Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Warum können wir angesichts dieser großen Mountainbike-Sportgemeinde unsere Interessen nicht durchsetzen. Mir ist das schleierhaft.

Weil Biker Individualsportler sind und sich eben eher nicht in Vereinen engagieren wollen.
So langsam wird es aber tatsächlich Zeit, dass das Biken "erwachsen wird" und sich aktiv für die eigenen Belange einsetzt, aber eben auch Pflichten übernimmt (Wegpflege, noch mehr Aufklärungsarbeit). Ansonsten bleiben wir weiter die jugendliche Funsportart, die nur geduldet und im Zweifel von anderen Interessen an den Rand gedrückt wird. Die Zeit wird das eh ändern (Biker werden älter, Wanderer eher weniger), die Rahmenbedingungen für das Biken werden sich nicht zuletzt durch die Nachfrage verbessern, aber wenn wir diese Entwicklung beschleunigen und für uns und unsere Kinder jetzt schon eine Verbesserung der Situation erreichen wollen, müssen wir jetzt was tun.

Aber ich denke, wir sind gerade bereits auf einem ganz guten Weg. Wir müssen nur auch dranbleiben.

Interessant ist Parallele zu den Wanderern. Auch die wurden anfangs mit Argwohn betrachtet, waren "gefährliche Freigeister", die sich die Wälder zu eigen machten, in denen bisher Aristokratie und Großgrundbesitzer unter sich waren. Und auch das Wandern ist eine Freizeitbeschäftigung, die nicht zwingend einen Verein braucht. Dennoch haben sich die Wanderer über die Jahrzehnte in ausreichender Zahl organisiert, Wegenetze geschaffen und gepflegt (sicherlich auch gegen den Widerstand der Obrigkeit, die Jäger werden die gleichen Einwände gehabt haben wie jetzt gegen die Biker) und eine Lobby aufgebaut. Der Schwäbische Albverein ist nicht nur Wanderverein, sondern auch anerkannter Naturschutzverein und Kulturgut-Wächter.

Es wäre interessant, von denen zu lernen, wie sie diese Position aufgebaut haben. Wie würde man es z.B. hinkriegen, dass sich lokal ausreichend Biker finden, die sich an Trailpflege-Aktionen beteiligen?
 
Hierzu muß ich sagen, daß ich nebenbei auch illegale Wegepflege betreibe.
Regelmäßig mit Klappspaten im Rucksack.
Das weiß keiner und mache ich eigentlich auch nur nachts mit Helmlampe, damit mich auch wirklich keiner sieht.

Es könnte so verstanden werden, daß ich die Trails kaputt mache und sie wieder repariere, aus schlechtem Gewissen (falls tagsüber irgendwelche AV'ler unterwegs sind, und ich an ihren Wegen rum"pfusche").

Mein Hometrail ist somit super in Schuß. Stellbretter tausche ich, wenn es nötig ist usw. usf.

Sollte mich tatsächlich jemand beim befahren anhalten alà "Sie machen den Weg kaputt", so kann ich sagen: Wirklich? Wo denn? Ich fahre hier schon jahrelang fast täglich. Der Weg ist doch tip top in Schuß!"

Und ja...das mache ich gerne. DER Trail ist es mir wert :)

Offiziell anfragen zw. Wegepflege werde ich sicher nicht....das nur nebenbei.
 
Und ja...das mache ich gerne. DER Trail ist es mir wert :)
Offiziell anfragen zw. Wegepflege werde ich sicher nicht....das nur nebenbei.

Aber jetzt stell Dir mal vor, Du dürftest das offiziell machen und nicht nur bei Nacht und Nebel. Stell Dir vor, es würden Dir sogar noch ein paar Biker helfen. Wäre das nicht gut? Evtl. könnte man sowas sogar in Absprache mit den örtlichen Wandervereinen machen, von deren Erfahrung profitieren etc.

