Trailsperrungen in Trentino: Region will umfassendes Trail-Verbot durchsetzen [Update]

Das italienische Mountainbike-Magazin MTB-Mag hat Fotos eines Beschlusses der Region Trento veröffentlicht, in der insgesamt 86 Trails in den drei Gebieten Trento, Monte Bondone und Valle Dei Laghi für Mountainbiker verboten werden. Grund dafür seien "die Vermeidung der Konflikte mit Wanderern".


→ Den vollständigen Artikel „Trailsperrungen in Trentino: Region will umfassendes Trail-Verbot durchsetzen [Update]“ im Newsbereich lesen


 
Wie viele hier war ich auch schon öfters in der betroffenen Region. Aber Stress mit Wanderer hatten wir bisher nur im Münchener Alpenraum...
Dass die Wanderer die Nase vorne haben liegt nicht daran ob sie in den letzten fünf Jahren mehr oder weniger Kohle als wir in der Region gelassen haben sondern meiner Vermutung nach daran, dass sie eine ganz andere Tradition haben und vor langer Zeit viel in Wege und deren Ausschilderung sowie Berghütten investiert haben. Auf dem Thron sitzen sie halt.
Wenn also El Marco von der Regierung abstimmen muss pro oder contra Biker, erinnert er sich an Opa Stefano der vor 100 Jahren dort mit den Alpini mit der Spitzhacke Wege in den Hang gehauen hat um die Ösis wieder heim zu schicken dann will er da einfach keine deutschen auf deutschen radeln rum bremsen sehen. Kohle wird eh wo anders gemacht. Wenn man sich die neue Ponale ansieht liegt es sicher nicht an den guten alten Lira...
Ich glaube die verantwortlichen machen sich nicht so viele Gedanken. Bestimmte Personen wollen das nicht und basta...
Schade ist es... Aber wir werden wohl einfach zu viele.
 
Bei diesem ganzen rumgehacke stört mich eines ganz besonders. Ständig wird auf Andere gezeigt: Die böse Bikeindustrie, die keine Trails baut; die bösen Wandervereine, die Ihre Wanderwege von Bikern freihalten wollen; mtb-news, die nichts tut und, und, und.

Schon mal selbst an die Nase gefasst und etwas getan?
Dimb, IG, Wienerwaldtrails (Trailcenter) usw usf. Es gibt diese Initiativen, mehr als man denkt und ich könnte dir da noch ein paar Aufzählen.
Aber das sind zum Teil, leider, nur lokale Angelegenheiten oder Interessensgruppen.

Schon mal darüber nachgedacht, wer die Wanderwege in den Alpen pflegt?!
Es werden ja auch, wie im Artikel von Muschi geschrieben, immer mehr Wege nicht gepflegt, man läßt sie verwildern, sprich zuwachsen.
Andererseits, wo zu hat man ein Mountainbike:confused:? Wozu hat man das agressive 29 Zoll Enduroballergerät mit 180mm Federweg vorne und hinten :rolleyes:? Damit kommt man selbst mit wenig Fahrtechnik über jede Wurzel, Baum, Baumstamm, Äste etc. Unter Mountainbike kann man halt nicht nur "Gebirgsrad" sondern auch Querfeldeinrad verstehen. Ergo, gibt es keinen Weg, dann ab durchs Gemüse. Man bahnt sich halt seinen Weg frei. Man geht quasi auf Expedition in den heimischen Wäldern oder Alpen. Wenn das ein paar machen, gibts wieder Wege.

Ich denke, eine Mountainbiker kann auf Grund seines Materials schon mal fast überall hin kommen. Er braucht dazu nicht unbedingt Forststraßen oder irgend welche Alm-/Feten-/Party Hütten. Man kann sich sein Essen auch mitnehmen, Trinken hat eh jeder mit und selbst die Schlafmöglichkeit ist nicht an eine Almhütte gebunden.

Natürlich macht es Sinn Trails ausschließlich für Biker und Wanderwege ausschließlich für Wanderer zu haben. Der größte Teil des Wegenetzes muss und sollte aber gemeinsam genutzt werden und da fehlt in meinen Augen viel zu oft das Engagement der Biker.
Ich kenn zwar nur ein Beispiel, und zwar in Wien/Wienerwald, die shared trails. Und weiter oben habe ich noch andere "Aktionen" und Initiativen genannt.
Trotzdem nocheinmal allgemein und an dich die Frage:
Ist es verkehrt, von der Bikeindustrie und/oder von mtb-news.de und bikeboard.at zu fordern, dass sie sich (mehr) einsetzten sollen (zB freies Wegerecht, gegen Streckensperrungen, etc)?

