Enduro oder All Mountain überhaupt kombinierbar mit Bikepacking?

Wahrscheinlich ist hier eine mehrwöchige Radreise gemeint :ka: und nicht Enduro Bikepacking.

Wer von euch hat denn mit so einer Ausrüstung (die Taschen) schon mal ne Enduro Bikepacking Tour gemacht?

http://www.bikepacking.com/wp-content/uploads/2015/12/marin-pine-mountain-2-23.jpg


Und ich meine damit nicht, dass man ein MTB der Klassifikation "Enduro / All Mountain" verwendet hat, sondern solches Terrain gefahren ist. Ich probiere schon länger rum, aber mit dem Gepäck wärs für mich nicht mögilch. Wie macht Ihr das bzw. seht Ihr das?
(Das Thema Bikepacking mit Lastentier halte ich für Unfug - vielleicht sollten die interessierten Personen dazu nen eigenen Thread öffnen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Enduro mit irgendwelchen grossen Taschen funktioniert meiner Meinung nach nicht. Am Lenker merkt man jedes Gramm, 1000 davon liegen meiner Meinung nach drin (also Tarp und Matte). Eine kleine Satteltasche natürlich auch (Werkzeuge, Heringe), also ca. 1-3 Liter. In einer Rahmentasche kann man evtl. auch noch was verstauen, schließlich waren Endurobikes früher locker 5kg schwerer als heute (Wasser, Essen). Der Rest muss in den Rucksack, sonst stört er (also der Rest nicht der Rucksack) bei der Abfahrt (Schlafsack, Kocher, Kleider, die man gerade nicht an hat, Essen). Den Rucksack kann man bergauf idealerweise irgendwie am/auf dem Bike befestigen. So kann ich etwa 48h autonom sein (falls es Wasser gibt).

Zum Glück für den Endurobikepacker sind die Alpen so ziemlich durchzivilisiert.
 
Wie macht ihr das eigentlich mit den Kabeln am Lenker (Bremse, Schaltung). Ich hatte bei meiner letzten Tour einfach nen Drysack mit Spanngurten am Lenker. Das ging so lala, die Kabel haben schon gestört bzw, ich hatte das Gefühl sie schon ziemlich zu verbiegen was sich teils auf die Schaltung ausgewirkt hat.
Für mich hat es sich über die letzten Jahre bewährt, einen gewöhnlichen Rollverschlusspacksack mit einem Spanngurt eher oben auf den Lenker zu schnallen. Also so weit oben, dass er nicht auf die Leitungen drückt. Der Gurt ist unterm Lenker um die Spacer unterm Vorbau gelenkt und obern über den Packsack rüber und unter dem Vorbau entlang, wenn das irgendwie nachvollziehbar ist. Es braucht bisschen Übung, das verdrehfrei hinzubekommen, aber mittlerweile klappt das bei mir so gut, dass der mir nur selten verrutscht (sprich: nicht jeden Tag, obwohl der jeden Tag neu verzurrt wird).
Damit möchte ich mich auch olev anschließen, was das vertretbare Gewicht am Lenker angeht. Ich hab da meinen Schlafsack (ME Helium 250 in XL) drin, ein Seiden-Inlett und manchmal noch ein ganz leichtes Hemd. Das Bündel bleibt dabei inkl. Sack und Riemen unter einem Kilo und hat keinen relevanten* Einfluss aufs Bike-Handling. Dass der Sack oben drauf liegt mag auf den ersten Blick ungünstiger wirken, bringt ihn aber auch so nah wie möglich an die Lenkachse. Das ist kein Vergleich zu den mittlerweile üblichen Lenkerrollen, die das Gewicht weit vor die Lenkachse bringen und leer meist schon mindestens ein halbes Kilo wiegen.

