Abruzzix - durch Italiens Mitte

Sodale, mal gerade an zwei Bürotagen nachgelesen und Fernweh bekommen. Waren vor einer Woche erst in Umbrien und an der Grenze zu Abruzzen.
Apropos Abruzzix: das Titelbild zeigt aber Assisi in Umbrien. Quasi eine Fremdbenennung :p
(ach ja, du hattest ja eh geschrieben Anreise nach Perugia und anschließend gleich nach Assisi...)

aktuell zeigt die Karte Garmisch an. Bist du noch dort? Da sind ja auch einige sehr nette Foristi beheimatet.
Und schonwieder Fernweh...

LG aus Wien
Chris

ps: wird's dann nicht wirklich mal Zeit für einen Karpartix? Sind sicher nicht die Alpen, aber von der Natur her...
 
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Heute mal wieder eine kleine Bastelei zum Thema Gepäckträger: Zorrocarry in der Version für Bikes in Zwergerlgröße mit automatischer Sattelstütze. Ausgangspunkt ist der saumäßig schwere Sattelstützenmonsterträger "Pletscher Orion" aus massivem Aluminium. Drei Viertel von dem sinnlosen Krempl wandern gleich mal in die Tonne.

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Der Rest wird noch ein wenig verschlankt. So viel Alu braucht kein Mensch.

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Die Verbindung zum Bike bildet eine spezielle Sattelrohrklemme, der "Salsa Rock Lock" mit eingebautem Gewinde. Die Klemme ist etwas "bauchig", dadurch wird der angeschraubte Träger wirksam am runterkippen gehindert.

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Das Ergebnis wiegt um die dreihundert Gramm und sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus. Aber durch die "Gabelkonstruktion" kann das Fully beim Downhill immer noch prima einfedern. Der Träger geht einfach seitlich am Reifen vorbei. Die hydraulische Sattelstütze kann ganz normal bedient werden.

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Beim Uphill ist der Dämpfer zu und der Rucksack sitzt oben drauf. Die Befestigung am Sattel passiert lediglich durch überkreuzen und festzurren der Schultergurte. Den ganzen Klickfix-Krempl vom originalen Zorrocarry kann man sich getrost sparen. Durch die doppelte Auflage unten wackelt da gar nix, zumindest wenn als Rucksack ein "vaude bike alpin air" mit Alu-Tragegestell verwendet wird. Für mehr Abstand zum Hintern kann man alternativ noch ne kleine Satteltasche montiert lassen und "einklemmen". Langzeiterfahrungen stehen noch aus, aber ein paar Touren haben damit schon funktioniert.
 
Interessante Konstruktion.
Werden alle vertikalen Lasten durch die kleine Ecke der Strebe aufgenommen, die hinter der Klemmschelle festhängt? Scheint sehr gewagt für Langzeiteinsätze (auf patagonischem Schotter zum Beispiel). Könntest du nicht zwei solcher Schellen übereinander montieren, um 180° zueinander versetzt, sodass der Halter mit zwei Schrauben befestigt wird?
Ansonsten wiegt ein Tubus Fly auch nicht wesentlich mehr als 300g. Den kann man auf der einen Seite an der PM Aufnahme anschrauben, auf der anderen am Schaltauge, und oben am Schwingengelenk. Brauchts nur ein paar Alubleche. Den Rucksack könnte man dann trotzdem bissl am Sattel anknoten, denn wenn es richtig wild wird (viel Federweg), ist der Rucksack ja eh auf dem Rücken. Sieht natürlich genauso retarded aus und reduziert das Diebstahlrisiko erheblich.
 
Interessante Idee mit den zwei Schellen übereinander... ist allerdings kein Platz vorhanden und bräuchte größere Modifikationen. An die Sattelstütze selber will ich nichts klemmen, das ist ja der Witz am neuen Design. Bei kleinen Rahmen und kurzen Beinen zählt jeder versenkbare Zentimeter.

Die Salsa Rock Lock macht schon einen sehr stabilen Eindruck, aber im Endeffekt ists natürlich nur eine Alu-Schweißnaht. Muss man sehen, wie lange die hält. Alternativ gibts von CNC eine Klemme mit Gepäckträgergewinde, etwas leichter und einteilig ohne Schweißnaht. Aber da gibts keinen "Bauch" für die Kipp-Verhinderung und die Gewinde sind nicht unabhängig von der Klemmung. Könnte man aber durchaus auch als Bastelbasis benutzen.

Tubus Fly o.ä. am Fully macht glaube ich insgesamt wenig Sinn, damit wird das Gepäck ja zur ungefederten Masse. Da kann man gleich mit nem Hardtail fahren :).
 
