Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!

Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!

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Ich bin mit 1,83 m Körpergröße deutlich größer als der europäische Durchschnitt über alle Geschlechter. Mit 76 kg bin ich normal gewichtig, außerdem halbwegs gut trainiert und vermutlich fahre ich auch etwas schneller als durchschnittliche MountainbikerInnen. Trotzdem finde ich mich bei vielen modernen Mountainbikes im unteren Spektrum der angebotenen Rahmengrößen wieder – obwohl ich in der luxuriösen Lage bin, so ziemlich jeden Trend ausgiebig auszuprobieren. Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Mountainbikes werden viel zu groß.

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Viel hilft viel?: Unsere Bikes werden zu groß!
 
Puhhh, die üblichen Nic-Fanboys kommen ja wieder recht aufdringlich hier rüber und scheinbar unermüdlich in ihrer überzeugungsarbeit....

Komische Logik. Wer baut denn sonst noch Räder mit solchen Geometrien im obersten Spektrum von long/low/slack?
Pole ist zu selten.
Die einzigen, die reichlich Praxiserfahrungen haben, sind nun mal die Fahrer von G-Modellen.
 
Vorbau darf auch positiv eingebaut werden.
Das ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein...

Selbst mit positiven Vorbau sind es vielleicht 20 mm. Da fehlt noch einiges um richtig angenehm zu sitzen.

Ich kann es zwar so fahren aber ein zweites Bike für entspannte Touren wäre schon cool aber das bedeutet für mich wohl Maßrahmen.
 
Noch extremer bei manchen Fullys. Selbst das moderat moderne SkeenTrail hat zwar in meiner Größe 475mm Reach, da sagt dann jeder "ganz schön lang": Nein, aber nur 611mm Oberrohr. Das wäre mir wahrscheinlich zu kurz, trotz 60mm Vorbau.
Ich war jetzt auch gerade mal bei bike stats und habe mal mein Neuron CF gegen meinen feuchten Traum Phantom V3 gestellt (beide M *). Effektive Obberrohrlänge 11mm kürzer und ich fahre schon ein 65er-Ofenrohr. Stack noch mal 7mm höher und ich bin schon bei negativem Vorbau.
Da ich auf meinem aktuellen mtb so sitze, wie ich es für aktiv (flach bis hoch) und ausreichend bequem halte, scheint sich das Bedürfnis viel Geld in einen Nachfolger zu stecken gerade verabschiedet zu haben.

Wie schon angemerkt, geht es doch sehr um den Fahrstil und wie sehr die Abfahrt priorisiert ist. Meine Balance abwärts ist, dass ich auf dem Lenker mit 0 Gewicht fahre. Das änder sich nur bei Landungen. Ich denke, das liegt am RTF von 1/1,65, da hast du immer viel Last vorne. Und das passt hervorragend zu meinem eher hecklastigen Fahrstil. Das wiederum ist sehr praktisch, wenn man das Cockpit tief hat/ braucht, damit man beim Uphill auf eine sportliche Position kommt.
Lange steil mit technischen Herausfroderungen habe ich hier eher wenig. Wenn ich sowas viel fahren würde, sähe es vermutlich anders aus.

* bin bei Phantom exakt in der Mitte der Größenempfehlung.
 
Denen fehlt nach der eingangs erwähnten Theorie das Fahrkönnen und/oder die nötige Physis um die Vorteile eines kürzeren Bikes nutzen zu können. Alles Mimimi-Nasenbohrer also.. ;-)
Und hier bleib ich dabei: immer mehr Menschen merken, dass sie einfach (viel) zu schlecht fahren, als dass sie ein modernes Race-Enduro ansatzweise vernünftig nutzen könnten.
Sehe ich ähnlich. Aber hört man meistens nicht gerne ;)

Ich sag immer: Biken ist wie Fussball spielen: einen Ball hinelgen und losbolzen ist einfach. Aber wirklich gut spielen ist überraschend anspruchsvoll - auch wenn es einfach aussieht.
Genauso auf dem Bike halten und rollen ist einfach. Aber allein schon so grundlegende Dinge wie Bremsen und Kurvenfahren kann richtig anspruchsvoll werden.
 
