eher gegen Carbon und für Aluminium. Noch lieber wäre mir zwar Titan, aber das hebe ich mir (aufgrund der Kosten) vermutlich auf, bis ich exakt sicher weiß, wie (m)ein Bike für die Ewigkeit sein muss. Carbon sollte also möglichst eliminiert werden, sofern es keinen enormen Vorteil bringt. Wo das der Fall ist, wäre ein Gebrauchtkauf oder Ähnliches sinnvoll, damit wegen mir kein neues "Plastik" erzeugt werden muss.
  • Kondition statt Carbon
  • Leichtbau
  • Billig
  • Die übliche eierlegende Wollmilchsau

Schauen wir mal, welche Anforderungen bis zuletzt bestehen bleiben ;-)
 
Also die Anforderungen schreien für mich nach RAAW: Aluminium, schrauberfreundlich, nur zwei Lagergrößen, alle Ersatzteile im Webshop, gutes Service. Bei Leichtbau und billig hört es sich dann aber auf, ersteres könnte dann doch auf Last deuten, zweiteres vielleicht auf Privateer?
 
Sehr interessant. Hast du bezüglich Rahmenmaterial auch an ein Stahlfully gedacht? Wie wäre es mit einem Zoceli Naosm?
 
Ich hab damals auf jeden Fall gefühlt tausende Bike Spezifikationen angeschaut und im Forum auch nach (mir) unbekannten Marken etc gesucht.

Ich muss aber zugeben, das Zoceli Naosm ist mir leider erst zu spät unter die Nase gekommen. Das wäre an sich rein auf dem Papier sehr interessant gewesen und definitiv mit in die engere Auswahl gewandert. Einzig Tretlager und Steuersatz wären da wieder zum Pressen gewesen, aber Kompromisse muss man ja immer irgendwo machen. Ich erinner mich grad auch nicht mehr an die Kategorie, und finde grad auf die Schnelle keine Angabe mehr.

Optisch gefällt es mir sehr gut 👍
 
Ja ich kenne ehrlich gesagt auch keinen Rahmen mit geschraubtem Steuersatz. Selbst meine Oldtimer haben gepresste Steuersatzlagerschalen.

Bin auf jeden Fall gespannt welcher Rahmen es nun wird - von Last gibt es ja auch nicht nur einen :D
 
Geschraubte Steuersätze sind mir bei MTBikes tatsächlich auch keine bekannt. Aber wie so oft muss man halt einen guten Kompromis finden :)
 

Auswahl der Favoriten​

Nachdem meine Anforderungen und Wünsche grob definiert waren, begann ich also mit der Suche nach passenden Rahmen. Natürlich hatte ich schon immer ein paar Favoriten im Auge, die ich nun also zuerst prüfte. Dazu zählten:
  • Evil Offering + Wreckoning
  • GT Force
  • Ibis Ripmo
  • Nukeproof Mega
Warum waren dies ursprünglich Favoriten? Evil + GT fährt Phil Kmetz durch dessen Youtube Kanal ich ursprünglich überhaupt mit dem MTBiken begonnen hatte. Ibis Ripmo fahren auch mehrere Youtuber und das Nukeproof gefiel mir einfach optisch irgendwie. Wie ihr seht war ich also sehr stark von den Youtubern beeinflusst. Nach kurzer Recherche fielen die Evils allerdings weg, da hinten kein Boost und somit wäre mein Laufradsatz nicht nutzbar. Das Ibis und das Nukeproof gab es sogar in Aluminium, aber ich suchte also erstmal weiter, und ab jetzt vor allem nach Aluminium Bikes. Generell wäre ich immer wieder bereit ein Ghost Bike zu fahren, allerdings gab es Anfang 2020 bei Ghost noch kein so richtiges Enduro Bike mMn.

Ich könnte jetzt nochmal die gesamte Recherche wiederholen und dokumentieren, aber ich erspar euch das erstmal und springe gleich zu der Favoritenliste, welche nach und nach entstand:
  • Commencal
  • Kavenz
  • Liteville
  • Last
  • Raaw
Insgesamt war ich sehr verwundert, wie wenig Aluminium Bikes es noch zu geben scheint. Auf jeden Fall war ich vom Liteville irgendwie sehr angetan, aber da dort das Hinterrad wieder nicht dem üblichen Standard - und vor allem nicht meinem vorhandene - entsprach, hab ich das schnell wieder verworfen.