Ich habe übrigens auch immer eine Rosenschere und eine Klappsäge dabei. Für Äste die einem sonst in's Gesicht schlagen, für die Brombeerranken die in den Weg hängen, für Äste kleine Bäume die der Sturm in den Weg geworfen hat. Dass ich dabei nicht gerne gesehen werde, geht mir eigentlich gegen den Strich. Ich wäre gerne so eine Art Wegwart für meine Hometrails und dürfte mich offiziell darum kümmern.
Und durch diese Arbeit würde auch das Bewusstsein der Biker für das Thema steigen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man - wenn man ein entsprechendes netzwerk an Bikern vor Ort hat - auch wirksam einzelne Trails freiwillig schonen kann. Z.B. bei nassen Verhältnissen.

Also das was jeder Biker eigentlich jetzt schon macht/machen sollte, kollektiv als Teil der Trail Rules beherzigen und sich auch mal gegenseitig daran erinnern:
nasse, tiefe Wege sind empfindlich, man fährt sich im Winter leicht die Trails kaputt und muss im Sommer selbst darunter leiden, deshalb bekanntermaßen empfindliche Trails auch mal ein paar Monate im Jahr gar nicht befahren (oder für eine gescheite Drainage sorgen...).
 
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Es wäre interessant, von denen zu lernen, wie sie diese Position aufgebaut haben. .........

Die Wanderlobby hat halt einen großen Einfluss, Gönner und beste Kontakte zur und in die Politik.
Ich könnte Massen solcher Links hier einfügen, auch davon, wie Politiker jeder Farbe mit riesigen Menschentrauben Werbewirksam wandern.
http://www.deutschlandradiokultur.de/der-wanderpraesident.1352.de.html?dram:article_id=197199
Auch solche Lieder aus der Politik haben die Wanderslust befeuert und die Menschen in die Natur gelockt.
Und die Medien? Sind sie nicht auch weitestgehend voreingenommen, pro Wanderer!
Schaut einfach, wie viele Radiosender Wandertage unterstützen/ veranstalten zum beiderseitigem Wohle.

Und wenn Merkel statt mit Ski mit einem MTB ihren Hintern zerstört hätte, dann hätten wir eine wochenlange Diskussion über die Gefahren des Bikesports erlebt.
Aber die tatsächlichen Gefahren für ältere Wanderer und Skifahrer werden einfach nicht diskutiert und als Lebensrisiko verharmlost. Das sehr, sehr viele ältere Menschen beim oder kurz nach dem Wandern am Herzinfarkt oder Kreislaufversagen sterben, das spielt in der Diskussion über eine gemeinsame Nutzung der schmalen Wege keine Rolle, solange wir den Schwarzen Peter haben. Wir müssen ja schon dankbar sein, wenn wir nicht dafür in die Haftung genommen werden, wenn ein Mensch durch die Wander-Anstrengungen stirbt, denn es könnte ja auch der Vorwurf erhoben werden, dass wir den Wandersmann so stark erschreckt haben und er an den Folgen verstorben ist.
Aber wenn irgendwo mal ein Biker einen Fußgänger oder sich selbst schädigt, bzw. tötet, dann kommen die großartigen Kommentare von Politikern und natürlich zu ungunsten der Moutainbiker.

Die Ski- und Wander-Lobby ist und bleibt halt deutlich besser in die Politik vernetzt, als wir.
Habt ihr schon jemals einen bekannten Politiker gesehen, der mit einer Gruppe gleichgesinnter mit dem MTB über die Trails fliegt?
Wie viele Politiker kennt ihr die aktiv Mountainbiken??
Ich kenne keinen und keine!
 
Nochmal.
SO viele Wanderer wie angegeben gibt es gar nicht. Da jede faule Socke als Alibi Sportart "Wandern" beim Fragebogen zum Gesundheitscheck angibt, ist diese Gruppe einfach überproportional vertreten. Das sind dann aber höchstens die Kaffee und Kuchen Wanderer (vom Parkplatz zum Bergasthof), mit denen man wie schon mehrfach berichtet wurde mehr Probleme hat als mit den "echten" Wanderern.
Genauso die Mitgliedschaft in den Vereinen. Wollte nicht wissen wie die Zahlen wären, wenn die Karteileichen, passive Mitglieder oder Versammlungs-Sitzungs-Meier raus wären.