Zur Illustration:
36647287803_1883d9b863_b.jpg

Starhammering Intrepid Explorer by Martin Dinse, on Flickr

Auf dem Bild vom Eyk sieht man es vielleicht etwas besser, die Unterkante des Lenkers und eine der Vorbauschrauben sind sogar zu sehen:
37878074872_1358e04e59_b.jpg

Niederquerschnittstrail by Schrabinski, on Flickr

*Gepäck, egal wo, ob am Rad oder auf dem Rücken hat immer einen Einfluss aufs Fahrverhalten. Die Frage ist halt an welcher Stelle es einen persönlich wie stark stört und wie gut man es hinbekommt, den Einfluss zu minimieren. Ich hätte in echtem Gelände keine Lust auf so viel Gebammel am Rad, wie man dieser Tage oft unter der Überschrift 'Bikepacking' sieht (womit ich das keinesfalls abwerten will). Gleichzeitig kann ich nicht alles was ich brauche auf dem Rücken tragen, also läuft es auf einen Kompromiss hinaus. Und den muss schlussendlich jeder für sich selber finden. Ich bin beispielsweise recht groß und habe verdammt lange Beine. Die Sitzfläche meines Sattels ist bei voll ausgefahrener Stütze etwa 85 cm von der Tretlagermitte entfernt und trotzdem bleibt zwischen der aufm Bild montierten Ortliebsatteltasche und dem 2.3x29er Reifen nur ne knappe Hand breit Luft, wenn ich den Sattel so weit absenke, wie ich es regelmäßig tue. Für vollgefederte Räder und kleine Menschen funktioniert diese Lösung also schon wieder nicht.
Mein Rad fährt sich so wie aufm Bild nicht mehr so handlich wie unbepackt, aber immernoch so gut, dass man sich nach ein paar Trails daran gewöhnt. Der Rucksack bleibt die große Variable. Nach zwei oder drei Tagen ist der fast auf Normalgewicht, also was ich von Tagestouren gewöhnt bin. Wenn ich für ein bis drei Tage Verpflegung eingekauft habe und zwei Bier für den Abend, dann ist der am Limit und eine Einschränkung im Gelände. Leichtfüßig über jedes Steinchen hopsen und Wurzefelder gappen ist dann nicht mehr drin.
 
Bleiben wir bei den Fakten lieber Tierfreund und Expeditionsreisender
Bisschen ueberheblich mit schneller Vorurteilsbildung?
Ein Loesungsansatz der fuer Dich persoenlich keinen Sinn macht kann also nur Ironisch oder Ahnungslos sein?

Wir haben einfach verschiedene Auffassungen von "Prima". Und ich denke eben nicht an einen zwei Tage Wochenend Abstecher aus der Zivilisation, sondern etwas mehr in die Richtung Expedition - Einige Wochen im Minimalfall.

Ich moechte Zelt, Bettrolle, gaskocher, reserve hemd und hose, Camping Rationen fuer den Fall das man gerade keine Fruechte, Nuesse, Gemuese oder Wurzeln findet, Wasserfilter, erste Hilfe pack. Eine Guitarre nennen Sie vielleicht ueberfluessigen Luxus. Ich finde sie beinahe genau so wichtig wie alles andere das ich erwaehnte.

Dementsprechend waren die Hunde keineswegs ein Scherz - auch ohne Schlitten sind einige Hunde ueberaus nuetzlich.
Wenn die Hunde beladen sind, faehrt das Enduro bike noch genauso wie es soll, ohne dass ein Rucksack auf meinem Ruecken herumrutscht. :)


Ich gebe zu, das ich nicht so reise wie die meisten Menschen, die in einem Job feststecken, mit Wochenenden und einer begrenzten Zahl von Jaehrlichen Urlaubstagen. Wenn ich mir schon die Muehe mache irgendwohin zu reisen, dann tue ich das meistens fuer nicht weniger als sechs Monate. Warscheinlich ist das der Grund fuer unser Missverstaendniss.