Gut, die Bikeindustrie ist da aus dem Schneider: Die verkaufen offensichtlich Mountainbikes und Zubehör wie geschnitten Brot/verdienen sich eine goldene Nase. Wo diejenigen dann fahren können, sollen und dürfen, braucht sie ja nicht zu interessieren :o, denn, Hauptsache sie verkaufen :rolleyes:.
 
Shared Trail ist seit dem Aufkommen der schnellen Enduro Bikes, spätestens aber seit der modernen E-Bike Fullies leider eine Illusion. Vor 6-7 Jahren noch waren Frequenz und Tempo auf den Wanderwege deutlich niedriger und ein sicheres Miteinander mit den Wanderern (Familien mit kleinen Kindern und ev Hunden, ältere Leute) problemlos. Der technische Fortschritt ist für unseren Sport mehr Fluch als Segen.
 
Ein Kommentar eines Südtiroler „Locals“ auf Facebook zum Thema:
https://www.facebook.com/gerhard.kr...PJLYBUYV2RRb1Ze6aM5VNUwxw&fref=nf&pnref=story
Im Herbst ist ja Landtagswahl und ich habe eh schon so eine Vorahnung dass die Diskussion aus dem Trentino zu uns nach Südtirol rüberschwabt. Nach meinem derzeitigen Gefühl haben die Bauern in Südtirol auch nur den Bär, den Wolf und vor allem Mountainbiker als grössers Problem im Kopf als z.b. die Fragen wie:
Was kann der Landwirt tun um nicht immer auf öffentliche Gelder angewiesen zu sein?
Welche Produkte auf den Feldern anbauen um unabhägig zu sein?
Wie kann der Bauer mit nachhaltiger und biologischer Landwirtschaft gegen Lebensmittelkonzerne bestehen?

Wenn wir im Herbst in Südtirol einen neuen Landtag wählen befürchte ich, dass die Scharfmacher unter den Landwirten ohne Hintergrundwissen wieder das Mountainbikethema in den Wahlkampf bringen werden. Schön wäre wenn die wirklichen Probleme diskutiert würden und nicht Wahlkampf auf dem Rücken der Mountainbiker ausgetragen wird. Es muss allen klar sein hier geht es auch um ein Wirtschaftsthema für die Urlaub auf dem Bauerhof-Betriebe sowie Buschenschänken im Land noch habe ich ja keine Anweisung vom „Roten Hahn“ gesehen das sie ein Schild “Mountainbiker nicht Willkommen“ auf den Buschenschank oder Urlaub auf dem Bauernhof Betrieben aufgehängt werden sollen.

Deshalb bitte liebe Landespolitiker lasst das Thema aus dem Wahlkampf und nehmt euch der größeren Probleme an die zu lösen sind! Würde mich freuen wenn ich nicht in kürze über Sperrungen in Südtirol lesen muss!
Die Wanderer scheinen also nicht unbedingt immer die Auslöser zu sein......
 
Zuletzt bearbeitet:
Fantastisch wie wir "uns" jedes mal selbst zerfleischen und jedem anderen die Schuld anlasten.

Danke übrigens an @bobo2606 für die Erläuterung

Hab ich hier was falsch gelesen.........?

Euch ist schon bewusst, dass bis kurzem die rechtliche Lage im Trentino so war, dass alle Wege, die schmäler als ein Bike lang war oder die eine gewisse Steilheit aufwiesen, verboten waren. Ob kontrolloiert oder nicht, verboten ist verboten.
Diese Regelung wurde auch im Interesse der Biker gekippt. D.h. alle Trails sind frei befahrbar, allerdings mit der Einschränkung, dass sich die Region vorbehält einzelne Wege, aus welchen Gründen auch immer, zu sperren. Die Sperrungen sollten von einer Kommision beschlossen werden, der alle Interessensverbände angehören, somit normalerweise auch "die Biker". Ob dies auch so eingehalten wird, können nur die Lokals sagen (vielleicht kann dies auch die Redaktion mal in Erfahrung bringen). Die Sprrungen müssen publiziert und durch Beschilderung angezeigt werden. Genau das wird jetzt gemacht.
Ihr beschwehrt euch jetzt hier im Ernst, dass jetzt wenigstens nachvollziehbare Regularien installiert wurden und im eigentlichen Sinne mehr Trails, legal befahren werden dürfen:spinner:.