Wenn man dazu die MTB'ler nimmt (die Mangels Vereins Strukturen eher real sind) kommt man sicher auf ein 1:1 Verhältniss bei der Fernwegnutzung.
Deshalb braucht es auch Klarheit bei der Regelung und keine Benachteilung einer der gleich großen Gruppen.
 
Der Organisationsgrad der Wanderer ist ca. 3 % und damit auch nicht viel mehr als bei uns.
Es wäre einfach unseren Organisationsgrad zu erhöhen. Indem man für einen verhältnismäßig kleinen Beitrag der DIMB beitritt.
Ein großes Manko vor Ort ist ja dann auch immer, dass es heißt es gäbe unter den Mountainbikern keine Ansprechpartner und man könne sie nicht erreichen.
Über eine Mitgliedschaft in der DIMB kann man zeigen, dass man bereit ist Verantwortung für sich und das Mountainbiken, aber auch für die anderen Erholungsuchenden im Sinne von gegenseitigem Respekt zu übernehmen.
Respekt erweisen, Respekt erwarten.
 
Mal eine Frage eines Unwissenden: Es gibt ja relativ viele regionale kleine Radverreine, auch spezielle für MTBler. Sind diese in einem größerem Verband organisiert, so wie die Fussballer zB im DFB? Oder ist die DIMB ein Verein für Einzelmitglieder, also weniger ein Verband in dem Vereine zusammengeschlossen sind?
 
Mal eine Frage eines Unwissenden: Es gibt ja relativ viele regionale kleine Radverreine, auch spezielle für MTBler. Sind diese in einem größerem Verband organisiert, so wie die Fussballer zB im DFB? Oder ist die DIMB ein Verein für Einzelmitglieder, also weniger ein Verband in dem Vereine zusammengeschlossen sind?

Die normalen Radsportvereine sind in der Regel dem BDR bzw. dessen regionalen Unter-Verbände angeschlossen. In BaWü sind das WRSV und BRV. Die DIMB ist daher in erster Linie eine Vertretung der vielen einzelnen Biker die teilweise auch, aber nicht unbedingt einem lokalen Radsportverband zugehören. Da viele Mountainbiker als Individualsportler nur in kleineren, losen Gruppen fahren und keine Sportstätte im eigentlichen Sinne brauchen, sind sie oftmals nicht in Vereinen organisiert.

Umso wichtiger ist es, dass sie sich zumindest der DIMB anschließen, um der Vielzahl der lokal nicht organisierten Biker eine Stimme zu geben.

Die absurde Diskussion um die unsinnige 2-Meter-Regel und die Tatsache, dass sie sich überhaupt 18 Jahre lang halten konnte, zeigt, wie wichtig es ist, so einen kollektiven Fürsprecher zu haben, der die Lobbyarbeit übernehmen kann.
 
Der heutige Beitrag bei Open Trails auf Facebook beschäftigt sich mit den Konflikten in den Köpfen:
https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails/posts/498156320306016

Bitte fleißig teilen! Es ist wichtig, dass auch Nicht-Bikern klar wird, dass wir die 2-Meter-Regel nicht nur abschaffen wollen, um dann rücksichtslos rasen zu können, sondern das wir konkrete Vorstellungen davon haben, wie man nach Abschaffung zu einem rücksichtsvollen Miteinander kommt. Die Gesetzgebung in Hessen ist dazu ein positives Beispiel.

Es ist aber auch wichtig, dass allen Bikern bewusst wird, welche Verantwortung sie für das Image der Biker und das Miteinander im Wald haben. Die beschriebene Situation in dem Facebook-Beitrag macht das recht anschaulich, denke ich.
 