Ich reise immer wieder mal im Expeditionsstil und weiss nach ein paar 'Selbstversuchen', dass 1000 km mit dem Bike selbstversorgend machbar sind, wenn das Gelände nicht komplett auf schwierigen Pfaden durchs Gebirge führt.
Wenn Du im Winter die Antilopen im Qinghai besuchen willst, bist Du mit einem (Fat-)Bike bestens bedient. Skeleton Coast in Namibia, Altai und andere Regionen mit viel weiter Landschaft würde ich 1000x lieber mit Bike alleine als Bike + Hunde oder sonst ein Tier besuchen. Mehrere hundert km habe ich ebenfalls mit Schlittenhunden zurückgelegt und klar sind die Hunde unglaublich, aber bei gleichen (Schnee-) Verhältnissen kann ich dieselbe Distanz (eher mehr) zurücklegen. Zudem ist der Schlitten das Herzstück des Transports, nicht die Hunde. Wie bei uns Menschen das Bike in vielerlei Gelände uns ebenfalls beflügelt, auch mit Gepäck.

Etwas anders wenn das Gelände durchgängig technisch (sehr) anspruchsvoll ist. Plötzlich wird's sehr schwer, mehr als 80 zurück zulegen in einem Tag, da ja auch sehr viele Höhenmeter hinzu kommen.
Dabei kann das Gelände so schwierig sein, dass ich nicht über 8 km/h hinaus komme, wenn sonst ein deutlich anderes Tempo möglich ist.

Hunde... was für ein Witz. Die laufen sich die Pfoten wund nach ca. 50 km Geröll. Und weil einige Rassen Lauftiere unter den Hunden sind und einfach weiter gehen, machen diese sich noch ganz kaputt, wenn man sie nicht bremst.

Viele denken dann an Pferde... auf dem Kjalvegur, als ich mit meinem Eingang-Bike von Reykjavik nach Bakkaflöt unterwegs war, traf ich auf eine rastende Gruppe. Ich kam mit der Leiterin in's Gespräch und ihre besten Pferde machen so ca. 40 km/Tag in diesem Gelände. Ich fuhr auf dem bekannteren, südlichen Abschnitt 80 km an diesem Tag, dann nochmal soviel auf dem weniger bewanderten und berittenen nördlichen Abschnitt ohne jeglichen Stress oder lange Tage im Sattel.
Zudem sind Pferde in den Bergen schwach. Yaks und Esel dünken mich immer einiges trittsicherer. Aber auch hier ist das Tempo tief und die Reichweite gering.

Für eine Durchquerung von Gebirgen stellt sich dann auch die Frage ob man zu Fuss besser Vorwärts kommt.

Um den Kreis zu schliessen, nach vielen tausend km in sehr unterschiedlichen Gelände bin ich immer wie mehr verblüfft wie tauglich das Bike, rsp. die verschiedenen Spielarten des MTBs ist/sind. Sei es Schotterpisten, Sand- oder Schnee, Eis oder einfach der gute alte Pfad in den Bergen, ein fitter und fähiger Mensch mit einem entsprechenden Bike kann unglaubliche Distanzen mit grosser Effizienz zurücklegen.

Wahrscheinlich ist hier eine mehrwöchige Radreise gemeint :ka: und nicht Enduro Bikepacking.

Wer von euch hat denn mit so einer Ausrüstung (die Taschen) schon mal ne Enduro Bikepacking Tour gemacht?

http://www.bikepacking.com/wp-content/uploads/2015/12/marin-pine-mountain-2-23.jpg


Und ich meine damit nicht, dass man ein MTB der Klassifikationen "Enduro / All Mountain" verwendet hat, sondern solches Terrain gefahren ist. Ich probiere schon länger rum, aber mit dem Gepäck wärs für mich nicht mögilch. Wie macht Ihr das bzw. seht Ihr das?
(Das Thema Bikepacking mit Lastentier halte ich für Unfug - vielleicht sollten die interessierten Personen dazu nen eigenen Thread öffnen)
Ja, das mit den Lastentiere musste ich mir auch mal durch den Kopf gehen lassen um zu merken wie praxisfern die Idee ist.

Um auf Deine Frage zurück zukommen
Hier (und nachfolgend) auf einer wöchigen Tour im Bündnerland und Grenzgebieten CH/IT.