Puhhh, die üblichen Nic-Fanboys kommen ja wieder recht aufdringlich hier rüber und scheinbar unermüdlich in ihrer überzeugungsarbeit....
Sie wären halt so gerne echte Influencer... :lol: In einem Forum reicht halt schon schlicht eine große Beitrags-Frequenz um anderen eine Meinungshoheit vorzugaukeln, da brauchs noch nichtmal viele, die das Geschreibsel auch wirklich Ernst nehmen. Man muß sich doch nur mal die Beiträge pro Tag pro Woche anschauen dazu....



Ich finde echt erschreckend, daß es hier quasi niemand schafft, mal über den eigenen kleinen Horizont hinauszuschauen und ein bisschen Empathie für Leute mitzubringen, die ihr Rad halt ein wenig anders benutzen oder deren Topographie sich unterscheidet von dem was der MTB-Mainstream so gerne propagiert. Jeder rührt nur in seinem kleinen Suppenteller und meint der wäre das Zentrum der MTB-Kultur....
Stattdessen seitenweise Ggüberstellungen von Extremen um seine eigene Meinung durchzuprügeln:
10 Jahre alte oldschool vs tagesaktuelle newschool-Geo
Pro vs untalentierter Amateur
Racer vs "Jibber"
2m Männer vs 1,50m Frauen
viel FW vs gar keinen
"alle kaufen grundsätzlich immer die falschen Räder, klar außer ICH natürlich..."
"alle fahren total gut/schlecht, außer ICH natürlich..."
"kleine Bikes brauch man nur für Spitzkehren, aber auch da nicht"
"große Bikes können alles viel besser, auch Kurven"
"Profis fahren doch gar keine kleinen Bikes, ich kauf meines trotzdem besser mal zwei Nummern größer..."
"Grosse Räder fahren sich groß, Kleine klein. Ausser Pole/Nicolai, die können alles am besten".
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Großteil der Leute hat nur einfach durchgehend das falsche Material gekauft.
Das wird wohl so sein bzw. erklärt den gerne propagierten Trend zum Underbiking mit Downcountry, Trailduro und Monstergravel.
Der Forentrend geht zu länger: "immer noch so eine olle 2017er Geo" und "endlich ist die Geo adequat modern"
Ich hab ne 2019er Geo mit 457mm Reach in L am Fully. Geht schon, aber ich denke mir jedes Mal, paar Zentimeter gingen noch, gerade im Sitzen. Vor zwei Jahren war also noch zu kurz angesagt bei den meisten Herstellern. Jetzt kommen wir langsam in die "schon ziemlich gut" Region. Ich sehe da also keinen Grund zu meckern, sondern eher für Applaus. Das über das Ziel hinaus schießen steht vor der Tür, aber schon wird dagegen gehalten. Ist doch alles super.

Das Einzige, was mich an der Sache stört ist, dass es echt Arbeit ist das MTB aus dem Keller zu bugsieren. ;)
 
Sie wären halt so gerne

Glashaus - Stein. Oder ist dein Posting irgendwo konstruktiv?

Mal so nebenbei wäre es auch komplett unsinnig, für N Werbung zu machen, weil die ihre Produktion nicht ausdehnen (können) oder besser gesagt, die Produktion normaler Bikes dank eBikes immer kleiner wird. Wozu also Werbung machen? Damit die Wartezeiten noch länger werden?

Als kleiner Hersteller kann man problemlos solche Nischen besetzen.


Der Grund, warum ich zb zu diesem Thema schreibe, ist ein ganz konkreter, der mit N überhaupt nichts zu tun hat. Aber ich denke, das wird noch ein wenig dauern, bis du ihn erkennst.
 
(...) Im Zweifel immer die kleinere Größe zu nehmen würde vielen einen Fehlkauf ersparen.
Absolut richtig. Ich habe mein Genesis Vagabond bei 1.78m Groesse in S gekauft, weil ich genau weiss, welche Oberrohrlaenge ich bei einem Rad mit Dropbar brauche.
Und M war da schon zu lang! - Dann lieber S und einen langen Vorbau.