Das sieht genauso wackelig aus, wie meine Konstruktion auf Basis deines Zorrocarrys. Ich muss dir dann einfach glauben, dass der andere Rucksack (Vaude statt Deuter) und der zweistrebige Gepäckträger das deutlich verbessern. Die Gurte jedenfalls sorgen nicht für Stabilität, verhindern höchstens das Herunterfallen.

Wichtig ist natürlich auch ein komplett blockierbarer Dämpfer (aber damit kennst du dich ja aus :) ). Mein Fox RP23 hat nur Plattform, das reicht nicht, denn selbst bei Regenrinnen oder anderen kleinen Senken im Weg rattert das Hinterrad am Rucksack.
 
Das sieht genauso wackelig aus, wie meine Konstruktion auf Basis deines Zorrocarrys. Ich muss dir dann einfach glauben, dass der andere Rucksack (Vaude statt Deuter) und der zweistrebige Gepäckträger das deutlich verbessern. Die Gurte jedenfalls sorgen nicht für Stabilität, verhindern höchstens das Herunterfallen. Wichtig ist natürlich auch ein komplett blockierbarer Dämpfer (aber damit kennst du dich ja aus :) ). Mein Fox RP23 hat nur Plattform, das reicht nicht, denn selbst bei Regenrinnen oder anderen kleinen Senken im Weg rattert das Hinterrad am Rucksack.

Ich hatte früher auch mal andere Rucksäcke probiert, das kann man für Zorrocarry (egal welche Version) alles knicken. Die Erleuchtung kam erst mit vaude, nur der bike alpin hat diesen Alubügel hinten drin. Da kannst du mit den Schultergurten richtig kräftigen Zug aufbauen, das macht einen Unterschied wie Tag und Nacht. Bei deuter o.ä. drückt man dagegen einfach nur ein bisserl Stoff zusammen. Das hindert vielleicht am runterfallen, wackelt aber wie ein loser Kuhschwanz im Morgenwind.

Das Dämpferproblem haben kleine, leichte Leute jetzt eher nicht, dachte ich. An obigem Bike ist jedenfalls ein ganz normales Plattformdingsbums verbaut, der sackt vielleicht nen halben Zentimeter runter bei 60kg. Bleibt hinten noch genug Luft für den Rucksack, aber nur wenn der Träger nach oben geneigt ist und auch nur bei 26 Zoll.
 
Das Dämpferproblem haben kleine, leichte Leute jetzt eher nicht, dachte ich. An obigem Bike ist jedenfalls ein ganz normales Plattformdingsbums verbaut, der sackt vielleicht nen halben Zentimeter runter bei 60kg. Bleibt hinten noch genug Luft für den Rucksack, aber nur wenn der Träger nach oben geneigt ist und auch nur bei 26 Zoll.
Ich habe nur kurze Beine, bin weder klein noch leicht generell :)
Da kommen mit voller Tourausrüstung schon so 85 kg zusammen.
Neuer Rucksack wäre aber sowieso mal was. Mein Transalpin ist so alt wie dieses Jahrtausend.
 
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Gibts noch nicht zu kaufen....
salsa-minimalist-front-rear-rack-black-side-stock-M.jpg

Hatte überlegt einen Salsa Minimalist umzuarbeiten.
1. nicht zu kriegen und 2. viel zu teuer.
 

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Der Maschinenbauer sagt:
Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm.
Wenn da 10kg Rucksack x 30 cm bis zur Schraube wirken, ergibt das bei Abstand 3cm Schraube bis zur Sattelklemme eine Last von 100 kg, die über die zwei Punkte übertragen werden. Ui, Ui...
(Ja, Kräfte rechnet man in Newton, ersetze 20 kg durch 200N usw.)
Die Schraube sieht dann übrigens 210 kg.
In Wirklichkeit ist das noch viel viel mehr, jeder Stein (Dynamik) vervielfältigt das noch.
Allerdings nimmt die Klemmung durch die Verschraubung einiges weg, dann noch die Verzurrung (die meiner Meinung nach aber eher nach unten drückt, also verstärkend wirkt), bleibt abzuwarten, wie viel.
Meckern ist aber einfach, hier eine Idee zur Lösung:
Wenn Du die beiden Schenkel nach vorne hin verlängern und vor dem Sitzrohr unter der Klemme zusammenführen könntest, dann würde die mit mehr Fläche und vor allem mehr Hebelarm (also geringeren Kräften) von unten gegen die Klemme drücken, also in etwa dort, wo die Klemme ihre Schraube hat. Oder gleich an dieser Schraube befestigen.
Du bräuchtest halt so ein Art "Hufeisen", das Du zusätzlich draußen drauf schraubst. Da könnte dann auch ein Fahrradschlauch/Lenkerband dazwischen die Pressung noch geschickt verteilen. Sehr grob Skizziert:
zorrocarry-double3+.jpg
 