Der Fokus war so viel single tracks wie möglich mit ein paar gut gewürzten, also fahrtechnisch anspruchsvollen Abschnitten, die mein volles Fahrkönnen erforderten. Auch war mir wichtig, dass ich die Abfahrten auf Zug fahren kann, was mit diesem Setup problemlos möglich war. So ca. 150 km in Autarkie wären mit der hierbei verwendeten Ausrüstung (in erster Linie Volumen, dass das Gepäck her gibt) möglich. Aufgrund der technischen Schwierigkeiten und brutal vielen hm (wie jetzt in den Alpen zB) sind pro km mehr Kalorien gefragt, in einfacherem Terrain wäre also eine grössere Distanz möglich. Längere Abschnitte ohne Verpflegung sind zB St. Moritz-Val Bever-F. d'Agnel-Alp Flix-F. Da Colm-Pass d'Ela-Alvaneu (wobei Alp Flix Bergwirtschaft meist offen) oder Livigno-P. Chaschauna-F. Chaschauna-F. Prünella-F. Pischa-Pontresina. Aber selbst hier reicht Essen für 1-2 Tage gut aus, wenn man sich die Alpen gewohnt ist. Man muss absichtlich Hütten und Dörfer mit Verpflegungsnachschub umgehen, wenn man länger autark unterwegs sein möchte in den Alpen. In anderen Gebirgen dieser Welt sieht's zT natürlich anders aus, wobei auch hier einige unterschätzen wie besiedelt auch der Karakorum oder Himalaya ist.

In Island bin ich teilweise Abschnitte gefahren die doch auch recht ordentlich technisch waren (also perfektes AM/Enduro Gelände) im Gebiet Hengill und hatte Verpflegung für 5 Tage dabei. Ich war dabei nicht ganz autark, da ich mir später in Thingvellir einen Kuchen und in Geysir einen Apfel gönnte ;). Die Abfahrten wurden dann einfach nicht so gerockt. Spass machten sie dennoch. Meine Reichweite war damit ca. 500 km.

Für die 5 Tage hatte ich 3600 g Essen dabei. Jedoch ohne den Alkohol für den Kocher, den hatte ich aus versehen mit dem anderen Essen an Depots verschickt :rolleyes:
Ich trug zum Gepäck am Bike einen leichten 22 L Rucksack, je nach erwartetes Gelände mal mit mehr Gewicht beladen, mal mit weniger Gewicht.

Mit dem Enduro-Bike (als es noch Freeride hiess) bin ich in's Bikepacking eingestiegen und feier es nach wie vor. Geht also TippTopp.

Falls ich mal eine zB 400 km Route in schwierigerem Gelände und in Autarkie zurücklegen möchte würde ich, ähnlich wie ich jeweils für den Highland Trail 550 gepackt habe, das Bike mit kleinem Sack am Lenker (Zeug zum drin & drauf schlafen, wenig Kleidung), Rahmentasche (Werkzeuge, Essen, Kleidung, Heringe) und kleiner Satteltasche (Essen, Behausung) beladen, den Rest in den Rucksack (Essen, Kleidung, Elektronik, 1-Hilfe)

Der einzige Unterschied von einer schwierigen 400 km autark Route zum HT 550 wäre, dass ich den ca. 10 L mit einem ca. 20 L Rucksack tauschen würde.
 
Jeder hat doch so ne Anekdote. Ich vergass schon Gestänge, Schlafmatte oder Brennstoff.
Wurde jeweils spannend ob genügend improvisiert werden kann. Und siehe da, es ging oft erstaunlich gut. So gut, dass ich um die Erfahrung froh war, weil viel gelernt.

Abenteuer ist alles.

Man kann mit zu viel Planung Abenteuer gut kaputt machen.
 
Klar kann einem mit zuviel Planung auch mal was Schönes entgehen.
Man kann aber bei zuviel Dummheit auch einfach mal draufgehen und dann nicht mehr über sein ach so tolles "Abenteuer" berichten. Wäre nicht das erste mal...
 
