Nach Doping-Befund: Offizielle Statements von GT, Martin Maes und Arzt

Der positive Doping-Befund von Martin Maes schlägt erwartungsgemäß hohe Wellen. Nun haben sich der belgische Überflieger, dessen Hauptsponsor GT und der Arzt, der Martin Maes die verbotene Substanz verschrieben hat, zu der Thematik geäußert.


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Die Verletzung Lebensbedrohlich? Ahaaaa. Ey wacht doch mal auf. Mit dem Kratzer sitzt Du in der Notaufnahme bis zum Schluß da, bist der letzte der behandelt wird und bekommst wahrscheinlich kein Antibiotika und wirst noch ausgelacht. Aber zum Glück war ja der "Facharzt" seines Vertrauens an der Seite der Ihm mit einem Mittel, was er als Sportarzt nicht so genau kennt, kurz vor der ultimativen Vergiftung das Leben retten konnte. Ich müsste schon lange Tod sein! Klar - eine Wunde kann sich immer infizieren. Da kippst Du aber nicht 5min später tod um.

Ich machs mal ganz einfach: Ich fahre mit meinem Kumpel auf dem Beifahrersitz (der jetzt mal kurz der Arzt ist) durch die Gegend. Hab mir beim einsteigen ins Auto leider den Kopf angestoßen. Plötzlich werde ich beim fahren sehr müde. Mein Kumpel der Jetzt ja mein Arzt spielt aber eigentlich hauptberuflich Drogen herstellt, macht sich große Sorgen und macht das Handschuhfach auf. Er sieht viele Tüten mit weissen Pulver und andere Sachen liegen. Da er als Hobbychemiker nicht so richtig weiß was das sein könnte verlässt er sich auf seinen Instinkt und vermutet das Tütchen mit dem hellen Pulver sieht so sauber und muntermachend aus. Also verabreicht er mir in letzter Sekunde bevor ich ins Koma gefallen wäre 2g Amphetamine um mir das Leben zu retten.

Erzähl das bitte mal dem Polizisten der dich am nächsten Tag anhält und eine Urinprobe möchte. Da gibts die Woche Klapse noch gratis obendrauf für den gequirlten Mist.
Oh Mann. :rolleyes:
Nochmal für dich in Kurzform: der Arzt wußte genau, welches Mittel er da verabreicht und welche Wirkung es hat. Steht auch genauso in dem Statement? Er wußte nur nicht, daß es auf der DOPINGliste steht.
 
Wenn kein Wissen auch nur annähernd so groß wäre wie deine Klappe. Ich hab in mehreren Unfallchirurgien als Arzt gearbeitet und nirgends kommt eine Person mit so einer Wunde als letzter dran. Weder mit der primären Wunde (die offensichtlich nicht mehr suffizient zu reinigen war ohne gröberes chirurgisches Debridement) und schon gar nicht mit der unter antibiotischer Abschirmung mit Chinolonen infizierten Wunde. Wer beim Auftreten bereits Schmerzen wegen der Wunde am Schienbein hat wie im Interview unten beschrieben, der hat zweifelsfrei ein Sepsisrisiko. Der Arzt hat auch in seinem Statement nicht gesagt dass ein lebensbedrohlicher Zustand bestand, sondern dass sich die Wunde ohne aggressive Behandlung zu einer potentiell lebensbedrohlichen Auswachsen könnte. Und damit hat er zweifelsfrei recht. Ich kenne Fälle von Leuten, die zB durch einen eingetretenen Nagel und nicht mehr beherrschbare Sepsis verstorben sind oder Extremitäten amputiert werden mussten. Probenecid ist zwar in Europa nicht üblich, aber es kann gut sein, dass das in Neuseeland in solchen Fällen als Standard dazugegeben wird. Es zweifelt auch in der UCI niemand die Geschichte an, aber die Einnahme eines nicht erlaubten (aber nicht leistungssteigernden) Mittels ohne unverzügliche Meldung kann scheinbar ohne zumindest die geringstmögliche Sanktion bleiben.


hier ein (auf englisch übersetzes) französisches Interview mit ihm:
https://translate.google.com/transl...,15700186,15700191,15700256,15700259,15700262[/URL]

er ist und bleibt einer meiner Lieblingsfahrer!