Über die Gründe und die Anzahl der aktuellen Sperrungen kann diskutiert werden, über das Vorgehen meines Erachtens nicht. Ich bin froh, dass ich nach ca. 30 Jahren illegalen Bikens im Trentino jetzt weiß was ich darf und was nicht.

Ach übrigens , die Region Veneto (Dolomiten, Monte Grappa, Passubio) hat meines Wissens die alten Trentino-Regeln vor kurzem übernommen und somit klamm heimlich alle Trails für illegal erkärt.

Nix fia unguad,
Bobo

Einfach ist die Situation nicht, ich habe auch Verständnis für Wanderer die nicht alle 2 Minuten auf die Seite stehen wollen um Radfahrer vorbei zu lassen. Außerdem ist es nicht so, dass nur die mtb'ler mehr geworden sind - Wandern boomt (Aber die haben auch das Engagement Problem. Soll heißen: Die Leute gehen einfach wandern, ohne im Verein zu sein, ohne die Wege zu pflegen etc.)

Zur Konfliktlösung sollte man mMn einfach stark frequentierte Wege am Wochenende meiden. Und wer die Möglichkeit hat sollte sich im Verein engagieren, gerne auch im Wanderverein. Dann kann man dort von innen für Verständnis und ein Miteinander werben, an Lösungen arbeiten, anstatt mit dem Finger auf "die Anderen" zu zeigen.

Überhaupt ist dieses insuläre Denken die Geißel der heutigen Gesellschaft, viel zu wenige nehmen sich die Zeit und überlegen wie es die andere Seite wahrnimmt und wie man sich selbst in dieser Situation fühlen würde. Stattdessen wird unmut und abneigung zelebriert, Hass gesäät um sich damit selbst mehr Bedeutung und/oder Macht zu verschaffen. Lasst euch nicht von geistigen Brandstiftern anstecken.

Raute: Empathie

;)
 
Habe jetzt nicht alle Posts hier gelesen. Wir wollten eigentlich im Sommer für ein paar Tage mit dem Radl nach Südtirol/Trentino/Dolomiten. Nicht Trails ballern sondern einfach nur bergauf und bergab die Natur genießen. Aber damit ist das Thema endgültig erledigt.

Auch ich gehöre zu denen welche die Meinung vertreten dass der E-Bike Boom (und auch das Shuttlen) die Hauptschuld an derartigen Entwicklungen trägt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe jetzt nicht alle Posts hier gelesen. Wir wollten eigentlich im Sommer für ein paar Tage mit dem Radl nach Südtirol/Trentino/Dolomiten. Aber damit ist das Thema endgültig erledigt.
Selber schuld, da verpasst etwas.
Die Region hat für Biker noch deutlich mehr zu bieten als die Trails, die man jetzt den Wanderern (zurück) gegeben hat.
 
Habe jetzt nicht alle Posts hier gelesen.
Merkt man, denn das hättest aber sollen und hätte dir nicht geschadet ;).

Auch ich gehöre zu denen welche die Meinung vertreten dass der E-Bike Boom (und auch das Shuttlen) die Hauptschuld an derartigen Entwicklungen trägt.
Du weißt aber schon, dass Trailsperrungen schon vor dem Aufkommen der Elektro Mountainbikes vorgekommen sind?
 
Ihr seid ein Haufen Ewiggestriger. Regt euch über junge Menschen auf weil sie noch, ohne groß nachzudenken, Spaß haben können. Haltet euch für einen elitären Kreis bessergestellter Bonzen. Ist vermutlich ein Generationenkonflikt. #früherwarallesbesser
Ich finde es gut, dass solche Leute wie du nichts zum Mitbestimmen haben.
Es hat schon einen Grund, warum es "Kinder an die Macht" nicht spielt.
 
[...]
Wandern boomt (Aber die haben auch das Engagement Problem. Soll heißen: Die Leute gehen einfach wandern, ohne im Verein zu sein, ohne die Wege zu pflegen etc.)
Also dass Mountainbiker Wege anlegen und pflegen sollen kann ich ja noch in gewissen Rahmen nachvollziehen.
Aber Wanderer :eek:? Die kommen doch wirklich überall hin. Die können doch leicht(er) über Äste, Unterholz, Baumstämme oder Felsen steigen oder klettern. Man muß ja nicht ein Bergsteiger sein, aber auf viele Gipfel kommt man ohne Kletterausrüstung, Steigbühgel/-halter, Seile, Steigeisen etc aus.

Und im Zeitalter von GPS, Smartphone, analogem Kompass sowie Wanderkarte wird man doch wohl noch einen Weg (zum Gipfel oder Aussichtsplattform etc) finden können :o. Auch ohne markierten oder ausgebauten (Forstweitwander-)Weg.
 