Klar kann einem mit zuviel Planung auch mal was Schönes entgehen.
Man kann aber bei zuviel Dummheit auch einfach mal draufgehen und dann nicht mehr über sein ach so tolles "Abenteuer" berichten. Wäre nicht das erste mal...
Zwischen dem supergeilen, perfekten Erlebnis und dem Tod auf einer Tour liegen aber noch ein paar weitere Möglichkeiten...
 
Na ja, in dem Gelände,wo es hier im Thread teilweise sogar im Winter hergeht, kann mal eher was passieren als wenn du deine "Tour" am Radweg herplanst...Grad in den Alpen...
 
Man kann aber bei zuviel Dummheit auch einfach mal draufgehen und dann nicht mehr über sein ach so tolles "Abenteuer" berichten. Wäre nicht das erste mal...
Gegen Dummheit hilft auch keine Planung. Und wenn man hier manchmal liest, wieviele Zeit mit der Wahl des richtigen Unterhemds vertan wird, kann Planung auch Selbstzweck sein.
 

Jeder darf mal ein bisschen kacka in den Hosen haben und mit dem Rad (oder auch in Situationen geraten wo man sich sehr abenteuerlich fühlt. Jeder 'sollte'.
 
Klar kann einem mit zuviel Planung auch mal was Schönes entgehen.
Man kann aber bei zuviel Dummheit auch einfach mal draufgehen und dann nicht mehr über sein ach so tolles "Abenteuer" berichten. Wäre nicht das erste mal...
Man kann auch ohne konkreten Plan auf alles (in nem gewissen Rahmen denkbare) vorbereitet sein. Wie der Angelsachse sagt: 'Prepare for the worst - hope for the best!'
 
Ich grab das hier mal aus, weil ich eine Alternative zum unidirektionalen Bikepacking überlege: eine gewisse Trennung der Reise- und der 'Baller'anteile.

Schon mit einem 100mm Hardtail gilt für mich, dass Bikepacking auf wirklichen Trails eigentlich nur funktioniert, wenn man das meiste Gepäck auf dem Rücken hat. Das schafft Agilität bei der Gewichtsverlagerung usw..

Auf dem Hardtail mache ich das allerdings mit einem UL-Rucksack. Auf dem Trailfully hätte ich aber lieber einen schweren Protektorrucksack, darin auch leichte Protektoren für die Knie- und Ellbogenpartien, die Trinkblase... eben alle Möglichkeiten, das Rad artgerecht zu bewegen. Am liebsten indes weiterhin ohne Arschrakete und Lenkerrolle.

Das beißt sich natürlich in den Schwanz, wenn man noch Treckinggepäck dabei hat.

Eine Lösung bei ausreichendem Zeitbudget: Du machst Strecke auf moderater Art, kannst das ganze Gedöns an Bikepackingtaschen wie ein Gravelbiker ans Rad schnallen - und das auch noch in großer Ausführung. Dein Variostützenhub halbiert sich und die wackelige Arschrakete verbietet sowieso alle echten Adrenalinpassagen, aber was soll's? Nach einem Tag oder einem halben Tag schlägst du dein Lager auf (Campingplatz kann ja okay sein). Du schmeißt die Taschen alle ins Zelt, belädst den Protektorrucksack wie für eine normale Tagestour und kostest die Gegend mal genüßlich aus. Ob das zwei Stunden am Morgen sind oder ganze Tage in Abwechslung mit den 'Reisetagen', das entscheidest du nach Bedarf.
 
Schon mit einem 100mm Hardtail gilt für mich, dass Bikepacking auf wirklichen Trails eigentlich nur funktioniert, wenn man das meiste Gepäck auf dem Rücken hat. Das schafft Agilität bei der Gewichtsverlagerung usw..