Zum Groessenwachstum (29er, Plus, Fat, lange Federwege, lange Radstaende): Das ist definitiv ein Problem und schoen dass es mal sogar seitens der Forumsoffiziellen angesprochen wird.
Ich habe schon 2009 moniert, dass man mit einem 29er nicht mehr durchs Treppenhaus kommt, damals gabs noch Shitstorm und eine Woche Sperre 😜
 
Langer Radstand ungleich langes Oberrohr. Mit steilem Sitzwinkel braucht man halt nen gewissen Reach um nicht zu gedrängt zu sitzen, macht das Rad länger, aber Streckbankräder findet man im Trail oder Enduro Bereich heutzutage eher selten.
Wenn ich mit meinen 1,83 mit nem 510er Reach rumfahre, dann STEHE ich schon sehr gestreckt. Vom SITZEN rede ich hier doch gar nicht. Gregor übrigens auch nicht. Von Streckbankrädern wird hier also gar nicht geredet, denn damit ist die Sitzposition gemeint, und genau um diese geht es hier nur sekundär. Und wenn ich schon gestreckt stehe, mich aber zusätzlich noch aktiv nach vorne lehnen muss um genügend Druck aufs Vorderrad zu bekommen, dann kann man sich schon zu der Aussage hinreißen lassen daß das suboptimal ist.
 
Wie wahr, fällt mir gerade aktuell auch immer wieder auf, der 26 Zoll Oldtimer mit 620 Lenker geht Schrammenfrei und ohne an der Wand hängen zu bleiben durch das Treppenhaus, vs. Aktuelles Fully mit
760 Lenker und 1160 Radstand, mit 740 kam ich noch einigermaßen Unfallfrei durchs Türblatt..... :D
 
Wie wahr, fällt mir gerade aktuell auch immer wieder auf, der 26 Zoll Oldtimer mit 620 Lenker geht Schrammenfrei und ohne an der Wand hängen zu bleiben durch das Treppenhaus, vs. Aktuelles Fully mit
760 Lenker und 1160 Radstand, mit 740 kam ich noch einigermaßen Unfallfrei durchs Türblatt..... :D
Na wenn das die Gründe für eine bestimmte Art Bike hier sind verstehe ich warum es hier so unterschiedliche Standpunkte gibt.
Mir sind die Fahreigenschaften dann doch wichtiger ;)
 
Und um bei den sogenannten zu langen Bikes zu bleiben, ich fand es eher positiv erschreckend von einer sogenannten modernen Geo (Prone), auf 26 Zoll Oldschool Geo zurück, klar ist das Ding kurz und hoch, erschreckend fand ich, wie schnell ich mich daran gewöhnt habe, ein zwei Ausfahrten, davor bestimmt 20 Jahre so eine Geo nicht gefahren, umgekehrt von kurz auf lang habe ich länger gebraucht, und irgendeiner hat ein paar Seiten weiter vorne geschrieben, das er sich manchmal vorkam wie ein Passagier bei dem langen Bike, ging mir in manch Haariger Situation ähnlich, andererseits mit dem langen Dinge gefahren, an denen ich mich mir mit dem kurzen die letzten Jahre die Zähne ausgebissen habe....
 
Artikel gelesen... naja, wenig Erkenntnisgewinn. Dann auf die Kommentare geschaut. Oha, 300! Da hat der Autor wohl doch alles richtig gemacht.

Die Kommentare hab ich natürlich nicht alle durchgelesen, aber beim Querlesen (Achtung: hat nichts mit Querdenken zu tun!) sind mir mehr interessante Gedanken aufgefallen als im ursprünglichen Artikel.

Damit ich jetzt nicht nur meckere, gibt's noch mein Wechselgeld...

... zum Thema "Bikes werden immer länger":
Ich hab mir vor kurzem ein neues Bike zugelegt. MY2021. Mein altes war MY2016. Also fünf Jahre dazwischen, schon ne Zeit. Der nominale Reach ist identisch (Stack-bereinigt ist's ein paar mm länger), der Radstand ist etwas länger (3 cm, also auch nicht dramatisch), aber die Kettenstreben sind auch mitgewachsen, sodass das Verhältnis Front-Center zu Rear-Center praktisch gleich ist.
Gut, das alte Bike war ein XL, das neue ist ein L. Man muss dazusagen, dass ich in beiden Fällen von der Größenempfehlung her jeweils zwischen L und XL lag. Die Hersteller haben also im Prinzip nichts falsch gemacht. Man könnte sagen, der Autor hat einen Punkt, weil die Industrie quasi ihre Etikettierung verschoben hat. Was heute ein L ist, war früher ein XL. Da ich aber mit 185 cm eigentlich eher ins L-Fach als ins XL-Fach fallen sollte, würde ich behaupten, dass die Bezeichnung heute eher angemessen ist und früher die Bikes eher zu klein waren. Aber dass sie heutzutage alle zu lang werden, kann ich noch nicht sehen (gibt sicher Beispiele, aber die Regel ist das nicht).