Der heutige Beitrag bei Open Trails auf Facebook beschäftigt sich mit den Konflikten in den Köpfen:
https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails/posts/498156320306016

Gibt es hier eigentlich Mitleser, die nicht bei Facebook sind? :eek:
Soll ja vorkommen! ;)

Für den Fall hier mal der Text aus dem Beitrag von heute:
Konflikte im Kopf

Gerade der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann redet ja gern von Konflikten, die es einfach gäbe, Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern und da müsse man eingreifen und dazu wäre die 2-Meter-Regel da, die würde solche Konflikte vermeiden. Sagt zumindest der Ministerpräsident. Und auch so einige andere Politiker führen dieses Argument gerne an.

Wir erleben diese Konflikte in unserer Erfahrung als Mountain-Biker, die vorwiegend auf schmalen Wegen unterwegs sind, eigentlich nie und haben uns gefragt, woran das liegt, dass mache Leute immer nur Konflikte sehen und ständig von Konflikten reden.

Ein Perspektiv-Wechsel hilft dabei.

Man stelle sich folgende Situation vor:
- ein Radfahrer fährt auf einer breiten, geschotterten Forststraße, es geht leicht bergab und zügig voran
- der Radfahrer sieht eine Gruppe von Fußgängern schon von Weitem vor sich auf dem Weg und bremst leicht ab
- die Fußgänger sehen den Radfahrer erst etwas später und denken - rein subjektiv - "Uiiih, ist der aber schnell unterwegs, ob der wohl bremst? Da machen wir lieber Platz, nicht dass der uns über den Haufen fährt."
- der Radfahrer nähert sich und will gerade weiter abbremsen, als er sieht, dass die Fußgänger Platz machen, er denkt sich "Das wäre doch nicht nötig gewesen! Ich wollte doch gerade auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen und Platz genug ist eh da. Aber wenn die netten Leute schon Platz machen, will ich sie auch nicht unnötig lange am Rand stehen lassen."
- der Radfahrer geht also wieder von der Bremse, fährt zügig an der Fußgängergruppe vorbei, lächelt und bedankt sich
- die Fußgänger stehen am Rand während der Radfahrer - rein subjektiv aus Fußgänger-Sicht - vorbeirast und auch noch unverschämt grinst! Die Fußgänger denken sich: "Typisch, diese Raser! Wenn wir keinen Platz gemacht hätten, hätte der uns glatt über den Haufen gefahren. Da kann man sich doch wirklich nur noch mit einem Sprung in die Büsche retten. Da sieht man es mal wieder: Biker sind rücksichtslos und gefährlich!"

Soweit zu der imaginären, aber nicht ganz unrealistischen Situation auf breiten Forstwegen.

Denn genau solche Situationen erlebt man, wenn man sich mal in die Rolle des Spaziergängers begibt. Und das muss dann noch nicht mal ein Mountain-Biker im eigentlichen Sinne gewesen sein. Auch Trekking-Rad-Rentnern, die eben auch nicht den schönen Schwung bergab verlieren wollen, fahren - wenn man vorsichtshalber Platz macht - dankbar und ganz ohne Arg subjektiv ziemlich zügig an einem vorbei, während man selbst gerade mit Mühe und Not die Kinder am Ärmel festhält. Als Fußgänger fühlt man sich gefährdet, während die Radfahrer denken, alles sei problemlos.

Kein Wunder also, dass manche Leute von Konflikten reden.

Kein Wunder zudem, dass sich Otto-Normal-Bürger auf Basis dieser (subjektiven) Erfahrung denkt: "Wie? 2-Meter-Regel? Die wollen jetzt auch noch auf den schmalen Wegen so rumheizen dürfen? Gut, dass das verboten ist! Gar nicht auszudenken, was alles passieren würde, wenn die Chaoten einem auf einem schmalen Weg begegnen. Da kann man dann ja noch nicht mal ausweichen."