Commencal hatte ich auch schnell verworfen - ich weiß hier garnicht mehr genau warum, so dass im Endeffekt noch Kavenz, Last und Raaw übrig blieben.

Die Qual der Wahl​


Vergleicht man meine Anforderungen mit dem Kavenz VHP16, dem Last Glen/Coal und der Raaw Madonna, merkt man schnell, dass in der Theorie nur Last alle Anforderungen erfüllt, weil nur dort der Steuersatz nicht gepresst wird. Allerdings hatte das Kavenz einen coolen High Pivot und Raaw war insgesamt auch super gehyped.

Das Last war allerdings der leichteste Rahmen...

Aber was, wenn High Pivot doch geil ist?

Und das Last sieht schon irgendwie komisch aus... hinten eckig, vorne rund...

Das Raaw fährt scheinbar auch gut runter...


So hier hing ich jetzt eine Weile in meiner Gedankenschleife. Zwischenzeitlich fing mein Ghost das Knarzen an wie blöd und mir gefiel irgendwie der Qualitätsgedanke von Last bzgl. der Lagersitze. Aber wenn man das Last Bike anschaut, dann ... dann wird das irgendwie immer geiler. Okay es gefällt mir doch... Wie nennt man diesen Effekt, wenn man was öfter sieht, gefällt es einem immer besser? Ja ich glaub, ich habe mir das Last schön geredet/gedacht.

So es ging also los, und ich verglich die Geometrien. Beim Kavenz war es natürlich schwer für mich als Amateur zu entscheiden, welche Kombination für mich passend wäre. Diese Freiheit bzgl. der Geometrie war irgendwie eine Überlastung für mich, also schob ich das Kavenz erstmal bei Seite. Die Geometrie von der Madonna war mir tendenziell etwas zu abfahrtslastig, weil ich ja schon viele Touren fahre.

Also fing ich an und verglich die Geometrie vom Last Coal und dem Last Glen mit dem meines Ghost. Das interessante ist jetzt, dass das Last Glen schon sehr ähnlich zum Ghost war, nur etwas länger vom Reach. Aber das Coal war ja einfach die perfekte Abwandlung vom Ghost SLAMR. Ähnlicher Stack, ähnlicher Reach, ähnliches Oberrohr. Aber genau wie gewünscht, flacherer Lenkwinkel, kürzeres Sitzrohr und dazu kein Knick. Ich war begeistert. Umso mehr ich recherchierte, umso mehr gefiel mir Last auch optisch.

Raaw und Kavenz waren also erstmal aus dem Rennen und Last ganz klar in Führung. Doch schon bald sollte meine Überzeugung bzgl. Alu auf die Probe gestellt werden... Last kündigte das Tarvo an - und leck am Zückerl - sieht das geil aus...

Aber ich wäre nicht ich, wenn die Sache jetzt so einfach entschieden wäre :aetsch:
 
Die Geometrie von der Madonna war mir tendenziell etwas zu abfahrtslastig, weil ich ja schon viele Touren fahre.

Interessant, hab mir vor dem Upgrade auf Madonna V2.2 auch das Coal angeschaut. Für mich war da gerade der steilere Sitzwinkel des Madonna wichtig, bei meiner Sitzhöhe ist der Sattel gute 1,5cm weiter vorne, auf steilen Forststrassen ein spürbarer Unterschied. Das Coal hätte aber für technische Anstiege den Vorteil des höheren Tretlagers, und bei Tragepassagen sowieso aufgrund des niedrigeren Gewichts die Nase vorn, beides spielt bei mir aber eine geringere Rolle.

Geschraubte Steuersätze sind mir bei MTBikes tatsächlich auch keine bekannt. Aber wie so oft muss man halt einen guten Kompromis finden :)

Vergleicht man meine Anforderungen mit dem Kavenz VHP16, dem Last Glen/Coal und der Raaw Madonna, merkt man schnell, dass in der Theorie nur Last alle Anforderungen erfüllt, weil nur dort der Steuersatz nicht gepresst wird.

Du meinst beim IS-Steuersatz des Lasts kann man die Lager wechseln ohne etwas einpressen zu müssen? Gibt es da für das ZS-Steuerrohr von Madonna und VHP16 nicht auch Steuersätze bei denen sich die Lager so tauschen lassen, zum Beispiel Cane Creek?
 