... zum Thema "Ideal-Geometrie":
Ich denke schon, dass es sowas gibt. Und zwar unabhängig von Moden und Trends. Sicherlich aber nicht unabhängig von verschiedenen Körperformen/zuständen und auch nicht unabhängig von verschiedenen Einsatzzwecken oder Betätigungsgebieten. Aber ein paar Grundsätze gibt es sicherlich. Das sagt uns ganz einfach die Biomechanik.
Zunächst einmal ist es so, dass die Bein- und Rumpfmuskulatur beim Menschen (und zwar bei wirklich fast allen) deutlich stärker ist als die Armmuskulatur. Das wissen sogar die Kletterer und deshalb wollen die wenn möglich Höhe aus der Beinmuskulatur gewinnen und sich mit den Armen dabei nur festhalten. Beim Mountainbiken will ich also ganz sicher ganz hauptsächlich auf meinen Beinen stehen und nicht auf meinen Armen liegen. In Kurven will ich vielleicht etwas mehr die Arme belasten, aber ganz sicher nicht mehr als 20%. Mir ist schon klar, dass die "85% Körpergewicht auf den Armen" aus dem Artikel eine bewusste Übertreibung sind, aber oft hab ich das Gefühl, dass manche unter "aktiver Fahrweise" etwas mehr als 20% verstehen. Dabei muss ich mir nur mal anschauen, wieviel Gewicht ich beim Bankdrücken schaffe und wieviel bei der Beinpresse. Viel anders will ich das Verhältnis auf dem Mountainbike auch nicht haben.
Weiterhin sagt uns die Biomechanik, dass bei einer Grundposition die Arme und Beine LEICHT gebeugt sein sollten. Das macht uns bewegungsbereit, spart aber Kraft. Klar gehe ich beim Radfahren auch mal tiefer oder bewege mich anderweitig, aber nicht als Grundposition. Ein Enduro-Racer, der topfit ist, fährt über die paar Minuten einer Race-Stage vielleicht eine etwas tiefere Position, aber das ist sicherlich ein Spezialfall. Ein Abfahrtsskiläufer fährt auch keine Hocke, wenn er normal Skifahren geht.
Der RAD-Wert (oder wie man den Abstand von Lenkzentrale und Tretlager nennen will) hat damit schon einen Sinn. Allerdings würde ich den immer messen als Abstand von Füßen und Händen in der spezifischen Grundposition und nicht über eine einfache Formel berechnen (es sei denn, man hat die gleichen Körperproportionen wie derjenige, der die Formel entwickelt hat). Und man sollte den RAD-Wert Rad-seitig natürlich auch im Fahrzustand anwenden und nicht beim unbelasteteten Rad (a.k.a Geometriedatenblatt, am besten noch ohne Berücksichtigung des Cockpits).
Man will also wohl eine Bike-Geometrie, die einem die angesprochene, biomechanisch sinnvolle Grundposition erlaubt und dabei ein ausbalanciertes Rad ergibt. Natürlich spielen da andere Werte neben Stack und Reach auch eine Rolle und selbst, wie der RAD-Wert sich aus Stack und Reach zusammensetzen sollte, hängt auch wieder von z.B. dem Lenkwinkel ab oder ob man vor allem steil bergab fährt oder doch eher in gemäßigterem Terrain unterwegs ist.