Dass das alles gar nichts mit den Wegen unter 2-Meter Breite zu tun hat und dass Otto-Normal-Spaziergänger überhaupt nur selten auf den schmalen Wegen anzutreffen ist, um die es in der Regel geht, dass Otto-Normal-Bürger also keine Ahnung davon hat, dass dort langsamer gefahren wird, insgesamt weniger los ist und man bei weniger Platz selbst als unsensibler Radfahrer nicht einfach durchheizt, wird dann schon gar nicht mehr in Betracht gezogen. Der Konflikt im Kopf ist da.

Das Ganze wäre eigentlich ein Fall für Loriot, ist aber gleichzeitig sicherlich einer der Gründe, warum wir Biker ein schlechtes Image haben und in der breiten Öffentlichkeit in der Vergangenheit wenig Rückhalt für eine Abschaffung der 2-Meter-Regel bekommen haben.

Die Lösung liegt aber eben ganz und gar nicht in der Beibehaltung der 2-Meter-Regel, sondern in gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme.

Zu dieser Rücksichtnahme gehört übrigens ganz klar auch, dass sich Radfahrer in den Fußgänger hineinversetzen und extra langsam passieren, selbst wenn man selbst als Radfahrer subjektiv gar nicht schnell ist und ausreichend Platz hat.

Und um zu diesem gegenseitigem Verständnis und zur Rücksichtnahme zu kommen, braucht es vor allem Aufklärungsarbeit.
Und zwar auf beiden Seiten!

Und genau deshalb setzt sich die Deutsche Initiative Mountain Bike (DIMB) mit 'Open Trails' auch nicht einfach nur für eine ersatzlose Abschaffung der 2-Meter-Regel ein, sondern für ein modernes Betretungsrecht, dass auf ein rücksichtsvolles Miteinander statt pauschale Verbote setzt.

Die 2-Meter-Regel bewirkt weder Verständnis noch Rücksichtnahme. Sie bewirkt eine "Ich bin aber im Recht"-Haltung auf der einen Seite und eine "Ich bin hier eh nicht erwünscht"-Haltung auf der anderen und schürt damit die Konflikte im Kopf.

+ als Kommentar

Die Trails Rules (s.u.) der DIMB sind eine gute Basis für die Aufklärung unter den Bikern und werden als freiwillige Selbstverpflichtung vom Großteil der Mountainbiker beherzigt.
Aber auch die Wanderverbände sollten ihren Beitrag zur Aufklärung beitragen, statt die Ängste unter ihren Mitgliedern zu schüren.
Um aber am Ende mit der Aufklärungsarbeit wirklich erfolgreich zu sein, muss die 2-Meter-Regel fallen! Müssen die Biker endlich ernst genommen werden.
Denn ein wirkliches Miteinander funktioniert nur auf Augenhöhe und nicht auf Basis der rechtlichen Illegalität und praktischen Duldung.
(http://dimb.de/aktivitaeten/open-trails/trail-rules)
 
Heute morgen im Lokalteil der Südwestpresse:

http://www.swp.de/metzingen/lokales/alb-neckar/Der-Schilderstreich-von-Kappis;art5678,2437074

Betrifft das Naturschutzgebiet "Jusi". Radfahren ist da ja sowieso schon verboten, muss aber laut RP Stuttgart nochmal zusätzlich mit Schildern demonstriert werden, quasi der Hosenträger zum Gürtel. Jeder verantwortungsvolle Radler, den ich hier kenne, befolgt diese Verbot. Ich selber habe und werde den Jusi nur als Wanderer geniessen, sei es alleine oder mit Familie. Wäre natürlich ein schöner anspruchsvoller Trail, aber dort runter zu fahren macht man einfach nicht!!!

Die Schilderaktion ist ein gutes Beispiel für mangelnde Kommunikation nach Gutsherrenart zwischen Ämtern und zentralistischem Bestimmen in BaWü.