Du meinst beim IS-Steuersatz des Lasts kann man die Lager wechseln ohne etwas einpressen zu müssen? Gibt es da für das ZS-Steuerrohr von Madonna und VHP16 nicht auch Steuersätze bei denen sich die Lager so tauschen lassen, zum Beispiel Cane Creek?
Bei Cane Creek und Hope lassen sich die Lager bei eingepresster Lagerschale (ZS) tauschen, richtig. Bei z.B. Reset oder Acros ist das nicht der Fall.
 
Bei Pro geht das auch. Einpressen muss man nur beim ersten Mal und danach einfach das Lager raus nehmen und tauschen.
 
Bei Cane Creek und Hope lassen sich die Lager bei eingepresster Lagerschale (ZS) tauschen, richtig. Bei z.B. Reset oder Acros ist das nicht der Fall.
Ah dann war das wohl nur bei meinem Acros ein Problem - wieder was gelernt.
Mein Wreckoning hat hinten boost. Ist das V2. Das V3 hat aber super Boost
Ja, zu dem Zeitpunkt war glaub ich das V3 schon das aktuelle. Zu den Gründen weiterzusuchen kam damals aber noch Carbon und der Preis dazu.
Interessant, hab mir vor dem Upgrade auf Madonna V2.2 auch das Coal angeschaut. Für mich war da gerade der steilere Sitzwinkel des Madonna wichtig, bei meiner Sitzhöhe ist der Sattel gute 1,5cm weiter vorne, auf steilen Forststrassen ein spürbarer Unterschied. Das Coal hätte aber für technische Anstiege den Vorteil des höheren Tretlagers, und bei Tragepassagen sowieso aufgrund des niedrigeren Gewichts die Nase vorn, beides spielt bei mir aber eine geringere Rolle.
Damals gab es das V2.2 noch nicht. Ich weiß jetzt aber nicht, was sich gegenüber dem V2 geändert hat.

Ja also die Madonna ist ja nach wie vor eine der Favoriten. Hat man damals aber die Reviews und Aussagen zwischen Madonna und Coal/Glen verglichen, war Uphill schon tendenziell auf Seite der Last Bikes. Wobei die Madonna-Fahrenden ja auch die Berge rauf kommen 😃
 
Damals gab es das V2.2 noch nicht. Ich weiß jetzt aber nicht, was sich gegenüber dem V2 geändert hat.

Geometrie ist gleich, neu ist nur die Konstruktion von Dämpferaufnahme, Rocker, Sitzrohr und Ausfallenden/Steckachse. Die maximale Einstecktiefe der Sattelstütze ist dadurch leider etwas geringer geworden. Upgrade von V2 auf V2.2 zahlt sich glaub ich nicht aus, bei mir war es ein Upgrade von V1 auf V2.2.
 
Ich kann nur sagen,das Glen V 1 ist gegenüber meinem Nicolai 16 schon eine Offenbarung und Berg ab obwohl weniger Federweg (Stahldämpfer ) nicht schlechter.
 

Hin & Her​

Jetzt war also grob Mai 2020, das Tarvo angekündigt und meine Unentschlossenheit stieg. Ich begann Excel Files anzulegen, wo ich alle möglichen Konfigurationen zusammenschrieb. Ich plante ohne Budget-Limit, mit vernünftigem Budget und mit minimalem Budget.

Recherchierte Stunden über unterschiedliche Komponenten, vernachlässigte meine durch Corona ins Stocken geratene Doktorarbeit und konzentrierte mich voll auf die Träumerei vom neuen Bike.

Das Last Tarvo gefällt mir nach wie vor und wird wohl immer eines der (für mich) schönsten Enduros bleiben. Trotzdem waren mir 4000€ viel zu teuer. Aber auch 1800€ für ein Coal/Glen war mir eig zu viel. Also Beginn die Phase der Vernunft und ich redete mir ein, dass ich gar kein neues Bike brauch. Mein Ghost gefällt mir nach wie vor super und ein besseres Bike macht mich technisch nicht begabter. Meine Verlobte war super happy, dass ich das Projekt auf Eis gelegt hab.