... zum Thema "Agilität und Balance":
Es wurde ja in den Kommentaren schon verschiedentlich angesprochen, dass das Verhältnis von Front-Center zu Rear-Center (FC/RC) eine wichtige Rolle spielt. Das kann ich nur unterstreichen. Ich hatte ja oben gesagt, dass ich beim Mountainbiken nicht auf meinen Armen liegen will. Ich will aber sehr wohl Druck auf meinem Vorderrad haben. Wird das Front-Center im Vergleich zum Rear-Center zu lang, wird das ohne viel Gewicht auf dem Lenker (und damit auf den Armen) nicht gehen.
Zu kurz sollte das Front-Center aus verschiedenen Gründen aber auch nicht sein. Ergo gibt es einen Bereich des FC/RC, der ideal ist und bei dem das Bike als ausbalanciert wahrgenommen wird (passende Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad). Ist das dann noch der Fall, wenn man als Fahrer ebenfalls ausbalanciert (also das meiste Gewicht auf den Beinen, etwas Gewicht auf den Armen) in einer guten Grundhaltung (Arme und Beine leicht gebeugt) auf dem Rad steht... bingo! Welchen Wertebereich dieser ideale FC/RC hat, ist wieder eine andere Frage und das mag durchaus von Fahrer zu Fahrer etwas unterschiedlich sein, für ein und denselben Fahrer aber wahrscheinlich bei verschiedenen Rädern sehr ähnlich (gleiche Haltung und gleiches Gefühl, was eine gute Gewichtsverteilung zwischen den Rädern ist).

Was jetzt hinsichtlich Agilität noch eine Rolle spielt, ist die Gesamtlänge, also FC + RC (a.k.a Radstand). Allerdings nicht, weil ein Bike von sich aus ab einem bestimmten Radstand weniger agil wäre. Zunächst ist es so, dass manche ein insgesamt langes Rad durchaus als agil erfahren, während andere ein kurzes Rad als nicht agil erachten. Ich denke, das hat mit der Balance zu tun (im Sinne eines passenden FC/RC). Bin ich in einer balancierten Haltung auf einem balancierten Bike, dann tue ich mich einerseits leicht, aus dieser Haltung heraus eine Bewegung auszuführen und entsprechend einen Impuls auf das Bike zu geben, andererseits bewirkt der Impuls viel, weil das Bike quasi in einer Gleichgewichtslage ist. Fehlt die Balance, tue ich mich schwerer, den nötigen Impuls zu geben (weil ich in einer nicht optimalen Haltung auf dem Bike bin, um das Bike balanciert zu halten, z.B. viel Gewicht auf den Armen) oder das Bike reagiert nicht entsprechend auf den Impuls, weil es vielleicht durch den Impuls zuerst in die Gleichgewichtslage und dann erst darüber hinaus gebracht wird (weil ich zwar in einer bewegungsbereiten Grundhaltung bin, aber das Bike damit nicht ausbalanciert ist). Im schlimmsten Fall kommt beides zusammen.
Ist das Bike nun im obigen Sinne ausbalanciert, spielt die Radlänge (bei ansonsten entsprechenden Proportionen, also insbesondere konstantem FC/RC) insofern eine Rolle, als dass eine Verschiebung des Körperschwerpunkts um eine bestimmte Distanz bei größerer Radlänge eine geringere Verschiebung der Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad bewirkt. Sprich das längere Rad braucht eine größere Bewegung für den gleichen Bewegungsimpuls auf das Rad, es ist weniger agil.
Hier gibt es noch zwei Punkte zu bedenken:
Einerseits spielt die Größe des Fahrers eine Rolle. Ein großer Fahrer hat einen höheren Körperschwerpunkt, wodurch sich die Verschiebung des Körperschwerpunkts stärker auswirkt (Hebelwirkung! zusätzlich tut sich ein größerer Fahrer leichter, seinen Körperschwerpunkt weiter zu verlagern wegen seiner längeren Arme und Beine). Aus diesem Grund empfindet ein kleiner Fahrer ein Bike eventuell als träge, das ein großer Fahrer als sehr agil erfährt (die bloße Länge spielt wie gesagt eine untergeordnete Rolle).
Andererseits gilt es zu bedenken, dass es sich dabei um ein zweischneidiges Schwert handelt. Wie bereits öfters angesprochen wurde, fahren einige Top-Enduro-Athleten vergleichsweise kleine Bikes. Sie haben aber sowohl die Fahrtechnik als auch die Kraft, um Steuerbewegungen beim Fahren sehr gezielt und kontrolliert auszuführen. Bei einem kleineren Bike brauchen sie dann weniger Bewegung und damit Kraft, was ihnen auf die Distanz gesehen natürlich zugute kommt. Hat ein Fahrer eine schlechtere Technik, kann er das mit noch mehr Kraft ausgleichen. Er fährt dann ein etwas größeres Bike, was ihm erlaubt, etwas unpräziser in seinen Bewegungen zu sein. Jeder gezielte Steuerimpuls muss dann allerdings noch intensiver ausgeführt werden, kostet also mehr Kraft. Schlechter sieht es dagegen für den Fahrer aus, der zwar die Technik hat, aber nicht die Kraft. Wird es rumpelig, hat er nicht die nötige Kraft, seine Bewegungen auf einem kleinen Bike genau zu koordinieren. Geht er deshalb auf ein größeres Bike, bräuchte er allerdings noch mehr Kraft, um das Bike zu den gleichen Manövern zu bewegen. Für einen Fahrer wie mich, der weder Kraft noch Technik hat, bringt ein längeres Bike (im Sinne des Radstandes, nicht nur des Reach oder FC) vor allem ein Plus an Sicherheit, weil ich damit weniger Unfug anstelle.