Auf dem Hardtail mache ich das allerdings mit einem UL-Rucksack. Auf dem Trailfully hätte ich aber lieber einen schweren Protektorrucksack, darin auch leichte Protektoren für die Knie- und Ellbogenpartien, die Trinkblase... eben alle Möglichkeiten, das Rad artgerecht zu bewegen. Am liebsten indes weiterhin ohne Arschrakete und Lenkerrolle.

Sehe ich genauso. Bis vor kurzem wäre man für so eine Aussage noch gesteinigt worden...
 
Sehe ich genauso. Bis vor kurzem wäre man für so eine Aussage noch gesteinigt worden...
Die Uniformität hat sich im Bikepackinggenre breit gemacht. Früher musste man selber überlegen und basteln, letzteres heute zum Glück nicht mehr. Doch im Gegenzug entfallen auch die Überlegungen hinter der Bastelei, legen sich alle Leute dieselbe Ausrüstung zu, die am besten sowieso zum Gravelbike passt. Eigentlich kommt das ganze Spiel aber ursprünglich aus dem MTB-Bereich... und langsam merken die Mountainbiker, dass uniformierte Ausstattungen nicht unbedingt zur geplanten Unternehmung passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der ganze Rotz der da so an Bikepacking-Equipment auf dem Markt erschien, ist doch zum Bärenanteil gar nicht für uns MTBler nutzbar..
 
Sehe ich genauso. Bis vor kurzem wäre man für so eine Aussage noch gesteinigt worden...
Warum?

Wenn ich Bock auf Trails hab, für die ich ein Fully gerne hätte, muss man logisch anders packen als mit nem Gravel.

Deswegen finde ich es schade, dass sowas wie das Focus Adventure Rack Anschraubpunkte braucht, bzw nicht an der Achse befestigt wird, weil das einfach mega für ein HT mit Dropper ist.


Eine Lösung bei ausreichendem Zeitbudget: Du machst Strecke auf moderater Art, kannst das ganze Gedöns an Bikepackingtaschen wie ein Gravelbiker ans Rad schnallen - und das auch noch in großer Ausführung. Dein Variostützenhub halbiert sich und die wackelige Arschrakete verbietet sowieso alle echten Adrenalinpassagen, aber was soll's? Nach einem Tag oder einem halben Tag schlägst du dein Lager auf (Campingplatz kann ja okay sein). Du schmeißt die Taschen alle ins Zelt, belädst den Protektorrucksack wie für eine normale Tagestour und kostest die Gegend mal genüßlich aus. Ob das zwei Stunden am Morgen sind oder ganze Tage in Abwechslung mit den 'Reisetagen', das entscheidest du nach Bedarf.
Ja, so ähnlich, nur mit HT wird wohl der Plan für Schottland aussehen. Wobei ich so oder so überlege, ob ich mir ne Tailfin hole, das System wäre durch die Achsenbefestigung kompatibel.
Widerstrebt mir aber, weil teuer und im Alltag habe ich andere Optionen.
 
Der ganze Rotz der da so an Bikepacking-Equipment auf dem Markt erschien, ist doch zum Bärenanteil gar nicht für uns MTBler nutzbar..

Yes!!!

Und das ärgert mich einigermaßen maßlos, weil das Bikepacking dereinst als MTB-Angelegenheit begann. Und dann sah ich doch glatt in irgendeinem Blog gestern den Vorschlag, das Gravel-Bike mal stehen zu lassen und es auf Tour mit dem MTB zu versuchen... in einer verkehrten Welt klingt das Naheliegende wie der Aufruf zur Revolution. :)
 
Ich selbst fahre z.B. mit Lenkerrolle.. aber eben eine, die eine ordentliche Befestigung hat, die garantiert, dass keine Leitungen gequetscht werden.. die garantiert, dass auch rumpeliges Gelände nichts verrutschen lässt, etc..
(Blackburn Outpost Handlebar Roll, wo ich die Lenkerbefestigung durch einen original Klickfix ersetzt habe - dieser bietet mit Stahlseil erst eine wirklich stabile Befestigung)
images.png