Dummerweise gab es aber die Excel Files noch ;-)

Ich kann mich definitiv an keinen Tag erinnern, an dem ich nicht doch Bilder von Bikes angeschaut hab etc. Und dann kam langsam die Frage auf, was wenn Raaw oder Kavenz doch besser ist? (Aber rein optisch, war nichts besser als das Tarvo). Nach ein paar weiteren Wochen, stand die Entscheidung dann fest... Ich werde Kavenz eine Chance geben.

Ich begann also damit Kavenz Bikes zu konfigurieren und war mir der Sache ziemlich sicher. Allerdings fiel mir die Entscheidung bzgl. der Geometrie super schwer - Kavenz bot hier einfach viel zu viele Möglichkeiten ;-)

Spulen wir ein paar Monate vor... wechseln ein paar mal zwischen Kavenz und Raaw... und lesen letztendlich die Ankündigung vom Last Cinto. Wie geil ist das denn, dass Cinto und Tarvo die gleichen Dämpfer-Maße verwenden? 4000€ + 600€ für die zweite Wippe und ich hätte ein 2in1 Bike. Wie geil ist denn das... das Budget wurde also maßlos überschritten und die Träumerei von Last ging wieder los.

Probefahrten​

So bevor hier der Text zu lange wird, spulen wir mal vor bis April 2021: Nach endloser Recherche, endlosem Hin & Her stand die Entscheidung fest. Ich werde kein Bike kaufen, aber mal Probefahren schadet nichts. Ich reservierte mir also ein Last Coal (ja kein Carbon ;-)) für Anfang Juni und damit es spannend bleibt, riss ich mir das Innenband etwas. Also erstmal ausheilen etc. und die Reservierung absagen.

September 2021: Knie war wieder gut, und endlich konnte ich wieder mit dem Biken beginnen. Ich war in ein paar Bikeparks, konnte ein paar verschiedene Bikes von bekannten oder Bike-Verleihs (Orbea, Santa Cruz, Forbidden, Radon, Ghost Slamr in M, Canyon) ausprobieren. Aber kein Bike gefiel mir wirklich vom Feeling.

Deshalb verwarf ich endgültig Kavenz und Raaw und setzte alle Hoffnung auf Last. Ich entschied, dass entweder das Last Coal (welches von Reach/Stack/Horizontales Oberrohr ähnlich dem SLAMR ist) mich überzeugen muss, oder ich fahr einfach erstmal mein Ghost solange weiter, bis es was neues am Markt gibt. Ich reservierte also ein Last Coal und fuhr von Würzburg nach Dortmund.
 

Bei Last​

Dort angekommen gefiel mir sofort der kleine Showroom und die Verarbeitungsqualität von Last. Ich bekam das reservierte Coal in 165 auf mich eingestellt und durfte es übers Wochenende leihen. Das Coal war schwarz. Das blau hatte ich vorher immer als Favorit, allerdings gefiel mir das Blau in Live dann doch nicht. Plan B war schwarz wie immer - also alles passend.

4 Stunden später war ich daheim und begann meine erste Tour und es war einfach unglaublich ... enttäuschend! Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl. Das Bike war einfach komisch. Ich war sehr überrascht, dass trotz ähnlicher Geometrie, das Coal so krass anders ist, als mein Ghost. Enttäuscht beendete ich meine Tour und ging negativ auf die Couch.

Am nächsten Morgen wollte ich nicht so negativ bleiben und dem Coal nochmal eine Chance geben ... immer noch kacke. Enttäuscht ging ich wieder heim und hatte das Projekt neues Bike abgeschlossen. Als mir plötzlich auffiel, dass ... alter, wtf?! ... Das ist doch n 175er Coal ... Steuerrohr gemessen ... tatsächlich. So ein Mist.

Montag gleich Last angerufen, ich fuhr nach Dortmund, und tauschte das 175er gegen ein 165er. Last war sehr erschüttert über das Versäumnis (Erklärung folgt am Ende), also durfte ich ausnahmsweise das 165er eine ganze Woche bis nächsten Dienstag ausleihen. Ich hatte also 8 Tage.

Direkt in Dortmund ne Runde gedreht zur Sicherheit und sofort fühlte ich mich wohl. Meine Theorie stimmte also doch. Happy fuhr ich nach Würzburg. Böse war ich auch nicht, ich hab ja eine Fahrt nach Dortmund gegen 8 Tage Last Coal getauscht. Außerdem hatte ich vorher eh immer Zweifel ob 165 oder 175. Die Zweifel hatte ich nun überhaupt nicht mehr.