Sehr interessant natürlich, dass die MTBler wieder die Buhmünner sind und nur wir die Alpenbockkäfer (übrigens ein wirklich schöner Käfer!) kaputt fahren sollen:
"Besonders Mountainbiker machen dem Käfer aber den Garaus, wenn sie über jene Steine fahren, auf denen sich das Insekt niederlässt, so der Sprecher weiter. Und: "Wir wollen hier nicht den Amtsschimmel reiten - aber wir sind rechtlich verpflichtet, Naturschutzgebiete zu bewahren."
Fussgänger laufen ja nie auf Steinen! Und die Forst- und Wiesenwege im Naturschutzgebiet (wie auf dem Bild im Artikel) werden ja nie mit Traktoren, Autos, ... befahren!

Gut finde ich die Aktion des Ortsvorstehers, sich nicht von höheren Ämtern einschüchtern zu lassen!! :bier:
 
...vor allem wenn man sieht was für eine Sisiphosaufgabe es ist, alle Besucher des Jusi auf den Wegen zu halten. Ein selten gutes Exemplar an Ortsvorsteher habt ihr da!

Bei uns wurde mal in einem Zeitungsartikel behauptet, die Mountainbiker würden die Gelbbauchunken in einem Bachtal ausrotten. Das steht da und viele übernehmen sowas in Ihr Denken und man kann noch so oft dagegen argumentieren und darauf hinweisen, dass niemand auf die Idee kommen würde durch den Bach zu fahren...
 
23.000 km markierte Wanderwege im SW.
82.000 Mitglieder allein im Schwarzwaldverein, noch mal 65.000 im "anderen" Verband wie Naturfreunde und Co.
Müsste man ja auf jedem Kilometer Wanderweg ein paar Wanderer treffen, oder?
 
23.000 km markierte Wanderwege im SW.
82.000 Mitglieder allein im Schwarzwaldverein, noch mal 65.000 im "anderen" Verband wie Naturfreunde und Co.
Müsste man ja auf jedem Kilometer Wanderweg ein paar Wanderer treffen, oder?

Müsste man, sind aber größtenteils zu Auto- und Pantoffel-Wanderern mutiert. Geben ihren Führerschein nicht ab und die Mitgliedschaft im Wanderverein nicht auf. Schließlich kriegt man nach 50 Jahren so eine nette Silbernadel und eine namentliche Erwähnung in der Verbandszeitschrift. Da wird man ja nicht 2 Jahre vorher austreten, nur weil die Hüfte nicht mehr so will. Und für die 500m vom Parkplatz zur ersten Bank und dann zurück am Gasthaus vorbei reicht es ja noch. Die haben immer so gute Käsespätzle. Und überhaupt: Führerschein abgegeben! Soweit kommt es noch, kann man ja gar nicht mehr zum Wandern fahren!

Sorry, will hier ja eigentlich nicht mit Gegen-Klischees rumwerfen, aber es ist schon mehr als absurd, wenn man selbst zur besten Wanderzeit am Wochenende bei gutem Wetter und in Parkplatznähe kaum einmal einen Fußgänger auf den schmalen Wegen antrifft und wenn man sich dann mal 5 Fahrrad-Minuten von einem Parkplatz entfernt, ist man komplett alleine. Selbst im Großraum Stuttgart. Die Leute wandern nicht mehr, vielleicht noch zur Urlaubszeit auf ein paar touristisch bekannten Hauptwanderwegen, die in Reiseführern beschrieben sind. Dort wo man auch mal eine Busladung einigermaßen fitter Mit-Fuffziger antrifft, die durchaus auch mal 15km am Tag schaffen. Aber sonst: wachsen die Wanderweg in Ruhe zu.Und das alles muss vor uns geschützt werden?Deswegen sehe ich auch einzelne Sperrungen relativ locker.
Wenn es nach Wegfall der 2-Meter-Regel einzelne, begründete (!) Sperrungen zw. beliebten Parkplätzen und dem nächsten Gasthaus gäbe, wäre das doch halb so schlimm. Wenn dort Halligalli ist, will ich da eh nicht hin und meistens sind die parallen Wege mind. so gut, wenn nicht besser.
 
