TAG 5 Mals - Latsch
Nachdem wir am Fimberpass schon mal eine ordentliche Prise Hochgebirge genommen haben, gibt es heute noch eine Schippe drauf. Südtirols höchster Berg lockt und vis a vis ein Übergang, an dem eine Abfahrt auf 3.123 m über dem Meer beginnt und nach beeindruckenden 2.500 Tiefenmetern im Etschtal endet.
König Ortler (rechts) und Königsspitze (links)
Typisch Südtirol - Bewässerung aus vollen Rohren (Dusche inklusive).
Bevor wir in den Genuss der Kür kommen, ist erstmal Pflichtarbeit angesagt.
Auf der Hardcore-Trekking-Autobahn rollen wir nach Prad.
Ab Prad teilen wir uns die Stilfserjochstraße ein Stück weit mit vielen Rennradlern, die ihrem Heiligen Gral entgegenstrampeln. An der Stilfserbrücke verlassen wir die ganzen rasierten Wadeln und fahren ein Stück auf Schotter durch den Wald, um dann wieder auf die Straße nach Sulden einzubiegen.
Der Ortler und seine Trabanten geben sich etwas verhüllt, aber man spürt, dass diese Gipfel noch mal ein anderes Kaliber sind...
In Sulden angekommen wird Proviant aufgefüllt und mit Bananen, Weintrauben, Pfirsichen, Käse, Anisbrot und Kaminwurzen geht's in die Seilbahn, welche uns quälende 700 HM durchs Skigebiet bis zur Schaubachhütte erspart.
Auf der Schaubachhütte angekommen, fühlt man sich wie in einer anderen Welt: Kein Baum, kein Strauch, kein Gras. Man ist umstellt von eisbedeckten Riesen.
Gute 500 HM muss das Radl bis zum Joch geschoben werden. Es ist durchgehend steil und die dünne Luft treibt den Puls in ordentliche Höhen.
Recht bald sieht man das Joch.
Das Ding zieht sich und öfter als sonst legen wir eine Verschnaufpause ein. Schieben auf 3.000 m über dem Meer ist doch was anderes als auf 2.000 m
Doch irgendwann ist auch der letzte Steilaufschwung genommen und wir stehen oben am Joch.
Allein der Blick ins Martelltal wäre atemberaubend (wenn wir nicht bereits beraubt wären...)