So an meinem Reign 2 LTD von 2016 montiert, fahre ich auch S2 Trails.. darf halt nur nicht mit 5kg beladen werden =)

Nach mehreren Jahren ist für mich klar: Was ich brauche, muss ich mir so oder so zusammensuchen, weil es einfach mit einem Enduro, mit meiner Fittness und mit meiner Streckenauswahl so oder so ganz individuell ist, was ich benötige.
Es gibt einen Markt an Equipment, der nicht auf mich abgestimmt ist.. aber trotzdem gibts dadurch mehr und mehr Optionen.. sehr hilfreich habe ich immer die Diskussionen und Erfahrungswerte hier im Forum wahrgenommen. Überall ein bisschen was abgucken, Impulse sammeln.. und selber testen - egal ob MTB, Gravel, Rennrad oder Bobbycar =)

Edit:
Nochmal kurz zurück zu deinem Beitrag oben: Auch bei drei Tagen würde ich mir Gedanken machen, was ich am Bike befestigen kann und nicht alles auf den Rücken schnallen.
Wenn es nicht gerade ultralight wird, weil du nur ein Tarp und einen Schlafsack brauchst, kommt da dann doch ein bisschen was zusammen, was ich mir nicht drei Tage auf den Rücken schnallen wollen würde.. Da kann man schauen, ob man nicht wenigstens für die nicht-trail-abschnitte etwas ans Bike packt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selbst fahre z.B. mit Lenkerrolle.. aber eben eine, die eine ordentliche Befestigung hat, die garantiert, dass keine Leitungen gequetscht werden.. die garantiert, dass auch rumpeliges Gelände nichts verrutschen lässt, etc..

Ja... auch die Ortliebrolle kriege ich ziemlich fest angebracht, und leicht bepackt stört sie nicht unerträglich.

Die Arschrakete ist es hingegen, die bei anständigem Volumen einfach nicht anders kann, als die Trailfähigkeit stark zu mindern. Ich kann sie nur entweder weglassen oder halt (wie oben beschrieben) den 'Reise-' vom 'Ballermodus' trennen.

Zwar lässt sich mit einem Adapter wie dem Valais von Wolf Tooth immerhin so viel Hub an der Variostütze retten, dass auch recht schwierige Passagen gefahren werden könnten... wenngleich arg langsam. Aber die Nachteile des statischen Gewichts, des Spiels und der Behinderung bei Manövern hinterm Sattel bleiben bestehen.
 
Die Ortlieb Lenkertasche würde ich z.B. gar nicht nutzen wollen.. die hängt mir zu nah am Steuerrohr..

Arschrakete fällt bei mir komplett raus.. dann lieber Rahmendreieck und Oberrohr..

Kennst du das System von @stuntzi mit seinem "Rucksack-Adapter" "Zorro Carry"? https://www.mtb-news.de/forum/t/abruzzix-durch-italiens-mitte.755539/page-57#post-13287647

Es muss nicht exakt diese Variante sein.. aber die Idee dahinter ist halt simpel.. Ballern auf dem Trail ist genauso möglich wie Entlastung durch Gepäck-am-Bike.
 
Die Ortlieb Lenkertasche würde ich z.B. gar nicht nutzen wollen.. die hängt mir zu nah am Steuerrohr..

Arschrakete fällt bei mir komplett raus.. dann lieber Rahmendreieck und Oberrohr..

Kennst du das System von @stuntzi mit seinem "Rucksack-Adapter" "Zorro Carry"? https://www.mtb-news.de/forum/t/abruzzix-durch-italiens-mitte.755539/page-57#post-13287647

Es muss nicht exakt diese Variante sein.. aber die Idee dahinter ist halt simpel.. Ballern auf dem Trail ist genauso möglich wie Entlastung durch Gepäck-am-Bike.
Na, klar!

Und wenn ich besser basteln könnte, hätte ich es vielleicht auch. :)

Die Ortliebtasche lässt sich übrigens mit Spacern ziemlich gut fixieren. Das Steuerrohr kann man tapen.
 
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