8 Tage später: Das Last Coal war geil. Aber doch irgendwie kein so ein großer Unterschied zum Ghost, außer, dass es alles wegbügelt mit 170mm Federweg. Bergauf etwas im Nachteil. Ich bestellte also erstmal nicht und wollte zunächst nochmal ein paar Touren mit dem Ghost fahren.

Erste Fahrt auf dem Ghost: "WTF is los? Ich hab übelst schiss. Wieso wackelt das Ding so???". Am Ende der Tour war ich das Ghost wieder gewohnt, aber ich wusste, dass das Last doch ein krasserer Unterschied ist, als ich vorher wahrgenommen hab.

Last hatte sich für das Versäumnis entschuldigt. Bis 1 Woche vor meiner Anreise gab es im Showroom immer ein 155er Coal. Das 165er war also immer das zweit-kleinste Bike. Aus Gewohnheit wurde mir also das zweit-kleinste Bike gegeben, was dann aber leider das 175er Coal war. Aber egal, ich wusste ja jetzt, dass 175 nicht in Frage kommt und dass das 165er genau meinen Vorstellungen entsprach.

Die Entscheidung​

Als ich das Coal zurückgebracht hatte, hatte ich noch ein längeres Beratungsgespräch. Ich fragte, ob man das Coal auch mit 160mm vorne fahren kann. Das macht aber wohl nicht so viel Sinn, da die Gabel dann nicht mehr mit dem Dämpfer mit halten kann. Da würde es mehr Sinn machen, das Glen mit 160mm vorne zu fahren.

Last riet mir letztendlich dazu ein Glen aufzubauen, da dieses der bessere Allrounder sei und prinzipiell besser zu meinem Profil passen würde. Da es ja trotzdem Bikepark Freigabe und Kategorie 5 hat, hätte ich auch keine Einbußen. Außerdem meinte Last, dass bei meiner Körpergröße und bei meinem Gewicht die 170mm Federweg im Verhältnis evtl. eh zu viel sind.

Bei den Probefahrten merkte ich auch, dass ich den Federweg nicht ansatzweise ausreizen konnte. Dadurch, dass man mit einer anderen Wippe ja auch vom Glen aufs Coal umbauen könnte, habe ich natürlich auch wenig Risiko.

Ich blieb noch etwas verunsichert und überlegte noch 4 Wochen lang. Letztendlich folgte ich den Empfehlungen von Last und bestellte ein Glen in 165 (auch wenn ich nochmal über das Cinto nachdachte...).

Eine kleine Unsicherheit bleibt: Das Glen ist doch wieder (minimal) etwas anders von der Geometrie. Das Testbike war ein MX und ich bestelle die 29er Variante. Aber bleiben wir gespannt. Leider hatte sich in diesen 4 Wochen der Liefertermin von November auf 9.3. verschoben. Aber so bleibt wenigstens genug Zeit für die Komponentenwahl :)

Langweilige Story, mit vorhersehbarem Ausgang, aber dafür kann es jetzt dann endlich an den Aufbau gehen! Warum Alu statt Carbon? Einerseits, blieb ich meiner ursprünglichen Anforderung treu. Andererseits war mir der Preis für Tarvo/Cinto einfach zu hoch, dafür, dass ich noch ein "Anfänger" bin und öfters stürze. Und das Glen kann gewichtstechnisch ja locker mit den Carbon Bikes der Konkurrenz mithalten.
 

Der Rahmen​

Zuvor hatte ich erwähnt, dass Schwarz eigentlich die Farbe meiner Wahl war. Allerdings hatte mir beim 175er Testbike das schwarz dann doch nicht so gut gefallen. Zusätzlich fand ich es "schwer" zu putzen (dies liegt aber am Würzburger Kalk). Das 165er Testbike war Raw. Ich hatte vorher zwar Raw immer ganz interessant gefunden, aber eig war meine Vorstellung immer ein komplett schwarzes Bike. In der Test-Woche hat mir dann das Raw aber immer besser zugesagt, so dass ich mich letztendlich doch für raw entschied. (Irgendwie auch passend - so barbarisch - wie ein Enduro Bike der Kategorie 5 halt sein muss).