Es war kein Chinolon, es war ein Isoxazolylpenicillin.
Warum nutze ich ein transporterhemmendes Medikament zusätzlich zum eigentlichen Wirkstoff, das ist doch Roulette. Damit wird der Wirkspiegel doch unkontrollierbar und das kann doch nicht Ziel sein. Allein die Dosis zu erhöhen hat doch den selben Effekt. Oder das genutzte Medikament ist einfach nicht das Richtige für diese Indikation. Was soll dieser Drang, alles mit oralen Medikamenten zu machen, das is doch bei nem echten Infekt Käse. Und wenn es ein signifikanter Wundinfekt ist, gehört das auch adäquat behandelt (hit hard and early). Eine infizierte Extremität gehört ruhig gestellt, war das nicht mal Credo...
Zusätzlich empfinde ich solch eine Black Box Individuelle Heilversuchs Therapie für einen Leistungssportler als extrem gefährlich. Wäre nicht der erste, der sich nach einem Infekt auf der Warteliste für eine Herztransplantation wieder findet.

Entweder eine lokale Infektion ist beherrscht und kompromittiert den Sportler nicht, oder der Sportler gehört aus dem Rennen/Verkehr gezogen und der Infekt richtig behandelt.

Und ich geh doch nicht als Arzt auf ein richtiges offizielles Rennen mit weltweiter Resonanz und hab keine Ahnung was do‘s und don‘ts sind. Das is maximal schwach von dem „emergency physician“.

Meine zwei Pfennige dazu.

PS: wenn wir über diese Wunde sprechen, dann kann das alles oder nichts sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das ähnlich. Wenn du vom Ehrgeiz zerfressen bist, machst du solche Dinge. Konkret wollte Maes unbedingt das Rennen fahren, obwohl seine Wunde infiziert war und er wegen der hohen oralen Antibiotikumgabe schon am Kotzen war.
 
Top do für den nächsten Anlauf, eigenen Arzt mit auf Tour. Eigene Getränke obligatorisch. Die Party ist jetzt aber wirklich vorbei.
 
Da hilft meiner Meinung nach nur eine Entprofessionalisierung des Sports, weniger Preis od. Sponsorengelder schafft weniger Anreiz zu dopen und man braucht weniger drakonische Strafen bzw. Kontrollen. Wird zwar immer noch genug geben die aus eigener Eitelkeit dopen werden aber diese ständige an den Pranger Gestelle hört endlich auf und wir können uns wieder auf das Wesentlich, den Sport und das Spektakel ;) konzentrieren.
das Hilft nicht, weil die Preisgelder sind teilweise schon ein Witz und guck dir mal den Hobbybereich an (vor allem Fitnessstudios ;) ) gerade dort wird gedopt bis zum Abwinken
 
Schade, dass die UCI hier einem jungen Talent die gesamte Saison verhagelt indem man nicht situationsbedingt reagiert sondern nach den Vorfällen der Vergangenheit ein Exempel statuiert!

Da sind dann selbst 90 Tage zu viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, dass die UCI hier einem jungen Talent die gesamte Saison verhagelt indem man nicht situationsbedingt reagiert sondern nach den Vorfällen der Vergangenheit ein Exempel statuiert!

Hä ?

Was ein Bullshit!

Positiver Dopingtest auf ein verbotenes maskierendes Mittel, aber die Sperre verkürzt aufgrund der Begründung des Athleten.
 
Am blödesten, wenn man vor lauter Mißtrauen gar nix mehr machen darf.

Finde ich nicht.
Regeln sind Regeln.

Ich kann im Straßenverkehr auch nicht sagen, das die 1.5 Promille von der Schwarzwälder Kirschtorte und den Geist-Pralinen kam, obwohl mir ganz sicher in die Hand versprochen wurde, das da kein Alkohol drin ist.
Verstoß ist Verstoß, der Umfang der Strafe ist aber nicht gleich.
Ich würde persönlich versuchen, den unwissenden Arzt auf Verdienstausfall zu belangen. Es sei denn, der Fahrer hätte auf die Aussage „ich kann auf Grund fehlendem Empfangs die Frage nicht klären, ob die Substanz verboten ist“ mit „tu es trotzdem“ beantwortet.
Und ihm die Sepsis! ;)

Ich glaub du verdrehst hier die Fakten.
Ein signifikanter Wundinfekt drohte ihm nicht, wenn er das Probenecid weg gelassen hätte.
Die aggravierung seiner Wunde wird maßgeblich durch sein weiterfahren bedingt.

Das Probenecid war nur mittel zum zweck, damit er nicht richtig behandelt werden musste, nämlich intravenös und mit Ruhigstellung.
 
das Hilft nicht, weil die Preisgelder sind teilweise schon ein Witz und guck dir mal den Hobbybereich an (vor allem Fitnessstudios ;) ) gerade dort wird gedopt bis zum Abwinken
Natürlich wird weiter fleissig gedopt (schreib ich ja auch). Aber wenns nicht mehr um Geld geht und damit eine Organisation wie die UCI/WADA dahinter stehen interessiert es auch keinen mehr. Letztes Jahr waren wir doch ohne UCI auch happy über die EWS und hatten eine super interessante Saison.
Dieses Jahr wurden schon 3 Top-Fahrer nicht unumstritten gesperrt und die Diskussionen um die eigentlichen Rennen gerät in der Hintergrund.
Es ist doch utopisch zu Glauben man könne das Doping oder generell Bescheissen in den Griff kriegen und für einen "sauberen" Sport sorgen. Da können die Strafen noch so drakonisch sein...

