M.E. macht diese Bikekategorie (Down Country) absolut Sinn, weil es Do-it-all-Bikes sind. Ich selbst fahre aktuell Tues, Capra, Hardtail und ganz neu: ein Ibis Ripley v4 (Custom 11,8 kg, Enduro-Ausstattung). Mit dem Ripley fahre ich alles das, was ich mit dem Capra auch fahre, und fühle mich dabei keineswegs unsicherer. Ja, das Capra hat etwas mehr Reserven, wenn ich z.B. eine Landung verpatze oder wenn die Drops die 1,50m überschreiten etc. Da ist aber nicht viel Unterschied, für 95-99% der Hometrail-Anwendungsfälle macht es keinen Unterschied, ob ich das Ibis oder das Capra nehme. Entscheidend für die Performance bergab ist aus meiner Sicht in erster Linie die Geo, längere Reach-Werte bei flachen Lenkwinkeln sind hier ausschlaggebend.
Unterschiedlich sind die Bikes tatsächlich dann, wenn es nicht bergab geht. Hier ist das Down Country-Bike wesentlich spaßiger und agiler als das dicke Enduro. Jeder, der ein Enduro fährt, weiß, was es heißt, das Enduro lange Anstiege hochzutreten, v.a. dann, wenn man mit Kumpels fährt, die weniger Federweg haben. Das nervt. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn mich jemand fragt, welches Bike ich aus meiner Sammlung behalten darf, dann würde ich das Ibis nehmen. Down Country ist eben keine Nische, sondern die - hoffentlich - Korrektur einer Entwicklung, die uns "eingeredet" hat, dass man nur mit Enduros bzw. mittlerweile Super-Enduros glücklich wird. Für letztgenannte Räder gibt es Einsatzgebiete, keine Frage. Aber wenn man sich, wie viele Mitforisten hier, für ein Bike in Garage oder Keller entscheiden muss, sollte man sich ernsthaft mit den neuen Down Country-Bikes beschäftigen...