So, genug geschrieben. Viel Spaß beim Auseinandernehmen des Posts. Würde mich freuen, wenn's jemand macht, zeigte es doch, dass ihn zumindest einer gelesen hat. ;)
Das wäre einen Antwortartikel zum ursprünglichen Artikel wert.

@Redaktion ich schlage hiermit vor den Kommentar von @Dahigez von ihm ausbauen zu lassen und dann als Antwortartikel in den News zu posten. Der Kommentar ist zu schade um verloren zu gehen.
 
Man kann sich da übrigens auch die Geometrien der gewählten Rahmengrößen von besagten Profis anschauen und kommt sehr häufig auf ein Verhältnis um die 1:1,81-1:1,85. Interessanterweise auch bei denen, die tendenziell eine Rahmengröße kleiner fahren z.B. Richie Rude, Jack Moir. @Plumpssack hat da mal einen ausführlichen Kommentar in einem anderen Beitrag gemacht, den ich grad nicht mehr finde.
@Dahigez

wo siehst du den numerischen ausbalancierten fc/rc bereich in etwa?
1:1,xx - 1:1,xx?
Ich hab jetzt mal nachgeschaut, mein altes Bike ist FC/RC 1,81, mein neues 1,83 nach Geotabelle bzw. Rechner in letzter Konfiguration. Kommt mir beides ausgewogen vor, jedenfalls habe/hatte ich bei keinem größere Probleme mit der Gewichtsverteilung. Ich denke, das liegt aber auch einfach an den Bikegrößen. Da bei den meisten Herstellern sich die RC-Längen ja mit den Bike-Größen nicht ändern, sieht es bei M ganz anders aus. Scheint aber trotzdem fahrbar zu sein. Ich glaube also nicht, dass es da auf die zweite Nachkommastelle ankommt. Beim aktuellen Bike läge der Wert bei einer Größe kleiner bei 1,75...

Im Prinzip heißt das ja nur, dass im unbelasteten Zustand (Geotabellen sind nie im Sag) etwa ein Drittel der Belastung auf dem Vorderrad liegen würde und zwei Drittel auf dem Hinterrad, wenn der Körperschwerpunkt genau über der Tretachse läge. Beim Fahren ist das alles etwas anders, weil Geometrie anders und Körperschwerpunkt weder genau über Tretlager noch ständig am gleichen Ort (ganz im Gegenteil). Wenn FC zu groß wird im Vergleich zu RC, wird es sicher zum Problem. Ab wann, wäre eine gute Frage. Ob sich die allgemein beantworten lässt, ohne jetzt da noch viele andere Parameter hineinnehmen zu müssen, weiß ich nicht. Nichtsdestotrotz wäre es sicher höchst sinnvoll, wenn Hersteller die Kettenstrebenlänge bei allen Rahmengrößen anpassen würden. Doch auch bei den Modellen, wo dies der Fall ist, scheint FC/RC keine Konstante zu sein. Kann gut sein, dass da die Körpergröße auch eine wichtige Rolle spielt für den Bereich idealer Werte...

(Übrigens, das neue Rad gab's wegen 3° steilerem Sitzwinkel. Das ist höchst angenehm mit den Alpen vor der Haustüre. Der Lenkwinkel ist 2° flacher. Find ich jetzt auch sehr gut, war aber nicht das ursprüngliche Kaufargument. Einen Zentimeter Federweg gab es oben drauf, den bräuchte ich eigentlich nicht. Stört mich aber auch nicht, wenn ich den Federweg nicht komplett nutze, die Federung sich aber gut anfühlt.)