Man muss doch nur schauen wie viel mit "kreativen" Linien ausserhalb des Tapes geschummelt wird. Da holt man sicher mehr Zeit raus als mit den Mittelchen mit denen Rude und Graves erwischt wurde...
 
Finde ich nicht.
Regeln sind Regeln.

Ich kann im Straßenverkehr auch nicht sagen, das die 1.5 Promille von der Schwarzwälder Kirschtorte und den Geist-Pralinen kam, obwohl mir ganz sicher in die Hand versprochen wurde, das da kein Alkohol drin ist.
Verstoß ist Verstoß, der Umfang der Strafe ist aber nicht gleich.
Ich würde persönlich versuchen, den unwissenden Arzt auf Verdienstausfall zu belangen. Es sei denn, der Fahrer hätte auf die Aussage „ich kann auf Grund fehlendem Empfangs die Frage nicht klären, ob die Substanz verboten ist“ mit „tu es trotzdem“ beantwortet.


Ich glaub du verdrehst hier die Fakten.
Ein signifikanter Wundinfekt drohte ihm nicht, wenn er das Probenecid weg gelassen hätte.
Die aggravierung seiner Wunde wird maßgeblich durch sein weiterfahren bedingt.

Das Probenecid war nur mittel zum zweck, damit er nicht richtig behandelt werden musste, nämlich intravenös und mit Ruhigstellung.

alles gesagt


Natürlich wird weiter fleissig gedopt (schreib ich ja auch). Aber wenns nicht mehr um Geld geht und damit eine Organisation wie die UCI/WADA dahinter stehen interessiert es auch keinen mehr. Letztes Jahr waren wir doch ohne UCI auch happy über die EWS und hatten eine super interessante Saison.
Dieses Jahr wurden schon 3 Top-Fahrer nicht unumstritten gesperrt und die Diskussionen um die eigentlichen Rennen gerät in der Hintergrund.
Es ist doch utopisch zu Glauben man könne das Doping oder generell Bescheissen in den Griff kriegen und für einen "sauberen" Sport sorgen. Da können die Strafen noch so drakonisch sein...

Man muss doch nur schauen wie viel mit "kreativen" Linien ausserhalb des Tapes geschummelt wird. Da holt man sicher mehr Zeit raus als mit den Mittelchen mit denen Rude und Graves erwischt wurde...

+1

Leider ist es so.

Es wird einfach immer jemanden geben, der versucht sich durch einen Regelverstoß einen Vorteil zu verschaffen.

Sei es durch eine Schwalbe im Sechzehner beim Fußball, durchs Windschattenfahren beim Triathlon, durchs Abkürzen beim Endurorennen oder eben halt durch eingeworfene Mittelchen.

Trotzdem darf man den Kampf gegen die Bescheißer nicht aufgeben mMn - sonst braucht man sich bald gar nicht mehr auch bei irgendeinem Hobby-Wettkampf mehr anmelden.

Ob sich das professionelle Dopen noch in den Griff kriegen lässt würde ich mal stark anzweifeln - dieses Hase-Igel Spiel ist denke ich schon entschieden.
 
Man muss doch nur schauen wie viel mit "kreativen" Linien ausserhalb des Tapes geschummelt wird. Da holt man sicher mehr Zeit raus als mit den Mittelchen mit denen Rude und Graves erwischt wurde...

So sieht's aus. Da bin ich mal auf Zermatt dieses Jahr gespannt. Letztes Jahr wurden da Serpentinen teilweise 30 Meter vor der Kurve abgekürzt. Kein Streckenposten in der Nähe und Tape gab es da erst gar keins. Mir ist das selbst erst beim Anschauen meiner GoPro-Aufnahmen aufgefallen. Ich habe die Veranstalter informiert, welche meinten sie wären sich der Problematik bewusst (war das erste Rennen dort, sie müssen also auch noch lernen). Da gäbe es allerdings eine recht einfache Methode. Einfach irgendwo auf den Stages eine oder mehrer Zwischenzeiten platzieren, darüber informieren, dass es diese Zwischenzeitstationen gibt ohne zu sagen wo sie stehen und die Leute, die keine Zwischenzeit auf dem Chip haben sind raus. Das wurde ja sogar schon bei einer Trailtrophy so gemacht.
 
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