Vor ein paar Wochen kam dann die befürchtete Mail - mein Liefertermin wurde von 09.03. um 5 Wochen verschoben. Am 17.02. kam dann die überraschende Nachricht inkl. Sendungsnummer. Am 18.02. war das Paket dann schon bei mir. Ich konnte mich noch garnicht richtig freuen, weil ich geplant hatte, alle Komponenten zu haben. Jetzt wartet der Rahmen halt gemeinsam mit mir auf seine letzten Bauteile 😅.

IMG_0475.jpg

Ich war schon immer gespannt auf das Gewicht (ihr wisst ja, die Anforderungen beinhalten "Leichtbau" 🤪), also gleich ausgepackt, alle Plastik-Schütze abgeschraubt. Die Leitung für den Schaltzug entfernt - dabei den Klapper-Schutz-Schlauch im Rahmen vergessen - zu spät bemerkt - aber egal, ziehen wir halt 16g von der Waage ab. Somit wiegt mein Glen V2 in 165 raw genau 3,0kg oder 3004g.

Die Verarbeitungsqualität des Rahmens ist wirklich überragend. Das raw ist gleichmäßig gebürstet und alle Lagersitze wirken wirklich so wie von Last beworben. Der neue Kettenstrebenschutz sieht sehr schön und perfekt passend aus.

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Da mir das Warten langsam schwer fällt, beginnen natürlich schon ein paar der Vorbereitungen vor dem Aufbau. Im Last-Bike-Thread wurde irgendwann von @Blinkie der Trek Unterrohrschutz empfohlen. Diesen habe ich damals ebenfalls gleich im deutschen Shop bestellt. @HabeDEhre hat dann empfohlen einzuschneiden und einen Heißluftfön zu verwenden. Ich habe aber 2 mal einschneiden müssen - evtl. wegen des 165er Rahmens. Danach hat es mit dem Heißluftfön aber easy geklappt. Einfach auf 170 Grad hochheizen, derweil das Unterrohr mit Isopropyl reinigen, anfönen und dann den Unterrohrschutz aufkleben. Dann habe ich diesen kurz mit Kabelbindern fixiert und noch etwas angefönt. Dabei immer wieder angepresst (mit Handschuhen 😉). Irgendwann waren alle Luftblasen weg und auch die Ränder sauber verklebt. Bin echt zufrieden mit dem Ergebnis. Habe dann nach ein paar Minuten die Kabelbinder entfernt und mittlerweile hält der Schutz makellos.

IMG_0505.jpg

Damals während meiner Entscheidungsfindung gab es ja im Forum die Aktion, dass Last Headbadges angefertigt wurden. Ich hatte mich die ganze Zeit geärgert, dass ich nicht einfach für die paar Euro mitbestellt hatte. Aber einfach mal blöd fragen hilft hier im Forum ja immer. Dank @maniac66 habe ich also das gewünschte Headbadge - schon gebogen und poliert - bekommen. Dann heute mit weißem Sugru aufgeklebt und Überreste größtenteils gereinigt. Jetzt soll das erstmal aushärten.

IMG_0509.jpg

Eigentlich hatte ich ja - wie oben zu sehen - schwarze Decals mit bestellt. Während meiner Wartezeit hatte aber @KHUJAND damals ein Glen 2022 gepostet, welches super schön dezente Decals hatte. Also gleich mal bei ihm plotten lassen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es mir passt, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die originalen Decals waren von der Ausrichtung mir sowieso etwas zu weit oben. Ich habe die neuen also an den Flaschenhalter-Schrauben orientiert und bin jetzt eigentlich zufrieden mit dem Ergebnis.

Als nächstes wird jetzt dann noch mit der Imprägnierung von @KHUJAND der Rahmen behandelt und dann sind die Vorbereitungen am Rahmen soweit abgeschlossen. Dann warten wir gemeinsam auf die Sattelklemme, den Freilauf, die Kurbeln und zwei kleine Adapter, um Schalt-/Dropper-Hebel an Bremsen zu hängen. Theoretisch hätte ich für alles bis auf die Adapter mögliche Alternativen im Keller, aber ich bin ab Samstag leider erstmal noch bis 08.03. Ski fahren (der Rahmen sollte ja erst am 09.03. kommen 🙃), also kann ich noch solange warten. Falls die Adapter bis dahin nicht kommen, hatte aber @CHausK schon eine mögliche Leihgabe zugesagt :daumen:
 
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