Klasse! Endlich mal eine geistreiche Abhandlung/Zusammenfassung zu dem Thema, das ganze auch noch mit Thesen und Argumenten, oder wie diese Dinger früher hießen...👍

Ich würde mir wünschen, das sich die Redaktion daran mal ein Beispiel nimmt - @Grinsekater fehlt doch sehr...

Und was sagen denn jetzt unsere Experten zu dem Beitrag? Kommt da noch was, oder weiter mit Stammtischkarussell?

M.
Danke für die Blumen! Ja, ich bin etwas altmodisch und mag so Sachen wie Argumente. Setze mich auch gerne damit auseinander, wenn sie von anderer Seite kommen...

@Dahige :daumen: , simmt insbesonder zur Biomechanik z.B. "Langbeiner"
und wirkt sich extremer fürs handling aus als nur Körpergröße

zu Kettenstrebenlänge und damit FC/RC balance
läßt sich beim Nicolai Gxy mit den Längeneinsätzen sehr schön an 1 sonst gleichen Rad erfahren

[@Dahige dabei seit 11. Mai 2021 ? nach dem Text könnte es länger sein]
Tatsächlich hab bzw. hatte ich schon länger einen Account, hatte aber länger nichts mehr geschrieben und jetzt festgestellt, dass der alte Account nicht mehr geht, weil die zugehörige E-Mail-Adresse nicht mehr existiert. Der neue Account war dann der einfachste Weg...

Zur Biomechanik sollte man noch bedenken: Der Bewegungsspielraum des Fahrers ist größer als der Federweg und jedenfalls auch größer als die Unterschiede zwischen zwei verschiedenen Bike-Größen oder auch sehr unterschiedlichen Bike-Modellen. Es funktioniert also - gottseidank - sehr viel. Das macht letztlich aber auch die Beurteilung schwierig. Viel ist dann einfach auch Gewöhnung, selbst wenn die Effizienz nicht optimal ist.
Dem Grim Donut Argument zu Folge wäre es für einen Sam Hill z.B. wohl sinnvoll, je nach Veranstaltungsort/Streckentyp eine andere Rahmengröße zu fahren. Macht er aber wohl nicht, weil er sich dann umstellen müsste. Könnte aber sein, dass das Rennfahrer in Zukunft mit in ihre Überlegungen einbeziehen und bereits auf unterschiedlichen Rahmen trainieren je nach Streckentyp. Dann fällt die Umstellung leichter und man hätte einen Vorteil. Im Ski-Weltcup fahren Abfahrer je nach Strecke teils auch unterschiedliche Skilängen und im MTB-Downhill wird an den Rädern ja auch unglaublich viel rumgeschraubt an jedem Rennort.

Sehe ich ähnlich. Aber hört man meistens nicht gerne ;)

Ich sag immer: Biken ist wie Fussball spielen: einen Ball hinelgen und losbolzen ist einfach. Aber wirklich gut spielen ist überraschend anspruchsvoll - auch wenn es einfach aussieht.
Genauso auf dem Bike halten und rollen ist einfach. Aber allein schon so grundlegende Dinge wie Bremsen und Kurvenfahren kann richtig anspruchsvoll werden.
Sollte einen aber nicht daran hindern, ein gut passendes (zu Einsatzgebiet, Vorhaben und Körperproportionen) Bike zu verwenden. Wenn ich viel steil bergab fahre (und davor auch bergauf), nehme ich halt irgendwas zwischen "modernem" Trail und Enduro, auch wenn ich den Federweg vielleicht nicht ganz brauche, weil ich selten auf gebauten Strecken fahre. So richtig Down-Country gibt's ja noch nicht viel und ist meistens richtig teuer. Gut, man könnte noch einen Winkelsteuersatz nehmen, aber dann flacht der Sitzwinkel wieder ab...
Von demher gibt es schon noch einiges an Bikes, was es nicht gibt. Wird aber halt wohl immer Nische bleiben.

Marketing is a battle of perceptions, not of products 😉

Das ist der Satz aus bisher bald 400 Beiträgen, den ich uneingeschränkt unterschreibe!

Gilt übrigens auch fürs Marketing im eigenen Kopf hinsichtlich der Dinge, die man gekauft hat oder gerne kaufen würde.
 
