Die Messungen zum Reifenluftdruck liefern geradezu revolutionäre Ergebnisse. Auf der Straße hilft viel bekanntlich viel, wie man bereits seit vielen Jahren aus dem Rennradsport weiß. Ein prall aufgepumpter
Reifen sorgt für ordentlichen Vortrieb. Auch viele Mountainbiker fahren bis heute wacker nach dieser Regel, übernehmen sie quasi widerspruchslos ins Gelände. Doch weit gefehlt! Sobald es ins Gelände geht, bleibt der Rollwiderstand mit weniger Luftdruck nicht gleich, wie hin und wieder vermutet wird, sondern er sinkt sogar! Und das bereits auf guten, feinkörnigen Schotterwegen (Diagramm 3). Je rauer der Untergrund, umso größer ist der Effekt, wie der Untergrund Wiese zeigt. Hier lassen sich im Schnitt ca. 20 Watt(!) einsparen, wenn der Luftdruck von 4,0 auf 1,5 bar abgesenkt wird. Die Hauptbegründung hierfür liegt in der rauen Beschaffenheit des Untergrundes.
An jeder Bodenunebenheit wird ein Teil der in Fahrtrichtung wirkenden Antriebsleistung benötigt, um den Fahrer samt Rad anzuheben. Dies ist mit dem Befahren einer kleinen Steigung vergleichbar, die entsprechend Hubarbeit abverlangt. Ein
Reifen mit geringem Luftdruck kann sich Unebenheiten besser anpassen, das Gesamtsystem muss weniger stark und häufig angehoben werden. Der Widerstand sinkt, die Arbeit wird kleiner.