Verstehe ich dich richtig, dass du möchtest, dass alle mit dem Biken aufhören sollen, die erkennen, dass zuviele Biker zu Problemen führen?

Ich möchte überhaupt nicht das irgendwer mit dem Biken aufhört. Rein von der Logik her ist es so das alle einzelnen Biker eine Gesamtmenge darstellen. Wenn jetzt jemand meint diese Gesamtmenge wäre zu groß und er selber ein Teil dieser Menge ist könnte er die Menge dadurch verkleinern dass er sich selber aus dieser Menge entfernt, die Menge wäre dann schon kleiner.
Oder anders ausgedrückt: Wenn die Menge das Problem ist und Du Teil der Menge, bist Du Teil des Problems.
 
Ich glaub auch eher, dass es oft nur eine Wahrnehmungssache ist. Also wenn ich wandernd unterwegs bin, was teilweise dann auch schonmal auf beliebten wegen ist, muss ich die biker immer mit ale,ale,ale anfeuern, weil ich mir das Gekrieche nicht angucken kann. Probleme mit bikern hatte ich noch nie beim Wandern. Mag aber natürlich Orte geben, wo es tatsächlich etwas nervig wird...
 
Wäre es nicht gerechter erst die aus der Menge zu nehmen, die zu faul sind aus eigener Kraft da hin zu kommen wo es Probleme gibt :ka:
Wäre doch ein erster Schritt zu deeskalieren.

Ist es überhaupt gerecht irgendwen aus der Menge zu nehmen? Wer ist überhaupt zu faul, E- Biker, Liftbenutzer, Leute die sich shutteln lassen?
Und wo willst Du die Grenze ziehen? In Les Gets z.B. fahren auf dem Mont Cherry Leute die CC- Strecken und Wanderwege die zum Teil aus dem Tal ganz hochgetreten sind, zum Teil aber auch Biker die erstmal den Lift genommen haben. Das sieht man denen nicht an. Ist jemand der sich mit einem schweren Freerider 500hm mit dem Lift spart und dann noch mal 500hm selber tritt, fauler als derjenige der mit einem CC- Bike die ganzen 1000hm tritt?
 
Mir wurde von einem Einheimischen der Gegend Trentino mal gesagt, daß besonders an verlängerten Wochenenden ganze Heerscharen von Bikern mit Campingbussen aus Süddeuschland in die Region einfallen, die in der Mehrzahl noch nicht mal in den örtlichen Gaststätten zum Essen gehen, sondern sich auch noch mit eigenem Dosen-Fraß aus Deutschland selbst versorgen. Nach solchen Wochenenden blieben dann ganze Berge von Einwegmüll aller Art zurück, den die Italiener dann auch noch auf keine Kosten entsorgen können.

Für mich ist das völlig unverständlich. Im nördlichen Italien kann man doch sogar in den kleinen Dörfern großartig essen zu fairen Preisen. Aber irgendwie ist es auch wieder ein toller Spiegel unserer Gesellschaft. Viele Deutsche schaffen es ja leider sich recht oft besonders günstig zu ernähren um Geld zu sparen für Dinge mit Außenwirkung. Wenn ich mir anschaue was manche Menschen offenbar essen - zumindest wird es in Supermärkten in Massen angeboten - wird mir schlecht. :(
 
Ist es überhaupt gerecht irgendwen aus der Menge zu nehmen? Wer ist überhaupt zu faul, E- Biker, Liftbenutzer, Leute die sich shutteln lassen?
Und wo willst Du die Grenze ziehen? In Les Gets z.B. fahren auf dem Mont Cherry Leute die CC- Strecken und Wanderwege die zum Teil aus dem Tal ganz hochgetreten sind, zum Teil aber auch Biker die erstmal den Lift genommen haben. Das sieht man denen nicht an. Ist jemand der sich mit einem schweren Freerider 500hm mit dem Lift spart und dann noch mal 500hm selber tritt, fauler als derjenige der mit einem CC- Bike die ganzen 1000hm tritt?

Du hast die Frage ja schon selbst beantwortet.
Und zu zweiten Absatz, man muß es ja nicht gleich komplizierter machen als es ist, sondern einfach nur mal machen ;)
Darf ja danach auch noch jeder hoch, wird ja keinem verboten, also ist ja dann net ungerecht :ka:
Außer denjenigen gegenüber die Geld damit verdienen ;)

G.:)
 
Zurück