Im Prinzip heißt das ja nur, dass im unbelasteten Zustand (Geotabellen sind nie im Sag) etwa ein Drittel der Belastung auf dem Vorderrad liegen würde und zwei Drittel auf dem Hinterrad, wenn der Körperschwerpunkt genau über der Tretachse läge.

ich hab das extra mal gewogen, im Ebenen im Sag waren es bei mir mit RC/FC 1:1,86 ziemlich genau 50/50 oder 55/45.
 
ich hab das extra mal gewogen, im Ebenen im Sag waren es bei mir mit RC/FC 1:1,86 ziemlich genau 50/50 oder 55/45.
Freihändig, sprich mit Körperschwerpunkt genau über dem Tretlager, oder in Fahrposition? Ich würde mal annehmen, letzteres? Das würde dann ja super passen.

Ob im Ebenen oder nicht spielt übrigens hinsichtlich der Hebelverhältnisse im Rad keine Rolle, die Hebel hinten und vorne verkürzen sich ja im selben Verhältnis (sie werden allerdings kürzer, sprich das Rad verhält sich wie ein kürzeres Rad in der Ebene).

Die Radposition wird sich je nach Steilheit aber ggfs. ändern. Man gleicht das zwar aus, weil man den Schwerpunkt nach hinten schiebt, wenn es steil wird (durchs Drehen des Untergrunds würde der Schwerpunkt ja sonst nach vorne rotieren, wenn man die Haltung nicht ändert), aber ich denke, ich habe mehr Gewicht auf den Händen, wenn es steil ist.
 
Das Einzige, was mich an der Sache stört ist, dass es echt Arbeit ist das MTB aus dem Keller zu bugsieren. ;)
Volles Verständnis. Großer Vorteil für mein Faltrad. :D
Letzteres ist halt immer sehr unschön an so einem Rad...
Geht es um Coolness-Factor? Schnelles Rad = negativer Vorbau?
Der Grund, warum ich zb zu diesem Thema schreibe, ist ein ganz konkreter, der mit N überhaupt nichts zu tun hat. Aber ich denke, das wird noch ein wenig dauern, bis du ihn erkennst.
Es geht ihm doch um den Verdacht des Missionierens.
Und in Bezug auf einen Punkt muss ich ihm da recht geben: es werden schlicht zu wenig die unterschiedlichen Ansprüche anderer Gruppen berücksichtigt und andere Erfahrungen gewürdigt.
Beim Fahren ist das alles etwas anders, weil Geometrie anders und Körperschwerpunkt weder genau über Tretlager noch ständig am gleichen Ort (ganz im Gegenteil).
Eben. Je nach Steilheit des Geländes und Widerstand des Untergrundes wandert der Schwerpunkt weit nach vorne. Nicht messbar.
 
Sollte einen aber nicht daran hindern, ein gut passendes (zu Einsatzgebiet, Vorhaben und Körperproportionen) Bike zu verwenden
Ne sollte nicht, aber ich hatte es schon sehr früh mal geschrieben: Fehlende Fahrtechnik wird durch mehr Bike kompensiert.
Die Frage ist dann eher: was ist passend, eins mit dem ich trotz fehlender Technik anspruchsvolle Trails runter komme? Oder eins dessen Limits man ausreizen kann?

Ich bin irgendwo dazwischen, ich mag die Sicherheit das mein Bike mehr kann (aushält) als ich, aber darauf verlassen dass es mich schon "rettet" würde ich nie machen.
 
Wenn ich mit meinen 1,83 mit nem 510er Reach rumfahre, dann STEHE ich schon sehr gestreckt. Vom SITZEN rede ich hier doch gar nicht. Gregor übrigens auch nicht. Von Streckbankrädern wird hier also gar nicht geredet, denn damit ist die Sitzposition gemeint, und genau um diese geht es hier nur sekundär. Und wenn ich schon gestreckt stehe, mich aber zusätzlich noch aktiv nach vorne lehnen muss um genügend Druck aufs Vorderrad zu bekommen, dann kann man sich schon zu der Aussage hinreißen lassen daß das suboptimal ist.
Sitzen tust du auf den vermeintlich ach so langen (wir reden hier üblicherweise von ca. 2cm mehr Reach, nur damit mal die Perspektive gewahrt bleibt) ja auch kein Stückchen gestreckter, da bei den modernen Geometrien gleichzeitig der Lenkwinkel flacher und vor allem der Sitzwinkel steiler geworden ist, die “Sitzlänge” ist also genau wie vorher.
 
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