Wenn es nach Wegfall der 2-Meter-Regel einzelne, begründete (!) Sperrungen zw. beliebten Parkplätzen und dem nächsten Gasthaus gäbe, wäre das doch halb so schlimm. Wenn dort Halligalli ist, will ich da eh nicht hin und meistens sind die parallen Wege mind. so gut, wenn nicht besser.
Genau deswegen sind Sperrungen so gut wie nie begründet: Wenn Halligalli ist, d.h. Sonntags zwischen 11:00 und 16:00 bei gutem Wetter, also an ca 100 von 5000 möglichen Stunden p.a. muß man da nicht fahren. Die restlichen 4900 Stunden ist eh keiner da. Die Schweizer haben dafür den schönen Begriff des Verhältnisblödsinns.
 
Die Diskussion geht absolut in die richtige Richtung.
Nur man kann das Argument der "Verhältninsmäßigkeit" leider nicht aufrecht erhalten, da konkrete Zahlenerhebungen fehlen und nur das Gefühl Einzelner nicht zählt.
Ist aber trotzdem so.

ST Spaß am Sonntag Morgen von Sonnenaufgang und bis 10:00 Uhr wieder weg - ich hatte noch nie Ärger mit Wanderern - dafür mit Jägern. Aber darum geht es ja nicht.

Daraus aber ein Argument gegen die 2m Regeln zu basteln fehlt mir im Moment einfach der Bogen. Teilsperrungen von nachweißlich stark frequentierten Wanderwegen würde ich selbstverständlich auch akzeptieren, vielleicht zeitlich reglementiert. De Fakto machen wir das ja schon, dass wir zur prime time solche Stellen meiden.
 
Gibt es hier eigentlich Mitleser, die nicht bei Facebook sind? :eek:
Soll ja vorkommen! ;)

Für den Fall hier mal der Text aus dem Beitrag von heute:
+ als Kommentar

Naja, in dem Fall hat sich der Radfahrer einfach falsch verhalten. Im Schritttempo vorbeifahen wäre hier richtig gewesen. Als Mountainbiker kann man nicht einschätzen, wie es sich anfühlt, wenn man an jemanden vorbeifährt. Das selbe Problem haben übrigens Autofahrer auch, Stichwort: Raser. Sie fühlen sich einfach nicht als zu schnell und merken nicht, wie sie auf andere wirken.

Ich muss sagen, ich kann Wanderer in der Hinsicht total verstehen. War selbst mal in einer MTB-Gruppe unterwegs, die einfach an ner Wanderergruppe vorbeigerauscht ist auf einem keine 2m breiten Weg. Nachher hat meine MTB-gruppe dann auch noch so vorwurfsvolle Kommentare wie "Die müssen doch nicht so panisch gucken und zur Seite springen" gemacht. Ich hab mich zurückgehalten und nichts gesagt...
 
Teilsperrungen von nachweißlich stark frequentierten Wanderwegen würde ich selbstverständlich auch akzeptieren, vielleicht zeitlich reglementiert.
Zeitlich limitierte Regelungen reichen nicht, das Wetter spielt genau so eine große Rolle: Also Zollstock plus Uhr plus Wetterbericht einstecken? Nicht praktikabel. Im Zweifel sind dann ohenhin alle Wege hochfrequentiert: Weil die Zählungen fehlen. Die Verhältnismäßigkeit fehlt hier für den Bedarf an einer pauschalen Trennung.
Die Unverhältnismäßigkeit der Regel ergibt sich, weil die Einschränkung des allgemeinen Betretungsrechtes nach einem wichtigen Grund verlangt. Und den finden die 2mR Anhänger partout nicht, deshalb reagieren sie ja so trotzig.
 
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