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@DocB, gut gerechnet. der rucksack wiegt allerdings eher 6kg (10kg nur in absoluten ausnahmefällen). außerdem stehen die kilos sicher nicht ganz am ende bei 30cm sondern eher weit vorn, sagen wir mal im durchschnitt bei 10cm, kurz hinter der brücke. da spielt die neigung des trägers ne rolle(?) und sicher auch das vaude alu-tragegestell. das steht ja ganz vorne an der brücke auf. der hintere teil des trägers ist eigentlich nur dazu da, ein "durchsacken" auf den reifen zu verhindern.

das hufeisen gefällt mir... allerdings find ich 300 gramm gesamtgewicht schon am limit. und die bastelei wird dadurch ungleich komplizierter :-/. da könnte man sich ja gleich ne dickere, zweiteilige "doppel"klemme drehen, die zusätzlich noch unten über den rahmen geht. nur kann ich leider nix "drehen" :).


@Enrgy, schnur... simple idee... wiegt außerdem nix... stört wahrscheinlich kaum beim versenken... und wenn mans als "geflecht" oder mit ner bandschlinge aufzieht, hilfts vielleicht sogar, das "gefrickel" (aka hüftgurt) besser zu verstauen. nicht übel!!
 
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@Enrgy s Idee gefällt mir auch besser, das Bessere ist der Feind des Guten :).
Möglich Zusatzidee :):
Wenn man einen Spanngurt durchs Sattelgestell über den Kopf der Reverb wieder nach unten zum Oberrohr führt und praktisch vor dem Sattelrohr den Spannmechanismus installiert bzw. einmal abgemessen eine Schlaufe + Haken, kommt man selbst mit installiertem Rucksack gut ran und entlastet auch noch die Sattelstütze von der Biegung nach hinten. Könnte man sogar beim Absenken installiert lassen, wenn man das überflüssige Seil parallel zum Oberrohr aus dem Gefahrenbereich (Umlenkhebel, Beine,.. ) z.B. zum Vorbau hin zieht.
Gibt es da nicht so clevere Knoten aus dem Segel- oder Bergsport...?
Wichtig ist in beiden Fällen glaube ich, dass das Seil/Spanngurt genug Elastizität hat, um ausreichend Zug aufzubauen, auch wenn die Sattelstütze ein ganz wenig nachgibt. Ein Kletterseil/Gurt könnte hier ideal sein, das man so spannt, das richtig Zug auf der Sache ist.
Weil sonst übernehmen doch wieder die Strebenauflage auf der Klemmung die Kraft.
 
Hmm... vorn wieder runter?! Die Optik dabei nicht vergessen :).

Die Sattelstützenbelastung nach hinten macht mir eigentlich überhaupt kein Kopfzerbrechen. Immerhin fahr ich meinen Normal-Zorrocarry (dh den für Langbeiner) jetzt sicher seit über zehn Jahren durch die holprige Mountainbikewelt und hatte noch nie ein Problem in der Hinsicht.

Gibt die Reverb denn nach, wenn man drauf sitzt?
 
Nö, nicht spürbar. Theoretisch kanns auch nicht viel sein, ist die Elastizität der eingespannten/abgeschlossenen Ölsäule, hätte ich die Länge/ das Volumen davon, könnte ich es ausrechnen. Ist aber sicher vernachlässigbar, sonst gäbs bestimmt einen Kacksturm im Internet :)
Das Verspannen wäre halt einfach vorne rum, aber sieht bestimmt nicht so toll aus. Aber seit wann ist Dir Optik wichtig, alter Hörnchenfahrer *duckundweg*
 
Statt einer Schnurr, nimmst du einen leichten Spanngurt.
So habe ich es bei meinen Birdy gemacht.
Der Gepäckträger wurde an der Sattelklemme befestigt und mit einen Bremszug vom Sattel abgehängt.
Nur riss mir der Bremszug regelmässig.
2 Ortlieb-Packtaschen und Rucksack waren auf Dauer zu viel.
Inzwischen (seit 10 Jahren?) gibt es einen gescheiten Gepäckträger für das Birdy.

Ray
 
Man könnte auch einfach erst mal abwarten, wie lang es hält :).

Btw... das neue Design ist explizit für Kurzbeiner! Ich selber bin nach wie vor mehr als zufrieden mit meiner eigenen Version mit Obi-Stummel an der Sattelstütze und Klickfix-Clip am Sattel. Das ist seit vielen Jahren bewährt und scheint absolut unverwüstlich.
 
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